Beiträge von MoniHa

    Das wurde natürlich getadelt.

    Warum natürlich?


    Also wenn ich plötzlich aufspringe, mich hochgradig merkwürdig verhalte und meine Hunde keine Reaktion zeigen, wäre ich zutiefst irritiert. Was für ein Verhalten hättest du denn gerne? Zuckend am Boden liegen und deinen Hund juckt das nicht? Weil, naja, du machst halt immer mal komische Sachen?


    Ist das Dominanzverhalten?

    Ja, das ist absolutes "Dominanzverhalten". Von dir. Wenn ich mich erschrecke und dann auch noch auf den Boden gedrückt werde... da fielen mir noch andere Worte für ein als nur "Dominanzverhalten".


    Warum machst du das?

    Ich hatte ja gehofft, dass es den großen, bösen Hunden wenigstens peinlich ist, dass der weiße Wattebausch ihren Job machen muss. Aber nein. Sie wirken höchst zufrieden mit sich und haben das mit dem Wachen an den Zwerg jetzt scheinbar outgesourced.

    Ich habe Handwerker im Haus.


    Alle instruiert: Die Hunde können mal bellen. Fremde im Haus.

    Ja, verstehen sie.

    Bitte nicht die Tür aufmachen, wegen der Hunde.

    Geht klar.


    Keine 10 Sekunden später Tür auf "Frau Ha... wir..." zwei große Hunde mit der Jobbeschreibung auf das verdammte Haus aufzupassen und Fremde nicht einfach so machen zu lassen, zucken noch nicht einmal mit der Wimper. Der Pudel prescht nach vorne, sagt "Wiff" - und steht alleine da und ohne Rückendeckung. An der Stelle hat er es sich dann anders überlegt und ist wieder gegangen...


    Ich fühle mich so sicher umgeben von den ganzen Wachhunden :hust:

    Du hast mal ganz gekonnt die Arbeitszeit unter den Tisch gekehrt, denn das ist das, was manchen Einzelhändlern das Leben schwer macht oder zerstört ;-)

    Nein, hab ich nicht. Ich habe gesagt, dass du dich nach deinen bezahlten Arbeitszeiten und auch ansonsten privat abgrenzen kannst. Da blende ich gar nichts aus.

    Das machst du unter anderem mit dem Ignorieren von Mitgliedern im digitalen Raum, die dich - in Ermangelung eines besseren Wortes - triggern. Weil? Drüber weglesen zu schwer? Reizt dich echt das geschriebene Wort auf einem Bildschirm? Hm....


    All diese schönen Möglichkeiten, die man als Mensch hat, haben Hunde nicht. Die sollen aber bitte möglichst weit die Contenance bewahren, wenn sie angerüpelt werden und ein Fremdhund ihnen die Nase in den Hintern steckt oder sie in die Lage bringt, sich ergeben zu müssen, um Schlimmeres zu verhindern.


    ---------------


    Für mich ist es generell so: Ich muss und will meinen Hunden keinen Spießrutenlauf zumuten, um damit "Sozialtauglichkeit" zu zementieren. Das ist exakt der falsche Weg. Meine Hunde dürfen durchaus vieles "unter sich ausmachen" - innerhalb unserer Familie. Und nur da. Mit Fremden sollen, dürfen und müssen sie gar nichts. Punkt.

    Leider verstehen das auch bei Gesprächen sehr wenige Halter, dass sie nicht über meine Hunde zu bestimmen haben, sondern ich.

    Das war nicht auf dich bezogen, aber es gibt schon allein hier in der DF-Bubble Menschen, die haben halbe oder auch ganze Nervenzusammenbrüche, weil der Welpe überraschender Weise ein Welpe ist oder der Hund aus dem TS nicht sofort funktioniert, oder der angeschaffte DSH doch allen ernstes ein DSH ist usw. usf. Von ihren Hunden erwarten sie aber fröhlich Höchstleistungen in Bezug auf Anpassung und Gehorsam. Vielen ist noch nicht einmal im Ansatz bewusst, was sie von dem Hund allein im Alltag verlangen. Der hat eben zu funktionieren.

    Egal, was ihm zugemutet wird.

    Oftmals bemerken die Halter ja noch nicht einmal, was sie abverlangen und was sie zumuten.


    Da wird das Fiddeln inklusive unter sich machen vor lauter Nervosität als Freude interpretiert, das Mobben als schönes Spielen und wenn der Hund am Ende des Tages vollkommen drüber ist, weil er drei LKW-Ladungen an Reizen ausgesetzt wurde, dann ist definitiv der Hund defekt.


    Und das, was hier in den Threads teilweise bei mir zum Kopfschütteln führt, das ist ein winziger Bruchteil dessen, was im realen Leben abläuft. Da soll der Hund Sportpartner, Kinderspielzeug, perfekter Begleiter im Shoppingcenter und überhaupt und sowieso sein und zur "Belohnung" darf er dann noch auf die volle Hundewiese. Dafür möge er aber im Büro am besten schon mit 10 Wochen acht Stunden die Klappe halten und sich bloß nicht rühren, keinen Körperkontakt brauchen und Ruhe bringt man auch nur durch Wegsperren bei.


    Bei den Anforderungen an den Hund und seine Belastbarkeit und dem was viele Menschen nicht einmal im Ansatz leisten können, sehe ich wieder und wieder eine extreme Diskrepanz.


    Beim Lesen von Hunden reicht das Hirn vieler Menschen ebenfalls nicht weiter.


    Genau diese Kombination zusammen mit hoher Hundedichte ist es hier, die zum Nerv und manchmal auch zur Gefahr wird. Zugleich überreizte und unausgelastete Hunde, die auch noch miteinander interagieren sollen.


    Nimm deinen Job als Beispiel: Du hast irgendwann Feierabend. Du kannst hier Leute blockieren. Abschalten. Dich zurückziehen. Dich vor dem Nerv schützen.

    Jetzt übertrag das auf Hunde, die all das nicht können, sondern dann in die nächsten nervtötenden, sozialen Interaktionen gezwungen werden, weil übergriffige Fremde das unheimlich wichtig finden.


    Das ist leider mancherorts der Alltag für Hunde und Halter. Distanzlose Hunde und Menschen, die sich aufdrängen, obwohl man mehr als deutlich macht, dass man keinen Kontakt wünscht.


    Von Menschen find ich persönlich das unglaublich nervig, weil Nein, verdammt nochmal Nein heißt. Nein - ist ein vollständiger Satz. Ich muss das nicht begründen, ich muss das nicht rechtfertigen und ich gehe davon aus, dass das Wort nein kurz und einfach genug ist, um von allen verstanden zu werden. Aber entweder wird das übergangen oder direkt umgangen, indem man erst gar nicht fragt, sondern einfach machen lässt und dann beleidigt ist, wenn auf das distanz- und respektlose Verhalten der Hunde/Menschen das entsprechende Echo kommt.

    Während vom Hund erwartet wird, dass er das aushalten und diese Konflikte selbst lösen soll, weil es ja natürliches Verhalten ist und dazu gehört, ist manch ein Halter nicht im Ansatz selbst dazu bereit.

    Da bin ich ganz bei dir und verstehe häufig nicht, wie viel Hunden abverlangt wird, während die Halter beim kleinsten Anflug eines Problemchens zusammenbrechen.


    Ich hab einfach nicht die Hoffnung in die Menschheit.

    Wenn sich Hundehalter das bewusst machen und wechselseitig respektieren würden, wäre das ein riesiger Fortschritt.

    Ob es dazu irgendwann einmal kommen wird?


    ja nicht mal mit einem Hundebesitzer

    Für mich schon.


    Es wird so oft betont, dass die kleinen Hunde sich an große gewöhnen müssen. Sonst werden Klischee-Kläffer daraus und blablabla. Aber, dass große Hunde lernen sollten, dass man kleine Hunde oder Tiere im Allgemeinen nicht fixiert, bedroht, gängelt, verletzt oder tötet, weil man es kann... ja, shit happens. Ne.


    Und was hat ein Hund ohne Halter da mal eben so zu suchen??? Das alles hat etwas mit der Haltung und dem Halter zu tun. Denn hätten die Hunde ordentliches Verhalten gelernt oder wären ordentlich gehalten, käme es nicht so weit.

    Mal zu dem: Warum können das Hunde nicht mehr.


    Ich sehe das auf mein Umfeld bezogen zum einen in der immensen Hundedichte.

    Früher kannte ich in meinem Ort jeden Hund und jeden Halter, weil es relativ wenige waren. Das war überschaubar - auch für die Hunde, die die anderen Vierbeiner durchaus lesen konnten, aber nur selten mussten.

    Entweder kamen die Hunde miteinander klar oder eben nicht - beides war ebenso, wie es war. Darauf wurde auch Rücksicht genommen und es gab kein "die müssen aber gut Freund sein". Überhaupt war klar, dass erwachsene Hunde meist keinen großen Wert auf ständiges Spielen mit Fremdhunden legen und man nicht jedem Hallo sagen muss.


    Vergleiche ich das mit jetzt, bin ich selbst gestresst. Man kommt kaum ein paar Meter weit, ohne andere Hunde zu treffen. Dazu Hundewiese, Hundeschule von der Welpengruppe an, Social Walks und Hundetreffs. Bei jeder dieser Gelegenheiten und bei jedem Spaziergang, der nicht weit ab vom Schuss liegt, müssen Hunde interagieren und das mit einer unglaublich großen Anzahl an verschiedenen Rassen und Typen. Ich sehe bei vielen, dass sie damit schlicht überfordert sind, weil zu viel, zu schnell, auf zu engem Raum. Da bleibt gar nicht die Kapazität, um jeden Hund richtig zu lesen. Stattdessen fangen auch sie an, andere Hunde nach den bisherigen Erfahrungen optisch einzuordnen. Das geht schneller und einfacher.


    Zum anderen gibt es immer mehr Halter, die das Verhalten ihres Hundes schön reden oder offene Hose-Mentalität an den Tag legen. Sie kommen leider häufig damit durch und finden andere, die das nachmachen.