Mal zu dem: Warum können das Hunde nicht mehr.
Ich sehe das auf mein Umfeld bezogen zum einen in der immensen Hundedichte.
Früher kannte ich in meinem Ort jeden Hund und jeden Halter, weil es relativ wenige waren. Das war überschaubar - auch für die Hunde, die die anderen Vierbeiner durchaus lesen konnten, aber nur selten mussten.
Entweder kamen die Hunde miteinander klar oder eben nicht - beides war ebenso, wie es war. Darauf wurde auch Rücksicht genommen und es gab kein "die müssen aber gut Freund sein". Überhaupt war klar, dass erwachsene Hunde meist keinen großen Wert auf ständiges Spielen mit Fremdhunden legen und man nicht jedem Hallo sagen muss.
Vergleiche ich das mit jetzt, bin ich selbst gestresst. Man kommt kaum ein paar Meter weit, ohne andere Hunde zu treffen. Dazu Hundewiese, Hundeschule von der Welpengruppe an, Social Walks und Hundetreffs. Bei jeder dieser Gelegenheiten und bei jedem Spaziergang, der nicht weit ab vom Schuss liegt, müssen Hunde interagieren und das mit einer unglaublich großen Anzahl an verschiedenen Rassen und Typen. Ich sehe bei vielen, dass sie damit schlicht überfordert sind, weil zu viel, zu schnell, auf zu engem Raum. Da bleibt gar nicht die Kapazität, um jeden Hund richtig zu lesen. Stattdessen fangen auch sie an, andere Hunde nach den bisherigen Erfahrungen optisch einzuordnen. Das geht schneller und einfacher.
Zum anderen gibt es immer mehr Halter, die das Verhalten ihres Hundes schön reden oder offene Hose-Mentalität an den Tag legen. Sie kommen leider häufig damit durch und finden andere, die das nachmachen.