Beiträge von luxlori

    Erst mal durchatmen, dem Hund das Leben so einfach wie möglich machen (auch wenn das bedeutet, dass vieles liegen bleibt) und sich vor allem unbedingt von dem Gedanken verabschieden, man müsste sofort alles genauso machen und durchsetzen, wie man es später haben will (Stichwort Bett). Und dann stehen die Chancen gut, dass die Welt in 2, 3 Wochen schon ganz anders aussieht.

    Ganz praktischer Rat: Ich finde, es klingt belastend, dass du jedes Problem gleich in die Zukunft hochrechnest - werde ich jemals wieder schlafen können? Was, wenn der Yorkie nienienie Bus fahren kann? Verständliche Ängste, aber ich würde versuchen, mich auf die aktuelle Situation zu konzentrieren und es für dich und den Hund einfacher zu machen.

    Du hast natürlich voll recht! Ich denke halt: WENN das alles nichts wird und wir nicht zusammenpassen, dann sollte ich ihn abgeben, bevor er uns noch mehr ins Herz schließt und seine Trennungsangst noch schlimmer wird. Wozu wochenlang probieren, um dann zu sehen, dass wir es auch vor Wochen schon hätten wissen müssen, dass es nicht klappt? Wozu sollten wir ihm das dann antun, sich hier einzugewöhnen?


    Auf der anderen Seite, vielleicht ist in ein paar Wochen alles gut und ich hätte zu früh aufgegeben.


    Es kann eben niemand sagen. Nur der Ist-Zustand ist so schlimm für mich, dass ich jeden Morgen denke: Ich kann das keinen weiteren Tag machen. Nicht gesund für mich, nicht gesund für den Hund. Im Laufe des Tages gewinne ich wieder Hoffnung, bis ich abends wieder mit Herzrasen einschlafe, weil ich weiß, dass ich 15 mal geweckt werde, ab 5 Uhr wach liege und er zwischendurch in seine Panikattacken verfällt und ich ihm ratlos zusehe.

    Ich habe - aus meiner nicht so erfahrenen Sicht heraus - das Gefühl, er hat grundsätzlich Lust, draußen was zu erleben. Er ist eigentlich neugierig und aufgeweckt, schnüffelt viel, guckt sich alles genau an, die Rute ist oben, er geht freiwillig aus dem Haus (rastet aber nicht aus vor Glück, eher beim Reinkommen).

    Nur wenn ihm Dinge ungeheuerlich sind, erstarrt er und zittert. Hochnehmen mag er dann gar nicht. Vielleicht ist es besser mit einem Tuch / Tasche. Das werden wir üben.

    Zitat

    Wir waren eben draußen...Er wirkt massiv gestresst, zittert, weint und läuft panisch in der Wohnung umher, springt alle paar Sekunden auf, wir wissen nicht, was er möchte.

    Schon wieder - dasselbe beschreibst du ja nach der Morgenrunde. Der will eigentlich gar nichts, es ist einfach seine Art ,diesen (für ihn!) Overkill an Reizen draußen zu verarbeiten. Was er eigentlich will, ist zur Ruhe kommen. Er kann ja nicht ahnen, dass er genau mit dem Abreagieren seiner Spannung einen Teufelskreis in Gang setzt: Er wird nervös - ihr werdet nervös - er wird davon nervöser....du heulst irgendwann vor verständlicher Hilflosigkeit....er wird....und so weiter.


    Er scheint also im Moment (!!!) nur mit dem winzigsten Minimum an Reizen klarzukommen, ohne danach sozusagen einen Kurzschluß zu erleiden. Ob das je anders wird, ob er überhaupt stadtgeeignet ist oder das nie schaffen kann, kann euch ohne Kristallkugel im Moment leider niemand sagen.

