Beiträge von Banta

    Wenn ich mit meiner eigenen Hündin laufe, war schon eine große Bandbreite an Reaktionen da, von „halt den bloß gut fest“, über „Mama, da läuft ein Wolf an der Leine“ bis zu Menschen, die gleich grabschen wollen, weil weißer Hund muss ja automatisch nett sein. Bei den Tierschutzhunden, mit denen ich laufe, bekomme ich teilweise wirklich krasse Reaktion, die mich am Anfang echt vor den Kopf gestoßen haben. Besonders schlimm ist es, wenn ich mit einem dunklen 50 kg Hund laufe, der einen schwarzen Metall Maulkorb trägt und einen etwas sehr direkten Blick hat. Richtig böse Kommentare, auch von Hundebesitzern, deren kleinere Hund teilweise zu bellen anfangen. Wenn „meiner“ dann auch mal zurückwufft, hieß es schon, der würde ja schon so fies aussehen. Beim nächsten blöden Kommentar hab ich mir vorgenommen zu sagen, dass der Hund einen wesentlich besseren Charakter hat als mancher Mensch, den man hier trifft. Seit dem kam allerdings nichts mehr…

    Ich kenne einen ehemaligen Laborbeagle näher. Am Anfang hatte er schon ein bisschen Probleme im neuen Zuhause, hat sich aber sehr schnell sehr gut entwickelt und man merkt ihm seine Vergangenheit nicht an. Er wurde leider ein paar Mal von großen Hunden im Park verprügelt, weshalb er auch mal nach vorne geht, wenn große Hunde ihm zu nahe kommen. Ansonsten ist er wirklich zauberhaft und halt ein typischer Beagle mit Beagle-Hobbies (Nase am Boden, Fressbares einsaugen, Spuren werden gerne kommentiert…)

    Neben der Unterstützung durch gute Trainer finde ich doch die gesundheitliche Abklärung wichtig. Es muss nicht gleich der Hirntumor sein, aber bei sehr vielen Hunden mit Beissvorfällen, die ich kenne/kannte, hat sich im Nachhinein herausgestellt, dass sie teils massive Schmerzen/gesundheitliche Probleme hatten und nicht alles nur durch Probleme im Umgang entstanden ist.

    Ich kenne insgesamt drei. Eine Hündin aus der Nachbarschaft, sie ist extrem unsicher in Bezug auf Menschen und bellt sich in Rage, wenn man den kleinen Finger bewegt. Die andere Hündin hätte eigentlich mit der Besitzerin zur Arbeit mit Menschen mit Handicap kommen sollen. Den Plan musste sie aufgeben, da die Hündin Menschen außerhalb der Familie schrecklich findet. Die Besitzerin sagt außerdem, dass sie noch nie einen Hund hatte, der so unangenehm riecht, und das von Welpe an. Die dritte Hündin jagd wie Sau, rennt jedem Reh hinterher, weil sie aber klein und niedlich ist, findet die Besitzerin das nicht problematisch. Mein Eindruck ist, viele Leute denen der Pudel zu “gewöhnlich” ist, schaffen sich aus optischen Gründen einen Lagotto an.

    Versuch doch dann mal, direkt am Anfang des Spaziergangs hinters Haus zu gehen, damit der Hund sich gleich lösen kann, das nimmt wahrscheinlich schon viel Druck raus. Und dann, wie schon erwähnt, kürzerer Runden mit deutlich weniger Programm, langsames Tempo, auch mal rumstehen, vielleicht bisschen Leckerlisuche.

    Meine Hündin kam mit ca 2 Jahren zu uns und konnte kaum Kommandos. Die ersten 1-2 Jahre bei uns hat sie sich nie freiwillig hingesetzt, wahrscheinlich hatte sie einfach keine Zeit dazu… Heute bietet sie ein Sitz häufig von sich aus an und führt das Kommando auch gerne aus, was ich dann auch gerne nutze. Gerade lernt sie Sitz auf Distanz was ich draußen wirklich praktisch finde. Mit einem Welpen würde ich Sitz üben, ist doch ein dankbares und schnell zu erlernendes Kommando.

    Ich würde mich auch ans örtliche Tierheim wenden. Und diese Seite leistet Vermittlungshilfe für Herdenschutzhunde: https://www.herdenschutzhundhi…rmittlung/hund-vermitteln

    Ich drücke die Daumen für den Hund und für Euch. Bis zur Vermittlung den Hund natürlich gut sichern, dass nichts mehr passieren kann, aber nicht die Zuwendung entziehen, das macht alles nur noch schlimmer. Es wurden mit Sicherheit auch von den „Trainern“ die entsprechenden Anzeichen nicht gesehen bzw. nicht richtig gedeutet.

    Ich kann das selber überhaupt nicht beurteilen, deswegen frage ich nach. Wobei das eigentlich in diesen Thread nicht passt, weil "Gefährliche Hunde".


    Wo anders besser, aber meine Frage bleibt: Sind wirklich andere Menschen (Kinder?) so, dass sie fremde Hunde streicheln, antatschen?
    Also dass das so oft vorkommt, quasi täglich?

    Wir haben schon Krabbelkinder im Restaurant erlebt, die immer und immer wieder auf den schon massiv knurrenden Hund zurobbten und draufpatschten (da war sie noch der Hund des Vorbesitzers, der die Kindesmutter glaub toll fand und es deshalb zuließ), Kleinkinder, die von den debil grinsenden Eltern über unseren Gartenzaun zum eskalierenden Hund gehalten wurden, Kleinkinder, die auf dem engen Weg auf den von mir abgeschirmten Hund zutorkelten und die Mutter war beleidigt, als ich dem Kind ein „stop“ entgegendonnerte, Erwachsene am Nebentisch, die trotz Bitte, es nicht zu tun, immer wieder versuchten, den Hund anzugrabbeln, weil sie ja niiiiie gebissen werden und jeder Hund sie mag und einmal eine junge Frau, die sich wirklich laut kreischend auf meinen am Boden liegenden Hund stürzen wollte…