Beiträge von wapiti

    Zu den Dobermännern: Erst dachte ich, das sei das hündische Pendant einer Kielbrust (Vorwölbung des Brustbeins). Aber bei den Videos ist auch eines, wo ein Junghund auf dem Arm getragen wird, und da sieht man schon recht deutlich, dass es sich um Weichgewebe handelt. Die Hand des Halters sinkt richtig darin ein.


    Ich finde es sehr unästhetisch, aber über Geschmack lässt sich vortrefflich streiten. Die Frage ist, ob es dem Hund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügt. Auf den ersten Blick sieht es jetzt mal nicht danach aus...

    Selbst wenn man das Innenleben der Schnauze züchterisch an die Länge anpassen könnte, sodass die Atemwege frei blieben, so bliebe immernoch das Problem der schlechteren Thermoregulation, denn in eine kurze Nase passt nunmal weniger Nasenschleimhaut.


    Deshalb finde ich auch, dass sich verschiedene Spazies hier nicht miteinander vergleichen lassen. Menschen haben auch extrem flache "Schnauzen", aber wir kühlen uns ja auch nicht primär über diese.

    Wie ist es per se mit Schnüffeln an der Leine, lasst ihr schnüffeln oder unterbindet ihr ganz und wenn ja, was macht ihr wenn der Hund schnüffeln will? Bin kein Fan von weiterziehen etc.

    Ich wollte mich nicht von bestimmten Leinen, etc. abhängig machen und hab deshalb 2 verschiedene Kommandos eingeführt. Eins für zügig mitkommen ohne Markieren, das habe ich etabliert, indem ich wirklich jedes Stehenbleiben und Markieren konsequent unterbunden habe und vor allem auch jedes Mal, wenn der Hund an einer geliebten Pipistelle vorbeigegangen ist, gelobt habe. Hab ich teilweise an manchen Stellen auch gezielt geübt.

    Das andere Kommando bedeutet, Anhalten und Markieren erlaubt, gegebenenfalls spreche ich es mit einer Geste auf den freigegebenen Grünstreifen aus. Anfangs noch häufiger Wechsel zwischen beiden Modi, damit kein Frust aufkommt, mittlerweile läuft er auf unseren üblichen Strecken auch problemlos länger ohne Schnüffeln und Markieren mit. Zur besseren Abgrenzung der beiden Modi lasse ich den Hund vor der Freigabe einer Schnüffelfläche meistens kurz anhalten.

    Den Shiba solltest du wirklich mal live kennenlernen, um zu sehen, ob dir ihr Wesen gefällt, so sehr, dass du die Nachteile der Rasse (jede Rasse hat auch Nachteile, finde ich) in Kauf nehmen willst. Mich hat es verzaubert. Erwarte aber nicht, dass bei einem Shiba-Treffen sämtliche Hunde freudig auf dich zustürzen. Gegenüber Fremden sind sie oft erstmal zurückhaltend, was mir persönlich gefällt. Aber mit den eigenen Haltern kann das ganz anders aussehen.


    Shibas sind speziell, aber es ist nicht jeder Shiba "problematisch". Meiner ist total unproblematisch. Er ist nervenstark, ziemlich unerschrocken (keine Geräuschempfindlichkeit o.ä.), im Haus absolut ruhig und gechillt, uns gegenüber verschmust und auf eine unaufdringliche Art anhänglich. Ich kann ihn überall hin mitnehmen. Er bleibt immer unauffällig und fügt sich gut ein. Er bellt fast nie, und wenn dann nur einmal. Er hat eine sehr höfliche Art. Unaufgeregt. Natürlich kann auch er sich mal total ausgelassen freuen, wenn was Tolles passiert, und verspielt und albern sein!

    upload seite


    Er versteht sich auch gut mit fast allen Fremdhunden, ist neugierig und offen gegenüber fremden Leuten und geht gern und auf eine offene, abwartende, vorsichtige Weise mit kleinen Kindern um. Die letzten drei Punkte sollen jetzt aber nicht gerade typisch für die Rasse sein!

    Mein Rüde lässt sich auch überall anfassen, er liebt das Krallenschleifen und das Zähneputzen. Das ist ungewöhnlich für einen Shiba.

