Bei mir hat Corona schon vorab einen großen Teil der hunde-untauglichen Aktivitäten reduziert, daher ist der gefühlte Verzicht nicht so groß.
Da Lucky ein perfekter immer-mit-dabei-Hund ist, kann ich ihn problemlos zu den meisten Aktivitäten mitnehmen (Restaurant, Freund*innen treffen, Geburtstage im überschaubaren Rahmen etc.). Bei einigen der Veranstaltungen würde ich vermutlich auch Ärger bekommen, wenn ich Lucky nicht mitbringen würde.
Vor Corona war ich häufiger mal tanzen – ob ich das heute ohne Lucky machen würde, wage ich ein bisschen zu bezweifeln. Man wird halt alt 🤷🏼♀️. Vor Corona & Lucky bin ich häufiger schwimmen gegangen, das ist nun deutlich weniger geworden. Hier merke ich am ehesten die Einschränkung dadurch, dass er nicht gut alleine bleibt. Außerdem habe ich gerne mal Vorträge besucht. Dies mache ich auch noch ab und zu noch, aber der Aufwand ist natürlich größer geworden. Die Aufwand-Nutzen-Abwägung bei vielen Aktivitäten hat sich verändert.
Urlaub ist hingegen deutlich mehr geworden. Ich brauchte noch nie groß Fernreisen, wäre aber vor Lucky auch niemals alleine verreist. Dadurch war ich nur ca. einmal im Jahr mit Freund*innen im Urlaub. Seit ich Lucky habe, war ich bereits zweimal "nur" mit ihm im Urlaub an der Nordsee und ich muss sagen, dass es extrem erholsam war. Auch habe ich dadurch Urlaub-mit-der-Familie neuentdeckt und auch das war erholsam und harmonisch.
Im Alltag hat sich natürlich auch einiges verändert. Gewöhnungsbedürftig fand ich, dass ich plötzlich in der Großstadt mit wildfremden Menschen interagieren musste. Inzwischen habe ich mich aber so sehr dran gewöhnt, dass ich mich manchmal wundere, wieso mich niemand in der U-Bahn anlächelt, bis mir einfällt, dass Lucky ja nicht dabei ist.
Ich bin schon früher gern spazieren gegangen, aber gehe nun andere Wege, die eher hundetauglich sind.
Bei der Arbeit habe ich nun auch mit Kolleg*innen Kontakt, mit denen ich vorher kaum gesprochen habe.
Im Umgang mit den Schüler*innen behaupte ich gern, dass er mich zu einer besseren Lehrerin gemacht hat, weil ich nun früher bemerke, wenn es jemandem nicht gut geht (sei es, weil Lucky auffällig oft bei der Person liegt oder weil die Person anders mit ihm interagiert als vorher). Durch seine (sogar vergleichsweise harmlose) Pubertät habe ich nun auch mehr Verständnis dafür gewonnen, wieso z.B. für "den Satz von Pythagoras" gerade keine kognitiven Ressourcen zur Verfügung stehen.
Aber auch mir tut es gut, dass ich durch ihn die Pausen nicht nur mit IT-Support verbringe, sondern dadurch, dass er mal raus muss, auch ich eine Pause draußen mache.
TLDR: Es gibt Einschränkungen in meinem Leben durch einen Hund mit Trennungsangst, aber ich hab insgesamt gewonnen dadurch.