Beiträge von MoniHa

    von Beginn an gewöhnen soll

    Erstmal sollte sich der Hund bei dir einleben und an dich gewöhnen. Hast du einen entspannten, fröhlichen Hund erwischt, kann der erste Mensch schon recht früh als Besuch oder Gassibegleitung dazukommen. Ist er ängstlich, muss das langsamer und vorsichtiger erfolgen.

    Die Erfahrungen sollten durchweg positiv sein, damit andere Menschen nicht grundlegend doof sind.


    Zweitens kommt es nicht allein auf die Anzahl an. 3 bis 4 verlässliche Menschen, die wirklich einspringen können und wollen, ausreichend Zeit und Ahnung haben, sind deutlich mehr wert als 12, die sagen "Oh ja, natürlich passe ich auf!"


    Drittens zählt langsame Steigerung. Du musst deinem Hund nicht die gesamte Schar an möglichen Betreuungsoptionen in den ersten zwei Wochen vorstellen. Das kannst du ganz langsam machen und schauen, wo es gut läuft und wo wahlweise Hund oder Mensch Abstand nehmen. Die Person kann erstmal eine Runde übernehmen oder aufpassen, während du einkaufst, z.B. Du kannst mit deinem Hund auch mal zu Besuch kommen, damit die Wohnung der Person nicht mehr fremd ist. Usw. Das mit Geduld und kleinschrittig aufzubauen, nimmt für alle den Stress raus und man erkennt frühzeitig, ob ein Angebot zur Betreuung wirklich ernstgemeint war oder nur so dahin gesagt ist.

    Die waren ganz vorsichtig und zurückhaltend.

    Natürlich. Müssen ja erstmal ausloten.


    Manche machen das mit Rute bis zum Kinn gezogen. Andere krempeln schon mal die Ärmel hoch.

    Hat nur mit dem Leben als Familie mit hohem Hundeanteil nichts zu tun.


    Das eine ist eine Momentaufnahme von Hunden mit relativ wenig Menschenanschluss und einem Hund, der da mal eben reingeworfen wird und klarkommen soll.

    Das andere ist ein festes Zusammenleben. Die Hunde lernen sich ja nicht jeden Tag neu kennen und müssen jeden Tag erstmal eruieren, welche Regeln gelten. Die haben einen festen Rahmen und Verlässlichkeit, kennen sich und empfinden sich als zusammengehörig.


    Der Vergleich ist in etwa so wie: man wirft mich auf eine Konferenz oder ins Gefängnis vs. man wirft mich in meine Familie oder zwischen meine Freunde. Da benehme ich mich auch anders.

    Und bei mir ist es so: Ich arbeite mit meinen Hunden auf Prüfungsniveau

    Damit ist es natürlich ein Unterschied, ob ich zwei, drei oder viele habe. Klar.

    Aber das machst du für dich. Nicht für die Hunde. Ob die einfach nur ordentlich ausgelastet werden oder mit einer guten Bewertung aus Prüfungen gehen, ist den Hunden pupsegal.


    Genau das meinte ich. Das ist dein Hobby. Die Hunde arbeiten nicht, sie ziehen dein Hobby mit dir durch. Bei dieser Freizeitbeschäftigung ist es für dich wichtig, dass sie gut abschneiden und auf das Prüfungsniveau kommen - aber relevant für die Hunde ist das nicht, ob es sich um Spaß an der Freude oder um ein für den Halter(!) ernsthaftes Hobby dreht.


    An der Stelle liegt ein bedeutender Unterschied: Erwarte ich Perfektion (oder zumindest möglichst nah dran), muss ich mich an Termine halten (weil festgelegtes Training) oder kann ich das eben relativ frei aufbauen und durchziehen, meine Hunde angepasst an die Tagesform auslasten, fördern und fordern?

    Bei Letzterem bin ich deutlich flexibler und entspannter und kann auch mit mehreren aktiv sein.

    Will ich Ersteres, brauch ich für jeden einzeln deutlich mehr Zeit. Logisch.

    Vielleicht weil Kinder naturgemäß dann ja mal locker einige Jahre alterstechnisch auseinander sind?

    Und das ist erst bei Kind Nr. 4 gegeben? :???:

    Ah ja.


    Für mich sind wir da wieder bei der Frage, was ich für Hunde daheim sitzen habe. Also obs mit steigender Anzahl entspannter oder anstrengender wird - bzw. weniger "was für Hunde" sondern eher "was mache ich mit den Hunden"?

