Beiträge von Maevan

    Hab mir Merlin natürlich geschnappt und ihn angeleint, wurde dann von ihr richtig angegangen, wieso die Hunde nicht spielen dürfen!?

    "Weil ich das nicht möchte."

    Blöde Diskussionen gibt es ja meistens nur, wenn man die Gründe nennt. Oder wenn sich jemand durch die Art und Weise, wie man seinen Wunsch nach "keinen Kontakt bitte" geäußert hat, auf den Schlips getreten fühlt.

    Also hier sind die Leute sehr diskussionsfreudig, egal, was man so sagt (getestet und ausprobiert). :ugly: Sind aber auch alle ab einem gewissen Alter. Vllt sollte ich mehr Ehrfurcht haben... :D

    Ich glaube, du weißt gerade selbst nicht genau, was du eigentlich sagen willst, oder, Undhund ? :tropf:

    Insgesamt ändert es nichts daran, dass Schmerzensgeld in Deutschland für mich ein Witz ist. Ich habe einige Zeit im Rahmen meines Jurastudiums ehrenamtlich für den Weißen Ring gearbeitet.
    Ich kann dir sagen, niemand, der dort Schmerzensgeld bekommen hat, hat auf irgendeine Art und Weise "Genugtuung" verspürt. Viele aber waren verzweifelt über sehr niedrige Beträge, nicht, weil das Geld am Ende

    eine tragende Rolle spielte, sei es für Therapie oder sonst was, sondern weil es dem Opfer das beschissene Gefühl gibt: dein Schmerz ist nichts wert. Oder nur so wenig. Kaum was. So schlimm ist es ja nicht. Du kannst ja immer noch was anderes arbeiten. "Du lebst ja noch".


    Und das hilft bei der eigenen Aufarbeitung herzlich wenig. Ich wünsche der Frau alles Gute. Der Vorfall hätte verhindert werden können, denn man wusste, dass die Situation eskalieren könnte, das ist die wirklich bittere Pille für mich.

    Rein rechtlich geht es bei Schmerzensgeld nicht um Genugtuung, nein. Es geht um die Anerkennung des Schadens, sowie die Kompensierung "einen Schaden in Geld zu messen, der nicht in Geld gemessen werden kann", in dem Fall vor allem die seelischen und körperlichen Folgen des Vorfalls. Welcher Schaden der Frau entstanden ist, ist zumindest angerissen: mindestens eine Körperverletzung, die die Halterin so geschädigt hat, dass sie ihren Beruf nicht mehr ausüben konnte - und davon abgeleitet, vermutlich viele weitere Berufe nicht, bei denen man vor allem die Hände zu brauchen scheint. Sie hat

    "bis heute hat sie Schmerzen in den Händen, eine Fehlstellung am Ringfinger und immer wiederkehrende Panikattacken und Albträume und musste von ihrem erlernten Beruf unter Einkommenseinbußen in eine andere Tätigkeit wechseln."

    Ich rede auch nicht vom Sachschaden Hund, sondern dem seelischen Schaden, mit anzusehen, wie der eigene Hund von drei anderen Hunden zerfleischt wird.

    Was genau ist jetzt dein Punkt? Allein die Einkommenseinbußen werden schon sicher nicht durch 3000 EUR gedeckelt. Wie auch.

