Beiträge von Maevan

    Hunde sind auf ca. 95% der Spielplätze ausdrücklich verboten. Verstöße werden mit Bußgeld und Platzverweisen geahndet. Völlig irrelevant, ob es Hunde gibt, die das machen und trotzdem "sauber sind". Völlig irrelevant ob der Spielplatz leer ist. Es ist nicht erlaubt. Genauso wenig wie meist dort Rauchen oder Alkohol trinken erlaubt ist, selbst wenn du normalerweise kein Alkoholiker bist.

    Worüber wird hier grad diskutiert??? fliegevogel hat absolut richtig gehandelt. Ich verstehe manchmal nicht, wieso man Baustellen aufmachen muss, da, wo es einfach nicht mal erlaubt ist, xy zu tun.

    Ich finde, dass es auch eigentlich total egal ist, ob das Opfer sich falsch verhalten hat. Ich kann ja nicht von jedem Menschen (insbesondere von Kindern nicht) erwarten, dass er sich genau mit Hundeverhalten und den möglichen Reaktionen auskennt. Und nicht nur das, sondern sich im besten Fall auch in Paniksituationen immer rational und richtig verhält. Ich sehe es als die Aufgabe des Hundehalters dafür zu sorgen, dass der Hund entweder damit klar kommt, dass Menschen sich manchmal unberechenbar verhalten, oder ich den Hund ausreichend sichere, wenn er nicht damit klar kommt.

    Das will ich einfach dick und fett unterstreichen.


    Und nochmal: der Vorfall hier war nicht irgendwo im Grünen, in einem Wohnviertel oder in einer sonst reizärmeren Umgebung. Das war ein Bahnsteig mit VIELEN Menschen, vielen Geräuschen, vielen Eindrücken.

    Will ich da mit meinen zwei (!) großen, rund 40-Kilo schweren Hunden hin, dann muss ich doch irgendeinen Plan haben, wie das am besten für mich, für die Hunde und für die Mitmenschen von statten gehen kann.

    Das war einfach grob fahrlässiges Verhalten der Halterin und viel Glück für sie, dass es gut ging.

    Das ist hier echt teilweise Täter-Opfer-Umkehr vom Feinsten… und bissl victim shaming ist auch dabei.


    Wenn man mit zwei Hunden in die Situation geht, sich auf einen vollen Bahnsteig in einer Stadt zu begeben, dann erwarte ich, dass die Hunde entsprechend gesichert oder kontrollierbar sind, und das erwarte ich ausschließlich von der Halterin/dem Halter. Sowas kann man vorher planen, da muss man realistisch ran gehen und kann, im Zweifel des kleinsten Zweifels ob die eigenen Hunde das packen, einfach einen Maulkorb aufsetzen. Das ist von vorne bis hinten ausschließlich Schuld der Halterin. Ich hätte in dieser Situation völlig irrational und panisch reagiert, hätte versucht das Tier loszuwerden und wär vllt auch vor der Ubahn gelandet. Wenn die Situation nicht von allen Seiten gestaged war, was ich nicht glaube, wenn man dem Mann mal ins Gesicht guckt und die Panik darin erkennt, dann können alle Beteiligten froh sein, dass das so glimpflich ausgegangen ist. Den Mann hier zu gängeln wie er hätte reagieren können/sollen, den Hund in Schutz nehmen, hätte, hätte, wenn, aber,…. Ne da bin ich raus. Furchtbarer Vorfall.

    Ein ganz frisches Urteil aus der Schweiz:

    "Die Beteiligten sind zwei Hundehalterinnen, zwei Hunde und vier Zeugen. Beide Hundehalterinnen sind Schweizerinnen. Die 53-jährige Frau hat einen 34 Kilogramm schweren Hund; der Vierbeiner der leicht jüngeren Frau bringt 14 Kilogramm auf die Waage."

    https://www.nzz.ch/zuerich/hor…ht-ausgetragen-ld.1769606

    Kurzfassung: Die HH des 14 kg Hundes hat den schwereren Hund zur Verteigung ihres Hundes getreten.
    Die andere HH hat sie wg. Tierquälerei angezeigt. Freispruch.

    "Sie gibt zu, dass die andere Hundehalterin ihr zugerufen habe, sie solle ihren Hund an die Leine nehmen. Sie habe darauf geantwortet, sie nehme den Hund an die Leine, wann es ihr passe."


    .... da krieg ich echt Puls.

    Terry


    Du hast ja geschrieben, dass du kein Auto hast; wir zurzeit auch nicht. Frage mich, hast du einen Führerschein? Ich weiß ja nicht, in welcher Stadt du wohnst, wir sind in Berlin, hier müssen wir grds für Wald und Felder auch erstmal ein Stück fahren. Carsharing hilft uns total, solang das eigene Auto noch auf der Warteliste steht. Mittlerweile gibts ja einige Anbieter, man muss halt gucken, dass man den Hund trotzdem gut sichert, dann ist das kein Thema. Wir nutzen das regelmäßig für Waldbesuche, Hundeschule. Setzt natürlich aber auch vorraus, dass der Hund nicht den gleichen Stress beim Autofahren wie bei den 20 min Stadtgang hat :tropf:


    Finde aber auch, dass da irgendwas verhaltenstechnisches hinterstecken könnte. Ich drück die Daumen, dass du dahinter kommst. Ist ja auch für dich stressig.

    Der Wunsch aufs Land zu ziehen war noch nie so groß, die Menschen hier bei mir in der Stadt sind teilweise so rücksichtslos.

