Beiträge von MoniHa

    Aber pauschal zu sagen, dass sich ein kranker Mensch keine Tiere holen sollte, ists halt auch nicht.

    Wurde nicht gemacht. Die Aussage war:


    Ganz persönlich: Wenn ich wüsste, dass ich eine Krankheit habe, bei der ein nennenswertes Risiko besteht, dass ich mich ihretwegen nicht ausreichend um ein Tier kümmern kann, würde ich mir keines anschaffen.


    Dazu haben die meisten anderen gesagt: "Lässt sich nicht pauschal beantworten..." und das Für und Wider genannt. Du bist diejenige, die gerade pauschale Aussagen unterstellt.

    sich was zuzutrauen

    Ebenso wenig sollte man sich übernehmen. Das ist der Punkt.

    Wer über eine ausreichende Absicherung verfügt: Super.


    Aber wenn du mal Einblick in das Thema "psychisch kranke Menschen und wie es mit Haustieren nach hinten losgehen kann" hast, weißt du auch, dass in nicht abgesicherten Fällen weder Mensch noch Tier von der Situation profitieren.


    Therapietiere und Besuchstiere haben übrigens nicht umsonst Pausenzeiten bzw. begrenzte Einsätze. Denn das ist in manchen Fällen einfach fürchterlich viel verlangt.

    Im Endeffekt musst du dir einfach nur die gleichen Fragen stellen, die sich jeder vor der Anschaffung eines Hundes oder anderen Lebewesens stellen muss oder zumindest sollte.


    Hast du eine sichere Betreuung, wenn es dich aushebelt? Familie, Freunde? Kannst du dir notfalls eine Hundepension leisten und wenn ja, für wie lange? Mit welcher Größe, welchem Gewicht und welchen Eigenheiten des Hundes würden deine Betreuungsmöglichkeiten auskommen?

    Verlass dich bei Zusagen nicht auf ein oder zwei Personen. Jeder kann mal etwas vorhaben, selbst krank werden oder es sich anders überlegen. Daher brauchst du mehrere Optionen.


    Kannst du die Versorgung sicherstellen? Finanziell, zeitlich und in Bezug auf die Kraft?


    Bist du dir darüber bewusst, welche Einschränkungen die Hundehaltung mit sich bringt? Welche Herausforderungen auf dich zukommen und was Hunde kosten? Hast du dich über Welpenblues informiert und in welches Loch dieser Blues manche Leute reißt?


    Aus eigener Erfahrung: Ja, Hunde oder Tiere im Allgemeinen können helfen. Aber sie sind kein Pflaster, kein Ersatz und kein Therapeut. Worüber niemand gerne redet ist zudem das schlechte Gewissen, das sich einstellen kann, wenn man während einer schweren Phase der Fellnase nicht so gerecht wird, wie man das gerne würde und wie sie es verdient hat. Ich rede dabei nicht von erheblicher Vernachlässigung, sondern von kurzen Runden, zu denen man sich auch noch überwinden muss, obwohl man den Hund eigentlich stundenlang die Gegend erkunden und rumtoben lassen möchte. Wenn so etwas auftritt, fühlt man sich auch noch zusätzlich miserabel, weil man den Hund enttäuscht.

    Von kein Aufwand und kein Dreck lese ich nichts. Es ging darum, dass er nicht ständig bellt, nicht ständig lange Touren oder besondere Auslastung benötigt und grundlegend verträglich ist. Mehr nicht. Von kein Dreck reintragen hab ich nichts gelesen.


    Find ich absolut realistisch.

    Und um sich Input zu holen, ist die TE doch hier. Da kann man sagen: Hey, charakterlich könnte ein Goldi passen, ABER die Haare... überlegt euch das.

    (Meine Goldi-Hündin hat zeitlebens keine Pfote freiwillig ins Wasser gesetzt und Apportieren hahaha, nein.)

    Oder auch wenn es kein "Frauenhund" sein soll: Havaneser könnte gut passen. Gut, da hat man den Friseur. Aber das ist so ein geringer Aufwand, während die anderen Faktoren erfüllt werden - überlegt euch das.


    Die TE ist für Tipps hier, nicht um verurteilt zu werden. Ich finde es schade, dass es sogar bei so einer freundlichen Anfrage und mehreren Erklärungen ihrerseits schon wieder in einen derartig abwertenden Ton abdriftet, der an keiner Stelle gerechtfertigt ist.

    Ich find das etwas unglücklich ausgedrückt an manchen Stellen, aber die Wünsche verständlich.


    Was wäre denn realistisch?


    Wenn er Kinder hasst, ständig bellt und 4 Stunden Beschäftigung täglich braucht, dazu bitte ständiges aufwendiges Bürsten und Friseur aller 4 Wochen, möglichst bitte alle aggressiv angeht und jedem Tier und Radfahrer hinterherhetzt? Wozu? Damit es dann denn nächsten Problemthread und Schrei nach "Holt euch einen Trainer!" und "warum habt ihr euch das nicht vorher überlegt" im Form gibt?


    Hier hat sich eine Familie Gedanken dazu gemacht, dass sie bitte kein Energiebündel mit speziellen Anforderungen möchten, sondern einen pflegeleichten und an sich verträglichen Familienhund, der einfach im normalen Alltag mitlaufen kann und keine gesundheitliche Großbaustelle ist. An welcher Stelle ist das verwerflich oder schreit nach Stoffhund?

    Hallo Nathaliee ,


    ich kann euch nur raten: Lest noch ein bisschen zum typischen Hundeverhalten und der Erziehung und dann überdenkt eure Liste nochmal. Ihr kennt das typische Verhalten noch nicht, da das aufgrund der gesundheitlichen Einschränkungen bei eurem Hund gar nicht zum Vorschein kommen konnte.


    Thema kinderfreundlich vor allem in der eigenen Familie: Das sind die meisten Hunde. Wichtig ist, dass der Hund keine schlechten Erfahrungen mit Kindern sammeln muss, nicht als Spielzeug angesehen wird und seinen Ruhebereich hat, der für die Kinder tabu ist.


    "Ruhig": Welpen sind nicht unbedingt ruhig, sollten aber auch nicht stundenlang an der Leine laufen. Danach reichen den meisten Hunden ein bis zwei große Runden pro Tag, eine kurze Löserunde und ein bisschen Kopfarbeit. Das kann man mit Kindern wunderbar umsetzen.


    Fellpflege: Ihr wollt nicht zum Friseur. Okay. Aber! Wägt das nochmal ab. Mein Havaneser-Mix wird von mir kurzgehalten. Ich bürste täglich, das dauert maximal 5 Minuten und wird beim Fernsehen nebenbei erledigt. Aller 4 bis 6 Wochen wird er gebadet, geföhnt und geschoren. Das dauert circa 1 Stunde. Absolut überschaubar. Und: Ich hab keine Haare von ihm irgendwo. Er trägt überschaubar wenig Schmutz ins Haus. Das spart deutlich an Putzaufwand. Genauso bei meinem Pudel. Bei meinen ach so fellpflegeleichten Schäfis sieht das anders aus. Deren Haare sind überall. Wenn ich könnte: Ich würde das Fell tauschen und lieber den Friseurbesuch nehmen. Denkt nochmal über das Für und Wider nach und ob nichthaarend und kurzgeschoren nicht vielleicht doch die bessere Option für euch ist.


    Geht euch vielleicht auch mal in Tierheimen umschauen, damit ihr besser wisst, was infrage kommt und was eher nicht und/oder sucht euch Rassen, die euch interessieren würden und besucht im Anschluss mal Züchter, um sie besser kennenzulernen. Wenn man sie "in echt" erlebt, ist das doch nochmal etwas anderes als Rassebeschreibungen zu lesen.


    Bezüglich Jagdtrieb: Haben sie alle mehr oder minder. Wenn ihr euch mit dem entsprechenden Training beschäftigt und damit leben könntet, dass die Leine außerhalb gesicherter Bereiche trotzdem dran bleiben muss, wäre vielleicht auch ein Beagle als Familienhund geeignet.

    Ich würde noch hinzufügen: Nicht zu sehr auf den Welpen konzentrieren. Natürlich ist er erstmal der Mittelpunkt, aber der Rest sollte nicht zu kurz kommen.


    Dazu Nähe erlauben und ermöglichen. Wenn er erstmal hinterherläuft, ist das vollkommen normal.

    Das ist auch kein Kontrollwahn, sondern einfach anfängliche Unsicherheit.


    Außerdem: Auslastung einplanen. Kein Stundenplan, nicht durchtakten. Einfach darauf achten, dass er toben und erkunden kann. Dann schläft es sich besser.


    Wenn dir die Aufzucht gefällt, frag nach dem aktuellen Tagesablauf und orientier dich ein wenig daran. Das macht den Wechsel leichter. Außerdem kannst du dich dann schon darauf einstellen, wann er/sie sehr wahrscheinlich aktive Phasen hat und wie lang die circa sind.

    Also wäre Deckentraining bei mir vollkommen aufgesetzt und damit unauthentisch.

    Und genau das entspricht ja meinem Beispiel: Mir war das auch immer vollkommen schnuppe, aber davon musste ich in diesem konkreten Fall abrücken, entgegen meiner inneren Einstellung.

    Ich finde, hier werden so viele Dinge vermischt - Intuition, eigener Charakter und eigene Vorstellungen, Bauchgefühl, Authentiziät. Alles total schwammig.
    Ich bleibe dabei: Solange nicht klar ist, was genau mit solchen Begriffen gemeint ist und was das für die konkrete Situation bedeutet, sind sie in so einem Ratgeber sinnlos.

    Vermischt, schwammig - ja. Aber bedingt eben alles einander, hängt alles zusammen und ist ein großer Komplex.


    Authentizität hat sich bei mir mit den Jahren auch gewandelt und wandelt sich mit jedem Individuum. Der eine braucht diese und jene Grenze, da stehe ich vollkommen dahinter. Der andere eben nicht, da wäre es für mich rein zur Show. Da stehe ich dann wieder nicht dahinter.

    Ich habe eine sehr sensible Hündin, da ist laut werden Gift. Da bin ich authentisch ruhig und leise.

    Ich habe einen Rüden, der ist in manchen Reizlagen ansprechbar ab 80 dB. Da bin ich genauso authentisch laut.

    Angepasst auf das Gegenüber, aber in jedem Fall echt.

    Für mich bedeutet authentisch zum Hund oder generell authentisch sein, ehrlich sein. Dabei aber auch berücksichtigen, wie das Gegenüber tickt. Finde ich etwas scheiße, finde ich das scheiße. Beim sensiblen Hund reicht ein "Hähem" um das zu unterbinden. Bei einer Kackbratze muss ich gegebenenfalls laut werden.


    Andersrum ebenso: Wenn mir das piepegal ist, ob mein Hund das Kommando umsetzt, nimmt er mich nicht ernst. Warum auch? Da kann ich noch so sehr schauspielern.


    Für mich ist Authentizität der Schlüssel zum konsequenten Verhalten. Wenn es mich eigentlich nicht interessiert, setz ich es auch nicht konsequent durch. Nehmen wir das Beispiel Deckentraining. Gibt es bei mir nicht, weil mich das nicht juckt. Liegt ein Hund im Weg rum, muss er eben aufstehen, wenn ich da lang will. Oder, wenn er den Besuch nicht belästigen soll, gibt es eben ein "ab". Hinter "Geh auf deine Decke" würde ich nie im Leben ernsthaft stehen, weil die Hunde meinetwegen überall im Haus hinkönnen, solange sie eben nicht im Weg liegen oder jemanden belästigen. Also wäre Deckentraining bei mir vollkommen aufgesetzt und damit unauthentisch. Absolut authentisch, weil es mir wichtig ist, ist wiederum draußen irgendwas aufnehmen. Das gibt es nicht. Nie. Oder sinnlos bellen. Oder an den Ofen gehen. Da ist meine Tonlage und Körperspannung auch automatisch anders.