Beiträge von MoniHa

    Meine Frage ist nun, ich lese echt über all das man Hunde ab 5 Wochen bis zur 10ten Woche mit Muttermilch sowie auch Hundebrei füttern soll, stimmt das ?

    Nein, das stimmt nicht. Zufütterung gibt es bereits ab der 3. oder 4. Lebenswoche - je nachdem, inwiefern die Muttermilch noch zum Sattwerden und für die gesunde Gewichtszunahme reicht.

    Welpen trinken durchaus auch über die 10. Lebenswoche hinaus Muttermilch, sofern die Mutter das anbietet. Bei anderen ist teilweise schon mit der 6. Woche Schluss.


    Zu sagen: Mit 10 Wochen brauchen sie schlagartig keine Milch mehr, mit 8 Wochen aber ganz dringend, ist vollkommener Quatsch.


    Muttermilch kannst du überhaupt nicht geben. Du hast die Mutter nicht.

    Du kannst Welpenmilchpulver besorgen - wird von den meisten aber nicht sonderlich gut gefunden.

    Je nachdem, wie alt der Welpe circa ist, kannst du darauf verzichten und allein Welpenfutter geben. Als Zusätze nutze ich gerne lauwarme Ziegenmilch, Naturjoghurt und körnigen Frischkäse. Da aber bitte langsam mit kleinen Mengen anfangen, um keinen Durchfall zu erzeugen.


    Woran hat der Tierarzt festgemacht, dass der Welpe unter 10 Wochen ist und auf welches Alter wird geschätzt?

    Das ist keine Wertung.

    Diagnostizierbare Krankheit versus "normal" ist durchaus eine Wertung.

    Auch meine Meinung wertest du gerade samt der validen Argumente und Beispiele. Ab. Sehr deutlich sogar.

    Und nein, ich mach mir die Welt nicht, wie sie mir gefällt. Dann wäre sie ne ganze Ecke schöner.

    Ich nehme nur einfach nicht alles hin, was vermeintlich gegeben ist.

    Das ist irgendwie ein viel zu weit gehender Egoismus-Begriff, der dem Wort auch jeglichem Sinn entzieht.

    Für mich ist es das nicht. Für mich ist Egoismus aber auch nicht per se schlecht.

    Altruistischer Egoismus ist durchaus ebenso vorhanden, wie andere Abstufungen - ohne, dass man es direkt pathologisieren muss.


    Wir sind Rudeltiere und haben Empathievermögen

    Ist nicht jeder. Hat nicht jeder. Schon gar nicht gleichermaßen.

    haben wir das nicht, ist das eine diagnostizierbare Krankheit

    Jupp. Und bis 1990 war Homosexualität laut WHO eine diagnostizierbare Krankheit. (Im DSM nur bis 1973). Wissen wir heute besser.


    Und wie war das doch gleich mit der Hysterie, die ebenfalls eine diagnostizierbare Krankheit war und lustig behandelt wurde?


    Auch, wenn das Label draufgepappt wird: Das macht es nicht unumstößlich wahr. Andererseits sind Sachen nicht erst problematisch, wenn jemand sagt: "Japp, das ist diagnostizierbar." Das ist reine Definitionssache und wissenschaftliche Anerkennung, aber nur ein verspäteter Abklatsch der Realität.

    Zeiten und Diagnosen ändern sich, weil sie oft genug - gerade im Bereich der Psyche - zu sehr vom Zeitgeist durchsetzt sind. Da wird in manchen Fällen pathologisiert, was gerade nicht ins Weltbild passt oder was gerade trendet und anderes übersehen oder übergangen, was mehr als offensichtlich problematisch ist.


    Und ja, für mich ist alles, was ich mache und was andere machen, egoistisch. Das schließt Empathie ebenso wenig aus, wie anderen einen Gefallen zu tun. Ich kann etwas machen, um anderen eine Freude zu bereiten - weil ich mich freue, wenn dieses Lebewesen sich freut. Win-Win. Egoistisch und altruistisch zugleich. Da verliert keiner der Begriffe einen Sinn. Der erweitert sich.

    Da es hier nochmal aufgebracht wurde:


    Für mich ist absolut alles egoistisch. Komplett alles.

    Hunde halte ich, weil ich das will. Ich nehme Tiere auf, damit sie hier werfen, aufwachsen, sterben, gesund werden können, nicht eingeschläfert werden... weil ich das will. Nicht, weil ich ach so selbstlos und aufopfernd bin. Nee. Weil es mir etwas gibt!

    Weil es mir damit besser geht, als damit, es nicht zu tun. Das ist egoistisch.

    Müsste ich mein Leben für das meines Kindes geben - würde ich machen. Nicht, weil ich so wenig an meinem Leben hänge. Sondern, weil ich mit dem Wissen, es nicht getan zu haben, nicht mehr (gut) leben könnte. Das ist ebenfalls egoistisch.


    Also der vermeintliche Aufhänger, dass doch andere auch aus egoistischen Motiven Hunde halten - der ist für mich hinfällig. Machen wir alle. Machen wir nicht nur bei Hunden. Machen wir in jedem Aspekt unseres Lebens.


    Wo für mich aus Egoismus ein Problem wird, ist unter anderem an der Stelle, wo man lieber einem anderen etwas wegnimmt: Interaktionen einschränken, Kuscheln und Spielen mit Artgenossen reduzieren - als selbst mehr für die Bindung zu tun. Oder eben die eigenen Hobbys, die nur allzu gerne als Arbeit betitelt werden, auf höhere Ränge stellt als das Wohlbefinden der Lebewesen, die von einem abhängen.

    Ab davon frag ich mich wie man auf die Idee kommt als Mensch um eine Bindung konkurrieren zu können/ wollen die Hunde untereinander aufbauen können.

    Das kann man doch nicht vergleichen.

    Allerdings freue ich mich auch darüber das meine Hunde untereinander voneinander profitieren, sich putzen, spielen, kuscheln und einfach das miteinander haben was ich ihnen nie geben könnte.

    Wenn man es mal umdreht, wird es noch absurder:


    Du hast den Hund wohl als Kind-/Partner-/sonstigen Menschenersatz?!


    Denn, dass ein Hund keinen anderen Menschen ersetzen kann, sollte klar sein.

    Aber der Mensch soll alleine das absolute Nonplusultra für den Hund sein können oder will das sogar.

    Und wer sich nicht ganz so sicher ist, der isoliert eben, damit es gar keine "Konkurrenz" gibt.


    Leider weiß ich nicht mehr, wer das erwähnt hatte: Aber in meiner Kindheit war das auch bei Wellensittichen, Meerschweinchen, Kaninchen so: "Schaff dir nur ein Tier an, sonst wird es nicht richtig zahm und zutraulich!". Es wird bewusst Kontakt zu anderen reduziert oder vermieden, damit das Tier nur eine Wahl hat. Den Menschen.


    Weil der Irrglauben herrscht, dass Artgenossen Konkurrenz zum Menschen sind. Dabei sind das sehr verschiedene Sachen. Ich würde mir bei meinen Hunden ernsthaft Gedanken machen, wenn sie noch mehr auf mich festgelegt wären. Das dürften sie laut dieser "Weisheit" ohnehin gar nicht sein. Verbringen schließlich deutlich mehr Zeit mit Artgenossen. Und trotzdem: Wenn ich irgendwas üben will ("Arbeiten") oder mich einfach nur hinlege (aka: Jetzt ist Kuscheln und Schlafen angesagt) dann hab ich Priorität.

    Haben die Vielhundehalter keinen so sensiblen Hund? Sind das alles dann Charaktere, die sich gut durchsetzen können und sich gut abgrenzen können? Hat man da achtmal, x-mal so viel Glück gehabt?

    Ich hab von "du darfst nicht zu laut in die Richtung schauen" bis "Ja, Mann, die ersten 35 Ermahnungen hab ich eben überhört" - also von übersensibel bis "WTP, Individualdistanz und Respekt??? Was für Dinger?" alles dabei.


    Grundregel dafür, dass es dennoch für alle funktioniert: Meine Hunde haben nicht viele Regeln. Aber andere nerven bis mobben ist nicht. Absolutes Verbot. Das wird von Anfang an durchgesetzt. Sicherheit generell und anderen Rudelmitgliedern gegenüber respektlos sein - das sind die wenigen Anlässe, da wird mein Ton sehr scharf und laut. Kommt selten vor, aber kommt gerade deswegen auch sofort an.


    Dass sich der Falsche angesprochen fühlt, verhindere ich zum einen durch individuelle Ansprache von Anfang an. Zum anderen ziehe ich diejenigen raus, die sich trotzdem angesprochen fühlen würden. Also: "Name, hier" und dann bekommt der Rest die Ansage. Dadurch, dass die Sensibelchen neben mir stehen, fühlen sie sich nicht mehr angesprochen. Die begreifen dann schon, dass ich regle und nicht sie meine.


    Dazu dürfen meine Hunde durchaus untereinander regulieren. Sie lernen aber, wenn sie es nicht schaffen, ihre Grenzen zu wahren, dann zu mir kommen und ich mach das. Das mache ich mit allen so. Ich bin die, die rettet.


    Und man lernt eben auch: Okay, Herr Hund lässt sich immer unterbuttern. Damit das nicht passiert, hat man mehr ein Auge darauf.


    Punkt Beschäftigung und Abgrenzung: Ich spiele mit meinen Hunden, aber im Grunde bin ich die Ruhezone. Wenn ich arbeite, darf hund sich neben mich legen - wer spielen will, geht woanders hin. Wenn ich koche, putze, lese - wer Ruhe will, herzlich willkommen. Mir zwischen den Füßen rumtoben is nich. Dadurch teilen sich die Hunde je nach aktuellem Bedürfnis automatisch auf, ohne, dass einer oder mehrere permanent ausgegrenzt wären.

    Dazu haben die älteren/ruhigeren Hunde einander - auch wenn ich gerade mit dem Junggemüse rumtobe und sie nicht mehr mitmachen wollen. Und das Junggemüse kann sich austoben, auch, wenn ich gerade keine Zeit habe oder die Älteren ihre Ruhe wollen.

    Genau das ist der Part, den die Hunde und ich bei zwei, drei oder vier Mithunden nicht hatten: Im Endeffekt findet sich für jeden jemand. Nicht 24/7. Aber deutlich öfter, als bei weniger Hunden. Zwei Hunde fand ich tatsächlich anstrengender, weil Hund A will, Hund B will nicht - ich kann mich nicht zweiteilen. Ich muss immer einen vertrösten. In einem Rudel finden sich da eher andere, die gerade spielen oder kuscheln wollen.


    ABER: Nicht jeder fühlt sich mit vielen wohl. Nicht jeder passt in jedes Rudel. So ehrlich muss man einfach sein und nicht auf Biegen und Brechen mit Zwang.

    stressanfälliger gemacht hat als sie davor waren

    Wirklich? Oder ist es einfach anders und sie haben sich angepasst?

    Baby im Haus ist jetzt auch nicht gerade Yoga-Retreat.

    Für mich klingt das eher nach resilienten Hunden, die sich eben an die aktuelle Situation anpassen.

    Gestresst wäre, bei einem Wechsel verrückt zu spielen Also auch von dem "Stress" zuvor, auf die "Langeweile" während Corona und Babyzeit. Der Wechsel ist durchaus auch anstrengend.

    Danke dir für das Thema.


    Ich sehe Stress bei / für meine Hunde so:


    1. Ich kann nicht jedweden Stressoren fernhalten. Geht nicht. Die Realität ist, dass es positiven und negativen Stress in ihren Leben geben wird.

