Beiträge von MoniHa

    Ich finde insbesondere das "wer kümmert sich" gerade bei so vielen Hunden durchaus nicht einfach - und ist ja auch etwas, was man ständig "aktualisieren" muss - denn nur weil jemand mal gesagt hat, 'im Notfall kann er sich kümmern', heißt das ja nicht, dass das in 3 Jahren auch noch der Fall ist. Auch andere Menschen leben ja ihr Leben und dort kann sich eben auch einiges verändern (Kinder, neue Hunde, andere Wohnumstände, Job, Krankheiten, Pflegefälle in der Familie), was dazu führt, dass die eben plötzlich doch nicht mehr "einfach so" Hunde aufnehmen können.

    Das ist hier gar nicht so schwierig und Änderungen kommen auch nicht allzu häufig vor. Liegt wohl auch daran, dass wir alle ein großes Netz haben. Züchter, Mehrhundehundehalter, die neuen Halter von Pflegetieren, die ich hatte - da müssten schon sehr viele Stricke reißen, bevor einer aus diesem Netzwerk auf einen professionellen Sitter zurückgreifen müsste.


    Was deswegen aber ebenfalls wichtig ist: Gewöhnung an Fremdbetreuung und Verträglichkeit mit anderen. Sie müssen das nicht supertoll finden und alle anderen Hunde lieben, aber es ist enorm beruhigend, wenn man weiß, dass es für die Vierbeiner und die Menschen möglichst stressfrei ist.

    Komm bei mir zur Tür rein, greif nach rechts - da steht der Notfallordner. Jeder Hund hat darin min. 1 Blatt mit Bild, Namen, Daten, Krankheiten, Unverträglichkeiten, Allergien, Krankengeschichte, Tierarzt, weitere Kontakt-/Betreuungspersonen für diesen Hund. Falls ich mal ausfalle. Plus Geld, weil ich nicht erwarte, das meine Notfallbetreuung falls nötig den TA bezahlt.


    Nicht schlecht.

    Das ist durchaus beeindruckend und hat den Begriff "Notfallplan" mehr als verdient!

    Find ich eher das Mindeste. Zum einen wegen der Hunde. Zum anderen wegen der Menschen, die mir helfen, wenn es drauf ankommt. Das an sich ist schon keine Selbstverständlichkeit. Dann auch noch rumsuchen und rätseln müssen, Medikament nicht geben oder dem falschen Hund das falsche Mittel... Muss ich niemandem zumuten.

    Den detaillierten Überblick hab nun einmal nur ich. Im Fall des Falles ist das mehr als ungünstig.

    Ja, natürlich kann es plötzlich kommen. Mir ging es dabei erstmals um das Alter, das ja durchaus absehbar und unvermeidlich ist und worauf man sich vorbereiten sollte. Das gilt schon bei einem Hund. Das gilt noch deutlich mehr bei vielen Hunden.


    Deswegen gibt es bei mir auch zig Vorkehrungen, finanzielles Polster, Helfer auf Abruf, Helfer, die ich mir leisten kann (beispielsweise um den Haushalt abzugeben und mehr Zeit zu haben, wenn was ist) etc.


    Bei mir geht es auch nicht darum, dass ich alles aus dem Ärmel schüttle. Den Eindruck möchte ich nicht erwecken. Da steckt eine Menge Arbeit und Planung dahinter - aktuell ganz ohne Sonderfälle, die ich aber auch schon und ja auch schon gleichzeitig hatte. Pyometra, Knochenkrebs, Diabetes, Demenz, Inkontinenz, Bandscheibenvorfall, Mammatumore, Schilddrüse, Cushing, Epilepsie... haben alle keinen Termin vorher vereinbart und sich auch richtig blöd in der Zeit abgesprochen.

    Ja, das war anstrengend. Hauptsächlich emotional anstrengend. War es aber auch mit zwei Hunden, von denen nur eine alt und krank war.


    Genau dadurch und durch das langsame Wachsen des Rudels weiß ich aber auch realistisch: Was kann ich wuppen, was nicht, wo muss ich Hilfe auf Abruf haben etc. Ich hab da keine "wird schon glatt gehen"-Attitüde.


    Komm bei mir zur Tür rein, greif nach rechts - da steht der Notfallordner. Jeder Hund hat darin min. 1 Blatt mit Bild, Namen, Daten, Krankheiten, Unverträglichkeiten, Allergien, Krankengeschichte, Tierarzt, weitere Kontakt-/Betreuungspersonen für diesen Hund. Falls ich mal ausfalle. Plus Geld, weil ich nicht erwarte, das meine Notfallbetreuung falls nötig den TA bezahlt.

    Ist akut was mit meinen Hunden und ich muss in die Tierklinik, hab ich Notfallkontakte für die anderen. Da reicht: "Hol die Hunde" als Nachricht. Beruht auf Gegenseitigkeit. Ist bereits erprobt.


    Ich nehme die Verantwortung nicht auf die leichte Schulter. Für mich überwiegen dennoch die Vorteile. Krankheiten, Verletzungen und Alter bestimmen hoffentlich nicht das ganze Leben.

    Aber sie können und werden auftreten. Daher hab ich so weit vorgesorgt wie möglich.

    Im Alltag ist es trotzdem im Großen und Ganzen: Deutlich mehr Freude, deutlich mehr Spaß, deutlich mehr Momente, die ich nicht missen möchte. Für mich ist es das wert, dass ich die unweigerlichen Nachteile mitmache. Und wenn ich sehe, wie meine Hunde mit solchen Situationen umgehen, wenn einer eingeschränkt ist oder nicht mehr kann - da kam noch nicht einmal Unausgeglichenheit auf, weil sie mal nicht exakt x Stunden heute dran waren oder keine Alleinzeit hatten. Im Gegenteil. Damit brauch ich denen gar nicht kommen, wenn einer flachliegt. Ist bei uns aber auch kein Nebeneinander und andere ertragen, sondern Familie. Dazu gehört es auch zu erkennen, wenn es einem Familienmitglied schlecht geht.

    Es ist doch völlig egal ob es plötzlich oder schleichend kommt. Wenn man in seinem Tagesablauf weil keine Ahnung Schichtarbeit. Familie etc ich sag mal 3 Stunden Gassizeit freiräumen kann wird die nicht mehr wenn sie langsam gebraucht wird.

    Nein, es ist nicht egal, ob plötzlich oder schleichend. Das ist ein bedeutender Unterschied.

    Es ist ein Unterschied, ob mein Leben bereits darauf ausgerichtet ist, vielen Hunden gerecht zu werden. Ob ich dementsprechend meinen Job gewählt habe, Rücklagen gebildet habe, ein Netzwerk aufgebaut habe, Pläne habe, die bei Bedarf greifen und ob ich bereits in der Hinsicht belastbarer bin.


    Da fallen deine "Argumente" wie Schichtarbeit, Familie etc. schon mal weg. Denn da hat man sich vorher drum gekümmert, bevor der Hund oder die Hunde alt sind und eventuell mehr brauchen. Oder, man hat sich nicht so viele angeschafft.


    Wenn es dir und anderen aber einfach nur darum geht, ein nicht auf viele Hunde ausgerichtetes Leben als Basis zum Verurteilen zu nutzen und pauschal zu behaupten, das ginge überhaupt nicht, da allen gerecht zu werden - bitteschön. Ist nur hochgradig sinnlos. Denn der Vergleich hinkt hinten, vorne und dazwischen. Ich hab meinen Job unter anderem wegen der Hunde, weil kompatibel. Ich hab weder im Lotto gewonnen, noch großes Erbe bekommen, ich hab gezielt Rücklagen aufgebaut, sinnvoll investiert und baue weiterhin passives Einkommen auf. Mein Zeitplan ist auf meine Hunde angepasst.


    Und dann kommt "Na, aber bei Schichtarbeit geht das nicht! Und wenn man nur drei Stunden pro Tag Zeit hat wird die nicht mehr!" :headbash: xD Na, ach, echt??? Sowas aber auch... Hätte ich das mal vorher gewusst. Oh Moment, hab ich, und deswegen mein Leben entsprechend ausgerichtet.

    Was ist denn daran so schwer zu verstehen?

    Mein innerer Monk

    Für mehr Tipps zum erfüllten Ausleben des inneren Monks: meine Oma ist eine reiche Quelle daran. :D


    Und ich hab mich erst darüber lustig gemacht, aber gerade mit kalten Fingern sind vorgeöffnete, vorgefaltete Kotbeutel tatsächlich unbestreitbar praktisch. :ka:

    Abgesehen davon: "Brauchen Sie einen Kotbeutel?" und dann zückst du einen akkurat auf Tempogröße gefalteten, vorgeöffneten Beutel dog-face-w-sunglasses Die Leute glauben glatt, du hättest dein Leben sowas von im Griff. ;)

    Was bei diesem "Ja, aber, wenn dann mehrere alt sind..." gerne vergessen wird: Ob einer oder mehrere, es passiert nicht über Nacht. Es ist ein Prozess, auf den man sich Schritt für Schritt einstellen kann/muss. Wie bei allen anderem im Leben auch.


    Ob das dann bedeutet, dass man mehrere Runden getrennt gehen muss, Buggy, Helfer, andere Auslastung - kann man so und so nicht vorhersehen. Man kann nur Lösungen finden, die individuell funktionieren.

    Zusätzlich ist man zu dem Zeitpunkt schon seit Jahren mit den Hunden vertraut und darauf eingestellt, viel zu machen. Man bekommt nicht plötzlich zusätzlich alte Hunde in die Hand gedrückt, sondern passt sich fortlaufend an.


    Als wie anstrengend und belastend das empfunden wird, ist ebenfalls individuell.

    Das gilt die ganze Zeit. Für mich ist beispielsweise Spazierengehen nicht belastend, für die Hunde kochen, bürsten, mit ihnen trainieren. Im Gegenteil. Das gibt mir Energie und Kraft. Dabei bekomm ich den Kopf frei und manches mache ich nebenbei.

    Wenn ich hier lese, welche Zeitaufstellungen geschrieben werden - so leb ich mein Leben nicht.

