Beiträge von the-lucky-one

    Mich macht es stutzig, wenn jemand schreibt, daß Rasse XY nichts ist, weil zu anspruchsvoll. Und ohne es böse zu meinen kommt mir dann die Frage in den Sinn, was man denn dem offenbar anspruchslosen Hund bieten möchte, außer den obligatorischen Gassi Gängen

    Das ist aber auch teilweise geprägt durch das Umfeld. In meinem direkten Umfeld gibt es eine "Bouvier des Ardennes", die relativ hochklassig Obedience läuft. Die braucht und mag das und meine Schwägerin als ihre Halterin ebenso. Ich wäre für Obedience nicht geeignet, weil ich dort nicht so perfektionistisch sein könnte, wie ich es für den Sport sein müsste und wie ich es sonst im beruflichen Kontext bin.

    Es gibt ansonsten zwei Viszla in meinem Umfeld, die durch gezieltes Training ausgelastet werden müssen, weil sie sonst super anstrengend werden. Das wäre nichts für mich gewesen bzw. hätte ich mich auch immer gefragt, ob die Rasse auch in mein Leben passt.

    Als ich auf Rassesuche war, wurde mir im persönlichen Umfeld auch Australian Shepherd vorgeschlagen – großartige Rasse, aber leider nichts für mich.


    Hätte man mich nach meinem Wunschhund gefragt, hätte ich auch nach einem anspruchslosen, anpassungsfähigen Hund gesucht. Tatsächlich arbeitet mein Hund in dem anspruchsvollen Job als Schulhund. Die praktische Prüfung war eine Mischung aus Begleithundprüfung und Wesenstest.

    Anspruchslos bedeutet für mich nicht, dass der Hund nichts leisten muss, sondern dass die Ansprüche angepasst werden können.


    Außerdem trainieren wir regelmäßig neue Tricks – da richte ich mich nach ihm. In den Ferien gibts daher mehr neue Tricks und in der Schulzeit weniger. Ausreichend Bewegung ist selbstverständlich.


    Ja, zum Beispiel nachts um 3 den Teppich reinigen, nachdem man irgendetwas Unappetitliches darauf verteilt hat, das Sofa ramponieren, Zimmerpflanzen aus dem Topf reißen und die Erde in der Wohnung verteilen, Schuhe zerkauen und Löcher in Socken und Gardinen schneiden. Dann ist man bestens vorbereitet auf nen Welpen. :lol:

    Auch das ist etwas, was man nicht ohne Hund trainieren kann. Wenn ich den Teppich beschmutze, bin ich ziemlich sauer auf mich. Wenn mein Hund sich – warum auch immer – erbrechen muss, macht er das nicht mutwillig, so dass ich ihm das nicht übel nehmen kann.

    Ich finde die Diskussion gerade echt spannend... Wenn die TE einfach nur die Rahmenbedingungen genannt hätte, hätte man hier zu (gefühlt) 80% genau zu den genannten Rassen geraten. Sie haben sich über die Rassemerkmale informiert und eine wirklich sinnvolle Vorauswahl getroffen. Dabei war nicht das Aussehen das Hauptkriterium – die meisten Rassen haben relativ wenig mit den Rassen gemein, die sie aussehenstechnisch am besten finden. Es gibt sicherlich weitere Rassen, die geeignet sein könnten, davon wurden ja auch einige genannt.


    Durch die informierte Vorauswahl hat die TE mit ihrem Partner gezeigt, dass das keine unüberlegte Entscheidung ist und daher überrascht es mich, dass so sehr hinterfragt wird, ob sich die TE dann auch um den Hund kümmern würde.


    Ohne Hund wäre ich heute Morgen um 8 Uhr auch nicht 6 km gelaufen, bevor es zu warm wurde (to be fair: mein Hund hätte um 8 Uhr auch lieber weiter im Bett geschlafen). Generell hätte mein Tagesablauf ohne Hund vermutlich heute ganz anders ausgesehen – da ist es aber dann eine Frage der Organisation und der Prioritäten, wie man damit umgeht. Wenn einem die Bedürfnisse bewusst sind, ist einem klar, dass sich das Leben ändern wird und das ist dann auch gut so.


    Zu der Forderung jetzt schon mal zu testen unter jeglichen Bedingungen spazieren zu gehen:

    Ich würde auch jetzt nicht mit Hund 6 km im strömenden Regen laufen, weil mein Hund das weder brauch noch möchte. Der bevorzugt an solchen Tagen eine kurze Löserunde und dann ein bisschen tricksen im trockenen Wohnzimmer. Es gibt Hunde, denen das Wetter egal ist, die bei jedem Wetter raus und Strecke machen müssen – auch darauf stellt man sich ein, wenn man genug Verantwortungsbewusstsein hat. Bei der TE und ihrem Partner habe ich den Eindruck, dass sie das haben. Was sie offenbar (und sinnvollerweise) nicht haben möchten, ist eine der Arbeitsrassen, die durchdrehen, wenn sie gar keine Aufgabe haben oder die durch die Stadtreize überfordert wären.


    Nunja Fakt ist aber, dass ein wirklich guter Teil der Abgabehunde im Tierheim eben exakt deshalb da sitzen weil die Besitzer doch keine Zeit haben, doch vom plötzlichen Alltag mit Hund überfordert sind etc. Und unter Garantie hat jeder einzelne davon vorher Stein und Bein darauf geschworen bei IHM würde sowas niemals passieren.

    Soweit ich weiß, gibt es von den genannten Rassen kaum dauerhafte Fälle in Tierheimen. Es gibt teilweise nicht mal Vereine mit "XX in Not", weil diese Rassen – wenn sie denn mal im Tierheim landen – schnell weitervermittelt werden können.

    Bei Kleinanzeigen sehe ich eher die Rassen und deren Mischlinge, die deutlich anspruchsvoller in der Haltung sind, als die FCI-9-er...

    Malteser stehen immer mal wieder auf den Listen mit den Rassen mit dem Brachycephalen Syndrom – das hatte ich damals bei meiner Suche nicht auf dem Schirm und Malteser standen auch auf meiner Liste. Shi-Tzu sehe ich hier leider viele mit sehr kurzen Nasen.


    Was heißt genau "Gerade am Anfang, die ersten 2-3 Jahre, sind diese Rassen wirklich pflegeintensiv und es kann (nicht muss) ein täglicher Kampf sein bis sie a) ihr Erwachsenenfell haben und aus der Filzphase raus sind". Warum gerade die von uns ausgesuchten Rassen die als Pflegeleicht überall empfohlen werden?

    Während des Wechsels vom Welpenfell über das Junghundfell bis zum Erwachsenenfell müssen die Hunde täglich gekämmt werden, weil sonst das Fell schnell verfilzt. Je nach Haarlänge und Beschaffenheit dauert das kürzer oder länger. Sobald das Erwachsenenfell da ist, soll man mit weniger auskommen (1-2 mal die Woche) – soweit ist mein Havaneser noch nicht :D. Bei meinem Hund war es bisher kein großes Problem, er hat aber auch relativ glattes Fell.


    Meiner war noch nie beim Hundefriseur. Ich bade ihn alle 2-3 Wochen mit hochwertigem Shampoo + Conditioner. Heute habe ich ihn dann nicht danach geföhnt, weil es warm genug ist. Im Winter dauert das Föhnen dann – je nachdem wie lang die Haare dann sind – schon eine Weile.

    Das Haare schneiden übernimmt eine Freundin von mir oder wenn es zwischendurch mal nötig ist, mache ich das selbst. Die Scheren haben 25 € gekostet und schneiden bisher gut.


    Pflegeleicht ist er trotzdem, weil er ein unproblematischer und anpassungsfähiger Begleiter ist, der mit dem Großstadtleben problemlos zurecht kommt.

    2. Gibt es Welpen überhaupt ganzjährig zu kaufen?


    Grundsätzlich schon, aber je flexibler du bist, desto einfacher wird es.


    3.Wie merke ich, dass der Welpe zu mir passt? Es gibt ja meistens mehrere...


    Wenn du ein*e gute*n Züchter*in gefunden hast, wird die Person dich beraten. Ich bin in die Welpensuche gegangen mit "Hündinnen sind einfacher" und habe nun einen Rüden. Nach den Beschreibungen der Geschwister war das genau die richtige Entscheidung.


    4.) Gibt mir ein Züchter noch ein paar Tipps mit an die Hand, wie ich in nächster Zeit mit dem Welpen umgehe?


