Beiträge von hadriel84

    Naja flying-paws als Hundetrainerin, Halterin und Züchterin von BC wird da wohl schon so einiges gesehen haben und auch in welche Richtung das Ganze gehen kann.

    Dennoch fand ich ihre Antwort weder freundlich noch hilfreich.

    wenn man nach der kurzen Zeit so hilflos ist und sich regelmäßig so lange von einem Welpen „terrorisieren“ lässt wirkt das nicht sonderlich kompetent.

    Haben nicht alle Hundebesitzer mal klein angefangen und waren überfordert? Kompetenz entsteht durch Erfahrung, die ich halt noch nicht habe.


    Ich gehe erst mal in den Lesemodus. Ich habe schon viele hilfreiche Tips erhalten, für die ich wirklich dankbar bin. Wenn sich was Neues ergibt, teile ich ich das hier gern.

    flying-paws ist Überforderung etwas Schlimmes? Warst du dabei, als die Situationen sich hier abspielten?

    Ich werde definitiv nicht so schnell aufgeben. Wir sprechen ja nicht davon, dass alles mit ihm eine Vollkatastrophe ist, sondern, dass diese eine Sache ein großes Problem darstellt, dass es zu lösen gilt. Anstelle mir ein „du hast dich überschätzt“ an den Kopf zu werfen, wären mir konstruktive Tips deutlich lieber.


    Es kann gut sein, dass die Trainerin sagt „Ey entspann dich, das ist noch gar nix!“. Auch das würde mich beruhigen. Ich vergleiche nur meine Situation mit der der anderen Käufer, wo das alles viel entspannter läuft.

    Und zwar sofort, in dem Moment in dem er auch nur dazu ansetzt.

    Und das so deutlich, dass es ankommt.

    Ich habe die Wohnung zusammengeschrien, sowohl auf menschliche Art, als auch mit Jaulen. Das hat ihn angestachelt. Leichtes Ticken in die Seite (ich will ihn ja nicht verletzen) hat nicht gereicht, auch das wertet er als Aufforderung, weiterzumachen.


    Ein Welpengitter ist auf dem Weg. Das würde mir sowieso helfen. Tagsüber ist er im Haushalt aber ausgeglichen und beobachtet eher (oder schläft).


    Also du hast ihn machen lassen, ihm gezeigt, dass es okay ist und ihn dann für das Verhalten belohnt?

    Sagen wir es mal so: Ich habe alle mir bekannten, legalen Register gezogen um ihm zu zeigen, dass das Verhalten nicht geduldet wird. Nach über 45 Minuten fast pausenlosen Attacken verzweifelt man einfach, weil nichts funktioniert. Ich hatte sogar Angst, ihn zu verletzen, weil er aus dem Nichts an meine Beine ging und ich mich erschreckt habe. Er hat noch Milchzähne und die sollen gerne drin bleiben.


    die Lösung ist Ursachenforschung und Prävention. Es sollte gar nicht so weit kommen. Und das halt nicht weil der Hund komplett eingeschüchtert ist, sondern weil er kein Bedürfnis danach hat

    Das sehe ich exakt genau so. Und dafür brauche ich die Hilfe des Trainers. Ich wette, dass mit ein paar auf meinen Welpen und mich angepassten Tips das ganze im Handumdrehen flutscht und wir ein super Team werden. Und darauf freue ich mich immens, denn wenn diese eine Sache aus der Welt geschaffen ist, wird eine große mentale Last von mir abfallen, die Raum schafft für noch mehr Kreativität mit dem Kleinen.

    Noch was anderes, wo kommt der Welpe den genau her? Hat er Papiere, welche? Und wenn er welche hat, welche Linie?

    Japp, alles offiziell. Ist eine Mischung aus Show- und Arbeitslinie (vom Zuchtrüden habe ich viel Gutes gehört, er soll trotz der Arbeitslinie ein ausgeglichenes Gemüt haben).

    Meine Hoffnung ist, dass auch der Welpenauslauf dazu führt, dass ich mal durchatmen kann, wenn er mir nur noch an die Füße will.


    Ich glaube auch, dass da ganz viel Trennungsstress und ungewohnte neue Umgebung mit reinspielt, der die Situation teils so eskalieren lässt. Jedoch kann ich nicht akzeptieren, dass er mich so weit terrorisiert, dass ich Wunden an den Extremitäten habe. In der Situation gestern Abend (so gegen halb 11) habe ich ihn relativ früh raus gelassen. Auch dort war ich das Ziel der Attacken. Da ruhiges gut Zureden, tief durchatmen, leise sprechen, Beißattacken weglächeln nicht funktioniert hat, habe ich ihn mittels Spielzeug werfen durch den Garten gejagt. Das hatte zumindest einen kleinen Erfolg, wenn auch nicht vollständig.


    Noch mal ganz klar: Wir sprechen hier nicht von Zoomies, bei denen er mit nem Handtuch im Schlepptau durch die Wohnung flitzt , alles anknabbert und etwas knurrt. Wir reden hier von (gefühlt) gezielten Attacken auf mich, von denen er sich durch nichts, absolut gar nichts abbringen lässt. Und diese Attacken sind kein Zwicken. Es ist ein überaus hartes Zubeißen, inklusive lautem Knurren.

    Kein Hundehalter würde dieses Beißen zulassen, sondern ihm wie auch immer zeigen, dass es Grenzen gibt, die nicht überschritten werden dürfen. Bei anderen Hunden aus dem Wurf reichte ein ruhig, aber deutlich herübergebrachtes "Das lässt du bleiben!". Ich habe hier währenddessen schon die halbe Bude zusammengeschrien, weil alle Vorstufen nichts gebracht haben.

    Letztendlich muss ich dafür sorgen, dass er versteht, dass das kein schöner Umgang mit seinen Rudelmitgliedern ist. Mir geht es nicht um Dominanz, sondern darum, ein Team zu werden.


    Vielleicht liege ich auch völlig falsch mit meinen Einschätzungen und mache einfach in diesen kritischen Situationen viel falsch. Die Trainerin wird es mir hoffentlich sagen können.

    Danke für die Ratschläge.

    Was du lernen musst, ist den Hund zu verstehen, damit das nicht mehr passiert.

    Genau das ist es. Ich muss den Schalter finden, der umgelegt wurde, der ihn zur Überdrehtheit bringt.


    Was die Aktivitäten angeht: den gestrigen Spaziergang im erweiterten Garten (den kannte er noch nicht) habe ich begonnen und ich beendet. Gefühlt hätte er noch ne Stunde weiterschnüffeln können. Danach habe ich ihn in die (im Vergleich zum Garten) kleine Wohnung gebracht, was ihn frustriert haben könnte. Die Züchterin hat die These aufgestellt, dass er einfach mehr Input braucht. Ich fände es, nach dem was ich über Welpen gelesen habe, eher unüblich, dass er keine 10, sondern 30+ Minuten Aktivität draußen braucht, um wirklich ausgeglichen zu sein, wer weiß? Wir waren ganze 60 Minuten im Garten mit Schnüffeln, buddeln, Rasen knabbern, den Nachbarshund mit großen Augen angucken, der Nachbarin beim Gespräch mit mir lauschen. Erst das hat ihn heruntergefahren, jetzt pennt er seelenruhig. Jeder Welpe ist anders.

    Vielleicht braucht er auch nen Welpen-Spielgefährten, mit dem er toben kann, wie er es beim Züchter mit seinen Geschwistern konnte.


    Er zeigt mir gegenüber auch viel Zuneigung. Er legt sich auf der Terrasse nach getaner "Arbeit" (aka Loch buddeln... :skeptisch2:) neben mich und pennt. Er legt sich in der Küche auf meine Füße, wenn ich zugange bin.


    Ich muss

    A) das Ventil finden, um ihn so auszulasten, wie er es braucht und

    B) den Schalter kennen, der ihn von einer Beißattacke auf mich abbringt


    Nach dem Besuch beim Trainer heute Nachmittag weiß ich mehr und werde berichten. Ich habe die Hoffnung, dass wir das hinbekommen und ein super Team werden.

    Wenn du aus 5 45 Minuten machst, kommen wir ins Geschäft :lol:. Er ließ sich durch nichts ablenken, jedenfalls nicht länger als ein paar Sekunden. Danach war sofort wieder ich Ziel Nr. 1. Der Karton steht noch hier, auch den hat er zwar kurz rumgeschleppt, danach aber das Interesse verloren.

    Dass er draußen sofort herunterkam, finde ich jedenfalls äußerst bemerkenswert. Großes Geschäft und sofort eingepennt, der kleine Mann. Auch jetzt noch liegt er seelenruhig neben mir, als wäre nichts gewesen.


    Mein Erstgespräch mit dem Hundetrainer wurde auf morgen Nachmittag vorverlegt, ich denke sie wird wissen, was zu tun ist.

    Ich halte euch auf dem Laufen.

    Leider gab es heute Abend dieselbe Situation wie gestern Abend. Er ist nach der Rückkehr aus dem Garten (und dem kleinen Stück dahinter) in die Wohnung gekommen und war wie ausgewechselt. Gefühlt war ich sein primäres Ziel von Beißattacken in Hände und Füße. Ich spreche nicht von Zwicken, sondern Zubeißen wie auf Leben und Tod. Kein mir bekanntes Mittel hat ihn davon abbringen können (und nein, ich wurde nicht aggressiv). Nach einem sehr lauten Jaulen meinerseits war er kurz irritiert und hat sich stattdessen selbst in Rute und Hinterläufe gebissen (wirklich fest). Auf den Arm nehmen und für ein paar Minuten herumtragen hat er zwar mit sich machen lassen, danach war aber keine Besserung zu spüren. Meine Arme, Hände und Füße sind völlig zerkratzt und zerbissen. Ich übertreibe nicht wenn ich sage, das war 10/10 Eskalation. Nach 45 Minuten habe ich ihn aus Verzweiflung noch mal in den Garten gelassen, wo er sein großes Geschäft gemacht hat und nach 10 Minuten neugierigem Schnuppern neben mir eingepennt ist. Völlig irrsinnig für mein Verständnis.


    Ist diese absolute Eskalation seine Art mir zu sagen, dass er groß muss? Tagsüber zeigt er das durch Stehen neben und Lecken an der Terassentür und ggf. kurzes Winseln.

    Andere Personen rieten mir tatsächlich, ihn in die Box zu sperren, jedoch hätte ich abseits von dem Rat hier im Forum, dies tunlichst zu unterlassen noch das Thema, dass er sich selbst ernsthaft verletzen könnte, da er sich ja selbst beißt.


    Hat das schon mal jemand erlebt?

    @Langstrumpf das waren noch mal ein paar sehr hilfreiche Tips, danke!


    Die Box ist jetzt mit Decke drin und ohne Tür/Gitter aufgebaut. Den Rat, sie als Rückzugsort und nicht als Gummizelle zu benutzen werde ich beherzigen.


    Ich kann jetzt schon sagen, dass einige vermeintlich kleine Änderungen basierend auf euren Tips viel gebracht haben. Er hat zwar manchmal noch den Drang, mir an die Füße zu gehen, aber ich lenke das direkt in ein weiches Spielzeug um, was er nur dafür bekommt (sonst gibts anderes Spielzeug hier). Klappt super. Im Garten habe ich ihn sein Ding machen lassen (nur einen kleinen Stein hat er mal wieder gefunden :skeptisch2:). Drinnen hat er noch kurz am Kong geschlabbert und sich dann unter die Couch verkrümelt. Runterkommen wurde von 30 auf 3 Minuten verkürzt :D.


    Achja, ich hab vorhin mal meine Futtertasche ausprobiert und ihn in einigen Situationen, wo er sich von selbst neben mich in die Küche gelegt hat, für sein ruhiges Verhalten belohnt. Fand er gut, glaube ich.

    tassut Situationsbeispiele: Couchtischbein (Metall), Esstisch-/Barhockerfüße (Metall), Hausschuhe, Sneaker, Couch (er möchte hoch bzw. kratzt an der Rückenlehne), Lautsprecherständer, Steckdosen...

    Die Schuhe sind bereits in unerreichbarer Höhe (und die Teppiche habe ich vorab bis auf Weiteres in einem Zimmer geparkt, zu dem er noch keinen Zugang hat). Ich kann natürlich nicht den Raum komplett leer räumen, sonst esse ich mein Mittagessen bald auf dem Boden :lol: