Wie viele schon angemerkt haben ist es manchmal schwierig Wünsche mit dem tatsächlich gelebten Leben unter einen Hut zu bekommen.
Ich gehe jetzt nur einmal von uns selbst aus, weil wir im Moment gerade die Erfahrung mit Althung und Welpe leben. Unser Welpe ist jetzt drei Monate alt, seit einem Monat bei uns, und insgesamt ein sehr sehr dankbarer, unkomplizierter Welpe, weil sie vieles von der Züchterin mitbekommen hat wovon wir jetzt profitieren.
Stubenreinheit ging super schnell und zuverlässig, sie hat bisher kaum etwas zerkaut, und sie reagiert schon wahnsinnig freudig wenn wir sie rufen, was bedeutet dass sie in sicheren, ausgewählten Gebieten auch schon frei laufen kann. Sie möchte lernen und bietet viel von sich selbst aus an.
Wir haben aber auch einen Althund der draußen mit absoluter Ignoranz glänzt, dem also viele Außenreize, auch andere Hunde, einfach egal sind. Das erleichtert vieles.
Und trotzdem laufen manche Dinge nur so entspannt weil wir eben zu zweit sind: Zwei Erwachsene Menschen haben sich für diesen Welpen entschieden, und sind beide gleich bereit mit beiden Hunden zu interagieren und eine Versorgung zu gewährleisten. Wir haben außerdem Wohnbedingungen die das ganze enorm erleichtern.
Heißt nur als Beispiel: Einer von uns kann morgens vor der Arbeit mit dem Althund entspannt seine gewohnte Gassirunde drehen, während der andere den Welpen in den Garten setzt wo der Welpe eben Welpendinge tun kann, ohne dass er dabei den Althund einschränkt. Der Welpe hat so immer die gleiche Struktur, der Althund behält bei was er kennt.
Wir haben aber eben auch einen Garten den wir so nutzen können, und sind Arbeitstechnisch so aufgestellt dass das geht - wenn man diese Faktoren nicht hat muss man frühzeitig um sie herum planen.
Außerdem bleibt unser Althund problemlos auch mehrere Stunden alleine, das heißt Termine mit dem Welpen wie Tierarzt, Welpengruppe, kennelernen seiner Umgebung, sind alle möglich ohne dass der Althund sich durch unsere Abwesenheit gestört fühlt, er kennt das ja schon.
Wenn man all diese Faktoren nicht hat muss man sich eben zeitig überlegen wie man managed, und was man realistisch auch über Monate leisten kann - wenn man das mit Ach und Krach vielleicht ein paar Tage/Wochen schafft wird man das nicht lange genug durchhalten bis zwei Hunde souverän und entspannt miteinander einen problemlosen Alltag leben. Die eigene Leistungsfähigkeit hat eben auch Grenzen, mit denen man ehrlich umgehen muss.
Wäre ich alleine mit einem Welpen, ich weiß nicht ob ich die Dinge so entspannt sehen würde. Wäre ich nicht mobil (PKW) mit dem Welpen, würde der Welpe viele Dinge verpassen die ich jetzt einfach ermöglich kann - regelmäßige Besuche beim Tierarzt zum nett die Praxis kennen lernen, zwemal die Woche Treffen mit bekannten Welpen, Ausflüge in neue Gebiete.
All das wäre einfach viel schwieriger und müsste anders geplant werden. Dazu kommt dass unser Welpe gerade 7 Kilo wiegt, also auch noch bequem auf den Arm genommen werden kann um z.B. Treppen zu steigen, oder auch wenn sie nach neuen Erlebnissen einfach müde ist. Bei einem großen, schweren Welpen wäre das für mich z.B auch nicht mehr so möglich.