Hallo alle zusammen,
wir haben nun seit 2 Wochen unseren Mischlingwelpen (Deutscher Schäferhund/Altdeutscher Schäferhund) Amon bei uns. Viele Sachen klappen auf Anhieb super und wir freuen uns wirklich über ihn, allerdings ist zur Ruhe finden sein größtes Problem.
Wenn wir morgens aufwachen, geht es direkt in den Garten und für ca. 5 Minuten auf der gegenüberliegenden Straßenseite an einen Waldweg zum Entdecken. Da der kleine die ersten 8 Wochen als Hofhund verbracht hat und somit weder Menschen, Fahrräder noch Autos oder andere Hunde kennt, hatte unser Trainer uns angeraten, ihn erstmal ganz langsam und nur für kurze Zeit der "echten Welt" auszusetzen. Insgesamt also ca. 20-30 Minuten Beschäftigung. Dann gibt es Frühstück und nochmal ganz entspannt im Garten oder der Wohnung schnuffeln lassen. Er ist momentan auch drinnen an einer Leine, eben wegen folgendem Problem: sobald wir reinkommen, fängt er an total aufzudrehen, zerbeißt Hände und alles (selbst den Rand vom Kamin), was er findet, springt und rennt durch die Gegend und schaltet komplett auf Durchzug, bellt und lässt sich von nichts und niemandem davon abhalten.
Wenn er nicht in diesem "Modus" ist, hört er auch gut auf "Nein", bzw. versteht relativ, was es bedeutet (er ist erst seit etwas über einer Woche bei uns).
Wir haben versucht ihn auf den Schoß zu nehmen und festzuhalten, damit er sich mal beruhigt, ihn gestreichelt, ihn immer wieder auf seinen Platz geschickt, nichts funktioniert. Im Gegenteil, all diese Maßnahmen führen nur dazu, dass er noch wilder wird.
Das einzige, was hilft, ist ihn an seinem Platz im Wohnzimmer bei uns anzuleinen (ca. 1,5m Radius der Leine), uns aufs Sofa zu setzen und selbst Ruhe zu halten und ihn zu ignorieren. Er kriegt dann auchmal seinen Kong oder ähnliches und beschäftigt sich damit auch, allerdings nur kurz, sehr bald kommt der Frust wieder. Nach mittlerweile deutlich weniger Zeit hört er auf zu jaulen, bellen, seine Leine anzubeißen und fällt irgendwann schlagartig um und schläft. Dann ruht/schläft er 1-1,5 Stunden und dann geht alles wieder von vorne los.
Auch wenn diese Methode funktioniert, fühle ich mich doch nicht ganz wohl dabei... Hat er da vielleicht einfach vermehrten Frust, weil er sowohl eine Leine/Geschirr, als auch einen Ruheplatz von seinem Zuhause beim Züchter nicht kennt? Also dort hatte er quasi keine Einschränkungen und jetzt ohne Ende... nicht durch den Zaun beißen, nicht den eigenen Kot essen, nicht den ganzen Tag rumrennen und knabbern, wie er lustig ist.
Ich habe immer das Gefühl, bei seinem Tagesablauf zu wenig zu machen. Braucht er vielleicht mehr Bewegung, mehr mentale Auslastung und wird deswegen nicht müde? Oder ist es sogar zu viel und er ist überfordert und kommt deswegen nicht runter?
Das hier ist grob unser Tagesablauf:
07:00 Aufstehen und raus
07:30 Futter, danach kurze Pipipause
08:00 Kuscheln oder ruhige Spiele drinnen
08:30 wird er spätestens wieder überdreht, also an die Leine.
09:00 Schläft dann spätestens
... so geht das den Tag eigentlich weiter, zwischendrin wird auch mal 5 Minuten geübt (bis jetzt Sitz und Komm). Nachmittags gehen wir auch nochmal eine Runde raus.
Einerseits heißt es, Welpen brauchen bis zu 22 Stunden Schlaf. Andererseits fühle ich mich einfach schlecht dabei, ihn nach 30 min Action wieder reinzubringen und zur Ruhe zu "zwingen". Gerade wenn man viel von anderen Besitzern hört, die dann eine Stunde oder so mit ihm rausgehen.
Nachts hat er sich an seine Box gewöhnt, er weiß, wenn er reingeht, dass jetzt Schlafenszeit ist und heult da auch fast gar nicht mehr, sobald das Licht aus ist und wir beide auch im Bett liegen. Dann schläft er auch fast durch.
Alle Ratschläge werden gern angenommen, vielen Dank schonmal!