    Vieles ist keine Extra-Zeit.

    Vollkommen normales Beispiel: Ich hab gestern Abend lange telefoniert, nebenbei Hunde gefüttert und Medikamente gegeben, Fleisch für heute angesetzt, Küche gerichtet, Zähne geputzt, alle gebürstet, Senior bekam seine abendliche Massage, danach haben wir ne Runde gekuschelt.

    Kam mir an keiner Stelle belastend vor - erledigt ist es aber trotzdem und mein Sozialleben kam auch nicht zu kurz.

    Manchmal nutze ich die Zeiten auch für berufliche Gespräche oder diktiere was für die Arbeit oder was sich anbietet/erledigt werden muss, denn außer meinen Händen ist dabei nichts beschäftigt. Ich kann auch so nicht sagen, heute habe ich xx Minuten mit Fütterung, Fellpflege etc. verbracht. Mal ist es ratzfatz, mal dauert es länger. Leben eben. Funktioniert nicht nach Stoppuhr.


    Hinzu kommen Gewöhnung und Routine.

    Manche Menschen empfinden zum Beispiel schon einen Welpen als anstrengend ohne Ende und gehen auf dem Zahnfleisch, weil neuer oder seltener Zustand in ihrem Leben. Vollkommen verständlich.

    Bei mir läuft so viel automatisch ab aufgrund der Erfahrung und Übung, dass es nicht vergleichbar ist.

    Die sind ja nicht einmal gefaltet!

    Meine Oma öffnet die, krempelt dann den Rand um, streicht sie flach und faltet sie.


    Wer jetzt denkt, das macht sie mir zuliebe, damit ich nicht rumwurschteln muss: Nein, natürlich nicht. Sie macht das, damit die Hunde nicht so lange auf mich warten und dumm rumstehen müssen :nicken:

    Und nicht, wie das Tier bei einem Vergleich der angeblichen "Wertigkeit" abschneidet.

    Das würde ja bedeuten, dass der geschenkte Hund (Bauernhof-Ups-Wurf) deutlich weniger wert ist als der Doodle oder Pomsky (die sind, glaub ich, aktuell die teuersten Welpen, oder?).

    Bei Pferden genauso - das Pony, das schnell weg muss und deshalb praktisch verschenkt wird gegen das Pferd mit tollen Namen im Pedigree für Tausende Euro.


    Gut, bei Züchtertieren kann es ja durchaus auch eine Investition für die Zukunft sein, aber Liebe kann es da nicht geben bzw. kann sich keiner der TÄ vorstellen?

    Gibt halt wie immer und überall solche und solche. Meine Stamm-Tierärzte setzen für den zugeflogenen Wellensittich genauso Himmel und Hölle in Bewegung wie für den über alles geliebten Straßenköterkater oder den preisgekrönten Deckrüden.

    Da gilt: Tier braucht Hilfe. Tier bekommt Hilfe.

    Welcher Spezies es angehört und ob da jemand "berechtigt" emotional dran hängt oder ob es teuer in der Anschaffung war ist vollkommen egal, und das sollte es ja auch sein. Geht schießlich um das Tier.


    Dagegen hab ich bei meiner Hündin von ungefragten Menschen, TÄen und Personal in Praxen und Kliniken mehrfach zu hören bekommen: "Sie haben die ja noch nicht lange, da hängt man ja noch nicht so dran. Für die OP würden Sie drei neue holen können."


    Meine Hündin war noch kein Jahr, brauchte eine OP. Eine. Mehr nicht. Und mir haben TÄe empfohlen sie einzuschläfern und mir einfach eine neue zu holen, weil billiger.


    Frag mich, ab wann der Eingriff laut ihnen legitim gewesen wäre. Wenn ich sie seit drei Jahren habe? Fünf? Acht ist dann schon wieder zu spät, weil dann ist sie ja alt, oder? Lohnt sich dann nicht mehr, vermutlich.


    Muss man alles nicht verstehen. Für mich sind meine Tiere nicht austauschbar und egal wie alt, wenn was ist, wird das behandelt. Punkt. Dafür müssen sie keine besonders coole Socke sein, oder schon ewig da oder teuer oder was auch immer.

    Es ist doch etwas absurd anzunehmen, dass man nur auf die eine Art (gut) leben kann, und unmöglich irgendjemand irgendetwas anderes machen oder schaffen kann.

    Oder glücklich sein kann, eben weil man etwas anders macht.

    Aber ist eben nach wie vor so: Fällt man absichtlich aus dem Schema F raus, kann nicht sein, was nicht sein darf.

    Und wer mehr schafft als man selbst, ist eine Hexe und gehört verbrannt. Oder so.


    Die Frage “Warum muss es nach Hund 1-4 noch Hund 5-12 sein?”

    ist eigentlich für den Vielhundehalter selbst am Interessantesten:

    “Was wird mir dieser Hund geben, dass ich zur Ruhe komme?

    Oder wird mein Hundebedürfnis wieder genauso drängend, egal wieviele Hunde zuhause rumliegen?”

    Warum gehst du davon aus, dass Menschen mit mehr Hunden innere Unruhe verspüren oder einen Sammelzwang haben?