Beiträge von MoniHa

    Hier mal noch eine andere Perspektive:


    Stell dir vor du verlierst einen Menschen, der dir viel bedeutet.

    Du versuchst mit dem Verlust klarzukommen.

    Und dann komm ich um die Ecke und präsentiere Klaus-Peter als Ersatz.

    Klaus-Peter ist auch nett und alles, aber die aktuelle Lücke kann er nicht füllen. Verloren hast du einen Freund. Präsentiert bekommst du einen Fremden.

    Sehr wahrscheinlich würdest auch du keine Luftspringe darüber machen. Oder?


    Gib dir mehr Zeit und gib ihr mehr Zeit. Dann wird sich herauskristallisieren, was das Richtig für euch beide ist.


    Und mein herzliches Beileid zu deinem Verlust... :( :

    Deswegen habe ich ja angeführt, dass es eben nicht per se Stress bedeutet, sondern das genaue Gegenteil sein kann: entspannender für beide.

    Pauschal lässt sich das nicht sagen, weil es immer von den Müttern abhängt.


    Bei einer Zücherfreundin hat auch schon bei getrennten Welpenzimmern die eine angefangen, die Würfe zusammenzulegen. Im Sinne von: Die hat ihre Welpen ins Zimmer der anderen rübergetragen und sich dann mit allen dazu gelegt :ka: Was willste machen? Wollten sie halt so.


    Und da schon angemerkt wurde, dass die Hündinnen beide anwesend waren und charakterlich traumhaft sind, klingt genau der Part für mich nun nicht nach irgendwer hat dort Stress.

    Sie frisst besser, fordert mich zum Spielen auf, freut sich riesig wenn wir Gassi gehen (hat sie vorher nicht, ist immer widerwillig mit und wollte schnell wieder Heim), will viel Kuscheln und wirkt insgesamt recht zufrieden.

    Eigentlich hast du deine Frage damit selbst beantwortet. Deiner Hündin geht es gut, so wie es jetzt ist. Also braucht sie für den Moment keinen anderen Hund.

    Und 2 Mütter in einem Raum ist zumindest ungewöhnlich und ich würd auch denken, dass das Stress bedeutet.

    Darauf und auf ein einen anderen Irrglauben würde ich gerne nochmal eingehen.


    1. Hündin bei der Geburt allein lassen! Hat mir sogar noch ne Tierärztin gesagt: Bloß alleine lassen, die wollen da niemanden um sich rum! Mal abgesehen davon, dass das scheiße gefährlich ist, wenn es zu Komplikationen während der Geburt kommt, hab ich bisher nicht eine einzige Hündin erlebt oder von einer gehört, die ihren Menschen nicht dabei haben will.

    Manche bestehen sogar darauf, dass die anderen Hunde dabei sind. Da kannst du einen tollen Wurfbereich vorbereitet haben, wo sie ihre Ruhe haben und Stress ferngehalten wird, und die legen sich neben den Rest ins Hundebett oder auf die Couch und fangen an zu pressen (und ich lege mich nicht mit Wesen in den Wehen an, also gab es hier auch schon einen Wurf auf der Couch :ka: ).


    2. Zwei Mütter in einem Raum ist nicht so ungewöhnlich. Klar, es muss darauf geschaut werden, dass es für keine der beiden Stress ist. Verstehen sie sich gut, kann es aber eine wirkliche Erleichterung für beide sein. Mütter im Schichtsystem kenne ich nun auch schon eine Weile. Die wechseln sich ab, wodurch jede längere Pausen hat und machen vieles zusammen. Machen die Hunde unter sich aus und kann sich auch auf andere Hunde aus der Familie erstrecken. Die werden dann als Babysitter und Welpenputzhelfer eingestellt und das schon wirklich früh.


    Gerade bei jüngeren erstmaligen Müttern kann es sogar hilfreich sein, wenn sie sich bei der anderen was abschauen können. Und beruhigend, wenn die andere entspannt ist.

    Eigentlich habe ich mir die Aufzucht aber wirklich eher so vorgestellt wie du von deinen Würfen schreibst

    Da musst du unterscheiden:


    Wir haben uns dazu entschieden, dass mit 8 Wochen kein festes Datum zur Abgabe ist. Heißt halt auch: Je länger ein Welpe bleibt, desto mehr sollte er logischerweise kennen.

    In 8 Wochen alte Welpen kannst du nicht zig Ausflüge prügeln, bzw. ist das nicht förderlich, sondern überfordernd. Da ist meiner Meinung nach unser normaler Alltag absolut genug und die Hauptsache ist, dass sie möglichst alles als positiv erleben, um dann generell stabil durchs Leben zu gehen.


    Da würde ich nicht erwarten, dass der Hund Leine, Auto und 95 andere Sachen kennt. Im Gegenteil, wenn der Welpe mit 8 Wochen schon sonstwas für "Sozialisierungserlebnisse" auf dem Tacho hat, würde ich mehrere Schritte zurückgehen. Denn auch das ist nicht im Sinne der Tiere. Mir wäre da nur wichtig, dass sie lebendigen Alltag kennen.


    Mit 12 Wochen sollte das hingegen schon anders aussehen. Da kann man nämlich mal zum Baumarkt oder Fressnapf fahren, einen Tag Ruhe einlegen, an dem nix passiert und dann wieder was Neues machen. Die Kleinen brauchen Zeit, Neues zu verarbeiten und für sie ist nun einmal absolut alles neu. Sind ja gerade erst auf der Welt gelandet. Und vor allem brauchen sie Zeit zum Welpe sein und in ihrem Tempo spielen und erkunden. Mag für dich das 20 Milliardste Gänseblümchen sein. Für sie ist es das Erste.

    Mal zum Vergleich Jelsa


    Wir züchten auch. Welpen mit 8 Wochen - gibt es pauschal nicht. Denn nicht jeder Welpe ist mit 8 Wochen schlagartig bereit zur Abgabe oder auch nur entwöhnt und futterfest und das wird nicht forciert.

    Die laufen im Alltag mit, sobald das für die Mutter in Ordnung ist. Für gewöhnlich beginnt das in der 3. oder 4. Lebenswoche. Mixer, Waschmaschine, Föhn, Staubsauger, erwachsene Hunde, Besuch usw. alles normal für sie. Die laufen einfach im Alltag mit. Je älter sie werden, umso mehr Alltag gibt es. Das bedeutet auch im Garten über den Agility Parcours der Großen hampeln aus Spaß an der Freude und Neugier, mal über ne Wippe laufen, vom Balance Board aus auf die Nase fallen und weitermachen, Autofahren, Fische im Teich gucken, lernen, dass der Teich echt nass ist - Welt erkunden eben.


    Wissen wir, wo der Welpe hinkommt, geht die spezielle Sozialisierung los. Unsere Frechdachs-Maus aus dem letzten Wurf kam auf einen Ponyhof. Mit Hühnern, Schafen, Ziegen, Reithalle, Kindern - damit das für sie keine geballten schockierenden Einflüsse sind, waren wir vor Abgabe in einer Reithalle. Wir haben Schafe geguckt. Wir haben Esel besucht - denn Ziegen konnten wir nicht finden. Usw.

    Unser Tiefenentspannter kam in ein städtischeres Umfeld als wir haben. Also Öffis, mehr Menschen, mehr Verkehr. Damit er nicht überfordert ist, sind wir also mit ihm Bus, S-Bahn und Zug gefahren, haben uns die Stadt angeschaut usw.


    Alles kleinschrittig und passend für den Hund. Und alles auch nur möglich, weil da mehrere Menschen dahinter stehen, sich Zeit nehmen und dir auch ganz genau beantworten können, dass das da der Draufgänger ist und der da das Sensibelchen, und sie lieber am Bauch gekrault wird und ihre Schwester supergut mit Kindern klarkommt. Das geht wiederum nur, wenn du nicht mal eben 6 Würfe im Jahr hast und es dir einfach nur ums Geld geht. Denn dann müssen die mit 8 Wochen raus, weil dann ja schon bald die nächsten kommen. Das ist weit entfernt von im Interesse der Rasse oder der Tiere.

    Siehe mein Beitrag oben.

    6 Würfe im Jahr ist dann direkt ein komplett anderer Kontext.

    Das ist tatsächlich gängig bei vielen.

    In welchen Verbänden oder bei welchen Rassen?

    Weil, äh nein, so gängig ist das nicht, das könnten etliche Züchter doch auch gar nicht umsetzen.

    Im VDH, ich kenne es von GR, DSH und Pudel.

    Einmal ein Aufwasch, alle konzentrieren sich darauf und der Urlaub von allen ist danach weg - aber die haben auch keine 6 Würfe pro Jahr, sondern dann eben 2 Würfe (parallel) in zwei Jahren. Weil eben Züchter, nicht Fließband.