    Bei meinem Welpen war das so. Wenn dies nicht so ist, würde ich skeptisch werden.


    5.Was muss ich zuhause alles Vorbereiten/Einkaufen vor dem Einzug?

    Küchenrolle + Enzymspray waren hier wichtig. allerdings wohnen wir auch im 3. OG, so dass es länger dauert, bis wir draußen waren und dadurch die Stubenreinheit auch länger gedauert hat.


    6. Sollte man sich schon vorher um einen Platz in der Hundeschule bemühen bzw. ist das überhaupt ratsam?

    Ich wollte einen Platz in einer bestimmten Hundeschule haben und das hat auch zeitlich halbwegs gepasst (den ersten Termin haben wir verpasst.). Wie wichtig das für dich ist, hängt vom Wohnort ab. Bei uns hätte es auch noch andere Hundeschulen gegeben, die zur Not geeignet gewesen wären.



    7.Was sollte ich in den ersten Tagen beachten, wenn der Hund frisch eingezogen ist?

    Keine Panik!

    Ich hab mich dadurch stressen lassen, dass ich meinen Hund "erst" mit 12 Wochen geholt habe. Überlege, was für dich jetzt wichtig ist. Überlege danach, was für dich auf Dauer wichtig ist und trainiere dies in so kleinen Schritten, dass es für deinen Hund ok ist.

    Mein Hund ist ein perfekter immer-mit-dabei-Hund geworden, weil ich sehr viel Energie in die Sozialisation gesteckt habe. Das Allein-bleib-Training haben wir vernachlässigt, so dass wir da jetzt noch dran arbeiten müssen.

    Überlege also gut, was für euch auf Dauer wichtig ist.


    8. Gibt es gute youtube channels, wo man sich Wissen aneignen kann? oder sollte man eher zu Büchern greifen?

    Die bisherigen Empfehlungen kann ich unterstützen.


    9. Bei und laufen 2 Landschildkröten über den Hof, könnte es da Probleme geben?

    Ja. Die Schildkröten dürfen niemals ein Jagdobjekt werden.


    10. Gibt es sonstige Dinge, die ich beachten sollte?


    Genieße die niedliche Welpenzeit, bevor die Pubertät kommt.

    Waren diese Hunde übergewichtig ?

    Weil so an sich sind Golden und Labrador Retriever da ja leider recht weit oben, beliebt und leider recht häufig adipös. Vielleicht machts das in Kombination mit einem Typ Hund der eher nicht so auf Hitze steht mit mangelnder Bereitschaft die Hunde zu entwollen ?

    Und es fällt deshalb auf weil Golden mehr Fell haben als Labbis und beides einfach sehr beliebte Rassen sind ?

    In der Studie aus Großbritannien war Übergewicht ein eigener Risikofaktor, der anscheinend gut genug von dem Faktor Rasse abgegrenzt werden konnte in den Daten.

    In UK gab es auch eine Studie, da sind die Malis auch nicht genannt.



    The final breed multivariable model retained three risk factors: breed type, bodyweight relative to breed/sex mean and age (R2 = 0.045, degrees of freedom = 43). The model showed acceptable discrimination (area under the ROC curve: 0.718). In the final model (Table 2), nine breeds (Chow Chow, Bulldog, French Bulldog, Dogue de Bordeaux, Greyhound, Cavalier King Charles Spaniel, Pug, English Springer Spaniel and Golden Retriever) had higher odds of HRI compared to Labrador Retrievers.

    Ich hab die Studie nur überflogen, aber da die Studie sich anscheinend auch nur die Fälle anschaut und nicht, was zum Hitzschlag geführt hat bzw. haben, können da natürlich noch mehr Ursachen mit reinspielen als sie anhand der Daten vermuten. Beim Goldi würde ich auch vermuten, dass da Events wie exzessives Ball spielen, toben, hochdrehen vor Freude oder vielleicht auch einfach nur die Erfahrung der Halter eine Rolle gespielt haben können, ohne dass die Studie das abbildet und abbilden kann.

    gibt es zum Thema GR und Hitzschlag noch andere Quellen? 25 Grad sind ja nun nichts und wenn ein Hund bei 25 Grad nicht mal mehr bissl rennen darf ohne tot umzufallen, frag ich mich, was ist da bei der Zucht schiefgelaufen? Warum kann ein GR die Temperatur so schlecht regulieren?

