Bellen ist es weniger, da haben wir den Zwerg für. Fiepen, wuhuhuuuuu, .... jodeln halt.
Ja, Colliezei macht er auch ganz gerne. Wenn er im Haus bellt, weil draußen irgendwo ne Amsel pupst, funktioniert mein Abbruch. Evtl kommt dann noch ein bisschen Gemaule und dann legt sich der unverstandene Collie schwer seufzend danieder
Vielleicht ist das auch eine kleine Stellschraube. Ich hab mir früher durch meine Spitz-Labi Hündin angewöhnt, sie ernst zu nehmen. Damit sie sich nicht unverstanden fühlt und nochmal ne schippe drauf legen muss. Da gab es keinen Abbruch, sondern ein "Ist ok" und im Zweifelsfall bin ich kurz zur Haustür, oder zum Fenster gucken gegangen.
Das hilft meinem auch ungemein. Ich hab, als er angefangen hat rassebedingtes Wachverhalten zu zeigen auch erst mit Abbruch gearbeitet. Grundverkehrt bei ihm
. Er hat sich dann nur noch mehr und bei noch weniger aufgeregt. Als ich angefangen habe, es ernst zunehmen, gucken zu gehen und zu bestätigen, ist es immer weniger geworden und mittlerweile schlägt er im Haus nur noch an, wenn wirklich was ist
.
In jedem Ferienhaus oder Hotel muss ich das aber wieder neu trainieren, da weiß er ja nicht, dass derjenige, der vor unserer Tür rum läuft das auch darf. Dauert zwei Tage, dann ist das auch drin
. Aber wichtig ist immer, dass ich ihn Ernst nehme und er merkt, dass er für mich ein wichtiger Helfer ist. Fängt mit Kleinigkeiten im Haushalt an. Er trägt den Staubwedel, er trägt ne Milchtüte raus, wenn ich Müll rausbringe, er hilft mir Dreckwäsche zu sortieren usw.
Was mir sehr geholfen hat, ist mich drauf einzulassen, dass ich einen Bauernhofhund habe, der mit seinem Schweizer Bauern eng gearbeitet und gelebt hat. Da ich kein Vieh hab, außer Pferde, muss ich ihn halt anders integrieren.
Auch im Stall hat er seine Aufgaben und die muss er erledigen. Ist kein Hundesport und eigentlich nur Spaß, aber für ihn ist es wichtig um zufrieden zu sein
. Trägt er halt Halfter und bringt Putzzeug. Die Leute um mich rum finden das super Tricks, den meisten und mir anfangs auch nicht, ist gar nicht bewusst, wie wichtig diese Kleinigkeiten meinem Hund sind. Er will dazugehören, helfen und sich in der Familie einbringen. Geht nicht, wie ursprünglich bei der Rasse gedacht, aber es gibt Alternativen.
An das Laute musste ich mich auch gewöhnen, meine vorherigen Hunde (meist Jagdmischlinge oder Begleithunde) haben nicht gebellt. Der Bert redet gerne. Er ist kein Kläffer aber er redet gerne, sei es durch Bellen oder Jaulen oder andere Lautäußerungen. Er ist generell lauter, als der Durchschnittshund aber ins nervige ist es bisher noch nicht umgeschlagen. Witzigerweise ist er auf dem Hundeplatz nicht mal der lauteste und ungeduldigste
.
Was ich eigentlich sagen will, ich musste lernen nicht gegen seine Rasse zu arbeiten, sondern mit seinen Bedürfnissen. Das hat hier einige Augenöffner bereitet und mich auch zum Staunen gebracht. Er ist sehr leicht zu erziehen, seit ich es so handhabe und einfach auch mit manchen Sachen lebe
. Er ist halt anders
.