Hass bedeutet für mich nicht, dass ich ihr etwas vorenthalte. Ich kümmere mich um sie, sie bekommt alles was sie braucht, sie bekommt auch genug Nähe und Liebe.
Aber ja, manchmal hasse ich sie. An Tagen wo nichts klappt, an Tagen wo ich ihretwegen ein schlechtes Gewissen habe, weil sie schon wieder stundenlang alleine war. An Tagen wo mir die Arme wehtun, weil sie so an der Leine zieht, an Tagen wo sie einfach nicht aufhört zu bellen. An Tagen wo sie mich einschränkt, obwohl ich so gerne etwas für mich tun würde.
Das mag hart klingen, aber es ist die Wahrheit.
Ich liebe sie auch. Ich habe sie heute morgen geliebt, als sie zu mir ins Bett sprang und sich an mich gekuschelt hat. Ich liebe, dass sie so gut mit Leya kann, obwohl Hunde ein rotes Tuch sind. Ich habe sie gestern geliebt als sie ihren Kopf auf meine Oberschenkel gelegt hat und mich mit ihren freundlichen Augen angesehen hat.
Hass und Liebe liegen oft nah beieinander. Ich fühle mich schlecht, wenn ich schreibe, dass da manchmal Hass ist, ich fühle mich schuldig. Sie ist mein Hund, ich sollte sie ohne Einschränkungen lieben, aber das kann ich nicht immer.
Zum Thema Eigentümer bleiben und einschläfern. Natürlich würde ich mich nicht in den Weg stellen, wenn sie wirklich krank ist und man sie erlösen muss. Aber wenn sie jemand aufgrund ihres jetzigen Ist-Zustands einfach einschläfern will, obwohl sie jahrelang so gelebt hat, dann finde ich das eine Unverschämtheit. Darum ging es doch in dem anderen Thread. Ein Hund der jahrelang so gelebt hat, soll plötzlich deswegen gehen.
Ich habe in den letzten Tagen viel nachgedacht und werde die Abgabe noch hinauszögern. Ich bin mir zu unsicher, da ist immer noch zu viel von mir, dass an ihr hängt.
Ich werde versuchen eure Tipps zu befolgen und aufzuhören etwas von ihr zu erwarten. Wenn sie glücklich ist so wie es ist, dann ist es eben so.
Für die richtige Hundehaltung habe ich Leya. Wenn Indie einfach nur ein Mitlaufhund sein will und kann, dann kann ich ihr das bieten. Aber ich habe keine Kraft mehr. Noch weiter zu versuchen sie zu verändern, zu „verbessern“.
Weil gefragt wurde. Leya kommt auch aus dem Tierschutz. Ich wollte übrigens keine Mali Züchter beleidigen, aber ich kannte s so einfach nicht. Mein erster Hund war vom Züchter und da hatte ich keine Probleme, das war ein Deutscher Schäferhund. Aber bei den Mali Züchter läuft man gegen eine Wand, gefühlt.
Naja, sorry für den Roman.
Danke für eure Worte, Erfahrungen, ehrlichen Meinungen und berührenden Geschichten.
Mir hat das sehr weitergeholfen. Ein paar Antworten habe ich überlesen, weil sie nicht gerechtfertigt waren, aber das meiste war wirklich hilfreich.