Beiträge von KreativesChaos

    Ich war mit meinem Hund eine Zeit lang zweimal wöchentlich für je zwei Stunden Training in einer Hundeschule. Das war je eine Stunde Unterordnungstraining und eine Stunde Freilauftraining durch den Wald. Ab und an ging es auch auf den Platz dafür.


    Der Trainer dort hat immer gesagt, man müsse jeden Tag auch selbst mit dem Hund trainieren, mindestens 40 Minuten. Das habe ich anfangs gemacht, dann aber auch schnell gemerkt, dass er immer unsicherer wurde. Er hat quasi nur noch auf Kommandos von mir gewartet und hatte immer Angst, dass er was falsch machen könnte, also lieber mal pauschal hinlegen, wenn Frauchen sich umdreht.


    DAS war also definitiv zu viel. Mittlerweile gehe ich allerdings nirgends extern mehr hin, sondern kombiniere unsere Spaziergänge mit Training - natürlich nicht jeden und in einem gesunden Maß. So passt es für uns am besten.

    So, also die Futterumstellung ist im vollen Gange. Der Napf war jetzt zweimal so sauber ausgeschleckt wie noch nie.


    Ich fahre ja aktuell noch die "Light-Variante" und habe mich an dem Cooking-Plan von Futtermedicus basierend auf 19 kg orientiert. An die Profis unter euch, klingen diese Mengen plausibel (pro Tag)?


    230g Reinfleisch (Pferd, Dose)

    285g Kartoffelflocken eingeweicht (entspricht 100g (+ bisschen was) gekochte Kartoffeln)

    86g Magerquark

    135g Gemüse (Zucchini, Kürbis, Apfel, Karotte gemixt aus der Dose)

    6g Öle (fertiges Optinature BARF-Öl)

    7g Vitamin Optimix Cooking (da ich keine Innereien und Knochen verfüttere)


    25g Leckerlis / Kauartikel (+/- 100% Pferd)


    + je einen TL Gerstengras und Hagebuttenpulver


    Es war übrigens sehr klug erstmal auf Vorrat ohne Wiegen Kartoffelflocken einzuweichen. Habe dann erst gesehen, dass ich die ja nicht 1:1 auf gekochte Kohlenhydrate im eingeweichten Zustand gleichsetzen kann. Aller Anfang ist schwer :smiling_face_with_halo:


    Noch ein paar Eckdaten:


    Timmy soll sein Gewicht halten und neigt dazu, eher schneller zuzulegen (letzten Winter versehentlich getestet...). Ich bin von der Faustregel 3% vom Körpergewicht in g ausgegangen, da würde ich auf 570g pro Tag kommen. Unter der Woche kommt er auf 2-2 1/2 Stunden Bewegung pro Tag (weniger nicht). Am Wochenende ist es auch mal eine Wanderung, die wir zusammen machen.

    Falls es von Interesse ist - ich hatte mich hier mal ausgiebig über Fütterung ausgelassen.

    Oh wow. Danke für den Link. Ich werde mich jetzt mal über die verlinkte Rezept-Seite von dir rantasten und erstmal noch über Dosen arbeiten. Ich denke aber, gerade bei Fleisch werde ich die Tage mal in den Hundeladen meines Vertrauens schauen. Die haben sich aufs Barfen spezialisiert und können mir auch sicher mengentechnisch für meinen aktiven Schnüffler gut weiterhelfen. Ganz ohne Expertise werde ich es erstmal nicht angehen. Den Termin bei der Ernährungsberaterin habe ich allerdings abgesagt, nachdem ich auf ihrer Seite Kooperationslinks zu verschiedenen Hundefutterherstellern gefunden habe...

    Falls die Gier nach Dingen draußen nicht durch die Ernährung besser wird oder nur zum Teil, würde ich dazu raten da jemanden draufschauen zu lassen. Ich hatte letztes Jahr einen Dalmatiner im Training, der zwanghaft alles in sich reinschlang. Auch Gefährliches. Das hat nicht nur einmal zu lebensgefährlichen Situationen geführt. Alle Trainer vorher hatten den Fokus drauf ihm zu verbieten was aufzunehmen. Nach eingehender Anamnese filterte sich allerdings heraus, dass dieses massive Übersprungsverhalten sich so aufgebauscht hatte, weil er gar nicht wusste wie man normal spazieren geht, mit stinknormalen Umweltreizen umgeht (also, wir sprechen hier von einem leeren Feldweg, wo nix kommt oder so - DAS hat ihn schon überfordert). Das Training war wirklich frickelig, aber zum ersten Mal war ein Licht am Ende des Tunnels für die Besitzerin zu sehen. Achja, der Rüde stürzte sich übrigens auch mit Maulkorb geisteskrank auf die Dinge ... es war ja die einzige Handlung, die er als Ventil zwanghaft etabliert hatte.

    Ich achte darauf. Nach dem tollen Austausch, habe ich aber eh schon die Vermutung, dass ein Übersprungsverhalten hier auch sicher mit reinspielt. Allerdings hatte ich gerade auch ein kleines Erfolgserlebnis. Ich bin mit ihm eine Runde gegangen, wo ich weiß, dass wir zu 99% unsere Ruhe haben. Ich hatte den Maulkorb dabei, habe ihn aber nicht gebraucht. Ich habe einige Trainingskomponenten und Abrufen mit eingebaut und ihm dann auf einer großen Wiese in den Freilauf gelassen. Er hat sich wunderbar an mir orientiert und immer rückversichert. Die Schnauze war im Vergleich zu heute Früh ca. 60% weniger am Boden. Erst gegen Ende wurde er unsicherer und hektischer, als es wieder Richtung Heimat und Wohngebiet ging. Trotzdem hat er dreimal auf das erste "Aus" Dinge fallen lassen. Ich bleibe dran und habe jetzt auch ein/zwei Trainer im Blick, die ich mir mal noch genauer anschaue.

    Ich würde ihm wirklich morgens was vor der Gassirunde füttern. Meine Mädels bekommen ein kleines Frühstück: 150 gr Nassfutter oder Flockenfutter oder Reste vom Vortag (Kartoffeln mit bissle Nassfutter o.ä.)


    Ca. 45 Minuten später gehen wir los. Ohne Frühstück würden die sich quer durch die Botanik mampfen, hier liegt viel rum (Zuckerrüben, Kartoffeln, zur Not auch Gras). Wenn sie was im Magen haben ist das einfach viel entspannter. :smile:

    Da werde ich jetzt auch so machen. Gibst du ihnen die Ration on top oder ist die in die Gesamtmenge pro Tag einkalkuliert?

    Schau mal hier, da findest Du gute Rezepte. Vom Grundprinzip ist es letztendlich egal, ob Du über Dose zusammenstellst oder selbst alles kochst. Das Verhältnis muss passen:


    https://www.futtermedicus.de/wissen-beratung/rezeptwelt/

    Danke, die Seite ist toll! Habe mir dort nun das Öl, den Vitamin-Mix und Kartoffelflocken bestellt. Den Rest gibt es weiterhin aus der altbewährten Dose und dann gucke ich mal, wie er auf Milchprodukte reagiert. Sonst gibt es die Variante ohne. Ich sehe schon, dass ich beim Verhältnis bisher ordentlich daneben gegriffen habe. Kann nur besser werden jetzt und ich bin mir sicher, ihm schmeckt es :smiling_face_with_hearts:.

    Ich würde mich an eine gute Ernährungsberaterin wenden. Was ist denn in dem kostenlosen Termin drin? Nur ein Kennenlernen?


    Ansonsten drauf achten das du einen wirklich gut sitzenden und ausreichend großen Maulkorb anziehst. Die meisten kaufen viel zu kleine Körbe. Dazu ein Fressschutz das er wirklich nichts damit aufnehmen kann.

    Ein Kennenlernen und eine erste Einschätzung ihrerseits, ob und inwiefern eine Zusammenarbeit Sinn macht und ob eine (neuerliche) Ernährungsumstellung überhaupt zielführend ist.


    Ich habe den Maulkorb schon einmal nachgekauft, weil der erste zu klein war. Bisher war er nur Beißschutz beim Tierarzt, hat aber auch eine Extra-Giftködereinlage. Er kann gut damit hecheln, aber auch da achte nochmal drauf, jetzt wo er länger zum Einsatz kommen wird.

    Da gibt es solche und solche ... Hafer ist sehr eiweißreich. Ich dachte eher an Kartoffeln, Nudeln, Gersteflocken oder was ähnliches.


    Das Fressen könnte dadurch befeuert werden.


    Es könnte aber auch eine Stresshandlung sein, weil er Probleme mit der Außenwelt hat. In solchen Fällen müsste man das Training ganz anders angehen ...

    Und wieder was gelernt - danke!


    Ich höre mir das jetzt mal an. Der Termin geht eine halbe Stunde und es wird geguckt, ob eine Zusammenarbeit überhaupt Sinn macht. Wenn ich das Gefühl habe, es passt nicht, war es einen Versuch wert.


    Ja, ob Stress oder rein Futter, das beobachte ich akribisch. Auffällig ist schon, dass es mit der Futterumstellung angefangen hat. Andererseits würde es auch Sinn machen, dass sein Hüte/Wachtrieb immer mehr durchkommt. Tatsächlich ist er entspannter, wenn ich ihn einpacke und abseits unserer üblichen Runden in z.B. größere, einsamere Parks fahre. Zur Einschätzung möchte ich mir eben auch einen Trainer holen, aber die Suche ist gar nicht so einfach.

    Ich habe jetzt einen kostenlosen Erst-Termin bei einer Ernährungsberaterin vereinbart und werde in der Zwischenzeit Haferflockenbrei zufüttern (fand er ziemlich geil).


    Ich habe bei ihm einfach noch das Problem mit den Allergien, deshalb hole ich mir jetzt Hilfe dazu. Und dann muss ich mir auch keine Gedanken mehr um Unterversorgung etc. machen.


    Dann werde ich das Ganze mal beobachten, sprich, ob sein Futtersuch-Zwang sich bessert oder zumindest wieder "normale" Züge annimmt. Giftköder-Training gibt es aber so oder so on top. Und jetzt auch erstmal einen Maulkorb.


    Danke auch für den Tipp mit dem Hundegitter. Das wird gleich mal besorgt und dann auch bei Besuch eingesetzt. Macht es Sinn, das Gitter mit seinem Platz zu kombinieren? Sprich, ich schicke ihn auf den Platz, aber wenn er da nicht bleibt, dann beschränkt das Gitter? So, dass er auf lange Sicht, das Klingeln mit Liegen auf seinem Platz verknüpft?

    Ist Dir klar, dass dieses Verhalten die Vorstufe von Wachverhalten ist?

    Offen und ehrlich war mir das so nicht klar. Danke für den Hinweis. Ich werde das künftig unterbinden und ihn konsequent auf seinen Ruheplatz schicken.

    Wo sind die Kohlenhydrate?

    Auch hier bin ich offen und ehrlich und dachte, dass das Futter so ausreicht. Ich hatte auch eigentlich extra mit dem Support Kontakt aufgenommen und gefragt, ob ich das so als Alleinfuttermittel verwenden kann. Auf Süßkartoffel reagiert er sofort mit Durchfall. Und auch die anderen Mix-Sorten hat er bisher nicht gut vertragen, wobei ich natürlich nicht sicher sagen kann, ob es an der Kohlenhydratquelle oder einem anderen Zusatz lag. Aktuell ist seine Verdauung top und auch sein Kotabsatz vorbildlich. Aber auch hier danke für den Hinweis.


    Ich bin so bemüht, alles richtig zu machen und ihm zu helfen, weiß und merke aber auch, dass ich definitiv noch weitere Unterstützung brauche. Deshalb frage ich mich auch, tief in mir, ob er in München in einer kleineren Wohnung bei jemanden mit noch nicht viel Hunde-Erfahrung wirklich richtig aufgehoben ist. Was nicht heißen soll, dass ich nicht zu 100% bereit bin, mit ihm den Weg zu gehen.

    An einen Maulkorb draußen habe ich natürlich auch schon gedacht. Aber ich habe bei ihm ein wenig die Befürchtung, dass der Frust dadurch nur noch größer wird, weil er dann eben merkt, dass er jetzt mit dem Ding auf der Nase wirklich nicht mehr rankommt. Ich möchte keinesfalls, dass er den Maulkorb komplett negativ assoziiert.


    Aber ja, ich werde es austesten, solange es nicht anders geht.


    Er bekommt zweimal täglich eine Hauptmahlzeit. Jeweils morgens und abends nach der Gassirunde. Ich füttere, aufgrund seiner noch nicht eindeutig diagnostizierten Allergien, Pferdereinfleisch aus der Dose und einen frischen Bio-Gemüsemix, ebenso aus der Dose. Das Verhältnis ist 50:50, sodass er am Tag insgesamt auf 300-350g Fleisch und ebenso viel Gemüse kommt. Dazu gebe ich noch Zusätze (Öle, Hagebutte, Gerstengras) ins Futter. Die Gramm-Angabe stammt vom Hersteller und Belesen meinerseits, wobei er ja schon eher aktiv ist und ich deshalb etwas draufgerechnet habe. Zusätzlich bekommt er noch den ein oder anderen Kausnack und Leckerlis zwischendurch.


    Er hat eine Top-Figur und normales Gewicht für seine Größe.


    Satt und zufrieden ist sehr schwierig zu beurteilen für mich. Das variiert. Morgens nach der Runde scheint er zufrieden(er) zu sein. Da geht er von seinem Napf meistens direkt in sein Körbchen oder legt sich woanders ab. Abends kriegt er gefühlt den Hals nicht voll. Da kommt er nach dem Fressen direkt zu mir und bettelt um weiteres Futter, ignoriere ich ihn, geht er, wenn ich nicht dran gedacht habe die Tür zuzumachen, in die Küche und checkt die Ablagen.


    Das Verhalten deckt sich auch mit meiner Beobachtung, dass er abends draußen viel aufgedrehter und intensiver auf Futtersuche ist.


    Er würde aber definitiv NIEMALS etwas auslassen, wenn es ihm angeboten wird oder es es eben findet. Als wäre er nie satt.


    Was ich geändert habe: Ich habe zu Beginn Trockenfutter gefüttert. Da war es so, dass er oft nur einen Bissen davon genommen hat morgens. Ich habe den Napf dann aber stehen lassen. Er hat dann mittags nochmal davon gefressen und, das war am auffälligsten, wenn er wusste, wir gehen jetzt dann gleich auf die Nachmittags/Abendrunde, hat er den kompletten Rest gefressen. Seit der Umstellung auf Nassfutter lässt er aber eh nichts mehr übrig, also ist das kein Thema mehr und ich möchte ja auch nicht, dass er mit vollem Magen raus geht.


    Ich habe schon überlegt, etwas an der Fütterung zu ändern, aber ich wüsste nicht was.