Beiträge von Lodge


    Und mich lässt der Shiba leider irgendwie nicht los, was auch nicht heißt dass ich mir morgen einen bei Kleinanzeigen kaufe.

    Ich kann natürlich nicht für alle Shiba-Halter sprechen, aber ich habe einen der nicht ganz unkompliziert daher kam, und bin immernoch großer Freund der Rasse.

    Hier im Thread hatte ich auch schon mal was geschrieben, aber wenn du konkrete Fragen hast (oder dir den Shiba ausreden lassen möchtest ;) ) kann ich gerne versuchen zu helfen.

    Damals waren es tatsächlich Border Terrier, Parsons und ne Shiba Zucht ganz in der Nähe. Beim Shiba Züchter kann ich es ja verstehen.

    Die Parsons waren keine jagdliche Zucht. Ist aber ja auch schon fast fünf Jahre her. Ich erinnere mich nicht an alles.

    Ich kann zu den beiden anderen Rassen nichts sagen, beim Shiba kann ich mir aber durchaus mehrere Gründe vorstellen warum ich als Halter bedenken hätte. Ob der Züchter auch so denkt weiß ich natürlich nicht, aber ich stelle es einfach mal für euch in den Raum.

    Unser Shiba ist ein Rüde, aus zweiter Hand, und schon erwachsen. Ich empfinde ihn als sehr nett für einen Shiba, allerdings ist er auch sehr körperlich wenn er einen anderen Hund genug mag um mit ihm zu spielen - ich persönlich würde ihn nicht mit einem Mops spielen lassen, weil ich schlicht und ergreifend Angst um die Gesundheit des Mopses hätte.

    Shibas neigen außerdem zu kurzen, aber sehr einprägsamen /nachhaltigen Ansagen anderen Hunden gegenüber wenn diese anderen Hunde nicht auf ihre vorheringen, ziemlich subtilen Warnungen eingehen.

    Unser Rüde tut sich relativ schwer mit kurzköpfigen Rassen; bei uns laufen relativ viele französische Bulldogen herum, er wird mit keiner davon warm. Dabei ist er für einen Shiba wie gesagt freundlich, und gerade mit Hündinnen gut verträglich. Ich schätze das beim Mops ähnlich ein, weil er sich bei allen bracyzephalen Rassen schwer tut.

    Außerdem ist er nur sehr bedingt für Trubel geeignet, und auch Kinder würde ich bei ihm im täglichen Leben nur mit passendem Management sehen. Kinder die bei uns zu Besuch sind mit Anleitung von uns natürlich kein Problem, aber hier hat der Hund eben auch immer die Option zu gehen - wenn das bei euch aber nicht so ist weil eure Hunde einfach sehr nett mit Kindern sind könnte ein Shiba euch da überraschen.

    Es muss also nicht nur an eurem Ersthund gelegen haben, vielleicht kamen da bei einem Züchter auch mehrere Bedenken zusammen.

    Also für einen Shiba der Geschirr nicht toll findet läuft das doch richtig gut - er weiß was kommt, und entscheidet sich trotzdem zu dir zu kommen und es auszuhalten.


    Wenn dann noch Routine dazu kommt und vielleicht ein schmaleres Geschirr wird das einfach Alltag - mir würde das reichen.


    Wenn ich auf Begeisterungsstürme warten würde wäre mein Shiba immernoch nackig unterwegs :rolling_on_the_floor_laughing:


    Viel Erfolg bei der BH, ihr bekommt das bestimmt zusammen hin. :kleeblatt:

    Wie viele schon angemerkt haben ist es manchmal schwierig Wünsche mit dem tatsächlich gelebten Leben unter einen Hut zu bekommen.

    Ich gehe jetzt nur einmal von uns selbst aus, weil wir im Moment gerade die Erfahrung mit Althung und Welpe leben. Unser Welpe ist jetzt drei Monate alt, seit einem Monat bei uns, und insgesamt ein sehr sehr dankbarer, unkomplizierter Welpe, weil sie vieles von der Züchterin mitbekommen hat wovon wir jetzt profitieren.

    Stubenreinheit ging super schnell und zuverlässig, sie hat bisher kaum etwas zerkaut, und sie reagiert schon wahnsinnig freudig wenn wir sie rufen, was bedeutet dass sie in sicheren, ausgewählten Gebieten auch schon frei laufen kann. Sie möchte lernen und bietet viel von sich selbst aus an.
    Wir haben aber auch einen Althund der draußen mit absoluter Ignoranz glänzt, dem also viele Außenreize, auch andere Hunde, einfach egal sind. Das erleichtert vieles.

    Und trotzdem laufen manche Dinge nur so entspannt weil wir eben zu zweit sind: Zwei Erwachsene Menschen haben sich für diesen Welpen entschieden, und sind beide gleich bereit mit beiden Hunden zu interagieren und eine Versorgung zu gewährleisten. Wir haben außerdem Wohnbedingungen die das ganze enorm erleichtern.

    Heißt nur als Beispiel: Einer von uns kann morgens vor der Arbeit mit dem Althund entspannt seine gewohnte Gassirunde drehen, während der andere den Welpen in den Garten setzt wo der Welpe eben Welpendinge tun kann, ohne dass er dabei den Althund einschränkt. Der Welpe hat so immer die gleiche Struktur, der Althund behält bei was er kennt.

    Wir haben aber eben auch einen Garten den wir so nutzen können, und sind Arbeitstechnisch so aufgestellt dass das geht - wenn man diese Faktoren nicht hat muss man frühzeitig um sie herum planen.

    Außerdem bleibt unser Althund problemlos auch mehrere Stunden alleine, das heißt Termine mit dem Welpen wie Tierarzt, Welpengruppe, kennelernen seiner Umgebung, sind alle möglich ohne dass der Althund sich durch unsere Abwesenheit gestört fühlt, er kennt das ja schon.

    Wenn man all diese Faktoren nicht hat muss man sich eben zeitig überlegen wie man managed, und was man realistisch auch über Monate leisten kann - wenn man das mit Ach und Krach vielleicht ein paar Tage/Wochen schafft wird man das nicht lange genug durchhalten bis zwei Hunde souverän und entspannt miteinander einen problemlosen Alltag leben. Die eigene Leistungsfähigkeit hat eben auch Grenzen, mit denen man ehrlich umgehen muss.

    Wäre ich alleine mit einem Welpen, ich weiß nicht ob ich die Dinge so entspannt sehen würde. Wäre ich nicht mobil (PKW) mit dem Welpen, würde der Welpe viele Dinge verpassen die ich jetzt einfach ermöglich kann - regelmäßige Besuche beim Tierarzt zum nett die Praxis kennen lernen, zwemal die Woche Treffen mit bekannten Welpen, Ausflüge in neue Gebiete.

    All das wäre einfach viel schwieriger und müsste anders geplant werden. Dazu kommt dass unser Welpe gerade 7 Kilo wiegt, also auch noch bequem auf den Arm genommen werden kann um z.B. Treppen zu steigen, oder auch wenn sie nach neuen Erlebnissen einfach müde ist. Bei einem großen, schweren Welpen wäre das für mich z.B auch nicht mehr so möglich.

    wapiti oha, das ist krass. Als wir unseren Rüden übernommen haben hatte der auch den kompletten Kahlschlag am Hals weil er das Halsband durchgängig getragen hat, bei uns hat aber eine Kombis aus lockerem Zugstop und zu Hause nackig gereicht. Fütterst du ihm irgendetwas für's Fell zu?


    Wir hatten damals das Problem dass sein Fell durch Stress und Ernährung einfach strohig-trocken war und leichter gebrochen ist. Wir haben dann im Fellwechsel mit Bierhefe unterstützt, und er mag sowieso gerne Fisch, Lachsöl unterjubeln war also nie ein Problem. :woozy_face:

    Das ist auch die, die am ehesten zu doofen Situationen kommt..

    Dann würde ich darauf tippen, dass es zu viel war an dem Tag und der Akku leer ist.

    Ist zwar ein Doppelpost, aber auch hier würde ich auf jeden Fall noch mal ein Auge darauf werfen. Shibas sind generell nicht die Art Hund die speziell laut / deutlich anzeigt wenn es ihnen zuviel ist. Die laufen stoisch weiter bis zu einem Moment wo dann Nerven gefragt sind die eigentlich schon aufgeraucht sind.

    Man merkt es dann wenn sie ohnehin schon überreizt in Situationen kommen die sie sonst eigentlich souverän handhaben - dann ist die Zündschnur plötzlich sehr viel kürzer als man das sonst für den eigenen Hund abgespeichert hat.
    Manchmal ist da weniger einfach mehr.

    Die meisten Menschen die unseren Shiba nicht gut kennen bemerken keinen Unterschied in seinem wenn wir ab einem bestimmten Punkt sagen dass er jetzt bedient ist und bitte in sein "ruhiges Eckchen" möchte - und trotzdem fahren wir sehr viel besser damit ihn einfach quasi vorher schon aus Situationen zu lassen obwohl er die "gut aushält" wenn da viel Input war. Ist entspannter für alle Seiten.

    Es kann natürlich auch einfach sein dass du ein kluges Exemplar erwischt hast der das Geschirr an sich einfach doof findet, und jetzt eben schaut wie er dir das vermittelt bekommt.

    Wir haben unseren Rüden aus zweiter Hand, und der Erstbesitzer hat quasi schon im Welpenalter alle Versuche mit Geschirr eingestellt "weil der Hund dann so komisch läuft."

    Wir haben uns das langsam mit ihm erarbeitet, und konnten es uns leisten uns Zeit zu lassen weil er auch am Halsband gut lief und nie so in die Leine gebrettert ist dass er sich hätte verletzen können. Er findet das Geschirr übrigens bis heute doof, allerdings gefühlt mehr aus "Prinzip" - sobald man mit ihm draußen ist vergisst er nämlich sowieso dass er eins an hat und läuft auch nicht mehr demonstrativ "komisch".

    Hast du ein bestimmtes Markerwort für das Geschirr? Bei unserem sehr skeptischen, erwachsenen Rüden hat es sehr geholfen ihm einfach sehr klar berechenbar zu machen warum man gerade körperlich etwas anlegt. Also haben wir erst Halsband und Anleinen benannt, und dann Geschirr. Es fällt ihm gefühlt viel leichter wenn man einmal "höflich" ankündigt was man gerade in seinem Dunstkreis möchte.

    Hündin ist Heute an Tag 61, die Züchterin rechnet am Samstag/Sonntag mit den Welpen und mit einem eher kleineren Wurf. Dabei finde ich sie schon recht kugelig 😂

    Nun brauchen wir bitte ein paar Hündinnen, das ist die vorerst letzte Hürde, an der es noch scheitern könnte. Puh, aufregend 😂

    Ich habe bisher zwar nur stumm mitgelesen (und mitgehofft), aber die Daumen sind ganz fest gedrückt dass eine passende Hündin dabei sein wird. :kleeblatt:

    Bei uns war das damals gefühlt eine Wahl nach Ausschluss-Prinzip, bei der dann aber das Herz doch das letzte Wort hatte.

    Wir wussten wir wollten einen erwachsenen Hund, und dass es für uns aus verschiedenen Gründen wichtig ist dass der Hund gewichtstechnisch nicht über 20 Kilo geht, am liebsten so im Bereich 10-18 Kilo. Gesunder Körperbau, wenn es geht pflegeleichtes Fell, und es sollte eine Rasse sein die nicht zwingend einen bestimmten Sport zur Auslastung braucht weil wir noch nicht wussten was wir als Ersthundehalter leisten können/wollen. Spaziergänge natürlich, aber von strukturiertem Training und Aufbau von Dingen hatten wir eben noch keine Ahnung.

    Der Shiba war optisch immer ein Traum und hat alle diese Kriterien erfüllt, aber natürlich muss der Hund auch zur Lebensweise passen. Wir haben also lange die Notvermittlungsseiten im Auge behalten, geschaut was so die gängigen Abgabe-Gründe waren, und für uns abgewogen ob wir mit so einem "Worst Case" wie auf diesen Seiten genannt leben könnten.

    Mit einem Teil davon konnten wir leben, und als wir dann den passenden Rüden entdeckt waren wir uns eigentlich schon sicher dass der doch sowieso schon vermittelt sein muss, weil der eigentlich keine für uns riesigen Baustellen hatte.

    War er nicht, und wir fanden ihn beim ersten Kennenlernen schon so toll dass dann doch irgendwie klar war dass er es wird.

    In mancherlei Hinsicht hat er es uns einfacher gemacht als erwartet (wir sind unter anderem davon ausgegangen das er nicht besonders verträglich sein könnte, was er aber ganz anders sieht), und in mancherlei Hinsicht hat er seine Rassebeschreibung eben sehr genau gelesen. Wir sind mittlerweile Schleppleinenprofis, Rückruf ist ja immernoch so ein Mysterium....

    Leider hat der Bursche uns jetzt aber durch die Arbeit die wir doch investieren mussten auf den Geschmack gebracht was "Arbeiten mit dem Hund" angeht, so dass als Zweithund eine Hündin dazu kommt die dazu auch wirklich Lust hat, und das nicht nur tut wenn sie sich gerade wohltätig fühlt und nichts besseres zu tun hat. Er signalisiert nämlich deutlich dass seine Zweibeiner diesen neuen Trainingsehrgeiz doch gerne woanders ausleben dürfen....

    Aber unter dem Strich wird bei uns vermutlich immer ein Shiba leben - zwei auf einmal aber nur wenn ich bis dahin die Erleuchtung und damit verbunden permanente, heitere Gelassenheit erreicht habe. :see_no_evil_monkey: