Beiträge von Forgetit

    Es scheint einfach so ein Tabu zu sein, zu sagen dass man einen Hund mehr liebt als den anderen. Es fühlt sich falsch an und ich fühle mich schuldig, dass ich Leya mehr liebe als Indie.


    Manchmal trifft mich das so sehr, dass ich weine, weil ich denke, dass Indie mehr verdient hat.


    Aber wenn ich ehrlich bin, haben meine Gefühle keine Nachteile für Indie. Sie bekommt alles was sie braucht, egal ob ich sie nun abgöttisch liebe oder nicht.


    Ich bin ja auch nicht ablehnend ihr gegenüber. Sie ist eben einfach nicht Leya, sie ist einfach kein normaler Hund und sie macht es mir oft einfach schwer.


    Ja, das "perfekte" Zuhause. Das hätte ich natürlich gerne. Am liebsten einen Einzelplatz, mit großem, gut gesicherten und ruhigen Garten. Jemand der Erfahrung und Ahnung hat, der Spaß an "solchen" Hunden hat.


    Einfach wird es keineswegs, das weiß ich. Ich muss mich wohl auch wirklich von dem Gedanken verabschieden, dass ich ein Mitspracherecht behalten kann.

    Klar wäre es theoretisch eine optimale Lösung, sie in eine professionelle Betreuung zu geben. Aber finanziell ist es halt einfach unrealistisch.


    Ich weiß ja nicht was genau sowas kosten würde, denke aber dass es monatlich nicht gerade billig ist.


    Ich muss mir das alles nochmal durch den Kopf gehen lassen.


    Und ja, Hass ist einfach ein starkes Wort. Es ist ja nicht so, dass ich tiefen Hass für sie empfinde. Aber manchmal gehen die Nerven mit einem durch. Manchmal kommt man einfach an seine Grenzen und es ist in diesem Moment schwer sie zu lieben.

    Ja, das vergleichen. Das ist schon ein Problem. Bevor Leya hier war, konnte ich Indie besser akzeptieren, weil ich den direkten Vergleich nicht hatte.


    Mein erster Hund war leider sehr krank und wurde deshalb nicht alt. Er war auch nie normal. Und dann kam Indie.


    Und plötzlich war Leya da, der Hund den ich mir immer gewünscht habe. Natürlich vergleiche ich, am Anfang war es ganz schlimm, mittlerweile hält es sich tatsächlich in Grenzen. Aber oft denke ich bei Leya „Wow, das wäre mit Indie niemals möglich“.


    Mir ist schon bewusst, dass ich ein Teil des Problems bin.

    Hass bedeutet für mich nicht, dass ich ihr etwas vorenthalte. Ich kümmere mich um sie, sie bekommt alles was sie braucht, sie bekommt auch genug Nähe und Liebe.


    Aber ja, manchmal hasse ich sie. An Tagen wo nichts klappt, an Tagen wo ich ihretwegen ein schlechtes Gewissen habe, weil sie schon wieder stundenlang alleine war. An Tagen wo mir die Arme wehtun, weil sie so an der Leine zieht, an Tagen wo sie einfach nicht aufhört zu bellen. An Tagen wo sie mich einschränkt, obwohl ich so gerne etwas für mich tun würde.


    Das mag hart klingen, aber es ist die Wahrheit.


    Ich liebe sie auch. Ich habe sie heute morgen geliebt, als sie zu mir ins Bett sprang und sich an mich gekuschelt hat. Ich liebe, dass sie so gut mit Leya kann, obwohl Hunde ein rotes Tuch sind. Ich habe sie gestern geliebt als sie ihren Kopf auf meine Oberschenkel gelegt hat und mich mit ihren freundlichen Augen angesehen hat.


    Hass und Liebe liegen oft nah beieinander. Ich fühle mich schlecht, wenn ich schreibe, dass da manchmal Hass ist, ich fühle mich schuldig. Sie ist mein Hund, ich sollte sie ohne Einschränkungen lieben, aber das kann ich nicht immer.


    Zum Thema Eigentümer bleiben und einschläfern. Natürlich würde ich mich nicht in den Weg stellen, wenn sie wirklich krank ist und man sie erlösen muss. Aber wenn sie jemand aufgrund ihres jetzigen Ist-Zustands einfach einschläfern will, obwohl sie jahrelang so gelebt hat, dann finde ich das eine Unverschämtheit. Darum ging es doch in dem anderen Thread. Ein Hund der jahrelang so gelebt hat, soll plötzlich deswegen gehen.


    Ich habe in den letzten Tagen viel nachgedacht und werde die Abgabe noch hinauszögern. Ich bin mir zu unsicher, da ist immer noch zu viel von mir, dass an ihr hängt.


    Ich werde versuchen eure Tipps zu befolgen und aufzuhören etwas von ihr zu erwarten. Wenn sie glücklich ist so wie es ist, dann ist es eben so.