    2. Stress ist etwas, mit dem sie in Maßen umgehen lernen müssen. Da führt kein Weg dran vorbei. Inwiefern ich dabei helfen muss, ist vollkommen unterschiedlich und hängt hauptsächlich vom Hund ab. Ich hab Hunde, die schütteln sich Stress ab oder rennen ihn kurz weg und schon ist es wieder gut. Da brauch ich gar nichts machen und ich finde die Strategien gut. Warum sollte ich da regulierend eingreifen? Die Sache ist ja erledigt. Und ich hab Hunde, die kann ich nach einem Quäntchen (für sie zu viel) Stress quasi pucken und an mich dranpappen, weil Kontakt bei ihnen deutlich besser funktioniert.

    3. Was stresst ist individuell und entwickelt sich. Daher muss ich fortlaufend anpassen und Acht geben, wie das für jeden Hund aussieht und wie es sich äußert.

    4. Mein Einfluss ist endlich. Ich werd aus meiner Hündin, die bei fremden Menschen, die sie im Freien ansprechen, sofort gestresst ist, nie einen souveränen und wirklich entspannten Hund in der Beziehung machen. Souverän, entspannt und stark ist sie in anderen Bereichen. Diese Selbstwirksamkeit hilft ihr auch, generell Stress besser zu verarbeiten.


    Was mich bei dem Thema immer wieder stört, ist zum einen die Pauschalisierung und zum anderen die Pathologisierung. Jetzt gerade ist ja wieder Ruhe, Ruhe, Ruhe in. Früher war es Auslastung, Auslastung, Auslastung. Und bei jedem Trend frage ich mich: Wo bleiben eigentlich das Individuum und das Gleichgewicht? Warum sind seit ein paar Jahren eigentlich fast alle Welpen so ein gigantisches Problem, dass ohne Box gar nichts mehr geht, bloß, weil die drinnen nicht direkt pennen? Oder: Gott bewahre - einem hinterherlaufen. :face_screaming_in_fear:

    Draußen sollen sie das, drinnen kommt: Bau Gitter ein, stopf ihn in eine Box!


    Welcher Stress damit vom Halter erzeugt wird - das scheint immer irgendwie unter den Tisch zu fallen. Der hausgemachte Stress fällt unter "Ruhe beibringen" und so gar nicht unter vermeidbare Zumutung und Belastung. Dabei ist es Wegsperren und stressender Zwang. Hat mit Beibringen nichts zu tun.

    Ich wundere ich gerade gar nicht mehr über die Ansichten mancher Menschen: Wenn der Hund nicht scheintot in der Ecke liegt, stimmt was nicht. Wenn sogar "Hund beschäftigt sich selbst ruhig" bereits als bedenkliches Drüber gewertet wird... oha.

    Das mit dem masochistisch und warum tust du dir das an, höre ich immer wieder.

    Und ich weine, jedes Mal.

    Aber was überwiegt: Ich denke jetzt gerade an diesen nahezu haarlosen Hund in erbärmlichem Zustand. Der vernachlässigte Nackthund mit dem Strippernamen :see_no_evil_monkey:, der weder pinkeln noch Kot absetzen konnte. Und ich muss so lachen über alles, was sie gemacht hat als Pausenclown vom Dienst, nachdem sie sich auch optisch als weißer Pudel entpuppte. Meine weiße Pudeline mit Strippernamen. Ich muss lächeln wegen all der schönen Momente.

    So geht es mir bei allen anderen auch. Egal wie kurz. Wenn das Weinen aufhört und die schönen Erinnerungen kommen, das Wissen, sie waren nicht allein und hatten - vielleicht zum ersten Mal - eine Familie oder zumindest Wärme, Essen und Ruhe. Geborgenheit. Konnten bestenfalls ruhig und schmerzfrei einschlafen. Das ist gar nicht mal so masochistisch.

    Jetzt muss ich überlegen, was ein Strippername ist. Mandy? :thinking_face:

    Stacey. Für sich allein genommen geht das ja noch. Aber dann wirf noch einen Hund namens Trixie und eine Pflegekatze namens Cinnamon in den Mix und schon gucken dich Leute komisch an, wenn du ohne die Info "Stacey, Trixie und Cinnamon sind Tiere" (und nein, ich habe sie nicht so genannt) über sie sprichst und Sätze sagst wie "wenn sie so mit dem Po wackeln" :see_no_evil_monkey: