Es ist aber schon so, dass Mischlinge statistisch gesehen, eine höhere Lebenserwartung haben, als Rassehunde (wobei ich nicht weiß, ob das daher kommen könnte, dass die paar kranke Rassen die Lebenserwartung der Rassehunde nach unten ziehen). Ob Mischlinge seltener krank werden als Rassehunde weiß ich nicht - weiß auch nicht, ob es dazu eine Statistik gibt.
In dieser Studie hatten die reinrassigen Hunde eine Lebenserwartung von 12,7 Jahren im Vergleich von 12 Jahren für Mischlinge. Hündinnen wurden älter (12,7 Jahre) als Rüden (12,4 Jahre).
Dabei waren u.a. Körpergröße und Nasenlänge entscheidende Faktoren (kleine Hunde mit langen Nasen leben länger als große Hunde mit kurzen Nasen).
Ich habe nicht genug Statistiken gelesen, um mir ein umfassendes Bild machen zu können, aber mein Gefühl sagt mir, dass es für die Statistiken für die Lebenserwartung nicht ausreicht, nur darauf zu achten, ob der Hund reinrassig ist oder ein Mischling, sondern andere Faktoren, wie Größe und Nasenlänge (und Inzuchtfaktor?) als Einflussfaktoren berücksichtigt werden müssen. Dies erklärt auch die unterschiedlichen Forschungsergebnisse zu dem Thema.
Zum Thema VDH-Zucht: Mein Hund stammt nicht aus einer VDH-Zucht, sondern einem Dissidenz-Verein. Ich würde gern behaupten, dass ich mich bewusst dafür entschieden habe, keine VDH-Zucht zu nehmen, aber es war einfach so, dass mich die Züchterin mit dem Drumherum überzeugt hat und zum passenden Zeitpunkt einen Welpen hatte und ich vor einem Jahr weniger wusste als heute. Die Voruntersuchungen würden mich auch mit dem heutigen Wissen zufriedenstellen und auch sonst wurde ich bisher nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil: In einem Havaneserforum wurde mir das Gefühl vermittelt, dass "größere" Havaneser eher die Ausnahme und vom "Rassestandard" her nicht so erwünscht sind. Ich bin hingegen sehr glücklich mit meinem 6-7 kg Hund. Ich würde auch beim nächsten Mal eher einen Welpen aus einem Dissidenz-Verein mit getesteten Eltern nehmen, wenn diese "etwas größer" werden als einen 3 kg-VDH-Welpen.
Ich würde mir hingegen wünschen, dass die Rassestandards generell etwas offener für Abweichungen für phänotypische Standards wären und habe mich auch schon gefragt, ob Havaneser deswegen bisher als robust gelten, weil sie phänotypisch noch sehr divers gelten (3 bis 10 kg und diverse Farbkombinationen).
Zum Thema Französische Bulldogge: Ich habe durch den Welpenkurs einen Halter einer französischen Bulldogge kennengelernt und da es in meinem Umfeld nur wenige kleine Hund gibt, waren wir auch so mal spazieren. Ich würde ja behaupten, dass unsere Hunde eine ähnliche Zielgruppe ansprechen, aber dennoch zeigt die Erfahrung, dass die meisten Menschen sehr krass positiv auf französische Bulldoggen (im Welpenalter) reagieren und meinen durchaus niedlichen immer positiv gestimmten Hund ignorieren . Das hätte ich so nicht erwartet. Ich vermute daher, dass die meisten Halter*innen von französischen Bulldoggen eher positives Feedback erhalten – oder gar kein Feedback, weil ihre Hunde niemanden nah genug an sich ran lassen...