Beiträge von the-lucky-one

    Der erste Kontakt war per Mail: Ich habe mehrere Züchterinnen in 100 km Umkreis angeschrieben und dabei recht genau geschildert, was ich suche und was ich biete.


    Danach gab es das erste Telefonat mit der Züchterin meines Hundes. (Da war mein Hund 5 Tage alt.). Da ging es dann schon etwas detaillierter um mich, die Rahmenbedingungen und den Hund. Vergessen hatte ich damals nach dem Preis zu fragen 🫣. Das musste ich einen Tag später noch nachträglich erfragen.


    Der erste Besuch war relativ früh – gut 3 Wochen nach der Geburt. Ich habe mir da unaufgefordert direkt die Hände waschen wollen, daher kann ich nicht sagen, ob sie es sonst vor dem Welpenkontakt eingefordert hätte. Ich hatte dort die Auswahl zwischen einem Rüden und einer Hündin, die nach der Meinung der Züchterin zu meinen Anforderungen passen würden, allerdings ging die Empfehlung damals schon deutlich Richtung des Rüdens. Ich wollte ursprünglich eine Hündin, aber habe mich das letztendlich doch für den Rüden entschieden (was die absolut richtige Entscheidung war.)


    Ich hatte das Glück, dass ich Lucky etwa alle 2 Wochen seit dem ersten Besuch besuchen konnte. Dort habe ich ihn nicht nur besser kennen lernen dürfen, sondern auch viel über Fellpflege und co. gelernt, die Halterin seines Bruders und seiner einen Schwester kennengelernt und mit ihm seinen ersten Kleinstadt-Besuch gemeistert.

    Mein Hund findet Menschen auch ziemlich großartig. Dennoch hat er gelernt, dass er beim Spazieren gehen nicht zu den Menschen hingehen darf, die ihn nicht direkt ansprechen. Wenn ihn jemand direkt anspricht, müsste ich es aktiv unterbinden, dass er dahin geht, aber das mache ich i.d.R. nicht.

    Mir persönlich ist es allerdings lieber, wenn die Leute zunächst mit mir sprechen und ich ihm dann die Freigabe erteile, aber das entspricht nicht unbedingt der Realität. (Eigentlich nur bei Eltern von Kleinkindern.)


    Freilauf gibt es bei mir derzeit auch nur eingeschränkt, da ich mich nicht darauf verlassen möchte, dass der Rückruf auch noch dann funktioniert, wenn eine läufige Hündin in der Nähe ist. Andere Personen, die mit ihm spazieren gehen, sollen ihn gar nicht von der Leine lassen. Das würde ich dir für den Gasthund auch raten.


    Bezüglich aggressiven bzw. ungestümen großen Hunden: Ich fürchte, man kann keinen Hund vor allen Risiken schützen. Ich meide bestimmte Orte, wo ich die Erfahrung gemacht habe, dass dort die Hunde frei miteinander interagieren können, ohne dass die Halter*innen moderieren – da muss nicht mal aggressives Verhalten auftreten, damit es für einen 6-kg-Hund gefährlich wird. Deine Kollegin wird dir vermutlich sagen können, wo sie jederzeit lang gehen würde und wo sie auf gar keinen Fall oder nur zu bestimmten Zeiten ist.

    Die Spielpartner für freies Spiel wähle ich auch gezielt danach aus, wie der andere Hund spielt und welche Gewichtsklasse der Hund hat. Das sind allerdings Überlegungen, die du gar nicht unbedingt benötigst, da der Hund auch eine Woche ohne freies Spiel überstehen wird.


    Wenn du also die Risiko-Orte vermeidest, die deine Kollegin nennt, bist du schon auf einer recht sicheren Seite bei den Leinen-Spaziergängen. Passieren kann immer etwas. Mein Großstadt-Hund wurde erst ein einziges Mal recht ernsthaft angegriffen und das war in einem Wohngebiet, wo ich ihn immer an der Leine habe (der andere Hund war leider nicht an der Leine). Das hätte ich nicht verhindern können.


    Bzgl. Pfefferspray: Dabei sollte man immer bedenken, dass das Risiko, dass man nicht denjenigen erwischt, dem die Pfefferspray-Attacke gelten sollte, ziemlich hoch ist. Ich habe vor 2 Monaten eine Pfefferspray-Attacke abbekommen, die eigentlich jmd. anders gelten sollte und dabei mehrere unschuldige Personen getroffen hat. Die Person, die das Pfefferspray gesprüht hat, war ursprünglich Opfer und nun läuft ein Ermittlungsverfahren als Täter.


    TLDR: Lass den Hund an der Leine. Meide Hundefreilaufwiesen. Genieße die "aawww der Hund ist sooooo süß"-Kommentare und melde dich, falls du noch ein paar Tipps für die Beschäftigung in der Woche brauchst.

    Kurz die chemischen Hintergründe:


    "Branntkalk" ist Calciumoxid (CaO). Durch die Zugabe von Wasser entsteht eine Calciumhydroxid-Lösung. Das ist – je nach Konzentration – eine stark alkalische Lösung. Ist die Konzentration hoch, ist die Lösung stark ätzend.


    "Gelöschter Kalk" ist Calciumhydroxid als Feststoff. Wenn man festes Calciumhydroxid in Wasser löst, wird sich das Gemisch ebenfalls erhitzen und das Gemisch ist auch hier – je nach Konzentration – stark ätzend. Nicht unterschätzen!


    Die Calciumhydroxid-Lösung reagiert dann nach und nach mit dem Kohlenstoffdioxid aus der Luft und dabei entsteht Calciumcarbonat – auch Kalk genannt. Der Stoff ist dann ungefährlich.


    (Sry für's Klugscheißern, aber ich finde, dass diese Alltagsbegriffe Kalkmilch, Kalkwasser, gelöschter Kalk etc. die Risiken verharmlosen und man da nicht ohne Fachwissen und geeignete Schutzausrüstung experimentieren sollte.)

    Danke!

    Ich würde für Haustiere das auch nicht so auslegen, dass die Kriterien zu jedem Zeitpunkt erfüllt sein müssen bzw. das Nichterfüllen eine sofortige Einschläferung zur Folge haben müsste, sondern eher, dass dies Warnzeichen sind.


    Wenn "mein" Golden Retriever nicht gefressen hat (was nur einmal vorkam, als er das Vestibular-Syndrom hatte), war höchste Alarmstufe. Wenn mein Havaneser mal nichts frisst, gerate ich nicht in Panik. Höchstens, wenn auch Käse und Leberwurst verweigert werden würden. Die Kriterien müssen individuell beim eigenen Hund geprüft werden und auch, ob perspektivisch eine Änderung möglich ist.

    Hier im Forum wurde schon ein paar Mal dieses Dokument verlinkt, was ich sehr hilfreich finde.

    Dort sind die wichtigen Kriterien für Lebensqualität:


    Für uns waren es damals (bei meinen "Gassi-Hunden" – siehe Disclaimer) unterschiedliche Kriterien.

    Der Mischling konnte das Futter nicht mehr gut verwerten und war abgemagert. Irgendwann war das Herz auch nicht mehr gut, so dass das Wasser in der Lunge behandelt werden musste. Als auch das nicht mehr ging und er trotz Medikamente Wasser in der Lunge hatte, war das der richtige Zeitpunkt. Im Nachhinein wäre es vielleicht auch früher besser gewesen.


    Beim Golden Retriever fehlte irgendwann die Kraft zum Aufstehen. Schmerzmittel haben zwar (hoffentlich) gewirkt, Futter hat geschmeckt, Lebensfreude war gefühlt ebenfalls da – beim letzten Spaziergang wollte er gar nicht umdrehen. Aber vermutlich steckt da auch viel Schönfärberei in meiner Erinnerung. Natürlich habe ich mich im dem Moment gefragt, ob es nicht doch zu früh ist. Rational weiß ich allerdings, dass der richtige Zeitpunkt (längst?) gekommen war.


    Ich hoffe, dass ich in vielen, vielen Jahren den folgenden Grundsatz befolgen werde: "Lieber eine Woche zu früh, als einen Tag zu spät."


    Alles Gute für euch :kleeblatt:

    Mein Hund (damals auch 2,7 kg, allerdings mit 12,5 Wochen) hat nach der Dreifachimpfung auch ziemlich gelitten. War total schlapp und ich konnte ihn nicht hochheben, weil ihm das Schmerzen bereitet hat.


    Die Tollwutimpfung einen Monat später hat er dann ohne größere Probleme überstanden. Vielleicht ein bisschen müder als sonst, aber kein Vergleich zu der Impfreaktion, die ich vorher bei ihm gesehen habe.

    Für Havaneser und co. gilt auch, dass man das Fell eigentlich lang lässt und nur an den Pfoten, Augen etc. kürzt. Die meisten, die nicht züchten, halten sich da halt nicht an den Rassestandard aus diversen Gründen.


    Ich habe keinen Blower und nutze einen normalen Föhn. Die meiste Fellpflege mache ich einfach auf dem Boden oder auch mal auf dem Sofa. Zum Schneiden nehmen wir einen normalen Tisch. Ich könnte mir vorstellen, dass ich mir irgendwann eine hochwertige Schermaschine kaufe, weil es dann einfach schneller geht, aber dringend gebraucht habe ich sie bisher noch nicht.

    Mich macht es stutzig, wenn jemand schreibt, daß Rasse XY nichts ist, weil zu anspruchsvoll. Und ohne es böse zu meinen kommt mir dann die Frage in den Sinn, was man denn dem offenbar anspruchslosen Hund bieten möchte, außer den obligatorischen Gassi Gängen

    Das ist aber auch teilweise geprägt durch das Umfeld. In meinem direkten Umfeld gibt es eine "Bouvier des Ardennes", die relativ hochklassig Obedience läuft. Die braucht und mag das und meine Schwägerin als ihre Halterin ebenso. Ich wäre für Obedience nicht geeignet, weil ich dort nicht so perfektionistisch sein könnte, wie ich es für den Sport sein müsste und wie ich es sonst im beruflichen Kontext bin.

    Es gibt ansonsten zwei Viszla in meinem Umfeld, die durch gezieltes Training ausgelastet werden müssen, weil sie sonst super anstrengend werden. Das wäre nichts für mich gewesen bzw. hätte ich mich auch immer gefragt, ob die Rasse auch in mein Leben passt.

    Als ich auf Rassesuche war, wurde mir im persönlichen Umfeld auch Australian Shepherd vorgeschlagen – großartige Rasse, aber leider nichts für mich.


    Hätte man mich nach meinem Wunschhund gefragt, hätte ich auch nach einem anspruchslosen, anpassungsfähigen Hund gesucht. Tatsächlich arbeitet mein Hund in dem anspruchsvollen Job als Schulhund. Die praktische Prüfung war eine Mischung aus Begleithundprüfung und Wesenstest.

    Anspruchslos bedeutet für mich nicht, dass der Hund nichts leisten muss, sondern dass die Ansprüche angepasst werden können.


    Außerdem trainieren wir regelmäßig neue Tricks – da richte ich mich nach ihm. In den Ferien gibts daher mehr neue Tricks und in der Schulzeit weniger. Ausreichend Bewegung ist selbstverständlich.


    Ja, zum Beispiel nachts um 3 den Teppich reinigen, nachdem man irgendetwas Unappetitliches darauf verteilt hat, das Sofa ramponieren, Zimmerpflanzen aus dem Topf reißen und die Erde in der Wohnung verteilen, Schuhe zerkauen und Löcher in Socken und Gardinen schneiden. Dann ist man bestens vorbereitet auf nen Welpen. :lol:

    Auch das ist etwas, was man nicht ohne Hund trainieren kann. Wenn ich den Teppich beschmutze, bin ich ziemlich sauer auf mich. Wenn mein Hund sich – warum auch immer – erbrechen muss, macht er das nicht mutwillig, so dass ich ihm das nicht übel nehmen kann.

    Ich finde die Diskussion gerade echt spannend... Wenn die TE einfach nur die Rahmenbedingungen genannt hätte, hätte man hier zu (gefühlt) 80% genau zu den genannten Rassen geraten. Sie haben sich über die Rassemerkmale informiert und eine wirklich sinnvolle Vorauswahl getroffen. Dabei war nicht das Aussehen das Hauptkriterium – die meisten Rassen haben relativ wenig mit den Rassen gemein, die sie aussehenstechnisch am besten finden. Es gibt sicherlich weitere Rassen, die geeignet sein könnten, davon wurden ja auch einige genannt.


    Durch die informierte Vorauswahl hat die TE mit ihrem Partner gezeigt, dass das keine unüberlegte Entscheidung ist und daher überrascht es mich, dass so sehr hinterfragt wird, ob sich die TE dann auch um den Hund kümmern würde.


    Ohne Hund wäre ich heute Morgen um 8 Uhr auch nicht 6 km gelaufen, bevor es zu warm wurde (to be fair: mein Hund hätte um 8 Uhr auch lieber weiter im Bett geschlafen). Generell hätte mein Tagesablauf ohne Hund vermutlich heute ganz anders ausgesehen – da ist es aber dann eine Frage der Organisation und der Prioritäten, wie man damit umgeht. Wenn einem die Bedürfnisse bewusst sind, ist einem klar, dass sich das Leben ändern wird und das ist dann auch gut so.


    Zu der Forderung jetzt schon mal zu testen unter jeglichen Bedingungen spazieren zu gehen:

    Ich würde auch jetzt nicht mit Hund 6 km im strömenden Regen laufen, weil mein Hund das weder brauch noch möchte. Der bevorzugt an solchen Tagen eine kurze Löserunde und dann ein bisschen tricksen im trockenen Wohnzimmer. Es gibt Hunde, denen das Wetter egal ist, die bei jedem Wetter raus und Strecke machen müssen – auch darauf stellt man sich ein, wenn man genug Verantwortungsbewusstsein hat. Bei der TE und ihrem Partner habe ich den Eindruck, dass sie das haben. Was sie offenbar (und sinnvollerweise) nicht haben möchten, ist eine der Arbeitsrassen, die durchdrehen, wenn sie gar keine Aufgabe haben oder die durch die Stadtreize überfordert wären.


    Nunja Fakt ist aber, dass ein wirklich guter Teil der Abgabehunde im Tierheim eben exakt deshalb da sitzen weil die Besitzer doch keine Zeit haben, doch vom plötzlichen Alltag mit Hund überfordert sind etc. Und unter Garantie hat jeder einzelne davon vorher Stein und Bein darauf geschworen bei IHM würde sowas niemals passieren.

    Soweit ich weiß, gibt es von den genannten Rassen kaum dauerhafte Fälle in Tierheimen. Es gibt teilweise nicht mal Vereine mit "XX in Not", weil diese Rassen – wenn sie denn mal im Tierheim landen – schnell weitervermittelt werden können.

    Bei Kleinanzeigen sehe ich eher die Rassen und deren Mischlinge, die deutlich anspruchsvoller in der Haltung sind, als die FCI-9-er...

    Malteser stehen immer mal wieder auf den Listen mit den Rassen mit dem Brachycephalen Syndrom – das hatte ich damals bei meiner Suche nicht auf dem Schirm und Malteser standen auch auf meiner Liste. Shi-Tzu sehe ich hier leider viele mit sehr kurzen Nasen.


    Was heißt genau "Gerade am Anfang, die ersten 2-3 Jahre, sind diese Rassen wirklich pflegeintensiv und es kann (nicht muss) ein täglicher Kampf sein bis sie a) ihr Erwachsenenfell haben und aus der Filzphase raus sind". Warum gerade die von uns ausgesuchten Rassen die als Pflegeleicht überall empfohlen werden?

    Während des Wechsels vom Welpenfell über das Junghundfell bis zum Erwachsenenfell müssen die Hunde täglich gekämmt werden, weil sonst das Fell schnell verfilzt. Je nach Haarlänge und Beschaffenheit dauert das kürzer oder länger. Sobald das Erwachsenenfell da ist, soll man mit weniger auskommen (1-2 mal die Woche) – soweit ist mein Havaneser noch nicht :D. Bei meinem Hund war es bisher kein großes Problem, er hat aber auch relativ glattes Fell.


    Meiner war noch nie beim Hundefriseur. Ich bade ihn alle 2-3 Wochen mit hochwertigem Shampoo + Conditioner. Heute habe ich ihn dann nicht danach geföhnt, weil es warm genug ist. Im Winter dauert das Föhnen dann – je nachdem wie lang die Haare dann sind – schon eine Weile.

    Das Haare schneiden übernimmt eine Freundin von mir oder wenn es zwischendurch mal nötig ist, mache ich das selbst. Die Scheren haben 25 € gekostet und schneiden bisher gut.


    Pflegeleicht ist er trotzdem, weil er ein unproblematischer und anpassungsfähiger Begleiter ist, der mit dem Großstadtleben problemlos zurecht kommt.