3. Körperkontakt geben - IMMER!
Ihr liegt stundenlang tagsüber neben ihm, aber nachts geht nicht wegen der Würmer? Überlegen die sich nur nachts im Bett auf euch zu gehen, oder wo ist da die Logik? Da er sich ja beruhigt, wenn er Körperkontakt hat, wäre das eine super Gelegenheit und sehr wichtig, da mal zusammen Schlaf nachzuholen! Denn jetzt gerade seid ihr in einem schlafgemangelten Teufelskreis und alle erscheint deutlich schlimmer, als es ist. Wenn du dich zum Arbeiten auf den Boden setzen kannst und er Körperkontakt hat, ist er dann ruhig? Dann mach das.
Also der Grund, dass wir ihn nicht ins Bett lassen, ist auch, dass wir das langfristig (auch wenn er kerngesund wäre) nicht möchten und es ihm jetzt nicht an- und dann mühsam und gegen seinen Widerstand wieder abgewöhnen möchten. Aber du hast recht, dass ich dann wohl mal eine Nacht neben ihm auf dem Sofa schlafen werde. Nachts würde er uns halt am liebsten auf den Kopf kriechen, beim Kuscheln am Tag können wir ein bisschen kontrollieren, wo er schläft und hoffen, so eine Ansteckung zu vermeiden, vielleicht ist das auch Wunschdenken.
Wie gesagt, ein bisschen Stress oder Unsicherheit und Aufregung wären ganz normal - in eurem Fall liest sich das nicht so normal - auf der Pflegestelle hat er das auch schon so gehabt, hast du geschrieben? Wurde er denn dort schon von der Orga durchgecheckt - und wurde was gefunden ausser der Verwurmung? Augen? Ohren? Irgendeine Schmerzproblematik?
Spricht was dagegen, wenn ihr abwechselnd beim Hund meinetwegen auf der Couch liegt über nacht um ihm mal besser durch- und ausschlafen zu lassen? Sucht er denn den Körperkontakt selber aktiv oder möcht er nur in der Nähe sein und euch sehen können? Bleibt er ruhig im bloßen Kontaktliegen (also ohne Streicheln oder Kraulen) oder möchte er auch wenn er nur bei einem von euch liegt unbedingt, dass ihr euch mit ihm beschäftigt?
Auf der Pflegestelle war er auch so, sie empfand das aber als normal, deshalb habe ich mir nichts dabei gedacht, dort hatte er ja aber auch mehrere andere Tiere, an denen er immer dran lag.
Durchchecken: also die Orga sagt er sei durchgecheckt. Ich bringe ihn die Woche zum Tierarzt.
Zur Nähe: Er möchte Kontaktliegen, braucht dann keine weitere Aufmerksamkeit. Sobald wir aufstehen, beginnt dann das übliche Drama.
Trinkt dein Hund viel? Bei Stress trinken Hunde gern viel, eventuell muss er dann auch noch länger nachts pinkeln. Theoretisch checken erwachsene Hunde die Stubenreinheit aber sehr schnell. Mein Auslandsimport (Pflegehund) konnte das zackzack. Da musste man eher am in der Wohnung markieren feilen.
Ich glaube, er trinkt normal.
Was heißt denn 'sehr schnell'? Er ist jetzt so zweieinhalb Wochen in Deutschland und null stubenrein. Also er macht ohne sich zu melden einfach irgendwo in die Wohnung, sogar einmal auf sein eigenes Schlafkissen, was Hunde ja eigentlich vermeiden.
Aber wie gesagt die Stubenreinheit ist für mich gar kein Problem, sondern dass er, egal wann wir gehen und wann er nachts war, so früh muss und danach nicht weiterschläft.
Hier haben anfangs z. B. alle Auslandshunde extrem an mir geklebt, haben mit im Bett geschlafen und halb auf mir gelebt. Und alle sind mit zunehmender Sicherheit und je mehr sie sich hier eingelebt hatten, selbstständiger geworden, konnten dann auch allein zur Ruhe kommen, man konnte langsam wieder seinem normalen Alltag nachgehen etc.
Danke, das tröstet mich sehr zu hören!
Rumheulen nutzt da nichts, es ist dein Hund, du hast die Verantwortung und du musst dieses Problem lösen. Oder etwas empathischer formuliert: Wenn der Hund dich möglicherweise an den Rand einer psychischen Krise bringt (oder genau hinein), hilft das weder dem Hund noch dir.
Du solltest dir dringend klarwerden, ob du 1, 2, 3 Wochen, Monate oder auch mehrere Jahre mit unruhigen Nächten und immer neuen Herausforderungen klarkommen kannst. Wenn du dich dazu nicht in der Lage siehst, gib den Hund zurück. Deine Gesundheit geht vor.
Die Hauptlast scheint aktuell ja an deinem Freund zu hängen, zusätzlich bekommt er mit, wie es dir geht. So etwas kann sehr schnell eine eigene Dynamik entwickeln, denn auch wenn dein Freund vorher nicht beteiligt war, entsteht dadurch wahrscheinlich eine immer enger werdende Bindung zum Hund. Sprich mit deinem Freund, ob er ab sofort die volle Verantwortung für den Hund übernehmen würde, dann aber mit allen Konsequenzen, also auch, falls ihr euch trennt.
Danke für die klaren Worte. Nein, mein Freund ist dazu nicht bereit. Er hat schon vor dem Kauf deutlich gemacht, dass es MEIN Hund ist. Weder übernimmt er Kosten, noch wird er selbst langfristig für den Hund zurückstecken. Er macht das jetzt anfangs, weil ihm wichtig ist, dass es mir gut geht. Das muss ich ganz deutlich so sagen, die Verantwortung liegt bei mir und mein Freund springt gerade nur ein, weil ich unter dem Schlafmangel extrem leide und er einfach durchpennt (er hat einen festen Schlaf, ihn juckt es also nicht, was der Hund nachts treibt).