Vorab: Ich bin kein Züchter, es waren auch nicht meine trächtigen Hündinnen und zudem Mixe. Ich hab mich erst nach dem Feststellen der Trächtigkeit gekümmert. Somit entfielen die Kosten und der Aufwand für:
- Zuchtzulassung
- Deckrüden
- Verband
Hier also eine enorme Ersparnis im Vergleich zum Verbandszüchter.
Die folgenden Posten sind für einen Wurf VOR der Geburt:
- Check-up der Mutter vor Geburt: 350 €
- Futterzusatz für trächtige und säugende Hündinnen insgesamt: 75 €
- Welpenmilch zum Zufüttern, Milchpumpe, Flaschen und Sauger: 160 €
- Wurfbett und Welpenauslauf für den Anfang: 230 €
- Ausstattung für die Geburt (Hilfsmittel für den Fall der Fälle, Verbrauchsmaterialien, Stärkung für die Hündin): 60 €
Damit sind wir bei: 875 € (immer noch VOR der Geburt)
An dieser Stelle ist nicht eingerechnet, dass die Hündin mir auch noch die Haare vom Kopf gefuttert hätte, ich bereits die Arbeit zurückschrauben musste, um mich um sie zu kümmern (musste öfter raus, musste öfter essen) und mein Aufwand, um das nötige Wissen zu erlangen.
Nach der Geburt bis Abgabe (war nicht mit 8 Wochen):
- Futter für Welpen und Mutter insgesamt (bereits aufgeführte Welpenmilch ausgenommen, nur Spezialfutter aufgeführt): 800 €
- Geschirre und Leinen für die Welpen: 105 € für die erste Ausstattung, 280 € für Set aus Leine und Geschirr, das jeweils mitgenommen und weitergenutzt wird von den neuen Haltern
- Kotproben: 210 €
- Chippen und Impfen: 840 €
Macht 2.235 € und damit insgesamt ungefähr 3.110 €. Geht, ne?
Hier nicht mit eingerechnet sind:
- Spielzeuge
- Kaukram und Leckerlis
- drinnen und draußen welpensicher gestalten
- Futter außer speziellen Dosen (gekocht, roh, Gemüse, Trofu - damit sie alles kennenlernen und alles vertragen)
- Umgestaltung des Autos
- Benzin, damit sie sich ans Autofahren gewöhnen plus einfach so Fahrten zum TA, damit beides kein Schreckgespenst ist
- Zeit und Aufwand für Baden, Bürsten und Gewöhnung an Schermaschine
- nicht nur in der Meute laufen, sondern jeden Tag Einzelrunde für jeden an der Leine (x 7)
- Grundprinzip der Stubenreinheit vermitteln, bis es ankommt
- Verbrauchsmaterialien und Reinigungsmittel (Küchenrolle, Puppy Pads/Wickelunterlagen, Enzymreiniger)
- die unzähligen Ladungen an Waschmaschinen
- Strom und Wasser
- generelle Sozialisierung
- Sachen, die ich entsorgen musste
- Organisation von Fremdbetreuung
Ebenfalls nicht enthalten:
Die Gespräche mit Interessenten. Das Kennenlernen. Dass ich bis heute der Treffpunkt für die "Welpen"stunde bin, Ansprechpartner und falls was ist - zurück an mich.
Was die neuen Halter bekommen haben:
Hunde, die nicht viel Aufwand benötigen, um ins moderne Leben zu passen. Sie laufen tippitoppi an der Leine, kommen mit anderen klar, können überall mit hin, kannten Grundkommandos, machen keinen Aufstand bei der Fellpflege, sind gediegene Beifahrer - erwarten aber auch, dass sie mit ins Bett dürfen und sind diskutierende Dickschädel, wenn es um das Aufenthaltsrecht auf der Couch geht.
Würde ich mir auch nur den Mindestlohn für meinen zeitlichen Aufwand bezahlen, bzw. das den Haltern in Rechnung stellen: Da sind wir bei den vier Monaten ganz fix in anderen finanziellen Dimensionen. Konservative Rechnung: Vier Monate, sagen wir sechs Stunden täglich rechne ich mir an (zufüttern, aufpassen, Gassi, putzen, sozialisieren etc. pp.) a 12 € = um die 9.000 € (insgesamt also über 12.000 €). Und da hab ich immer noch nicht eingerechnet, was unter "sonstigem" lief, obwohl das nicht wenig Geldwert ist. Mal ganz zu schweigen von meiner eigentlichen Arbeit, die ich zurückgefahren habe, und bei der ich deutlich mehr verdiene als beim Stubenreinheitstraining.
7 Welpen, ich habe gemacht und getan und bin weiterhin für sie und ihre Halter da.
Insgesamt mit meiner angerechneten Arbeit um Mindestlohnsatz hätte ich für jeden 2.000 € verlangen können, einfach, um meine Ausgaben zu decken. Hab ich nicht gemacht. Aber richtig stolze Summen verdient hätte ich nicht einmal dann, wenn der Preis so hoch gewesen wäre.
Demgegenüber: Welpenauslauf aufbauen, Mutter und Welpen rein, billigeres Futter, Welpen chippen und einmal impfen lassen, sie mit 8 Wochen rauskehren - komplett andere Geschichte. Da fährt man ordentlich Gewinn ein. Hunde, die nicht rauskommen, tragen auch keinen Dreck rein. Gassi, Leinenführigkeit und Putzen entfallen. Kein Benzin, keine Geschirre und Leinen usw. Andersrum ebenso: Zwinger, alle da rein, muss ich auch bedeutend weniger machen, wenn ich sie so zeitig wie möglich verkaufe. Schon ist das Ganze lukrativ.