Beiträge von the-lucky-one

    Dackel haben laut Rassestandard ein Verhältnis von Widerristhöhe zu Länge von ca. 1,8 und Havaneser ca. 1,3. In den Havaneser-Foren/Facebook-Gruppen habe ich bisher wenig von Rückenproblemen mitbekommen. Patellaluxation scheint eher mal aufzutreten.


    Hier gibt es eine Studie von 2020, die eine Verkürzung/Deformation der Vorderbeine bei einzelnen Vertretern der Havaneser untersucht hat. Wenn ich das Paper richtig verstehe, scheint da das gleiche Gen die Deformation zu verursachen wie beim Dackel. Es gibt allerdings auch noch einen Wildtyp, der das Problem nicht verursacht, daher sind auch nicht alle Havaneser davon betroffen:

    Zitat

    We found that carriers of the beneficial wild type allele were significantly taller at the shoulder than mutant allele homozygotes, with average heights of 31.3 cm and 26.4 cm, respectively.

    Der erste Kontakt war per Mail: Ich habe mehrere Züchterinnen in 100 km Umkreis angeschrieben und dabei recht genau geschildert, was ich suche und was ich biete.


    Danach gab es das erste Telefonat mit der Züchterin meines Hundes. (Da war mein Hund 5 Tage alt.). Da ging es dann schon etwas detaillierter um mich, die Rahmenbedingungen und den Hund. Vergessen hatte ich damals nach dem Preis zu fragen 🫣. Das musste ich einen Tag später noch nachträglich erfragen.


    Der erste Besuch war relativ früh – gut 3 Wochen nach der Geburt. Ich habe mir da unaufgefordert direkt die Hände waschen wollen, daher kann ich nicht sagen, ob sie es sonst vor dem Welpenkontakt eingefordert hätte. Ich hatte dort die Auswahl zwischen einem Rüden und einer Hündin, die nach der Meinung der Züchterin zu meinen Anforderungen passen würden, allerdings ging die Empfehlung damals schon deutlich Richtung des Rüdens. Ich wollte ursprünglich eine Hündin, aber habe mich das letztendlich doch für den Rüden entschieden (was die absolut richtige Entscheidung war.)


    Ich hatte das Glück, dass ich Lucky etwa alle 2 Wochen seit dem ersten Besuch besuchen konnte. Dort habe ich ihn nicht nur besser kennen lernen dürfen, sondern auch viel über Fellpflege und co. gelernt, die Halterin seines Bruders und seiner einen Schwester kennengelernt und mit ihm seinen ersten Kleinstadt-Besuch gemeistert.

    Mein Hund findet Menschen auch ziemlich großartig. Dennoch hat er gelernt, dass er beim Spazieren gehen nicht zu den Menschen hingehen darf, die ihn nicht direkt ansprechen. Wenn ihn jemand direkt anspricht, müsste ich es aktiv unterbinden, dass er dahin geht, aber das mache ich i.d.R. nicht.

    Mir persönlich ist es allerdings lieber, wenn die Leute zunächst mit mir sprechen und ich ihm dann die Freigabe erteile, aber das entspricht nicht unbedingt der Realität. (Eigentlich nur bei Eltern von Kleinkindern.)


    Freilauf gibt es bei mir derzeit auch nur eingeschränkt, da ich mich nicht darauf verlassen möchte, dass der Rückruf auch noch dann funktioniert, wenn eine läufige Hündin in der Nähe ist. Andere Personen, die mit ihm spazieren gehen, sollen ihn gar nicht von der Leine lassen. Das würde ich dir für den Gasthund auch raten.


    Bezüglich aggressiven bzw. ungestümen großen Hunden: Ich fürchte, man kann keinen Hund vor allen Risiken schützen. Ich meide bestimmte Orte, wo ich die Erfahrung gemacht habe, dass dort die Hunde frei miteinander interagieren können, ohne dass die Halter*innen moderieren – da muss nicht mal aggressives Verhalten auftreten, damit es für einen 6-kg-Hund gefährlich wird. Deine Kollegin wird dir vermutlich sagen können, wo sie jederzeit lang gehen würde und wo sie auf gar keinen Fall oder nur zu bestimmten Zeiten ist.

    Die Spielpartner für freies Spiel wähle ich auch gezielt danach aus, wie der andere Hund spielt und welche Gewichtsklasse der Hund hat. Das sind allerdings Überlegungen, die du gar nicht unbedingt benötigst, da der Hund auch eine Woche ohne freies Spiel überstehen wird.


    Wenn du also die Risiko-Orte vermeidest, die deine Kollegin nennt, bist du schon auf einer recht sicheren Seite bei den Leinen-Spaziergängen. Passieren kann immer etwas. Mein Großstadt-Hund wurde erst ein einziges Mal recht ernsthaft angegriffen und das war in einem Wohngebiet, wo ich ihn immer an der Leine habe (der andere Hund war leider nicht an der Leine). Das hätte ich nicht verhindern können.


    Bzgl. Pfefferspray: Dabei sollte man immer bedenken, dass das Risiko, dass man nicht denjenigen erwischt, dem die Pfefferspray-Attacke gelten sollte, ziemlich hoch ist. Ich habe vor 2 Monaten eine Pfefferspray-Attacke abbekommen, die eigentlich jmd. anders gelten sollte und dabei mehrere unschuldige Personen getroffen hat. Die Person, die das Pfefferspray gesprüht hat, war ursprünglich Opfer und nun läuft ein Ermittlungsverfahren als Täter.


    TLDR: Lass den Hund an der Leine. Meide Hundefreilaufwiesen. Genieße die "aawww der Hund ist sooooo süß"-Kommentare und melde dich, falls du noch ein paar Tipps für die Beschäftigung in der Woche brauchst.

    Kurz die chemischen Hintergründe:


    "Branntkalk" ist Calciumoxid (CaO). Durch die Zugabe von Wasser entsteht eine Calciumhydroxid-Lösung. Das ist – je nach Konzentration – eine stark alkalische Lösung. Ist die Konzentration hoch, ist die Lösung stark ätzend.


    "Gelöschter Kalk" ist Calciumhydroxid als Feststoff. Wenn man festes Calciumhydroxid in Wasser löst, wird sich das Gemisch ebenfalls erhitzen und das Gemisch ist auch hier – je nach Konzentration – stark ätzend. Nicht unterschätzen!


    Die Calciumhydroxid-Lösung reagiert dann nach und nach mit dem Kohlenstoffdioxid aus der Luft und dabei entsteht Calciumcarbonat – auch Kalk genannt. Der Stoff ist dann ungefährlich.


    (Sry für's Klugscheißern, aber ich finde, dass diese Alltagsbegriffe Kalkmilch, Kalkwasser, gelöschter Kalk etc. die Risiken verharmlosen und man da nicht ohne Fachwissen und geeignete Schutzausrüstung experimentieren sollte.)

    Danke!

    Ich würde für Haustiere das auch nicht so auslegen, dass die Kriterien zu jedem Zeitpunkt erfüllt sein müssen bzw. das Nichterfüllen eine sofortige Einschläferung zur Folge haben müsste, sondern eher, dass dies Warnzeichen sind.


    Wenn "mein" Golden Retriever nicht gefressen hat (was nur einmal vorkam, als er das Vestibular-Syndrom hatte), war höchste Alarmstufe. Wenn mein Havaneser mal nichts frisst, gerate ich nicht in Panik. Höchstens, wenn auch Käse und Leberwurst verweigert werden würden. Die Kriterien müssen individuell beim eigenen Hund geprüft werden und auch, ob perspektivisch eine Änderung möglich ist.

    Hier im Forum wurde schon ein paar Mal dieses Dokument verlinkt, was ich sehr hilfreich finde.

    Dort sind die wichtigen Kriterien für Lebensqualität:


    Für uns waren es damals (bei meinen "Gassi-Hunden" – siehe Disclaimer) unterschiedliche Kriterien.

    Der Mischling konnte das Futter nicht mehr gut verwerten und war abgemagert. Irgendwann war das Herz auch nicht mehr gut, so dass das Wasser in der Lunge behandelt werden musste. Als auch das nicht mehr ging und er trotz Medikamente Wasser in der Lunge hatte, war das der richtige Zeitpunkt. Im Nachhinein wäre es vielleicht auch früher besser gewesen.


    Beim Golden Retriever fehlte irgendwann die Kraft zum Aufstehen. Schmerzmittel haben zwar (hoffentlich) gewirkt, Futter hat geschmeckt, Lebensfreude war gefühlt ebenfalls da – beim letzten Spaziergang wollte er gar nicht umdrehen. Aber vermutlich steckt da auch viel Schönfärberei in meiner Erinnerung. Natürlich habe ich mich im dem Moment gefragt, ob es nicht doch zu früh ist. Rational weiß ich allerdings, dass der richtige Zeitpunkt (längst?) gekommen war.


    Ich hoffe, dass ich in vielen, vielen Jahren den folgenden Grundsatz befolgen werde: "Lieber eine Woche zu früh, als einen Tag zu spät."


    Alles Gute für euch :kleeblatt:

    Mein Hund (damals auch 2,7 kg, allerdings mit 12,5 Wochen) hat nach der Dreifachimpfung auch ziemlich gelitten. War total schlapp und ich konnte ihn nicht hochheben, weil ihm das Schmerzen bereitet hat.


    Die Tollwutimpfung einen Monat später hat er dann ohne größere Probleme überstanden. Vielleicht ein bisschen müder als sonst, aber kein Vergleich zu der Impfreaktion, die ich vorher bei ihm gesehen habe.

    Für Havaneser und co. gilt auch, dass man das Fell eigentlich lang lässt und nur an den Pfoten, Augen etc. kürzt. Die meisten, die nicht züchten, halten sich da halt nicht an den Rassestandard aus diversen Gründen.


    Ich habe keinen Blower und nutze einen normalen Föhn. Die meiste Fellpflege mache ich einfach auf dem Boden oder auch mal auf dem Sofa. Zum Schneiden nehmen wir einen normalen Tisch. Ich könnte mir vorstellen, dass ich mir irgendwann eine hochwertige Schermaschine kaufe, weil es dann einfach schneller geht, aber dringend gebraucht habe ich sie bisher noch nicht.