Das hätte ich erwähnen können, wir haben einen riesigen eingezäunten Garten (200m2), da darf er natürlich nach Herzenslust rennen (nicht jeden Tag aber regelmäßig). Auch Hundekontakt hat er mindestens 2x die Woche (bekannte Hunde). Insgesamt finde ich einen 10 Meter Radius für seine derzeitige Größe auf einem Spaziergang ausreichend, aber da gibt es vielleicht unterschiedliche Ansichten :)
Beiträge von Goldenhour
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Hallo,
heute war es soweit, mein 18 Wochen alter Rüde (Retriever) und ich waren unterwegs, kam doch eine Amsel vorbei und setze sich ein paar Meter entfernt seitlich von uns hin. Mein Plan war bis zu diesem Zeitpunkt: Gucken lassen, warten und bei einer Umorientierung zu mir das Markerwort geben und belohnen. Nun ja, nach 10 bis 15 Sekunden kam keine Umorientierung, stattdessen ein wilder Sprung in die Leine.
Da habe ich angefangen meine Methode nochmal zu überdenken, die bisher in anderen Situationen (Müllwaagen, Schweine im Gehege, Schnüffelstelle..) doch recht gut geklappt hat.
Nun habe ich mich etwas belesen und bin auf zwei verschiedene Methoden gestoßen:
1. Beute ansehen -> click -> Belohnung -> Beute ansehen -> click -> Belohnung (usw. mit vielen Wiederholungen in einer Situation)
2. Beute ansehen -> ansprechen -> Umorientierung -> click -> Belohnung
Wie empfindet ihr die Methoden?
Bei Methode 1: Etabliere ich da nicht eher, dass der Hund sich immer wieder Reize sucht um zu einer Belohnung zu kommen? Und stärke ich durch die vielen Belohnungen nicht den Wunsch, möglichst lange an einem Objekt der Begierde kleben zu bleiben? (Also klar, tausendmal besser als lossprinten)
Bei Methode 2: Was machen, wenn der Hund sich partout nicht umorientiert, da die Ablenkung zu hoch ist?
Und generell:
Was tun, wenn der Zeitpunkt schon überreizt wurde und Hund in die Leine prallt?
Ich bin Ersthundebesitzerin und möchte natürlich direkt zu Beginn gutes Verhalten verstärken, sowie mir selbst Handlungssicherheit in schwierigen Situationen schaffen.
Vielleicht hat mir jemand Lust zu erklären, wie ich nun am Besten mit den auftretenden Situationen umgehe, um meinen Hund nun in die richtigen Bahnen zu lenken, damit er im Idealfall später möglichst viele Freiheiten haben kann.
Wir üben bereits die Impulskontrolle und gehen einmal die Woche zum Dummytraining. Ich führe ihn seit der Junghundphase nur noch an der Führ- oder Schleppleine, da ich ihm keinen Jagderfolg zwecks Selbstbelohnung gönne. (Übrigens finden meine Züchter das etwas zu krass nach dem Motto: „der muss doch auch mal rennen können“ - wie seht ihr das? Ich habe eine 5 und 10 Meter lange Schleppleine)
Liebe Grüße
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Stell die offene Box einfach in euren Wohnraum und warte ab, was passiert. Je mehr Druck du ausübst, umso unbeliebter wird die Box.
Warum darf der Hund sich die Liegeplätze nicht aussuchen? Du kannst ihn ja räumlich begrenzen, z.B auf einen Raum oder das Erdgeschoss, aber ständig hinter ihm herzulaufen ist mit Sicherheit kontraproduktiv.
Er darf seine Liegeplätze außerhalb von diesem einen Training, was ich so alle zwei bis drei Tage gemacht habe, immer selbst aussuchen, meine Frage bezog sich lediglich hierauf, wovon ich jetzt aber wie schon gesagt Abstand nehme.
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Scheinbar hast du euch da eine negative Verhaltenskette aufgebaut. Du hast es gut gemeint, aber etwas zu menschlich dabei gedacht. Was ich als unglücklich empfinde:
- das zurückblocken in die Box -> Bedrohung, Druck, Zwang. Schafft keine vertrauensvolle Atmosphäre, in der entspannt werden kann.
- das auflösen wenn er kurz ruhig ist -> ruhig ist der Hund nicht, wenn er aufhört zu quengeln sondern wenn er sich bequem ablegt und die Äuglein zumacht. Und dann sollte man auch nicht durch ein Signal auflösen sondern einfach weggehen
- den Hund nur punktuell "wenn es zu viel ist" wegzublocken oder Räume zu verwehren ist nicht der beste Grundstein für Raumverwaltung.
Ich würde an deiner Stelle entweder die Box abbauen und wie es hier schon empfohlen wurde, einen hübschen Welpenauslauf mit Körbchen, Spielzeug zur Selbstbeschäftigung und einer Trinkmöglichkeit einrichten, der dann ganz ohne Druck aufgebaut wird.
Oder du lässt die Box stehen und beachtest weder sie noch den damit interagierenden Hund im geringsten. Er wird nicht mehr reingeschickt, wenn er reingeht lässt du ihn machen. Nicht loben, nicht auflösen, nicht reinschauen, das ist sein "Welt-aus-Ort". Du kannst wenn er mal grad wo anders ist, nach zwei, drei Wochen komplettem ignorieren der Box mal Leckerli reinschmeißen, die er dann zufällig findet.
Dazu schadet es meines Erachtens nicht (da scheiden sich die Geister hier im Forum), wenn der Hund Raumverwaltung kennt. Bei uns ist die Küche komplett tabu. Das Bad so halb, er wird darin ja schließlich gebadet und soll gerne reingehen. Er wartet vor der offenen Küchentür und geht auch nicht rein wenn wir weg sind. Das hab ich freundlich auftrainiert, er hat ja sehr schnell ein a aaah (das ist grad falsch) gelernt und sobald er eine Sekunde an der Schwelle zögert, hat man eigentlich gewonnen und hat den Punkt zum bestätigen, auf den dann das Training fußt.
Dazu halte ich es für wirklich wichtig, den Hund im Alltag einfach mal links liegen zu lassen. Das hab ich bei meinem ersten Hund falsch gemacht und ihm damit einiger Selbstständigkeit beraubt. Man schaut dass nix rumliegt und dass der Hund leer ist und dann muss man ihn nicht beachten, so lange keine aktive Hundezeit ist. Ich arbeite z.b. im Home-Office und der Junghund war von Anfang an im Erdgeschoss so lange ich oben gearbeitet hab (unbegrenzt mit Zugang zum Kellergeschoss, in dem Herrchen arbeitet). Juckt ihn nicht. Mal hab ich mich mit Laptop ins Esszimmer gesetzt, meistens konnte er machen was er will, was meistens schlafen und relaxen war. Mal hat er sich selbst ein Spieli genommen, dann weitergepennt.
Ich hab jetzt noch nicht das Alter gelesen, bei nem ganz kleinen Welpi würde ich schon noch mehr in der Nähe sein, aber auch hier kann man ihn ignorieren, wenn es nichts zwingendes gibt.
Du machst dir scheinbar viele Gedanken und bemühst dich, mir hat damals beim ersten Hund das Bauchgefühl gefehlt. Dieses "ja, Trainer xy und Buch yz sagen so, aber irgendwie passt das nicht für mich". Manchmal sind es ganz logische Fragen, die man sich stellen muss. Wie will man mit Druck und Stress Ruhe und Entspannung herbeiführen? Wie will man mit Zwang und unkonstanten regeln eine Vertrauensbasis legen?
Es geht nicht ohne Druck und Stress, es geht auch nicht immer unter Zwang und Regeln müssen situativ bewertet werden. Aber man muss den richtigen Weg finden und dazu gehört viel hinterfragen.
Vielen vielen Dank für deine ausformulierten Gedanken.
Das ist für mich äußerst verständlich und klingt nach einem Handlungsschritt, den ich jetzt erstmal verfolgen werde.
Ich denke auch, dass mir manchmal das Bauchgefühl fehlt und meine Augen und Ohren nur ganz schwer abschalten können. Ich arbeite auch derzeit von zuhause und zwischen 8 und 13 Uhr geht hier wirklich gar nichts von mir aus, da klappt das auch echt mit der Entspannung (beiderseits). Ich denke ich muss mir im Alltag noch mehr Beschäftigung suchen, die mich wirklich fesseln (da sollte ich doch wirklich mal wieder in die Bibliothek gehen).
Na ja auch ich lerne jeden Tag dazu, der Wille ist auf jeden Fall da. Mir wurde von verschiedenen Menschen gesagt, dass es wichtig ist, dass er auch mal Frust aushalten muss, doch das wahrscheinlich einfach nicht in so einer herbei gezwungenen Situation durch mich und mehr durch den ganz normalen alltäglichen Wahnsinn.
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Alles klar, danke für eure ganzen klaren Aussagen und Meinungen. Ich lasse davon jetzt auf jeden Fall ab! Das war mir so leider nicht bewusst.
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Wieviel Zeit soll er denn in der Box verbringen?
Hat er irgendwas in der Box was ihm Spaß macht?
Meine habe ich auch im Büro mit, brauchte aber nie eine Box. Es gibt eine Decke und ein Körbchen, wahlweise liegt sie da oder dort.
Deckentraining bzw. Körbchen machen wir, aber das geht nebenbei, ohne begrenzen, ohne Jammerei.
Ehrlich gesagt verstehe ich dieses Boxending überhaupt nicht
Aktuell natürlich nicht lange. Da es ja frustrierend scheint, gebe ich die Auflösung sobald er etwas entspannt scheint. Ja, ich lege immer mal wieder was rein. Sein Spielzeug trägt er auch sehr gerne dort hinein und beschäftigt sich dort damit.
Was ich nicht ganz verstehe (womöglich habe ich etwas überlesen?):
Wenn die Türe immer offen bleibt: Wie hast Du das geübt bzw. wie machst Du es, dass er nicht rausgeht?
Er empfindet ja anscheinend Frust, so wie sich das Ganze liest, bleibt aber dennoch drin?
Ich bin zielstrebig auf ihn zugegangen und hab ihn körperlich begrenzt/ geblockt ohne ihn direkt reinzuschieben. Und ja, er bleibt trotzdem drinnen.
Ich habe im Wohnzimmer einen Kennel stehen, da drinnen begrenze ich meinen Welpen ab und zu. Ich lasse die Tür dabei immer offen, da es mir hierbei um Erziehung und Raumbegrenzung geht, dies ist mir sehr wichtig, damit ich ihn später mit auf die Arbeit nehmen kann.
Meistens empfindet er im Kennel zu Beginn Frust, er jault immer mal wieder oder bellt.Du hast einen Welpen (wirklich Welpe oder Junghund?) der in einer offenen Box Frust empfindet, jault - aber drin liegen bleibt?
Ja, ein Welpe der vom Alter her bald ein Junghund ist. Genau, in 90 Prozent der Fälle tut er dies, teilweise eben sogar ohne Signal oder Aufforderung dazu.
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Ich hindere ihn daran, dass ich, wenn er dran ist sie zu verlassen, auf ihn bestimmt zugehe, also quasi blocke ich ihn mit dem Bein ohne ihn zu berühren.
Dann beobachtest du ihn die ganze Zeit, er hat immer deine Aufmerksamkeit?
Na ja meistens sitze ich auf dem Sofa und kriege es dann eben mit. Ich bin ja im selben Raum, da höre oder sehe ich das ja.
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Auf die Art verknüpft der Hund ne Menge Frust mit der Box, würd ich sagen.
Was spricht denn dagegen, statt den Hund beim Betteln in die Box zu schicken, ihn einfach nur körpersprachlich weiter von dir weg zu schicken? Prinzipiell scheint das ja zu funktionieren.
Die Box verwende ich nicht als Strafe, sondern als Ort an dem er lernt sich ab und zu aufzuhalten. Beim Essen schicke ich ihn einfach weg, aber nicht in die Box.
Ja, das habe ich mir schon gedacht mit dem Frust, auch wenn leider jetzt erst die Erkenntnis einsetzt. Meine Züchterin meinte, dass man ihn auch ruhig mal ein wenig diesen Frust aussetzten darf und es besser wird, das sehe ich bisher aber nicht (auch wenn er echt „nur“ so 2 Minuten „rumnörgelt“) Dann gibt es da die nächsten Wochen nur noch was Leckeres drinnen, hoffentlich kriege ich sie damit wieder rein positiv verknüpft.
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Nein, der Aufbau stimmt nicht, wenn der Hund jault und bellt.
Okay. Hast du denn auch Tipps für mich, wie ich es grundlegend neu gestalten könnte? Wenn nicht, auch ok.
Kennt dein Hund denn generell eine Raum-Verwaltung? Also "nicht mit ins Bad", "nicht mit in die Küche", "raus dem Beet", "kletter jetzt nicht auf mir rum" etc....? Oder übst du das quasi nur über die Box? Wie hinderst du den Welpen daran, die Box zu verlassen?
Ja, nutze ich immer, wenn er mir in Situationen, wo ich es nicht haben mag, zu nah auf die Pelle rückt. zB bei der Futterzubereitung, wenn er mich ab und zu auf Tritt und Schritt verfolgt und auch beim Badezimmer.
Ich hindere ihn daran, dass ich, wenn er dran ist sie zu verlassen, auf ihn bestimmt zugehe, also quasi blocke ich ihn mit dem Bein ohne ihn zu berühren.
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Hallo liebe Conmunity,
ich bin total verwirrt und würde mich über eure Gedanken freuen.
Ich habe im Wohnzimmer einen Kennel stehen, da drinnen begrenze ich meinen Welpen ab und zu. Ich lasse die Tür dabei immer offen, da es mir hierbei um Erziehung und Raumbegrenzung geht, dies ist mir sehr wichtig, damit ich ihn später mit auf die Arbeit nehmen kann.
Meistens empfindet er im Kennel zu Beginn Frust, er jault immer mal wieder oder bellt. Meistens legt sich das aber recht schnell. Ich ignoriere ihn auch so lange, bis er aufhört und löse dann erst auf.
Ansonsten füttere ich ihn dort täglich, er kriegt auch mal einen Kauartikel. Generell habe ich das Gefühl, dass er dort aber nicht so schön schlafen kann, wie wenn er nicht begrenzt werden würde. Eventuell muss ich den Kennel nochmal anders/neu aufbauen?
Na ja und jetzt zu einem schrägen Phänomen: Seit ein paar Tagen geht er ab und zu von allein in seinen Kennel und begrenzt sich dort quasi selbst. Er jault dann und verlässt ihn nicht, er empfindet dann quasi eine Grenze, die ich aber in diesem Fall gar nicht gezogen habe. Er verlässt ihn auch erst auf ein Auflösungssignal von mir. Das ist nicht immer der Fall, er geht auch so öfter mal rein, geht dann aber auch wieder selbstständig raus.
Ich frage mich woher das kommen mag? Was habe ich wohl falsch gemacht?
Und noch eine weitere Frage an euch, wird das mit dem Protest irgendwann besser? Ich übe mit ihm nun um die sechs Wochen und weiß im Moment nicht, ob ich das so richtig handhabe.
Ich würde mich über Erfahrungen freuen, ich weiß auch, dass es hier große Meinungsverschiedenheiten gibt.
Viele Grüße