Beiträge von KalterKaffee

    Da Zoo Zajak bekannt ist als größte Zoohandlung der Welt, waren wir aus Neugierde vor 4 Jahren auch mal zum Gucken da. Ein Faultier, das über den Köpfen der Besucher hangelt, Affen, Krokodile, Amphibien, sämtliche Nagetiere, Vögel aller Art, Katzen und Hund und sehr viel Aquaristik. Wir waren von der Art der Präsentation entsetzt. Alles wirkte billig und nach Massenabfertigung. In einem Aquarium waren fast alle Fische tot, wir sprachen einen Angestellten darauf an, den das überhaupt nicht interessierte. Wir sind schnell wieder verschwunden und haben auch Bekannten die dort kaufen wollten abgeraten.

    Für eine wirklich weitreichende, dauerhafte Besserung der Situation der Hunde in Spanien, Rumänien & Co. wäre ein Umdenken der dortigen Politik notwendig. Solange das Land selbst nichts wirklich ändert, sind private Initiativen nur der Tropfen auf dem heissen Stein. Definitiv besser als nichts, aber keine Lösung des Elends.

    Uns wurde nach dem Besuch auf der Pflegestelle auf Wunsch eine Nacht zu drüber Schlafen gegeben, die brauchten wir dann aber doch nicht und haben noch am Abend zugesagt. Dann wurde das vertragliche geklärt, und 6 Tage später ist das Mädel eingezogen.

    Ursprünglich haben wir auch gedacht dass wir den Hund mind. 2x besuchen würden bevor wir uns entscheiden. Gefühlt ging das alles sehr Hopplahopp, aber sie hatte noch andere Interessenten und mehr Besuche schienen da unüblich zu sein.

    Ich denke sie hätte auch noch länger auf der PS bleiben dürfen, aber nachdem sie vertraglich zu uns gehörte und wir alles vorbereitet hatten wollten wir sie so schnell wie möglich holen.

    Drasleona, ich kann deine Frustration völlig verstehen. Uns ging es sehr ähnlich, als wir uns auf die Suche machten. Wir hatten uns das alles einfacher vorgestellt.

    Wir wollten einen Hund aus einem Tierheim, weil uns der Auslandstierschutz zu heikel war. Aber da erlebten wir dasselbe wie du - es gab fast nur große und problematische Hunde. Wir sind schliesslich zum Probe-Gassi mit einer Hündin 100Km gefahren. Leider sprang der Funke nicht über. Der Hund war nett, musste noch viel lernen aber war lieb, aber wie gesagt, der Funke sprang nicht über.

    Parallel dazu begannen wir irgendwann doch noch den Auslands-Tierschutz in Betracht zu ziehen. Ich kann nicht sagen wie viel Zeit ich im Internet beim Recherchieren und Suchen verbracht habe. Ein kleiner schwarzer Mischling hat uns sehr interessiert, wir hatten mehrere Telefonate und man wollte sich wieder bei uns melden. Ist nie passiert, und auf erneute Anfrage hiess es dann, der Hund sei schon anderweitig vermittelt.

    Wir haben viel über tiervermittlung.de gesucht und über Monate immer wieder Anfragen geschickt. Entweder war der Hund schon so gut wie vermittelt, oder es gab gar keine Antwort.

    Wir waren dann auch für einen Auslandshund bereit, aber wir wollten ihn vor der Übernahme treffen, und da wurde es knifflig, weil die meisten Hunde sich noch im Ausland befanden. Ich würde nie einen Hund übernehmen, den ich nur von Fotos kenne.

    Wir waren also schon ziemlich genervt und gefrustet. Dann konnte ich eines Abends nicht schlafen und fing mal wieder an im Internet zu suchen. Mitten in der Nacht fand ich dann einen Hund, der perfekt zu sein schien. Die Beschreibung klang ideal für uns, er befand sich auf Pflegestelle in der Nachbarstadt und ich das Bild hatte ich mich sofort verguckt.

    Am Morgen schrieb ich sofort eine ausführliche Nachricht an den Verein und bekam ein paar Stunden später Antwort. Es gäbe schon viele Interessenten, aber wir sollten mal bei der Pflegestelle anrufen, entschieden war noch nichts.

    Am gleichen Abend noch besuchten wir die Hündin. Sie war sanft und ruhig, aber auch so ängstlich, das sie sich zuerst nicht anfassen lassen wollte. Wir wollten eine kleine Gassi-Runde gehen, das ging aber nicht, denn das kannte sie noch gar nicht. Sie war erst seit 2 Wochen in Deutschland.

    Am Ende des Gesprächs kam sie aber von sich aus zu uns und wir durften sie streicheln. Das hatte sie laut Pflegestelle noch bei keinem Interessenten getan und so wurde sie uns angeboten. Wir wollten eigentlich wir ihr auch einen souveränen, unkomplizierten Hund ohne grosse Baustellen. Sie war ein Überraschungspaket, das sich nicht auf die Straße traute und noch alles lernen musste. Ihre Beschreibung im Internet hatte etwas anders geklungen.

    Wir haben noch lange Zuhause diskutiert, weil wir keine Erfahrung mit Angsthunden haben.

    Letztlich ging es dann aber ganz schnell und 5 Tage nachdem ich sie entdeckt habe zog sie bei uns ein. Die Vorkontrolle bestand aus einem Video von unserer Wohnung (es war mitten in der schlimmsten Corona-Zeit und persönlich kam deshalb niemand vorbei). Den Vertrag bekamen wir zugeschickt, und da stand auch diese Klausel von wegen "Hund bleibt Eigentum des Vereins" drin. Wir fühlten uns deswegen gar nicht wohl, aber wir waren schon so weit gekommen (endlich!), das wir diesen Hund nun auch haben wollten. Und bis heute haben wir nichts mehr von dem Verein gehört und betrachten sie als unseren Hund.

    Letztlich haben wir 6 Monate gesucht und dann ging es ganz schnell. Sie war nicht der Hund, den wir uns vorgestellt hatten und wir haben viel mit ihr trainiert, aber wir würden sie nie mehr hergeben.