    Ich bin emotional immer noch angefressen, daher muss ich mir grad mal den "Vorfall" runterschreiben :ugly: Wir waren mit dem Jungspund unterwegs zum Park, da gibts mehrere große Wiesen, Bäume, viel Platz, dh wenn nicht viel los ist, darf er da auch mal bisschen rennen. Wir kommen an und bis auf eine Frau mit ihrem sehr kleinen Mischling (Yorkshire-Terrier-Irgendwas?), freilaufend, war niemand da. Ich hab Merlin erst rennen lassen, ihn dann aber an die Leine genommen, der andere Hund war zwar auch freilaufend, aber wirklich irre klein, das ist mir einfach zu gefährlich. Hinter einer der Wiesen bei uns ist ein abgesperrter Bereich, bisschen ähnlich wie Hundeschulen ihn manchmal haben, eingezäunt, da stehen son paar Sportgeräte drin, benutzt im Grunde keiner, aber wie gesagt, ist komplett eingezäunt, Wiese, kleine Bank. Nett eben, wenn man den Hund laufen lassen will ohne Angst zu haben, dass er stiften geht. Wir also rüber, Hund an der Leine. Ich seh im Augenwinkel schon, dass die Frau ihr Stöckchen immer extra in unsere Richtung wirft - wir müssen an ihr vorbei, bzw, sie halb umkreisen. Ich hab mich nicht beirren lassen, bin mit Merlin weiter zur eingezäunten Wiese, Tor auf, Hund rein, ich rein, Tor zu, absitzen, Leine ab, Hund darf flitzen. War auch alles prima, wir haben bisschen was geübt, wurden dabei von der Frau beobachtet, bis sie ihren Hund anleinte und ebenfals zu uns rüber kam. Erst blieb sie demonstrativ außen am Zaun stehen und studierte 100 Jahre die Schilder - ich nehm an, sie suchte das Schild "Hunde verboten", was da nicht hängt - dann sprach sie mich an ob ich das denn dürfe, da nebenan sei doch ein Spielplatz. Joar, ist doch eingezäunt hier alles, kommt nix raus und nix rein außer über das Türchen. Habe dann weiter mit meinem Hund geübt - sehe, wie sie im Augenwinkel erst geht, und dann zurück kommt, und einfach die Tür auf und rein geht. Hab mir Merlin natürlich geschnappt und ihn angeleint, wurde dann von ihr richtig angegangen, wieso die Hunde nicht spielen dürfen!?


    Habe ihr erklärt, ich bin extra hier rüber gegangen, weil sie draußen auf der großen Wiese stand und ob sie sich mal den Größenunterschied unserer Hunde angesehen habe: ihr Hund, maximal 4 KG, mein Hund, mindestens 16 KG, und dass ich nicht will, dass mein Hund ihren im Spiel über den Haufen rennt, denn so ist er nun mal, bisschen stürmisch und tollpatschig, der fällt ja nun mal derzeit sogar über seine eigenen zu langen Beine. Dann musste sie mir erstmal einen Vortrag halten darüber, dass ALLE HUNDE MITEINANDER SPIELEN MÜSSEN, das sei Sozialisierung und das müssen die lernen! Ich hab sie nochmal gefragt, ob sie es wirklich toll fände, wenn mein Hund versehentlich auf ihren drauf fallen oder umstoßen würde? Dann hat sie tatsächlich mit der Hand son "Blablabl"-Zeichen gemacht, während ich geredet habe. Ihr Mini-Hund hing derweil kläffend und knurrend in der Leine, ich glaub, der hatte auch kein Bock zu spielen, aber Frauchen will das ja nun mal. Ich hab ihr dann gesagt, entweder sie geht, oder ich gehe, und sie soll mir nicht nachlaufen, dann ist sie abgezogen, immer noch völlig uneinsichtig und darüber referierend, was Sozialisierung bei Hunden sei und das alle Hunde aller Größen spielen sollten und dass sie mich melden würde (? bei wem und wo hat sie jetzt nicht gesagt, aber ok).


    Uff. Merlin war von allem recht unbeeindruckt, er findet kleine Hunde immer nett, ich weiß das, und er würde sicher gern spielen, aber das ist mir einfach zu gefährlich. Ich habe eine Freundin, die hat eine Parson Russell Terrier-Hündin, Merlins erste Welpenfreundin, mit der wir allerdings auch nicht mehr spielen, gleicher Grund, und sie hat mir erst neulich erzählt, dass jemand aus ihrer Hundeschule den eigenen kleinen Hund verloren hat, weil wildes Spiel mit einem größeren Hund, kleiner Hund wird zu Boden geworfen, schlägt mit dem Kopf auf und zack, war tot. Ich glaub, mich hat am meisten geärgert, dass die Frau einfach meine Wünsche und Bedenken rein gar nicht ernst genommen und sich sogar darüber hinweg gesetzt hat. :fluchen:

    Zivilrechtlich sollte man da holen, was nur zu holen geht, bei solchen Leuten.