    Oh Mann... der arme kleine Schatz. Wir waren nur 15 Minuten draußen, nur um den Block, er kannte die Orte auch alle. Wir haben zwei andere Hunde gesehen, ein paar Radfahrer und zwei Kinder. Und dann wurde es einmal plötzlich windig. In all diesen Situationen ist er erstarrt und sitzen geblieben. Am Ende hatte er es super eilig, nach Hause zu kommen, er ist fast gerannt... und hat da direkt auf den Boden gemacht. Für ihn war es glaube ich wirklich schlimm draußen. Das bricht mein Herz. (Abgrenzung und so, ich weiß...)


    Ich fühle mich schon wieder entmutigt, ob er nach Berlin gehört. Wieso wurde die kleine Maus nicht in eine ruhige Gegend vermittelt. Jetzt habe ich nur die Wahl aus: wochenlang nicht aus meiner Ecke rauskommen (wer Berlin kennt, weiß, dass man am Stadtrand ohne Öffis nicht mal in ein Café kommt :)) oder meinen Hund überfordern. Beides ist nicht so toll. Ich warte den Tierarzttermin am Freitag ab und gehe nochmal in mich.

    Ich konnte mir im Vorfeld (und auch jetzt noch) wirklich nicht vorstellen, dass es zum Hunde halten fest dazugehört, nie wieder 8 Stunden zu schlafen, und ich das halt akzeptieren muss. Deshalb frage ich ja auch hier: Habe ich einen komplizierten Hund? Sind das typische Anfängerprobleme, die sich legen? Oder ist sogar alles gut, und ich jammere nur unnötig rum, dass ich zu wenig schlafe?

    Die Kombi aus Psychoterror durch den Hund (ja, nicht absichtlich natürlich) und Schlafmangel ist halt super fies. Die Stunden, die Du schläfst, wirst Du ja auch nicht mega entspannt und ruhig schlafen.


    Ich könnte mir vorstellen, dass mit einem ansonsten entspannten Alltag mit Hund sich das Problem "nur sieben Stunden Nachtschlaf" easy durch eine Siesta oder so lösen ließe und Dich nicht so stressen würde.

    Naja, ich schlafe nicht 7 Stunden, nur weil er 7 Stunden aushält. Im Schnitt waren es letzte Woche maximal 4 Stunden. Ich habe eine Uhr, die mir meinen Schlaf anzeigt. Letzte Nacht war ich z.B. 15 mal wach.

    Der Hund ist eben (verständlich) nachts genauso unentspannt wie tagsüber, läuft viel umher, weint... Ja, das alles ist nicht sein Fehler! Aber dadurch nicht weniger belastend.


    Siesta ist mit Vollzeitjob und Hund für mich nicht so realisierbar.

    Jetzt zum Beispiel...


    Wir waren eben draußen, dann gab es Essen. Mein Freund und ich sind beide im Zimmer, bereit ihn zu uns zu nehmen. Er wirkt massiv gestresst, zittert, weint und läuft panisch in der Wohnung umher, springt alle paar Sekunden auf, wir wissen nicht, was er möchte. Das kann stundenlang so gehen. Auch nachts. Ob er davor gegessen hat, draußen war... ist egal – es kann jederzeit passieren.


    Wir haben übrigens einen Tierarzttermin am Freitag.

    In Bezug auf den nun beschriebenen Hund versteh ich deine Probleme nicht so ganz :???:


    Hat für mich nichts mit den üblichen Problemen eines Auslandstierschutzhundes, ggf. mit Herdenschutzanteil, zu tun. Eher mit falscher Vorstellung der Hundehaltung :ka:

    Ist es für die Beschreibung der Probleme nicht egal, um welche Rasse es sich handelt? Das Hauptproblem ist doch: ich bin überfordert und frage mich, ob der Hund überhaupt in mein Leben passt, da er sehr unsicher ist, scheinbar große Trennungsangst hat, Angst vor Umweltreizen hat, ich aber in der Großstadt lebe, alleine lebe, und darauf angewiesen bin, meinen Hund mit ins Büro nehmen zu können.


    Und natürlich biete ich ihm Schutz, aber, wie gesagt: Schon im Bad stehen und Zähneputzen (mit Hund direkt neben mir!) führt beim Hund zu Zittern, Angst und Weinen und ich verstehe nicht, wieso, und diese Situation haben wir jeden Tag mehrfach und es stresst mich sehr.

    Ja, für den Anfang sind 7 Stunden gut. Ich habe nur Angst, dass das einfach seine maximale Einhaltdauer ist und er sein ganzes Leben so früh muss und ich nie mehr genug Schlaf kriege. Vielleicht ein dummer Gedanke, aber Übermüdung macht auch ein bisschen dumm...

    Wenn du jetzt nach einer Woche schon so durch bist weil du nicht genug Schlaf bekommst, was wirst du machen wenn dein Hund mal inkontinent oder alt wird. Welpen werden auch nicht innerhalb einer Woche stubenrein.


    Wie habt ihr euch Hundehaltung vorgestellt?

    Ich habe mir bewusst keinen Welpen zugetraut. Und dass Hunde im Alter inkontinent werden, weiß ich natürlich.


    Ich habe natürlich mit super vielen Hundehaltern gesprochen und eine meiner Fragen war immer: Wann geht ihr die erste und letzte Runde? Die Menschen meinten zu mir, ihr Hund passt sich ihnen an, steht auf wenn sie aufstehen, geht seine erste Runde irgendwann, wann die Menschen halt morgens losziehen. Viele meiner Mitarbeiter haben Hunde – da das Büro spät öffnet, gehen deren Hunde auch oft erst um 9 oder 10 raus.


    Und ja, vielleicht war das ja naiv, aber: Ich konnte mir im Vorfeld (und auch jetzt noch) wirklich nicht vorstellen, dass es zum Hunde halten fest dazugehört, nie wieder 8 Stunden zu schlafen, und ich das halt akzeptieren muss. Deshalb frage ich ja auch hier: Habe ich einen komplizierten Hund? Sind das typische Anfängerprobleme, die sich legen? Oder ist sogar alles gut, und ich jammere nur unnötig rum, dass ich zu wenig schlafe?


    Bei einem Kleinhund wie Yorkies kann es schon sein, dass der auch in Zukunft NICHT 10 Stunden am Stück durchhält. Viele Klein(st)hunde müssen schon häufiger und haben Probleme mit dem erlernen der Stubenreinheit. Aber dann muss man halt kurz raus, dem Hund die Möglichkeit zum lösen geben und kann sich ja danach wieder hinlegen.

    Das wäre für mich ja auch völlig okay.

    Nach der ersten morgendlichen Runde dreht er aber wie gesagt völlig frei, reißt Dinge vom Schrank, weint, rennt im Kreis. Heißt, damit ist die Nacht beendet. Ich hoffe, das pendelt sich alles ein, wenn er sich beruhigt hat.


    Ich habe ja nicht geschrieben: Ich will meinen Hund loswerden, weil er morgens nicht schläft. Sondern: Ich bin psychisch am Ende, weil mein Hund durchgängig weint und zittert, wenn ich im selben Raum etwas anderes mache als an ihm dran zu liegen (Betonung auf liegen, er weint auch, wenn er mich berührt, ich aber z.B. stehe...), und DAZU kommen stark verkürzte Nächte. Und weil ich einfach eine Einschätzung brauchte, ob das normale Hundeeigenschaften sind, normale Startschwierigkeiten, oder der Hund tatsächlich ein Problem hat.

    Oh Mann... danke schön!! Ich will mich wirklich nicht als Opfer darstellen, im Gegenteil: Ich sehe die Schuld und Verantwortung bei mir. Aber das ändert nichts an meiner Gefühlslage. Ich bin wirklich verzweifelt, gestresst, habe Herzrasen, Schwindel, null Appetit, mir ist übel, ich schlafe 3-4 Stunden pro Nacht, ich arbeite nebenbei Vollzeit (Orga meinte, dies sei kein Problem, da man am besten von Anfang an den Alltag lebt, wie er wirklich sein wird), ich habe das erste Mal einen Hund, zusätzlich zu den spezifischen Problemen kommen auch alle anderen Ersthundehaltersorgen: Was macht er da, soll er das, wieso sind da Würmer, frisst er genug, wie geht es ihm... nur, dass dieser Hund dazu noch jeden Tag mehrere Stunden weint und herumrennt und in Panik ausbricht, wenn ich kurz Zähneputzen bin. Und ja, auch, wenn er mitkommt. Schließlich mache ich ja etwas "ohne ihn". Er sitzt am ganzen Körper zitternd zu meinen Füßen und wechselt alle 5 Sekunden die Position. Ich weiß, dass er traurig ist und es macht mich fertig, weil ich ihm gern helfen würde. Ich weiß auch, dass er gerne mehrere Hunde oder Menschen um sich hätte und nicht nur mich, aber ich kann nun nicht zaubern und jetzt hat er eben nur mich.


    Einen Hund aus dem Ausland zu adoptieren, ohne Kenntnis seiner Vorgeschichte, als Anfängerin, mit Job, in der Großstadt... war sicher ein Fehler! Das weiß ich jetzt. Leider macht das die Sache nicht besser. Ich habe mich (was auch naiv war) komplett auf die Organisation verlassen, die ja meine Bewerbung geprüft hat und all das wusste. Aber ja, ich mache mir massive Vorwürfe. Ich habe die Situation verzapft, das weiß ich.

    Wie gesagt, ich würde (wenn du ihn behalten willst) alles andere einfach mal sein lassen, nur zum Lösen Gassi gehen (keine Runden, nur dieselbe kurze Strecke rauf und runter) und ansonsten mit dem Hund auf dem sofa sitzen, lesen, pennen, fernsehen. Nachts bei ihm schlafen.


    Trainer ja, aber nicht sofort. Wirklich arbeiten kann man mit dem Stressbündel eh nicht. Das kommt später.

    Danke dir, so werden wir es ab heute machen. Keine Action, nur kurze und reizarme Runden und dazwischen entspannen mit Körperkontakt. Und: Diese Woche Tierarzt.

    Er hält nachts so allermaximalst 7-8 Stunden durch, bevor er in die Wohnung macht. Das heißt natürlich, dass ich keine vollen 8h schlafen kann, da ich ja nicht DIREKT vorm und nach dem Schlafen mit ihm raus hechten kann (man muss ja Zeit einrechnen für mich und ihn anziehen, Fahrstuhl, nachts nach dem Rausgehen muss ich auch erstmal einschlafen und so...).

    also WENN er dort woher er kommt schon auf der Straße gelebt hat, dann muss er erst lernen, dass er hier nicht in die Wohnung machen darf.

    da fänd ich 7 Stunden schon echt Luxus.


    Ich bin ehrlich von so 2-3 std ausgegangen.

    Ich glaube nicht, dass er ein Straßenhund war. Er hatte sicher mal eine Wohnung. Von dem, was ich von anderen Straßenhunden lese (Angst vor Treppen, Parkett usw.) kann ich nicht berichten. Er hat vor der Wohnung keine Angst, sondern vorm Alleinsein und manchmal vorm draußen sein.


    Die 7 Stunden sind von mir geschätzt, ich weiß nicht genau, wann er nachts in die Wohnung macht. Tagsüber sind es etwa Abstände von 3-4 Stunden.

    (Wir gehen natürlich tagsüber alle 3 Stunden raus! Nicht, dass ihr denkt, ich lasse ihn hier permanent in die Wohnung machen)

    Und, wie ihr schreibt, ich gehe auch immer etwa dieselbe Runde und wir versuchen Reizüberflutungen zu vermeiden.


    Ja, für den Anfang sind 7 Stunden gut. Ich habe nur Angst, dass das einfach seine maximale Einhaltdauer ist und er sein ganzes Leben so früh muss und ich nie mehr genug Schlaf kriege. Vielleicht ein dummer Gedanke, aber Übermüdung macht auch ein bisschen dumm...