    Der VDH hat dazu etwas auf der Seite:

    Besonders gefährdet sind die sogenannten brachycephalen Rassen, also kurznasige Hunde wie z. B. Mops, englische und französische Bulldoggen oder Pekinesen. Durch ihre überwiegend stark verkürzten Nasen, die verkleinerten Nasenmuscheln mit verringerter Schleimhautoberfläche und die verengten Nasenlöcher ist die Fähigkeit zur Wärmeabgabe durch Hecheln reduziert. Eine tiermedizinische Studie aus Israel zur Untersuchung des Vorkommens von Hitzschlag bei Hunden hat zudem ergeben, dass neben den brachycephalen Rassen auch der Labrador Retriever, der Golden Retriever und der Malinois besonders gefährdet sind, einen Hitzschlag zu erleiden.

    Du könntest vielleicht auch kleine Präsentationen zu "Hundejobs" erstellen lassen (Also Polizeihunde im Schutzdient, Drogenspürhunde, Blindenführhunde, Diabetikerhunde etc.) oder Poster zu der Lieblingsrasse.

    Ihr könnt auch mal mit einem Smartphone/Tablet mit der Zeitlupenfunktion aufnehmen, wie ein Hund trinkt – das haben sie bestimmt noch nie so gesehen.


    Falls ihr eine Homepage, Schülerzeitung oder Jahrbuch habt, könnte die AG auch dazu etwas erstellen.


    Eventuell könnte man auch kleine Tricks einüben, falls dein Hund Lust darauf hat.


    Eine AG habe ich bisher noch nicht gemacht, aber wir besuchen alle 5. Klassen einmal im Biologie-Unterricht. Dort beantworte ich dann Fragen zu Lucky, zu seinen Aufgaben und zu seiner/unserer Ausbildung. Außerdem thematisieren wir, was man beim Umgang mit Hunden beachten muss und Lucky darf noch ein paar Tricks zeigen. Anschließend geh ich mit Kleingruppen raus (die Bio-Lehrkraft bleibt dann bei der restlichen Klasse) und wer möchte, darf Lucky etwas Futter geben. (Gut, dass sowas die Ausnahme ist. Der Alltagseinsatz ist deutlich langweiliger und besteht hauptsächlich aus rumliegen und schlafen :D)


    Meine Schmerzgrenze würde bei 8 Schüler*innen in der Gruppe liegen, aber ich würde nicht alle gleichzeitig mit dem Hund interagieren lassen. Mir wäre wichtig, dass es genug Sachen gibt, die die Schüler*innen selbstständig machen können und ohne, dass der Hund dabei eingebunden werden muss – sowohl für "arbeitsteilige" Angebote als auch für den Fall, dass es dem Hund mal nicht gut geht.

    Bei uns gab es letztes Schuljahr auch eine Mindestteilnehmerzahl, damit die AG stattfinden darf – die war auf jeden Fall höher als 4. Das solltest du abklären, ob es sowas bei euch auch gibt.


    Was ich mit den größeren mal gemacht habe, da aber ohne Hund, ich hab mit ihnen gecklickert, um ihnen quasi zu verdeutlichen, wie ein Hund lernen kann, war ziemlich gut! Also einer geht vor die Tür, die anderen überlegen sich, was die Person machen soll ( z.b. Fenster aufmachen) und dann haben sie ihn zum Ziel gecklickert.

    Das haben wir im Rahmen der Schulhundausbildung auch gemacht und das fand ich auch eine coole Erfahrung.

    Falls man den anwesenden Hund nicht verwirren möchte, könnte man ja auch ein (für den Hund) neutrales Markerwort verwenden.

    Kinderspielzeug würde hier keine zwei Minuten halten.

    Wir haben das Spielzeug teilweise angepasst (z.B. Kunststoff-Augen entfernt), aber bisher gibt es nur eins von meinen alten Kuscheltieren und ein Kuscheltier extra für Hunde, was massiv gelitten hat und mehrfach genäht werden musste. Mit den anderen wird sehr pfleglich umgegangen und es wird dafür gesorgt, dass alle regelmäßig nach draußen kommen.

    Generell hatten wir allerdings auch eher wenig zerstörtes Spielzeug bisher – der Spielzeug-Tipp ist wohl eher etwas für die weniger destruktiven Hunde.