    Klingt hart, aber sehe ich ähnlich. Es geht nicht um Genugtuung, Rache oder Vergeltung, sondern darum, dass hier ein Opfer nachhaltig und langfristig geschädigt wurde, sie für ihre seelischen und körperlichen Verletzungen (zu dem Verlust ihres jungen Hundes auf die denkbar schlimmste Art und Weise) 3000 EUR bekommt, womit sie in Zeiten von Inflation und steigenden Kosten vermutlich so gar nichts anfangen kann. Der Staat hat nach Artikel 2 Grundgesetz die körperliche Unversehrtheit als absolutes Grundrecht zu schützen. Es kann ihr auch niemand den Hund ersetzen oder mit Geld alles ungeschehen machen, aber anzuerkennen, was für ein Höllenritt das für die Frau war, das ist Sinn und Zweck von Schmerzensgeld. Ist in dieser Situation imo nicht wirklich geschehen, 3000 EUR sind keine "Anerkennung" der Schäden die die Frau erlitten hat. Durch den wiederholten Ausbruch der Hunde und dem Bewusstsein der Gefahr sehe ich hier auch mindestens grobe Fahrlässigkeit, da nichts am Garten, Zaun oder den Umständen nach dem ersten Vorfall geändert wurde. Schmerzensgeld in D ist generell einfach ein Witz, das bezieht sich tatsächlich auf fast alle Aspekte und führt zu sehr ins Offtopic... :tropf:


    Im Grunde, will ich mir gar nicht ausmalen, was hätte noch passieren können, wenn der "Rudelführer" wie im Artikel beschrieben nicht zeitig dazu gekommen wäre...

    Bin auch bissl sprachlos. Das erscheint mir wirklich wenig alles in Allem.

    Bin aber juristischer Laie und frage mal: was „schadet“ denn eine Bewährungsstrafe? Damit kann man doch weiterleben wie bisher, oder nicht?


    Hast du schon mal ein Führungszeugnis vorlegen müssen? Da steht sowas drin. Und Stellen, die sich Führungszeugnisse vorlegen lassen, schauen sich die auch an - mit den entsprechenden Konsequenzen.

    Nach 3 Jahren kann das aber dann auch schon wieder leer sein.


    Finds alles in allem auch heftig wenig für so einen Vorfall. Und es war ja nicht der erste.

    Das klingt ja wirklich wild. Ich dachte, die Mieten sind nur in Berlin so völlig aus dem Rahmen. Hier, wo wir wohnen, sind 30-40 EUR pro Quadratmeter mittlerweile völlig normal... wie man sieht:



    Bei uns war übrigens im Einzug auch "Haustiere nach Vereinbarungen", wir hatten noch keinen Hund, und als wir den Mietvertrag unterschrieben haben, hat unsere Vermieterin (die mit im Haus wohnt) uns erzählt, dass sie Katzen ma, aber unheimliche Angst vor Hunden hat .... Wir haben dann wirklich eine Art "Bewerbungsmappe" zusammen gestellt, mit Rasseportrait, Fotos, Haftpflicht, Unterschriften aller Nachbarn. Muss dazu sagen, dass Pudel natürlich aufgrund des "Nicht-Haaren"-Arguments in die Hände gespielt hat. Sie hat uns dann wirklich die Haltung erlaubt, allerdings NUR für diese Rasse, das ist auch schriftlich festgehalten :D Angst hatte sie vor ihm trotzdem, hat ihn auch nicht als Welpen streicheln wollen, findet mittlerweile aber auf 10 m Entfernung, dass er wirklich süß aussieht. :woozy_face:


    Ich muss gestehen, ich habe schon darüber nachgedacht, noch weiter raus zu ziehen, falls ich irgendwann mal 100 % Remote arbeiten darf. Aber eure Berichte sind wirklich gruselig.

    Das Ding ist doch, dass du die Verletzung hier abtust, weil es „nur“ Tackern an der Wade war. Wär da jetzt aber, aus welchen Gründen auch immer, ein Kind rein gekommen, andere Größe, andere Größenrelation, dann hätte die Sache auch rein theoretisch richtig böse ausgehen können(!). Deswegen finde ich das alles wie es ist zwar sicher auch ärgerlich aber gewiss angebracht.