    Für die richtige Hundehaltung habe ich Leya. Wenn Indie einfach nur ein Mitlaufhund sein will und kann, dann kann ich ihr das bieten. Aber ich habe keine Kraft mehr. Noch weiter zu versuchen sie zu verändern, zu „verbessern“.


    Weil gefragt wurde. Leya kommt auch aus dem Tierschutz. Ich wollte übrigens keine Mali Züchter beleidigen, aber ich kannte s so einfach nicht. Mein erster Hund war vom Züchter und da hatte ich keine Probleme, das war ein Deutscher Schäferhund. Aber bei den Mali Züchter läuft man gegen eine Wand, gefühlt.


    Naja, sorry für den Roman.


    Danke für eure Worte, Erfahrungen, ehrlichen Meinungen und berührenden Geschichten.


    Mir hat das sehr weitergeholfen. Ein paar Antworten habe ich überlesen, weil sie nicht gerechtfertigt waren, aber das meiste war wirklich hilfreich.

    Das faellt dir jetzt ein? Bei einem 8-jaehrigen Hund? Wieso nicht frueher? Wieso nicht damals wieder zurueck ins TH?

    Wieso willst du weiter Eigentuemer bleiben, wenn sich jemand finden sollte, der diesen Hund nimmt?

    Natürlich kam mir der Gedanke auch schon früher. Aber die ersten Jahre dachte ich tatsächlich, dass ich es hinbekomme, dass es eine Art Herausforderung ist, die ich meistern kann. Ich dachte, dass sie wenigstens halbwegs normal wird.


    Ich würde gerne Eigentümer bleiben, weil mich ein anderer Thread hier sehr zum Nachdenken gebracht hat. Ein neuer Eigentümer kann tun und lassen was er/sie will. Wenn die Person an einen falschen Tierarzt gerät, der dazu rÄt sie gehen zu lassen, was dann? Ich kann nicht mehr eingreifen. Wenn ich Eigentümer wäre, müssten solche Entscheidungen mit mir besprochen werden. Das ist eigentlich der Hauptgrund.


    Kannst du mal konkreter werden, was du mit ihr schon probiert hast bzgl. Gesundheit?

    Ja, volles Schilddrüsenprofil in einer Klinik und beim normalen Tierarzt.


    CT, MRT, Röntgen, großes Blutbild. Sie ist wirklich durchgecheckt.


    Was immer noch fehlt, ist die Info, ob du nicht mehr kannst, willst oder beides - alles wäre legitim.

    Es ist einfach beides. Wie ich weiter oben schon erwähnt habe. Ich tue das nicht nur aus selbstlosen Gründen, ich will auch manchmal einfach nicht mehr.


    wenn deine Nerven derart runter sind warum denn dann ein 2. Hund?

    Der Wunsch nach einem normalen Hund wurde einfach immer größer. Ein Mali war schon lange mein Traum und ich wollte mir diesen Traum nicht von Indie zerstören lassen.


    Eigentlich hätte sogar ein Züchterwelpe einziehen sollen, aber ganz ehrlich, Mali Züchter sind sowas wie eine Elite. Wenn du da nicht die höchsten Anforderungen bestehst bekommst du einfach keinen Welpen.


    Und geliebt habe ich Hudson trotzdem. Gehasst zwischen durch allerdings auch.

    So wahr dieser Satz. Ich liebe sie, aber ich hasse sie.


    Und weil geschrieben wurde, dass ich das Wohl von Indie als Vorwand nehme, weil ich keinen Bock mehr habe.


    Das ist Schwachsinn. Hätte ich wirklich gar keinen Bock und wäre sie mir egal, wäre sie schon lange nicht mehr bei mir. Irgendwen findet man über die Kleinanzeigen der so einen Hund nimmt. Sei es aus Selbstüberschätzung oder weil ich einfach das Blaue vom Himmel lüge in der Anzeige.


    Ich will dass es ihr gut geht, wie schon so oft geschrieben.

    Was sonst sollte ein anderes Zuhause denn bieten können?

    Ehrliche Frage.

    Vor Allem mehr Zeit und mehr Motivation. Ich bin einfach zu oft unterwegs. Vielleicht ein Zuhause ohne Zweithund, jemand der sich voll und ganz auf sie konzentrieren kann.


    Mehr Motivation im Sinne von „Ok, ich gehe nochmal 100 Schritte zurück und baue ganz langsam neu auf“. Jemand der nicht die Nerven wegschmeißt, weil es nach dem 10. Mal nicht klappt.


    Indie braucht jemanden der Geduld hat, der Freude an dieser Art von Training hat, der Spaß an kleinsten Schritten hat.


    Klar, ich kann ihr ein Zuhause bieten in dem sie nichts können muss, in dem sie nichts tun muss. Aber ich kann ihr langsam kein VerstÄndnis mehr bieten.


    Beispiel:


    Wir gehen jeden Morgen, ganz früh den immer gleichen Weg. Montags stehen da seit Jahren immer die Mülltonnen draußen. Bis heute! Hat sie es nicht geschafft daran vorbei zu gehen ohne sie anzubellen und zu knurren. Sie kennt die verdammten Tonnen seit Jahren. Manchmal habe ich das Gefühl sie ist dement und vergisst einfach alles sofort wieder. Es ist frustrierend und sie ist sehr empfindlich und sensibel, sie merkt, dass ich genervt bin.


    Sie braucht jemanden der das nicht ist.

    Eine Idee, keine Ahnung ob die umsetzbar ist ich kenne keinen wo hysterischen Mali, aber vielleicht wäre eine gute Sportart wie Rally-O möglich?

    Ne, niemals.


    Sie kriegt es nicht einmal hin Sitz zu machen, weil sie sofort kippt, wenn sie merkt, dass ich etwas von ihr will.

    Edit: Du solltest zu dir selbst ehrlich sein! Beantworte dir im stillen Kämmerlein, ob du den Hund abgeben willst, weil er keinen Spaß macht, nur Extrawürste braucht, oder ob du wirklich aufrichtig im Interesse des Hundes handeln willst.

    Beides, ganz ehrlich.


    Sie nervt mich manchmal so sehr, dass ich weine. Es gibt Tage, da will ich sie einfach irgendwo aussetzen. Manchmal bin ich so frustriert, weil sie schon wieder einen Rückschritt gemacht hat, dass ich sie am liebsten über Ebay verschenken würde.


    Aber ich liebe sie, ich will dass es ihr gut geht, dass ihr volles Potenzial ausgeschöpft wird, dass sie wächst und Dinge besser werden. Aber ich persönlich bin an mein Limit gekommen, es geht nichts mehr. Sie hat einfach mehr verdient.

    Hätte ich jemanden in meinem Umfeld, der sie nehmen würde, hätte ich sie schon längst dort hin gegeben. Aber ich habe keine Hundefanatiker unter meinen Freunden und Familie.


    Ich war eine Zeit lang mit jemanden vom Verein im Gespräch, der öfter mal verkorkste Gebrauchshunde aufnimmt. Er hätte Kapazität gehabt, aber nachdem er sie kennen gelernt hat, meinte er, dass er sich das eher nicht antun möchte. Er kann gut mit Aggression, aber dieses extrem hysterische, das Indie an den Tag legt ist schon nervig.


    Ich habe einen halbwegs großen, gut gesicherten Garten. Aber richtig frei rumdüsen kann man sie nicht lassen, weil sie sich da so sehr reinsteigert, dass sie anfängt Kreise zu laufen und ja richtig, durchzudrehen.


    Laufband habe ich versucht, mit professioneller Anleitung, über Wochen ganz langsam. Keine Chance.


    Ich habe schon so viel Geld, Zeit und Nerven in diesen Hund investiert. Also vorwerfen, dass ich es nicht versucht hätte, kann man mir nicht.


    Ich weiß schon, dass Malis gerne mal speziell sind. Leya hat auch ihre Macken, aber mit denen lässt es sich so viel leichter leben.


    Aber danke für den Denkanstoß BieBoss. Es fÄllt mir einfach schwer kein Mitleid mit ihr zu haben. Ja, sie hat keine mentalen Kapazitäten für irgendwas und eigentlich sollte sie zufrieden sein. Aber es ist nun einmal nicht was man sich für den Hund wünscht. Schon gar nicht für einen Mali, der Action liebt und Bewegung und Denksport usw.


    Irgendwo privat inserieren werde ich sie nicht. Und momentan bin ich sowieso schon wieder am Überlegen ob ich sie überhaupt hergeben sollte. Wenn man einen Hund an eine fremde Person gibt hat man keine Kontrolle mehr. Diese Person kann tun was sie möchte, ohne dass man eingreifen kann. Das macht mir schon Angst.


    Gibt es eigentlich die Möglichkeit den Hund nur auf Pflege abzugeben? Also, dass man weiterhin Besitzer bleibt, die wichtigen Entscheidungen fällen kann, aber der Hund von jemand anderem betreut wird?

    Möpse sind generell dafür bekannt nicht so gut Luft zu bekommen. Das ist tragisch, aber leider ein Teil der Rasse. Sollen wir jetzt alle Möpse „erlösen“, nur weil wir Menschen es für richtig halten?


    Ich bin nicht gegen das Einschläfern, aber innerhalb von etwa einer Stunde, aufgrund eines Forums zu entscheiden, dass man einen Hund einschläfert finde ich naja…


    Meine Hündin ist auch krank, psychisch krank. Ich hatte bereits einen Tierarzt, der meinte, dass sie nicht viel Lebensfreude hat und ihr Dasein nicht sehr lebenswürdig ist. Nicht alle Tiereärzte haben immer recht, das ist alles was ich damit sagen will.


    Ich würde dann wenigstens den Mut aufbringen und der vorherigen Besitzerin schreiben. Sie hat 6 Jahre mit diesem Tier geteilt. Sie hat ein Recht darauf sich zu verabschieden, wenn auch leider zu spät.