Beiträge von Banta

    Ich kann das selber überhaupt nicht beurteilen, deswegen frage ich nach. Wobei das eigentlich in diesen Thread nicht passt, weil "Gefährliche Hunde".


    Wo anders besser, aber meine Frage bleibt: Sind wirklich andere Menschen (Kinder?) so, dass sie fremde Hunde streicheln, antatschen?
    Also dass das so oft vorkommt, quasi täglich?

    Wir haben schon Krabbelkinder im Restaurant erlebt, die immer und immer wieder auf den schon massiv knurrenden Hund zurobbten und draufpatschten (da war sie noch der Hund des Vorbesitzers, der die Kindesmutter glaub toll fand und es deshalb zuließ), Kleinkinder, die von den debil grinsenden Eltern über unseren Gartenzaun zum eskalierenden Hund gehalten wurden, Kleinkinder, die auf dem engen Weg auf den von mir abgeschirmten Hund zutorkelten und die Mutter war beleidigt, als ich dem Kind ein „stop“ entgegendonnerte, Erwachsene am Nebentisch, die trotz Bitte, es nicht zu tun, immer wieder versuchten, den Hund anzugrabbeln, weil sie ja niiiiie gebissen werden und jeder Hund sie mag und einmal eine junge Frau, die sich wirklich laut kreischend auf meinen am Boden liegenden Hund stürzen wollte…

    Meine Sheila kam, als ich mich im Grunde gar nicht bewegen konnte. So schlecht ging es mir noch nie im Leben und das gesundheitliche Problem brauchte Monate um besser zu werden. Der Hund kannte keine Leine, kein Leben im Haus und löste alles über rennen, rennen, rennen ... ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr wie ich das hinbekommen habe, aber ich habe es und bin sehr froh drüber.

    Ja, im Grunde denke ich ja auch, dass man alles irgendwie händeln kann, wenn man wirklich will.

    Aber ab und an brauche ich halt auch die Unterstützung der anderen. Und wenn es nur ist, dass sie mal mit Kaya gehen, wenn es in der Schule mal länger dauert oder ich doch mal ohne Hund unterwegs bin.

    Diese Bereitschaft müsste auch für Milo da sein. Es ist nicht total oft, aber doch relativ regelmäßig.

    Könntest Du dann vielleicht auf die Pflegestellen als Betreuung zurückgreifen?

    Zum Thema ausschließliche Handfütterung: Wasser und Futter sind elementare Grundbedürfnisse und sollten jedem Lebewesen ausreichend zur Verfügung stehen. Herdenschutzhunde haben die genetisch veranlagte Tendenz zur Ressourcensicherung und -Verteidigung. Was eine wichtige Ressource für den Hund ist, kann unterschiedlich sein und HSH mit Stress tendieren zur Ressourcensicherung/Verteidigung von zB Wasser, Futter, Spielzeug, Menschen, Schlafplätze, Box, … Der Hund hat durch seine extrem veränderten Lebensumstände gerade sehr viel Stress und es ist überhaupt keine gute Idee, einem HSH mit Stress Nahrung durch die erzwungene Handfütterung erst so richtig wichtig zu machen und dadurch ggf. eine Ressourcenthematik mit Futter zu erschaffen.

    Hier noch eine Stimme für die schnelle Kontaktaufnahme mit Mirjam Cordt, die unendlich viel Erfahrung mit Herdenschutzhund (Mixen) aus dem Auslandstierschutz hat. Auch wenn sie weit weg sein sollte, kann allein ein Telefonat/Videocall mit ihr oder ihrer Mitarbeiterin Julia Paar schon viel helfen. Ich spreche aus persönlicher Erfahrung mit einem ängstlichen HSH Mix aus der Türkei, bei dem die 0815 Hundetrainer alle versagt haben oder uns aus den Gruppen geworfen haben, da sie überfordert waren. Ihr braucht die richtigen Berater und das für euch und den Hund passende Konzept. Mit den falschen Ratschlägen kann das sonst schnell nach hinten losgehen. Alles Gute für Euch und den Wuffel!

    Meine TS Hündin wurde mit ca 7 Monaten kastriert, mit ca 2 Jahren wurde sie inkontinent. Sie bekommt täglich eine halbe Tablette Caniphedrin, damit ist sie „dicht“. Ich glaube, die frühe Kastration war ihr geringstes Problem und ihre Baustellen hätte sie auch ohne, weil schlecht sozialisiert und als Strassenhunde-Welpe viel beängstigendes erlebt.

    Eine Trainerin hat mal vorgeschlagen, dem Hund beizubringen, dass er in solchen Situationen in ein Bringsel beißt, das er sich selber vom Geschirr schnappen kann, um sich „abzureagieren“. Hab aber selbst keine Erfahrung damit. Alternativ hat sie auch vorgeschlagen, dagegenzuhalten. Das bringt gar nichts, da der Hund in so einer Situation so in Rage ist, dass er nichts lernen kann und für die Zukunft sein Verhalten nicht ändert. Bei uns kommt RA mittlerweile im Schnitt ein Mal im Jahr in sehr engen Hundebegegnungen vor, mal trifft es mich, mal meinen Mann, also ist jeder alle 2 Jahre mal dran… Damit kann ich leben…

    Ich meine nicht, den Hund weg zusperren, er soll auf jeden Fall am Alltagsleben teilhaben. Bei Vermittlungen von Tierheimhunden, die ich begleitet habe, wird zu Beginn im neuen Zuhause oft zu Welpengittern als “Safe Space” für den Hund geraten, da viele Hunde im neuen Zuhause oft erst mal überfordert sind, auch mit dem Platzangebot und der ständigen Anwesenheit der neuen Menschen. Dort kann er immer wieder rein. Dieser “Laufstall” wird positiv aufgebaut, man setzt sich mit rein, trinkt einen Kaffee während der Hund etwas kaut etc. Viele Konflikte entstehen so erst gar nicht und der Hund kann sich in Ruhe a das neue Umfeld gewöhnen. So was in der Art: https://www.kaufland.de/produc…ba8DCNH670TkaAmV4EALw_wcB

    Ich finde es nicht so abwegig, dass ein in die Pubertät kommender Mensch einen Hund verunsichert. Nicht nur der Geruch verändert sich, auch die Bewegungen, Stimmung, Stimmlage, Emotionen, Unsicherheiten, etc. Ich habe schon öfter mitbekommen, dass es gerade mit den pubertierenden Kindern im Haus “plötzlich” zu Problemen mit dem Hund kommt, die vorher nicht da waren. Und auch der Hund befindet sich ja in einer ähnlichen Phase zu Beginn des Erwachsen werdens. Ich würde Hund und Jugendlichen nicht mehr alleine miteinander agieren lassen und viel begleiten/moderieren/Räumlich trennen.

    Überlegen, ob das Sofa eventuell tabu für den Hund wird, viele feste Regeln und Rituale, die dem Hund Sicherheit geben wie zB Fütterungsritual, Gassiritual, etc. Dem Hund evt. weniger Raum im Haus zur Verfügung stellen…

    Nochmal das Gespräch mit dem Sohn führen um herauszufinden, ob es nicht doch die ein oder andere blöde Situation im Umgang mit dem Hund gab, die dem Sohn so vielleicht gar nicht bewusst war.

    Ist gesundheitlich alles ok beim Hund und auch beim Sohn?

    Na ja, du bist wahrscheinlich die erste Person seit langem, die nett zu ihm ist. Damit und mit der neuen Wohn-Situation könnte er überfordert sein. Kannst du ihm räumliche “Auszeiten” verschaffen, bei denen er nicht direkt an dich rankommt aber trotzdem am häuslichen Leben teilnehmen und dieses beobachten kann? zB in einem Raum, der mit einem Kindergitter abgetrennt ist, oder mit einem Welpengitter im Wohnzimmer? Bezüglich des Bellens: bedanke dich freundlich fürs melden und kümmere dich offensichtlich für ihn um den Grund. Wirklich auch aufstehen, nach dem rechten sehen, Türe oder Fenster öffnen, etc.

    Ich kannte einen Briard rund 10 Jahre lang recht gut. Der Hund war schon auch irgendwie niedlich, aber: extrem hibbelig, unsicher, schnappig, immer im Staubsauger-Modus ( ist dann auch an einer Vergiftung gestorben), hat sehr viel gebellt, war wachsam und wurde auch im Alter nicht wirklich cooler. Im Nachhinein hätte der viel mehr Anleitung gebraucht, zeitlebens. Optisch toll, aber nie ein Hund, mit dem man entspannt leben konnte.