    Draußen ist er jagdlich interessiert, Freilauf ist nicht überall einfach so möglich. Vor allem weil noch die vielbeschriebene Eigenständigkeit hinzukommt. Er lernt sehr schnell Kommandos und bei der richtigen Motivation (Leckerli) auch sehr gerne, ein echter Musterschüler. Aber ob er die gelernten Kommandos befolgt, entscheidet er selbst. Es kommt selten, aber immer mal wieder vor, dass er seinen Shiba-Dickkopf rausholt und entscheidet, ein Kommando einfach mal nicht zu befolgen. Blinden Gehorsam kann man nicht erwarten. Will-to-please haben sie nicht. Für mich persönlich ist das kein so großes Problem. Es kommt auch darauf an, was die eigene Erwartungshaltung ist und was einem an einem Hund wichtig ist.

    Positiv finde ich auf jeden Fall, dass mein Kleiner für fast jede Form der Beschäftigung zu begeistern ist (Dummy-Arbeit, Fährte, Mantrailing, Tricks lernen, Agility würde er auch lieben etc.) aber nicht jeden Tag so ein Programm braucht. Zwischendurch ein gechillter Tag macht ihm nichts.


    Kleiner Bonus: Ich kann absolut bestätigen, dass diese Hunde nicht (also wirklich gar nicht) sabbern und das Fell auch wirklich nicht "nach Hund" riecht, nichtmal, wenn es nass ist. Aber die Pfoten, die riechen. :D


    Hier ist noch ein ausführliches Rasseportrait: https://s39d6248c81033949.jimc…0_Rasseportrait_Shiba.pdf

    Beim Menschen gibt es ja Eustress (als positiv empfundene Aufregung) und den negativen Distress. Ich denke, hier geht es vor allem um Distress.


    Mein Hund ist ähnlich wie der Hund von Massai sehr ausgeglichen und nicht schnell gestresst. Das merke ich daran, dass er im Alltag keine Probleme hat, zur Ruhe zu kommen, wenn er gerade nicht dran ist, dass er auch nach aufregenden und ungewöhnlichen Situationen sehr schnell wieder in sein Normalverhalten zurückkehrt. Situativ merke ich es auch am Ausbleiben von körpersprachlichen Stressanzeichen (Stresshecheln etc.) Er ist eher wenig reizoffen, hat ein starkes Nervenkostüm. Er regt sich nicht auf, steigert sich nicht rein und war noch nie "drüber". Ich finde, diese Nervenstärke ist mit die wichtigste Eigenschaft eines Begleithundes, denn er kann mich wirklich in den allermeisten Situation gelassen begleiten.


    In wenigen speziellen Situationen hat er natürlich auch mal negativen Stress, zum Beispiel beim Busfahren, das gefällt ihm nicht sonderlich gut. Das merke ich daran, dass er nicht lange sitzen/liegen bleiben kann, sich vermehrt umschaut und ich weniger leicht zu ihm durchdringen kann. Körpersprachlich erkennt man die Unsicherheit auch an einer abgesenkten Rute. Ich schaue dann, dass ich die Situation für ihn einfacher mache, z. B. indem ich ihn auf den Schoß nehme und auch dafür sorge, dass die Situation nicht zu lange dauert. Aber ich vermeide diese Situationen nicht völlig, weil er sich erfahrungsgemäß mit jedem Mal mehr daran gewöhnt und sie gelassener aushält.


    Ein Hundeleben ganz ohne Distress halte ich für unmöglich und auch nicht nötig, aber ich habe vollstes Verständnis dafür, dass man als Halter eines sehr reizempfänglichen und wenig resilienten Hundes viel stärker darauf achten muss, wie der Stresslevel des Hundes ist und auch viel mehr diesbezüglich managen muss. Wir haben im Freundeskreis eine Hütehündin und bei ihr hat "Stress" eine völlig andere Dimension als bei meinem Rüden, das ist gar nicht vergleichbar.

    Hab ich es eigentlich verpasst (war auch nebenbei am kochen) oder wurde der Pool gar nicht erwähnt dass dieser auch gefährlich für einen Hund sein kann?

    Nein, das wurde zumindest mal vor der Kamera nicht erwähnt.


    Ich fand den Entertainment-Faktor auch nicht so hoch, obwohl ich das Thema nett finde. Mir ist auch aufgefallen, dass es merklich seltener Rütter-Einblendungen gab als bei seinen anderen Formaten.