Zunächst mal vielen Dank für eure Antworten, Hinweise und Erfahrungen!
Dass das Beinheben und Markieren keine so eindeutigen Zeichen sind, war dann offenbar in der Tat ein Missverständnis meinerseits.
Hab ich schon mal was gelernt. 😉
Dass ich die Anforderungen zu schnell steigere, denke/ hoffe ich mal nicht. Was wir in Sachen Training machen, ist zwei bis dreimal täglich für zwei bis drei Minuten Sitz, Platz und Schau. Wenn ich dabei merke, dass seine Aufmerksamkeit flöten geht, breche ich ab; und wenn das wegen Schlafens ausfällt, dann fällt es eben aus. Also ich denke, dass ich da alle Beteiligten nicht über Gebühr stresse.
Gesteigert habe ich das eigentlich nur insofern, als dass ich die Zeit bis zur Belohnung um wenige Sekunden variiere.
Das Aus üben wir dann mal so im Rahmen des Spiels oder mit Sachen, die er unterwegs aufliest. Die gebe ich dann je nachdem zurück oder tausche gegen ein Leckerchen.
Den Rückruf baue ich so nach Gefühl mal ein, wenn wir draußen sind. Klappt auch zuverlässig.
Das mit dem Nutzen der “strategischen Momente” ist allerdings ein guter Hinweis. Die lasse ich im Eifer des alltäglichen “Gefechts” leider viel zu oft ungenutzt. Da ist also auf meiner Seite noch Einiges ausbaufähig.
Kann sein das seine "5 Minuten" eher stressbedingt sind, oder er sich dabei so hochpusht das er stressrammeln muss. Da seit ihr als Halter gefragt einzuschätzen was es nun ist und ihn anzuleiten damit er das nicht mehr braucht.
Wie gesagt, das findet wenn dann abends statt. Manchmal nach einem letzten kurzen Gassi, manchmal scheinbar aus dem Nichts.
Ich weiß nicht, ob der zeitliche Zusammenhang zufällig ist, aber mir scheint es, als ob er das insbesondere macht wenn mein Partner besonders spät kommt. Ab einem bestimmten Zeitpunkt wird er furchtbar unruhig und flippt dann irgendwann rum, bevor er erledigt einpennt. Ist mein Partner dann da, ist die Welt wieder in Ordnung. Wenn am Wochenende mein Partner sich morgens um den Hund kümmert und ich erst später dazukomme, ist es umgekehrt. Ab einem bestimmten Zeitpunkt verhält er sich extrem unruhig - bis ich da bin.
Das könnte rassebedingt sein, da der Bologneser ja sehr auf seine Menschen bezogen ist. Aber es sollte ja nicht so extrem sein, dass der Kleine wirklich darunter leidet, wenn ein Teil davon zu lange weg ist.
Was die angesprochene Anleitung angeht, das ist etwas, dem ich ein wenig ratlos gegenüberstehe. Halten und Kuscheln ist das Letzte, was er jetzt will. Spielen pusht ihn nur noch mehr. Rausgehen auch. Ablenken durch z.B. Sitz wirkt nur für die Dauer der Interaktion. Ihn zum Ruheort bringen führt zum Rammeln, Scharren oder beißen desselben. Kauspielzeug wird kurz genutzt, danach geht es für gewöhnlich weiter. Also denke ich mir, lass ihn halt seinen Stress abbauen und dann ist gut. Mir fehlt der eine gute Rat, mit dem ich ihm wirklich helfen könnte, in dieser Situation zur Ruhe zu kommen. Einsperren in Welpenstall oder Box geht gar nicht, das eskaliert die Situation noch mehr.
In der Summe klingt es für mich jetzt nicht nach Pubertät sondern Überforderung. Macht euch doch mal etwas locker und lasst diese Zirkustricks mal weg.
Wir üben ja nicht zwei Stunden täglich mit ihm, durch brennende Reifen zu springen. 😉
Welpenschulen landein, landaus lehren noch jüngere Hunde Grundkommandos und mehr und Ratgeber empfehlen Dinge wie fünf bis zehn Mal täglich zu üben. Das finde ich auch viel zu viel für so einen kleinen Kerl, und so handhaben wir das auch nicht, siehe weiter oben im Text.
Ich würde mir größere Sorgen aufgrund des Dauerstresses machen.
Wo in meinem Beitrag erkennst du Hinweise auf Dauerstress? Sollte das so sein, möchte ich es auf jeden Fall abstellen bzw. besser machen. Aber mit zwei bis drei kurzen täglichen Einheiten leichter Kommandos und ebenso vielen kurzen lockeren Gassirunden von fünfzehn bis zwanzig Minuten (inklusive Pausen und Schnüffeln) sehe ich da jetzt eigentlich nicht so die Überforderung. Anfangs waren wir da in der Tat etwas übermotiviert, insbesondere was Ausflüge anging, aber das haben wir schnell gemerkt und dann geändert.