oregano
Ich unterschreibe Deinen Satz: 'alte Hunde sind wirklich nichts für schwache Nerven' sofort
und ChatSauvagee
ich kann ssssoooo sehr nachvollziehen, was Du mit und durch Deinen Hund in Deinem Leben für Einschränkungen erfährst.
Ich hatte mit dem, was uns erwartete, als Zoey vor 5 Jahren bei uns einzog, nicht gerechnet. Ich möchte hier kein falsches Bild abgeben, ich liebe diesen Hund wie bekloppt und mache Bocksprünge und Rolle rückwärts, damit es dem Tier gut geht...
und gleichzeitig bereue ich meine Entscheidung von damals und denke mitunter: 'was habe ich mir bloß angetan?'
Ich weiß, es ist ein großes Tabuthema, diese Gedanken a) zu haben und b) sie auch auszusprechen, doch ich bin davon überzeugt, dass ich damit nicht allein da stehe.
Zoeys special effects beziehen sich einerseits auf ihren Bewegungsapparat, der uns exakt zweimal am Tag einen Slot von 30-45 Minuten Bewegung ermöglicht, die jedoch auch nur in gewissen Grenzen ablaufen können, damit sie sich nicht falsch bewegt, verstolpert oder überlastet. Das ist inzwischen gut eingespielt und dank der Goldakupunktur läuft sie jetzt viel besser mit ihren fast 11 Jahren als damals mit 5...aber es schränkt den Tag enorm ein.
Wanderungen, Ausflüge mit ihr...gehen nicht. Zoey braucht ihren Regenerationsschlaf tagsüber zuhause. Bekommt sie den nicht, wird sie mit irgendetwas krank. Magen-Darm, Erkältung, Analdrüsenprobleme...whatever!
Kann sie tagsüber von 9:00 - 16:00 Uhr schlafen, geht es ihr gut.
Das klingt zwar auf der einen Seite traumhaft, jedoch müssen wir uns in dieser Zeit wirklich wie auf Samtpfoten durch die Wohnung bewegen. Sonst kann sie nicht schlafen...und wird dann wieder krank.
Urlaub ist somit auch nicht möglich...keine Ruhe...keine Wohlbefinden.
Und damit purer Stress für alle.
Nun machen mein Mann und ich getrennte Urlaube, denn eine Fremdbetreuung funktioniert überhaupt nicht, sie stellt dann das Fressen und Trinken ein.
Wir...ihr zuhause...ihre Routine...ihr Schlaf...
das ist ihre Welt.
Läuft irgendetwas anders, gehen die körperlichen Malaisen los.
Sie ist anders als alle Hunde, die ich bislang kennengelernt habe, manchmal glaube ich, sie ist ein wenig autistisch. Urkomisch und schrullig dabei mitunter, ja!
Doch sie fordert uns so viel Organisation, Care und persönliche Feiheiten ab, dass es nach ihr keinen Hund mehr geben wird. Ich glaube sogar, wir müssen uns als Paar dann auch ein Stückweit wiederfinden. So wie ein Elternpaar, wenn die Kinder aus dem Haus sind.
Auf der anderen Seite tut auch mir mitunter ihr absolut vorhersehbarer und ruhiger Alltag gut und bringt mich runter,
und gleichzeitg vermisse mein altes Leben auch so sehr, in dem ich tagsüber durch die Wohnung poltern und tanzen konnte, wie ich wollte.
Es gibt da das 'Regretting Motherhood' beim Menschen, ein Thema, das sich erst seit kurzer Zeit an die Oberfläche traut...auch zu viel Tabu...
und so ähnlich fühle ich mich manchmal als Frauchen, wenn ich darüber lese.
Ich hoffe, Ihr zerreißt mich jetzt nicht in der Luft nach meinem Outing,
denn gleichzeitig lebt unsere Prinzessin auf der Erbse ein wirklich behütetes und geliebtes Leben.
Ein gelebtes 'sowohl als auch'. Jeden Tag. Schön. Skurril. Und anstrengend. Immer wieder.