    Ich fühl das so :streichel: .
    Mit der Zeit findet man Wege damit umzugehen. Zeiten und Wege etc. Wann man welche Stellen meiden muss. Wo es ganz akzeptabel ist...
    Und irgendwann werden die Hunde ja auch Reifer und wird es immer mehr egal, was für Leute grad Unterwegs sind.

    Ich fühl' sehr mit euch beiden. Ich bin heut auch wieder Slalom gelaufen. Rechts Hund, hinter mir Hund, vor mir Hund, andere Seite Hund. Die Pudelnudel macht das ja auch gut mit, aber grad bellende Hunde die wirklich geifernd in der Leine hängen - so wie heut, als wir um die Ecke kamen und ich gerade noch stoppen konnte, weil 2 Meter vor mir jemand mit einem Hund stand - mag er dann doch wirklich nicht gern, auch wenn er wirklich immer de-eskaliert, wo er kann. Wir wohnen echt schon außerhalb des Speckgürtels von Berlin, aber man, ich hätte nix dagegen noch ein Stück weit raus zu gehen... leider beruflich nicht möglich, solang nicht 100 % Remote.


    Und das mit dem Auto kommt derzeit auch bei uns dazu. Wir sparen grad schon für was neues, bis dahin muss das Carsharing herhalten. Morgen früh gehts mal wieder raus.

    Der kleine Mann ist gerade dabei, die volle Kontrolle über euch zu bekommen. Ich bin ja keine Verfechterin der Dominanztheorie und glaube auch nicht, dass Hunde planen, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Aber wenn der Hund mein Sofa unter seiner Kontrolle hätte, wäre bei mir der Ofen aus. 🙈

    Ja so könnte man das wohl sagen. Ich glaube ich muss dann echt mal etwas deutlicher werden.

    Ja, auf jeden Fall. Denn Hunde brauchen klare Spielregeln. Am Ende sind sie dir sogar sehr sehr dankbar dafür, denn das ist Klarheit und Vorhersehbarkeit für sie und an klare Regeln können sie sich orientieren. Irgendjemand hat mal hier im Forum das Buch "Hoffnung auf Freundschaft" empfohlen, zwei Welpen aus dem gleichen Wurf, zwei Familien, zwei unterschiedliche Lebenswege. Liest sich gut und schnell weg. Es hiflt beim Verstehen, zumindest hat es mir in manchen Dingen geholfen. Grad als Anfänger ist es manchmal schwer, ich versteh das gut. Aber dein Hund wird dich später für die Regeln und Grenzen schätzen wissen, die du ihm setzt (und die er natürlich auch versteht und umsetzen kann.)

    Noch jemand mit einem Junghund (Großpudel) im gleichen Alter. Ich hatte Anfangs auch viel zu hohe Erwartungen, bis meine Hundetrainerin in der Junghundschule mich mal auf den Boden der Tatsachen geholt hat: Leinenführigkeit bedeutet für einen so jungen Hund in dem Alter einfach höchste Konzentration und Anstrengung. Die Hormone schießen ein, alles riecht, Geräusche, im worst case dann noch Schnee... da purzeln die Murmeln gut durcheinander. Ich habe mir eine Biothane-Schleppleine zugelegt, gar nicht sooo mega lang (ich glaub 5 Meter?) und die pack ich ihm meist zu Anfang des Spaziergangs ans Geschirr - und lass ihn machen. Die erste Aufregung verfliegt dann irgendwann, meiner ist dazu auch immer etwas hektisch, bevor er sein Häufchen gelegt hat, danach ist der Hund deutlich besser ansprechbar und empfänglicher. Ich selbst bleibe ruhig und gelassen, hin und wieder frage ich Kleinigkeiten von ihm ab ("Warte", wenn ich zB damit beschäftigt bin, die Kackbeuteltüte zu knoten), ansonsten darf er schnüffeln, laufen, schauen, eben im Rahmen der Schlepp. Das ist für mich stressfreier, für ihn entspannter und er kann sich einfach auch besser konzentrieren, wenn wir zwischendurch mal eine Einheit "Fuß" einschieben, oder er mal warten muss. Aber das sind wenn überhaupt kurze Impulse, und auch nur, wenn ich merke, der Hund ist gedanklich bei mir. Orientiert er sich von sich aus an mir? Leckerli in die Schnute.


    Und wir machen natürlich auch regelmäßig - nicht jeden Tag allerdings - Spaziergänge, wo er im Freilauf wirklich rennen und blöd sein darf.

    Es ist doch echt immer recht viel, womit sich das Hundehirn so in der Pubertät auseinandersetzen muss, ich glaub, das unterschätzen wir manchmal zu sehr.

    Merlin ist (auch) ein GP und markiert/hebt das Beinchen mit 7 Monaten immer noch nicht. Der ist im Kopf einfach noch n halber Welpe. Er schnüffelt aber viel und im Freilauf ist er wirklich noch toll an uns orientiert. Er liebt es auch zu rennen, rennt auch hin und wieder seine Runden, guckt aber immer, wo wir sind und schnüffelt zwischendurch. Neulich ist er n halben Meter in die Luft gesprungen, weil er die Pilze, die er beim Schnüffel nicht bemerkt hat, dann "plötzlich" an seinem Hinterbein gespürt hat. Diva.


    Shiri Und Danke für den Realitätscheck. Tut mir immer wieder total gut und deswegen bin ich auch gern in diesem Thread :bussi: