Beiträge von ArisMom

    Danke! Ich musste echt doll lachen bei der Vorstellung. Was würde mir so ein Vorgesetzter auf den Sack gehen :rolling_on_the_floor_laughing: :rolling_on_the_floor_laughing: :rolling_on_the_floor_laughing: :rolling_on_the_floor_laughing:


    Ich danke Dir, das trifft es ziemlich genau. Auch das authentisch-sein macht Sinn. Das war mir jetzt auch nicht so bewusst. Was hab ich manchmal gekämpft mit mir fröhlich zu tun, wenn ich eigentlich innerlich verdampfe :face_with_symbols_on_mouth: . Ich hab das heute echt einfach mal so gemacht und nicht "geschauspielert". Mich hat auch etwas so aufgeregt, dass ich echt dringend mal vor Verzweiflung heulen musste (hatte nichts mit Ari zu tun). Und wer kommt da an? Ari und leckt mir die Tränen aus dem Gesicht. Er hat Kontakt aufgenommen, ohne dass es um Futter ging und es hat ihn nichtmal sichtlich gestresst, er war total freundlich und ruhig. Kein Hecheln, keine Übersprungshandlung, einfach nur Hund. Ich war einfach mal so, wie mir zu Mute war. Und dann konnte ich die Krone richten, aufstehen und weitermachen. :zany_face:


    Danke! Das war wieder so ein Gamechanger für mich.

    Danke! Ich dachte, wenn ich ihm einfach genug Grenzen im "Hausgebrauch" gebe (nichts vom Tisch klauen, nicht ungefragt ins Bett springen etc. pp), dann reicht das. Aber ich war eben sein Kumpel und nicht die, die er gebraucht hätte. Das habe ich nun verstanden. Ich habe auch verstanden, dass streng sein nicht gemein ist, sondern hilfreich für ihn. Mein Wolken-Hirn hat halt geglaubt ich brauche nur freundlich und einfühlsam sein, dann werden wir die besten Freunde. Sind wir ja auch irgendwie geworden, aber er braucht ja keinen Freund, er braucht jemanden, der ihm die Welt sicherer macht....

    SavoirVivre

    Kennst den Spruch nicht: "ich bin dein Hundetrainer. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir."?

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    Ja davon geht Baumann aus. Es gibt in nahezu jedem Landkreis Leute, die so kompetent wie bzw. darüber hinaus sind (und nicht permanent so viel Schmarrn in Sachen Lerntheorien und Co. raushauen wie er)....Für ernsthafte Zwangsstörungen gibt es ja noch ganz andere Ansprechpartner.

    Noch kurz: das Gefühl hatte ich überhaupt nicht. Im Gegenteil, KEIN schlechtes Wort über die Trainer, die wir bisher bemüht hatten bzw. die Methoden. Zu der Hundepsychologin, die ja aus der Ecke "Trainieren statt Dominieren" kommt, gab es sogar ziemlich viele Parallelen.

    Hi ihr alle!


    Danke für so viele Kommentare.


    Bitte seht es mir nach, ich habe so viele Infos bekommen und fleißig mitgeschrieben, aber das mit dem Rind hat er ausführlicher benannt, ich konnte es mir nur nicht merken. Nicht, dass ich was falsch wiedergegeben habe. Ich musste filtern nach "kein Rind" und habe das gespeichert. Warum das so ist, ist mir erstmal egal. Ich erinnere mich, dass er gefragt hat, wie sein Kot beschaffen ist. Der ist immer sehr weich. Kotprobe wurde erst neulich auf Würmer und auch Giardien negativ untersucht. So ist er auf die Proteine gekommen.


    Zu dem Petcorrector: Anleitung gab es natürlich. Der ist hauptsächlich für die Katzenproblematik gedacht. Wahrscheinlich werden wir ihn gar nicht brauchen, vor allem dann nicht, wenn die Beziehung gut ist. Aber haben ist besser als brauchen. In erster Linie sollten wir ein neues, starkes Abbruchsignal einführen und notfalls mit dem Petcorrector "untermauern".


    Also auch wenn ich Anfängerin bin bzw. mein letzter Hund sehr lange her ist, bin ich ja nicht unbedingt doof oder vollkommen unfähig, was das Timing von Lob, Abbruch etc. angeht. Wir waren ja nun auch lange in der Hundeschule und auch im Einzeltraining. Ich denke, wenn Thomas Baumann bemerkt hätte, dass mein Timing mies ist, wäre er da nochmal beigegangen oder hätte etwas in die Richtiung gesagt. Ein paar Übungen haben wir ja mit ihm gemacht.


    Zu der Box: es gab Fortschritte. Ich habe das Boxentraining ja neu begonnen, da neuer Standort. Die Box ist deshalb nur geöffnet und wird nicht geschlossen, bis er sich wohl fühlt. Und er hat gestern abend auch schon 30 Minuten seelig darin geschlummert, obwohl keiner im Raum war. Vielleicht ist es nicht nötig, ihn da einzusperren, aber räumlich begrenzen MUSS ich ihn. Er kann nicht im Flur rumliegen und auf alles aufpassen. Erstmal als Kompromiss machen wir das so: er schläft die ganze Nacht mit im Schlafzimmer, morgens machen mein Mann und ich "Schichtwechsel" (Gassi, Frühstück) und er bleibt bis späten Vormittag noch im Schlafzimmer. Abends, nach dem Füttern, muss er halt in die Box und da gucken wir aktuell einfach, wie es läuft. Im Moment liegt er ruhig da und schläft gerade ein. Die Box ist offen. Ich werde hier aber doch nochmal per Mail nachfragen wegen der Thematik. Wenn er zur Ruhe kommt, dann denke ich, ist dieser Punkt ja dann erledigt ohne, dass unbedingt die Box zu sein muss.


    Unangeleitete Pet Corrector Anwendung von völlig überforderten Leuten ist also vollkommen legit...na meinetwegen

    Wurde angeleitet und ist hauptsächlich für die Katzenproblematik gedacht. Wahrscheinlich brauchen wir den aber nicht einsetzen (siehe oben).


    Danke! Genau so isses, es war viel und ich habe mir die Einzelheiten zum Rinderthema jetzt nicht gemerkt. Ich bin sicher, dass Thomas Baumann bestimmt die Hände überm Kopf zusammenschlägt und es nichts mit Aminosäuren sondern mit Enzymen oder so zu tun hat. Ich weiß es nicht.


    Ich bin vor allem bei Trainern raus, die nicht nachvollziehbare Trainingstipps geben, bei denen ich schon merke, dass das an unserer Thematik vorbei geht oder gar nicht verstanden wurde, was der Schmerzpunkt ist.


    Das Gefühl hatte ich bei ihm zu keiner Zeit. Und sogar mein skeptischer Mann fühlte sich gut aufgehoben und setzt gerne um, was Thomas Baumann da vorgeschlagen hat. Das spricht für sich.


    Was ich nicht will, sind 10 verschiedene Trainer mit 11 verschiedenen Ansätzen. Ich brauchte einmal jemanden, der sagt "so gehts" und dann mach ich das so, wenn es für mich stimmig klingt. Und das tut es.


    Ich werde gerne weiter berichten, möchte aber keine hitzige Diskussion entfachen, weil ich vielleicht etwas nicht richtig wiedergegeben habe.


    Die Prognose von TB war ja unglaublich gut. Die Prognose, wenn wir weitergemacht hätten, wie bisher, war VERNICHTEND. Insofern sehe ich das hier als Notfallkonzept und Notfallplan an und er betonte ja auch, dass die Maßnahmen vorübergehend sind.


    Liebe Grüße!

    Leider kann ich meinen Beitrag nicht bearbeiten.


    Hier noch eine Ergänzung:

    Er hat ja von 22 Uhr bis 6:30 Uhr Nachtruhe (da schlafe ich), mein Mann kommt dann von der Arbeit, geht ne Runde mit ihm und füttert ihn. Anschließend nimmt er ihn wieder mit ins Schlafzimmer und ich stehe auf, lasse ihn dann im Schlafzimmer (das ist dann noch dunkel und mein Mann und ich haben im Prinzip Schichtwechsel gemacht). So hätte er, mit einer Unterbrechung von 11 bis 12 (da mache ich meistens was im Garten mit ihm oder probiere mal einen Spaziergang), bis 14 Uhr nochmal Ruhe. Das sind dann ja schonmal 14,5 Stunden Ruhe. Müssen wir nur noch Nachmittags einen Block einbauen. Da wir aber so gegen 17 Uhr den großen Spaziergang im Wald machen, wird das knapp. Und da wir ihn abends ja mit ins Wohnzimmer nehmen sollen, ist da eigentlich kein wirklicher Spielraum mehr für einen Ruheblock. Mhhhhh.....

    Ich gehe da gerne nochmal auf die Box ein. Er hat halt gefragt, ob Ari die Box kennt. Und ja, sie stand ja im Flur und wir haben ihn von Anbeginn an die Box gewöhnt. Sie war auch immer auf, nie geschlossen (außer einmal beim Staubsaugen, weil er mir da echt auf den Sack ging). Er liebte die Box als Liegeplatz und lag da ständig drin zum ruhen.


    Anweisung war, die Box aus dem Flur in ein ruhiges Zimmer zu verlegen. Das passt Ari jetzt mal überhaupt nicht, weil er da nichts mehr im Blick hat.


    Als er gestern so randaliert hat, habe ich gewartet, bis er ruhig war und habe die Box dann geöffnet und ihm den Platz im Schlafzimmer zugestanden.


    Ich hatte explizit gefragt, ob wir die Box schließen sollen. Das wurde mit Ja beantwortet. Und wenn er anfangs etwas fiept, sollen wir noch dabei bleiben, bis er sich beruhigt.


    Da er so ja auch keine Ruhe findet, fange ich das Boxentraining am neuen Standort halt jetzt von vorne an. Er soll da ja unbedingt Ruhe finden. Deshalb schicke ich ihn ab und an mal in die Box und lasse ihn dann mit "bleib" da. Das funktioniert nur kurz, schicke ihn wieder zurück, aber sobald ich den Raum verlassen will, steht er wieder auf. Das ist halt eine Umgewöhnung für ihn.


    Ich denke die Messsge ist einfach, der Hund muss so viel ungestörte Ruhe finden, wie möglich. Der Flur ist halt nicht geeignet. Und auch wenn ich Ari dann aus dem Schlafzimmer lasse (in dem er ja nicht alleine ist), dann rennt er erstmal aufgeregt durch Flur und Küche im Kontrollwahn.


    Das schlimmste ist für ihn jetzt wahrscheinlich, keine Kontrolle mehr zu haben, wenn er nicht im Flur liegen darf.


    Also keine Sorge, wir sperren ihn nicht in die Box und lassen ihn da endlos randalieren.


    Es ging nur um Nachtruhe plus 2 Blöcke ungestörten Schlaf á ca. 3 Stunden. Möglicherweise wäre auch das Schlafzimmer geeignet, nur da passt die Box nicht rein.


    Ich gewöhne ihn also jetzt langsam an den neuen Standort. Für ihn wäre wahrscheinlich die Box überall doof, außer im Flur, weil er es so gewohnt ist.


    Irgendwann soll Ari sich halt in seine Box zurückziehen können, wenn er müde ist und schlafen will. Dazu fehlt es aber wahrscheinlich noch an der Abgabe der Kontrolle.


    Die Anweisungen, das hat er betont, sind teilweise vorübergehend. Also nicht für immer, aber für jetzt. Z.B. darf er jetzt auch die nächsten Monate erstmal nicht mehr unbeaufsichtigt in den Garten. Auch das vorübergehend, bis wir halt eine Grundruhe und auch die Beziehung verbessert haben.


    So habe ich das verstanden. Ich hatte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass Ari mit der Box an einem anderen Ort so ein Problem hat, da die Box an sich, sehr beliebt bei ihm war.

    Vielen lieben Dank für Eure Kommis!


    Ja, das ist harter Tobak. Bei den Hühnern und Katzen hat meine Art und Weise super funktioniert, alle zahm und wohl erzogen. Ich dachte, so gewinnt man das Vertrauen eines jeden Tieres. Pustekuchen.


    Ich hatte vorher ja schon so eine Ahnung, dass ich das Problem bin, ich wusste einfach nur nicht, was genau ich denn falsch gemacht habe.


    Thomas Baumann ist auch total einfühlsam. Ich dachte erst, er versteht nicht, wie ich weinen kann. Aber er hat gesagt "ja, das ist immer eine emotionale Sache" und er ist kein Freund davon, irgendjemandem die Schuld zu geben. Es ist jetzt wie es ist und wir arbeiten nur an der Zukunft und im Moment. Was ich auch nett fand, war seine Umschreibung "mir steht es nicht zu, Dich als Person zu ändern, aber Du musst Deinen Umgang mit Ari ändern".


    Natürlich bin ich bereit dazu, alles zu tun, was er sagt. Hab ich im Vorfeld auch zu meinem Mann gesagt - egal was er sagt, wir machen das! Und wenn es noch so abgefahren sein sollte. Letztendlich hat er aber auch eine gute Prognose und eine Versicherung gegeben, dass wir, wenn wir uns an den Fahrplan halten, eine deutliche Veränderung stattfinden wird. Er hat uns auch vorgemacht, dass man auch explodieren darf und wenn der Hund sich dann sofort richtig verhält, wieder freundlich und bestimmt loben darf.


    Ich bin immer unsicher gewesen, mal so, mal so weil ich einfach keinen Fahrplan hatte und ich echt am Verzweifeln war. Wenn ich mal explodiert bin, dann hat es mir sofort leid getan.


    Thomas Baumann hat auch gesagt, dass Menschen dazu neigen, wenn der Hund Abstand nimmt und eigentlich schon nichts mehr mit Dir zu tun haben will, dass sie dann den Hund extra doll betüddeln, damit er doch mal kommt oder doch mal bei einem sein will. Er sagte, dass ist totales Beziehungsgift.


    Ari braucht klare Grenzen, einen geregelten Tagesablauf und für ihn muss immer abschätzbar sein, was als nächstes kommt.


    Die Box im Badezimmer findet Ari richtig doof. Ich bleibe aber dran.


    Eine kleine Veränderung merke ich bereits - er hat mehr Respekt vor mir. Noch nicht viel, aber ich brauch nicht mehr 10 x sagen, wenn er was machen soll. Er macht es einfach. Ich sehe ihm die Verwirrung aber regelrecht im Gesicht an. Irgendwie ist ihm das noch nicht geheuer, ein so ruhiges Frauchen, das gar nichts von ihm will, außer dass sie ihn dauernd wegschickt, wenn er sich einmischen will.


    Beim Spaziergang habe ich heute auch den Stock für mich beansprucht. Das war eine Diskussion und auch ein Explodieren aber er hat es dann akzeptiert. Normalerweise konnte ich seinen Stock nicht aufheben, weil er wie eine Rakete angeflogen kam und ihn mir regelrecht aus der Hand gerissen hat. Ne, das war jetzt mal meiner bis ich ihn freigegeben habe.


    Außerdem ist mir aufgefallen, dass er jetzt kaum noch hechelt. Ok, es ist auch kühler geworden aber auch an kühlen Tagen hat er ständig vor Stress gehechelt.


    Gestern Abend habe ich ihn am Sofa abgelegt und 2 Meter weiter die Katzen betüddelt. Ein- Zweimal musste ich ihn kurz erinnern, dass er sich abregen soll und dann legte er sogar seinen Kopf auf seine Pfoten und aufgestanden ist er die ganze Zeit nicht. Das war ein richtiger WOW-Effekt. Wenn jeden Tag so ein paar kleine Änderungen zu bemerken sind, dann freu ich mich aber mal so richtig!


    Ich hatte tatsächlich von Anfang an irgendwie Angst, dass Ari mich irgendwann mal beißen wird, weil er schon als 5 Monatiger so respektlos war. Ich hoffe, dass ich das ablegen kann und wir als Team zusammenwachsen. Auf jeden Fall werde ich mega viel durch diesen Hund lernen und er wird mich als Person auch ändern.


    Wie sagt man immer so schön: man bekommt nicht den Hund, den man will, sondern den Hund, den man braucht.


    Achso, und Thomas Baumann hat auch vorgeschlagen, dass wir so in 3 Monaten nochmal 2 Einzelstunden machen, einfach um den Stand zu checken und Baustellen zu bearbeiten, die dann noch drücken.


    Ich werde weiter berichten!

    Hallo zusammen,


    ich brauchte erstmal ein wenig, um alles zu verdauen und zu verinnerlichen.


    Erstmal danke für den Tip mit Thomas Baumann. Der ist echt super und wahnsinnig schnell und präzise in der Einschätzung von sowohl Mensch als auch Hund.


    Erstmal die vorläufige Diganose: Ari hat ein dysfunktionales Stresssystem und ist dazu noch sozial übersättigt. Er kann also schlecht bis gar nicht richtig runterfahren, wenn er Stress hat und steigert sich da noch rein. Normal ist es ja so: Stressor ist da, Hund reagiert, Stressor geht weg, Hund regt sich ab. Nicht so bei Ari.... Er bleibt sehr gestresst und puscht sich selbst noch mehr hoch.


    Erster Teil war die Anamnese (ohne Hund):


    Es wurde alles Mögliche erfragt zum Alltag, Herkunft, bestimmte Situationen, etc.


    Blöd ist, dass Ari die Veranlagung schon mitgebracht hat. Thomas sagte, es ist immer Mist, wenn die Hunde so lange beim Züchter bleiben. Zudem gab es auch Stress mit seinen Elterntieren (sein Vater hatte ihn z.B. verletzt, kurz bevor wir ihn abgeholt haben). Zudem war es auch blöd, dass wir die Eltern zwar gesehen haben (durch die Terassentür), aber keinen Kontakt zu ihnen hatten. Deshalb fehlt da auch die Einschätzung, wie die Elterntiere mit uns als Besuch z.B. umgegangen wären. Weiterhin wird er nicht richtig sozialisiert worden sein bzw. hat nicht viel kennengelernt. Eine Vermutung von ihm war auch, dass der Hund abgegeben wurde, weil er bereits die Symptome gezeigt hat. Das ist aber nur eine Vermutung und spielt letzendlich auch keine Rolle. Wir müssen ja mit dem arbeiten, was JETZT ist und nicht, was war.


    Teil 2 war dann der Verhaltenstest am Hund:


    Ari wurde in einen Kameraüberwachten Raum gebracht und dort angeleint. Er blieb dort also alleine. Dann wurden Stressoren aktiviert. Eine Schaufensterpuppe, die man von außen mit Fäden bewegen kann, ein ferngesteuertes Auto, das auf ihn zufährt, ein klapperndes Ding, was von der Decke kam. Ari hat leider entschieden, darauf mit Aggression zu antworten. Also nach vorne und mit ordentlich Druck gebellt. Anschließend ist Thomas in den Raum und ist freundlich zu ihm hin mit einer Fake-Hand und hat sich zu ihm gestellt. Er blieb ziemlich nervös und unsicher. Anschließend sollte ich in den Raum gehen und Ari ganz nach Bauchgefühl ohne jegliche Vorgabe begrüßen. Ich bin also rein, Ari total aufgedreht und schreit und winselt und springt an mir hoch und ist kaum zu beruhigen. Anschließend sollte mein Mann das gleiche tun. Da eine ähnliche Reaktion, aber etwas abgemildert. An dem Punkt hat Thomas schon gesagt, dass wir da absolut Öl ins Feuer gekippt haben bei Ari. Er sagte, das ist keine Freude, das ist absoluter Stress. Dann ging der Test noch weiter, wir haben uns in dem Raum auf Stühle gesetzt und Ari abgeleint. Dann kam Thomas mit einem Stoffhund und hat ihn bedroht. Ari hat wieder nach vorne reagiert und sich NULL an uns orientiert (wir durften auch nicht eingreifen). Das war dann quasi schon klar für Thomas, dass wir ein echtes Beziehungsproblem zum Hund haben. Als die Stressoren dann weg waren und wir uns unterhalten haben, hat er auch das Kreisdrehen gezeigt. Seine Art, mit dem hohen Stresslevel umzugehen.... An irgendeinem Punkt hat er sogar in die Fake-Hand gebissen. Nicht doll, aber er hat es getan. Wir sollten ihn auch freundlich auffordern mal zu uns zu kommen. Hat er getan aber ist dann vor mir gleich wieder zurückgewichen. Thomas sagte, dass er zu mir auch nicht kommen würden wolle. Unser gemeinsamer Fehler war jedes Mal, Ari am Kopf zu berühren, die Hände gingen immer ins Gesicht / über die Augen und Ohren, was für einen gestressten Hund richtig giftig ist.


    Teil 3 war dann die Anlayse und Auswertung & Beratung (ohne Hund):


    Wir haben uns die Videoaufnahmen von dem ganzen Test angeschaut und Thomas hat uns dazu was gesagt. Ari zeigt also Tendenzen auf Stress mit Aggression zu reagieren (er hätte ja auch andere Möglichkeiten), noch testet er das, aber wenn wir nichts machen, dann kommt es ziemlich sicher dazu, dass er irgendwann auch Menschen beißen wird. In der Analyse auch nochmal der Hinweis, Ari nicht am Kopf zu streicheln! Er empfindet das als stressig. Ich hab das intuitiv IMMER getan. Ich kannte das bisher nicht, dass das für einen Hund tatsächlich ein Problem sein könnte.


    Wir haben dann eine Menge Input bekommen und kleine Stellrädchen, die wir umstellen sollen. Thomas sagte, dass, wenn wir uns strikt daran halten, wir in 2 - 3 Monaten eine deutliche Verbesserung sehen werden, und zwar in allem.


    1. Seine Box muss aus dem Flur weg. Er soll nicht im Flur liegen. Da er dort keine absolute Ruhe finden kann (er muss ja immer auf alle Türen aufpassen).

    2. Ruhezeiten beachten. 2 Blöcke in der Box á ca. 3 Stunden (Vormittags / Nachmittags) und Nachts im Schlafzimmer schlafen, aber ohne, dass er die Räume wechseln kann.

    3. Futter umstellen: wir füttern ja noch immer sein Junghundefutter, da auf der Packung steht, dass er das bis zum 12. Monat fressen darf. Thomas sagte, viel zu viel Protein! Und kein Rind füttern! Das enthält irgendwelche Aminosäuren oder so, die teilweise bei Dopingtests negativ auffallen würden.

    4. Wir verhalten uns immer und absolut immer total ruhig im Umgang mit ihm. Je doller er aufdreht, desto ruhiger werden wir.


    Ari ist führerlos. Wir führen gerade eine Beziehung auf Augenhöhe, er kann sich nicht an uns orientieren. Wir haben ihm falsch verstandene Freiheiten gegeben. Wäre bei einem normal tickenden Hund, der gutmütig und ausgeglichen ist, sicherlich kein Problem, aber bei dem Paket Ari schon.


    Er sagte, ich habe ihn zu sehr bemuttert. Er macht pieps, ich springe. Er dreht, ich sorge mich. Er macht irgendwas und ich gucke nach ihm, ich interagiere ständig mit ihm und deshalb hält er auch Abstand zu mir. Ich nerve und stresse ihn. Hier ist dann die Devise "Distanz schafft Nähe".


    Wir sollen ihn in 60-70% der Fälle, wenn er ankommt und was will, wegschicken. Ihn dafür einladen, zu uns zu kommen, wenn wir das wollen. Dann mit Leberwursttube vor der Nase ruhig über den Rücken streicheln und "Tuuuuuuuuuuuuuuuuuube" sagen. Max. 30 Sekunden, dann Ende.


    Zudem müssen wir ein Ruhesignal etablieren. Wenn er also absolut entspannt ist, mal hingehen und unser Ruhesignal etablieren, damit er das mit Entspannung verknüpft.


    KEIN Ballspielen, kein Stock werfen, kein positiver Stress. Nichtmal Mantrailing, weil das ihn auch hochpushen könnte. Ruhige Such- oder Schnüffelspiele sind ok. Zudem braucht er einen "Schnuller". Ich kann z.B. im Moment nur mit ihm spazieren gehen, wenn er sein Holz trägt. Das sollen wir auf ein Bringsel ummünzen. Das Bringsel ist aber kein Spielzeug, sondern wirklich nur zum Tragen, Schütteln, abreagieren. Max. 1- 2 Stunden pro Tag insgesamt spazieren gehen und das möglichst unspektakulär und ruhig. Wir müssen Ruhe in den Hund bringen. Ich gewöhne mir meine "Babystimme" ab und rede mit ihm nur noch ruhig und "tief". Abends sollen wir ihn mit ins Wohnzimmer nehmen, da das Rudel zusammen liegen sollte. Da das mit den Katzen ja noch nicht so hundertprozentig klappt, haben wir den Petcorrector empfohlen bekommen (das ist eine Dose Druckluft, die extrem laut Zischt, wenn man draufdrückt) und wir sollen ein neues Abbruchsignal etablieren.


    Was wir bisher gemacht haben:

    Die riesige Box ist vom Flur ins Badezimmer gewandert (im Schlafzimmer ist einfach kein Platz dafür). Ari findet das richtig doof und winselt und randaliert. Die Box soll aber geschlossen bleiben, wenn er Ruheblöcke hat.


    Das Futter stellen wir um auf weniger Protein. Noch verfüttern wir den Rest, haben aber das Trofu reduziert (da zu viel Protein) und das Dosenfutter erhöht.


    Ich lasse ihn fast den ganzen Tag links liegen, was ihn nicht stört, da er meine Nähe mittlerweile auch so gut wie gar nicht sucht, lade ihn aber ab und an freundlich ein mit der Tube. Er darf nicht mehr nachts durch alle Räume wandern, sondern bleibt im Schlafzimmer. Abends kommt er erstmal noch angeleint mit ins Wohnzimmer, was er meist aber nach kurzer Zeit schon nicht mehr möchte. Er möchte dann immer wieder in den Flur.


    Ich bewege mich ruhig und schicke ihn bestimmt und ruhig weg, wenn er was will (z.B. Leckerchen oder Gassi), und ICH entscheide jetzt, wann es was gibt und wann wir gehen oder was als nächstes passiert. Meist erstmal gar nichts.


    Außerdem sollen wir ihm einen Maulkorb auf trainieren (das hat jetzt nichts mit ihm selbst zu tun, er empfiehlt es einfach bei jedem Hund, weil es einfach praktisch ist, wenn der Hund das kennt und in bestimmten Situationen dann tragen muss). Beim Tierarzt z.B. brauchen wir auf jeden Fall einen aber auch für Hundetrainer, weil er da möglicherweise auch zuschnappen könnte.


    Erstmal hab ich natürlich geheult. Mein Eindruck, dass Ari mich meidet bzw. dass er bei mir mehr in Stress gerät als bei meinem Mann, war also richtig. Das hat mich natürlich echt zerschmettert. Ich hatte das noch nie, dass der eigene Hund einen selbst als Stressfaktor sieht. Er ist übersättigt, hat immer alles bekommen, was er wollte, hatte Narrenfreiheit. Dabei hatte ich den Eindruck, dass sein Gehorsam gar nicht so schlecht ist. Aber das wäre / wird noch kommen, wenn wir nicht am Ball bleiben.


    Erstmal sehr erdrückend, aber seine Prognose ist sehr gut, da er noch jung ist und wir jetzt doch recht zeitnah einen Termin bekommen haben. Eigentlich hätte er erst im November wieder Termine gehabt, hat sich aber entschlossen den Samstag einen Termin dafür einzuschieben, weil er eben noch jung ist und man jetzt viel erreichen kann.


    Soviel dazu. Ari mag mich wohl, findet mich aber nicht mehr interessant und übergriffig. Puh.....

    Hallo zusammen,


    hier ein kurzes Update:


    Ich habe mittlerweile Kontakt zu Thomas Baumann und auch auf sein Anraten dann ein großes Blutbild machen lassen. Die Blutwerte sind schonmal alle top. Wir hatten auch noch einen weitere SD-Wert und Cortisol auf Anraten der Tierärztin bestimmen lassen. Auch da ist alles, wie es soll. Also von dieser Seite her kein Hinweis, dass es körperliche Ursachen gäbe.


    Am Samstag haben wir dann einen Termin bei T. Baumann zur Analyse. Ich bin sehr gespannt und werde berichten. Meine Vermutung geht ganz ganz stark in die Beziehungs / Bindungsrichtung. Da ist bestimmt einiges an Missverständnissen da.