    Arbeite ich jeden Hund wirds - finde ich - mit steigender Anzahl absolut nicht entspannter. Mache ich mit den Hunden aber einfach just for fun (bitte nicht abwertend verstehen, so ist es nicht gemeint!) ein bisschen was und gehe mit ihnen spazieren, dann sieht die Sache nochmal anders aus.

    Klar, es gibt sehr viele Faktoren, die ausschlaggebend sind. Die Frage beim "Arbeiten" ist auch definitiv nicht einfach, da es dabei viele Facetten gibt. Ich hab eine Therapiehündin (war so nicht geplant, passt für sie aber). Jungrüde zieht nach. Ist das Arbeit? Oder ist das bisschen was machen?

    Für die beiden ist es Spaß. Die gehen da auf. Für andere aus meinem Rudel wäre es blanker Horror oder zumindest Überforderung.

    Das ist für mich auch ein springender Punkt: Wie individuell wird auf die Hunde eingegangen?

    Und: Ist das wirklich dem Hund zu liebe und für die gesunde Auslastung, oder will sich der Halter was beweisen?

    Die Fragen stehen aber schon bei 1, 2, 3 Hunden - nicht erst bei Nummer 4, 5 oder 6.


    Bei dem Begriff "Arbeit" bin ich auch kritisch. Ist mir allzu oft lediglich das Hobby des Halters, das mit dem Titel "den Hund arbeiten" auf ein Podest gehoben wird.

    Die anstrengendste Anzahl ist 3. Entspannter wird es angeblich wieder ab Kind 4.

    Ist das etwa mein Argument für Nr. 4? 🤔😁 Also Hund Nummer 4.


    Vielleicht lässt man da einiges einfach mehr laufen? Stresst sich nicht mehr so, weil man sich von ein paar Dingen (z.B. immer sauberes Haus) bereits verabschiedet hat? Mehr Routine? Beschäftigen sich untereinander?

    Ja, definitiv ist das dein Argument für No. 4 :nicken: ;)

    "Und den vierten Hund hab ich für die Entspannung angeschafft :klugscheisser: "


    Was du ansprichst sind genau die Punkte, die ich auch bei mir habe. Ich erwarte keinen Perfektionismus mehr. Weder von mir noch von den Hunden. Es gibt wenige Regeln, aber die gelten für alle, immer und sofort. Allein das entspannt. Ich hinterfrage mich insofern, dass ich schaue: Was müssen die Hunde wirklich können? Was ist zwar nett, aber nicht wirklich nötig?

    Ich bin bei vielem deutlich routinierter, organisierter und pragmatischer. Was ich in einem Jahr mit einem Rudel lerne, ist exorbitant zu einem Jahr mit ein bis drei Hunden.

    Einiges hat mich auch abgehärtet und so manches ist automatisiert. Ich erkenne Sachen deutlich schneller und kann frühzeitig agieren, das spart gehörig Nerven und Aufwand.

    Und ich hab sogar so verrückte Sachen wie einen komplette Wurf behalten, Hunde, die zwei Monate auseinander sind und solche, die sich unähnlicher nicht sein könnten. Aber die harmonieren und profitieren voneinander, sind durch die Gewöhnung von Anfang an zudem ebenfalls resilienter und beschäftigen sich viel miteinander. DAS ist eine unheimliche Entspannung. Ob jetzt bei meinen Youngsters oder zusammen mit dem Hundekindergartenkind - die toben sich miteinander aus. Da muss ich nicht daneben stehen oder extra irgendwohin und Hundekontakte auswählen oder oder oder. Die machen ihr Ding und ich mache so lange mein Ding oder kümmere mich um die anderen. Hätte ich nur einen in der Alters- und Gewichtsklasse, wäre ich deutlich mehr gefragt, um Bedürfnisse zu befriedigen.


    Das ist noch nicht einmal das Ende der Liste.

    Ich habe etwas Interessantes gelesen, das sich auf den empfundenen Stress von Eltern bezieht. Das Stresslevel ist abhängig von der Anzahl der Kinder. Die anstrengendste Anzahl ist 3. Entspannter wird es angeblich wieder ab Kind 4.


    Fand ich witzig und passend für diesen Thread, da ich ähnliche Erfahrungen mit der Anzahl der Hunde habe. Allerdings nicht auf eine bestimmte Zahl festgelegt. Mir sind einige Gründe dafür eingefallen, warum das bei mir so ist.


    Geht es noch jemandem ähnlich?