Beiträge von Schäferterrier

    Wie viel Gehorsam setzt ihr voraus, bevor der Hund frei laufen darf?

    In der konkreten Situation: 100%. Da bin ich auch ziemlich gnadenlos.


    Ein "äh äh" nicht gehört? Leine.

    Ein "raus da" nicht gehört? Leine.

    Ein "nein" nicht gehört? Leine.

    Ein "weiter" nicht gehört? Leine.

    Usw.


    Wie viel Risiko, dass er doch mal weg läuft, nehmt ihr in Kauf?

    Ich sag's mal so: Ich nehme kein bewusstes Risiko in Kauf. Mein Hund darf da freilaufen, wo ich mir sicher bin, dass er zu jedem Zeitpunkt rückrufbar ist. Sehe ich ein Risiko, dass er das nicht ist, kommt er halt an die Leine.


    Das heißt nicht, dass er immer und in absolut jeder Situation bombenfest rückrufbar sein muss. Mein Hund hat schon auch so seine Trigger, bei denen er ab einer gewissen Distanz nicht mehr absolut zuverlässig rückrufbar ist. Andere Hunde sind da zum Beispiel ein Thema, das in unter 5 Metern Distanz echt schwierig wird.


    Deshalb darf er eben nur da freilaufen, wo mit absoluter Sicherheit kein freilaufender Hund in zu geringem Abstand auftauchen kann. Wenn ich da auch nur irgendwo das geringste Risiko sehe, dass da eben doch ein Hund auftaucht und direkt zu nah ist (also das Gebiet nicht einsehbar genug ist), tja, dann bleibt die Leine halt dran.


    So ein "Aber wenn nun plötzlich aus dem Nichts ein fremder Hund aus dem Himmel fällt und 5 Meter vor ihm landet"-Szenario... Ja, klar, es kann immer irgendwas passieren, was man eben doch nicht bedenkt. Aber bewusst gehe ich absolut kein mir bekanntes Risiko ein.


    Wie oft müssen Trigger Situation an der Leine geklappt haben, bevor ihr euch sicher seid, dass ihr entspannt spazieren gehen könnt?

    Boah, das kann ich so allgemein nicht sagen. Das kommt einfach auf mein Vertrauen in den Hund in der jeweiligen Situation an.


    Ich hab hier so ein Kerlchen sitzen, das was 1000 Mal richtig macht und dann knallen beim 1001. Mal doch die Sicherungen durch.

    Ist so, das weiß ich, deshalb werde ich ihm in bestimmten Situationen auch nie zu 100% vertrauen. Bei Menschen- und Hundebegegnungen wird hier deshalb z.B. immer die Leine dran kommen, egal wie oft er es richtig gemacht hat. Einfach weil ich weiß, dass speziell bei ihm trotzdem die Gefahr besteht, dass er es doch mal nicht richtig macht.


    Meiner Gassihündin würde ich da z.B. deutlich mehr vertrauen. Mit der habe ich nie auch nur ansatzweise so intensiv geübt wie mit meinem, aber die ist vom Typ her einfach ein absoluter Verlass-Hund, auf deren Gehorsam ich, wenn sie es einmal verinnerlicht hat, wirklich vertrauen kann. (Nichtsdestotrotz kommt sie btw aus Prinzip nicht von der Leine, bevor jetzt jemand schreit.)


    Wobei ich auch sagen muss, dass ich inzwischen total gerne mit Schleppleine oder Flexi Gassi gehe. Anfangs fand ich das ganz schrecklich, inzwischen finde ich es sogar deutlich entspannter.

    Sind denn Auslandshunde grundsätzlich eine andere Art Hund als Hunde, die nicht im Ausland geboren wurden?

    Hund ist natürlich erstmal Hund. Aber das Spektrum an "Hund" ist halt deutlich größer als das, was wir von den typischen deutschen Familienhunden kennen.


    Du kennst einen Teil dieses Spektrums (den Hund, der hierzulande groß geworden ist) recht gut. Aber aus den Erfahrungen mit einem Teil des Spektrums kannst du keine Annahmen zur gesamten Spezies Hund generieren.


    Ja, auch wenn es einzelne Individuen gibt, die eine Ausnahme darstellen: Auslandshunde sind tatsächlich oft was anderes.

    Dass das so ist, liegt unter anderem hieran:

    Aber welche schlechten bzw. traumatischen Erfahrungen sollte Mulan im Shelter gemacht haben, die sie sich grundsätzlich so anders verhalten lassen sollten als andere Hunde?

    Dass Auslandshunde vorwiegend durch schlechte oder traumatische Erfahrungen "anders" sind, ist ein gängiger Trugschluss.

    In sehr vielen Fällen haben die einfach nicht genug Erfahrungen gemacht. Weder positive noch negative.


    Das führt nicht nur dazu, dass die Hunde viele Umweltreize noch nicht kennen, sondern auch zu einem mangelnden Grundvertrauen in die Welt und ganz besonders den Mensch. Stichwort "schlecht sozialisiert".


    Ein Hund, der von Welpenbeinen an erfahren hat, dass der Mensch ein Sozialpartner ist, dem er vertrauen und dem er sich anschließen kann, ist eine ganz andere Nummer als ein Hund, der eben diese Erfahrung nicht gemacht hat.


    Oder meint ihr, sie ist genetisch so völlig anders aufgestellt?

    Die Epigenetik mal außenvor: Tatsächlich sind Auslandshunde genetisch oft anders aufgestellt als die Hunde hierzulande. Liegt einfach an der Selektion auf bestimmte Wesenszüge.


    Hierzulande selektieren wir im Allgemeinen nach Hunden, die für uns gesellschaftstauglich sind, mit denen man zusammenleben kann und die zumindest ein gewisses Maß an Kooperationsbereitschaft und Abhängigkeit vom Menschen zeigen.


    Im Ausland funktioniert die Selektion anders.


    Zum einen wird dort oft noch ein ganz anderer Typ Hund wertgeschätzt: Einer, der unabhängig und Menschen gegenüber misstrauisch ist, der eigenständig Entscheidungen trifft und für sich denkt. Und was wertgeschätzt wird, wird halt vermehrt und breitet sich dementsprechend stärker aus.


    Zum anderen haben wir dort noch den Typ Straßenhund, der sich ohne Zutun des Menschen vermehrt. Da überlebt, wer sich am besten an die Gegebenheiten anpasst. Also in der Regel ebenfalls der, der für sich denkt, eigenständig handelt, ggf. auch Nähe zum Mensch sucht, aber trotzdem im Zweifelsfall eigene Entscheidungen trifft.


    Natürlich gibt es auch im Ausland Familienhunde, die genau so sein sollen wie die Familienhunde hierzulande.

    Aber es gibt eben auch die anderen Hundetypen, die über viele, viele Generationen hinweg nach ganz anderen Kriterien selektiert wurden und deren genetisches Material dadurch tatsächlich auch ein vollkommen anderes ist als das, was wir hierzulande haben.

    Natürlich forme ich den Charakter - nennt sich Erziehung.

    Meiner Meinung nach forme ich mit Erziehung Verhalten. Aber gut, da müssen wir ja nicht einer Meinung sein.

    Du denkst dabei an "Aberziehen", und dieser Gedanke beinhaltet mehr ein Verformen der Anlagen als deren Formen.


    Gerade Frust und Impulskontrolle haben sehr viel mit Lernen zu tun.

    Nein, ich meine tatsächlich auch ein Formen. Aber eben Verhalten formen. Mit dem Charakter hat das meiner Meinung nach nichts zu tun.


    Wenn ich durch Erziehung den Charakter formen könnte, dann müsste es durch ein gutes Impulskontrolltraining ("Erziehung") ja möglich sein, den Hund in allen, also auch in gänzlich neuen Situationen gelassener zu machen ("Charakter").


    Dem ist aber, wie diverse Untersuchungen beweisen, nicht so.


    Schau mal: Brucks, D. et al. (2017): Measures of dogs' inhibitory control abilities do not correlate across tasks. Frontiers in Psychology, 8, 849


    Impulskontrolle heißt, das eigene Verhalten bei Emotionen, Reizen etc zu kontrollieren. Am grundlegenden Temperament meines Hundes (= "Charakter") ändert das noch lange nichts.

    Wenn mein Ziel ist, etwas Neues aufzubauen: Sehr sinnvoll.

    Wenn mein Ziel ist, dass Hund im Alltag besser mit Verlockungen umgehen kann: Gar nicht sinnvoll.


    Ich halte allerdings eh nicht viel von dem Konzept, dass man einem Hund Impulskontrolle (geschweige denn Frustrationstoleranz) im Sinne einer Persönlichkeitsentwicklung oder -veränderung beibringen kann.

    Ein von Grund auf impulsiver Hund ist halt impulsiv. Ein von Grund auf schnell frustrierter Hund ist halt schnell frustriert. An solchen Persönlichkeitsmerkmalen kann man meiner Meinung nach nicht grundlegend was ändern.


    Was ich aber machen kann: Dem Hund bessere Strategien an die Hand zu geben, um mit seiner Impulsivität und dem Frust umgehen zu können.


    Ich kann meinem Hund zum Beispiel beibringen, dass es für ihn lohnenswerter ist, auf der Decke zu bleiben, als dem Impuls, aufzustehen, zu folgen. Und das kann man zunächst sehr gut in gestellten Situationen üben.


    Aber dass der Hund dadurch prinzipiell von seiner Persönlichkeit her weniger impulsiv wird? Nee, daran glaube ich nicht. Falls jemand diesbezüglich ne Studie hat, die das Gegenteil beweist, immer her damit. Ich bin bislang jedenfalls fest davon überzeugt, dass ich durch Training zwar Verhalten, nicht aber den Charakter formen kann.


    Das heißt für mich dann auch: Das, was ich in einer gestellten Situation erarbeitet habe (hier: "Es lohnt sich, auf der Decke zu bleiben"), muss ich dann noch auf meinen Alltag übertragen.


    Je intensiver ich das mache, umso eher generalisiert der Hund natürlich und umso öfter wird er das gewünschte Verhalten in vergleichbaren Situationen von sich aus anbieten.

    Aber eben vergleichbar. Das so gern verkaufte Prinzip schlechter Hundetrainer, dass der Hund gefälligst vorm Futternapf zu warten hat, damit er draußen aufhört, andere Hunde anzupöbeln, ist meiner Erfahrung nach einfach Blödsinn. Wie soll ein Hund da die Verbindung herstellen?


    Ähnliches gilt meiner Meinung nach auch für die Frustrationstoleranz.

    Zweifellos kann ich meinem Hund dabei helfen, mit seinem Frust umzugehen. Ich kann ihm zeigen, dass man sich statt zu schnappen und zu beißen z.B. an einem Kauknochen abreagieren kann. Oder dass der Frust auch nicht aufhört, solange man quietsch-kreischend das Auto zusammenschreit. Das kann ich natürlich auch erstmal stellen, um bei dem richtigen Level an Frust einen Fuß in die Tür zu bekommen. Wobei sich mir da der Sinn nicht erschließt, denn Frust gibt es ja auch im Alltag zuhauf.


    Kurz gesagt, meine Meinung: Ich kann das Verhalten, das durch Emotionen wie Frust entsteht, durch entsprechendes Training steuern und lenken. Ich kann auch für eine Generalisierung auf vergleichbare Situationen sorgen.

    Aber dem Hund die Emotionen und Charakterzüge an sich abzuerziehen, das funktioniert für mich nicht.

    Da wir keinen abgezäunten Bereich haben, können wir die zwei Jungrocker dann halt erstmal nicht mehr interagieren lassen.

    Das hätte für mich jetzt auch nicht so die Priorität. Hunde aus dem Ausland interagieren in der Regel sehr gut mit anderen Hunden, das wird sie nicht so schnell verlernen.

    Was ja dennoch geht und meiner Meinung nach gerade am Anfang eh viel wertvoller ist: Gemeinsame Leinenspaziergänge in Anwesenheit eines anderen souveränen Hundes. Im besten Fall mit einem, der ähnlich tickt (also z.B. ähnlich aufmerksam durch die Welt läuft), aber fein mit Umweltreizen ist.

    In mir keimt der Verdacht, dass ich nen Mix mit Herdi erwischt hab. Heut auf dem Spaziergang hab ich nämluch auch zwei Waldarbeiter in einiger Entfernung gesehen. Da ist sie stehen geblieben und hat sie beobachtet. Ruhig und sehr konzentriert. War nicht direkt ängstlich, sondern schien eher ein bisschen besorgt. Hab sie dann angesprochen und mitgenommen. Konnte sie dann auch. Fand ich aber irgendwie bemerkenswert, wie sie da konzentriert stand und schaute.

    Och, das kann mein Mudi-Mix auch ganz wunderbar. Rumstehen, gucken, alles im Blick behalten. Und stalken. Dass ein Kroate das auch kann, wundert mich nicht, ist immerhin von beiden ihr ursprünglicher Job. Ich würds ein bisschen im Blick behalten (also sowohl das Rumgucken als auch das Stalken), weil das bei denen schnell mal Auswüchse annehmen kann, die man in D eher nicht haben will.

    Was meint ihr? Ich tendiere zu Sofa, aber wenn sie dann erst daran gewöhnt ist, dass ich bei ihr bin in der Nacht, ist die Umstellung vielleicht noch schwieriger. Hach.

    Gibt's die Möglichkeit, das Schlafzimmer mit Kindergitter abzutrennen? Oder ihr innerhalb des Schlafzimmers nen Bereich abzutrennen, den du dann langsam outsourced?

    Ich finde die Umstellung vom Immer-gemeinsam-schlafen zum plötzlichen Ganz-allein-schlafen gerade bei Auslandshunden echt hart. Und wenn sie eh schon ungern allein ist, würde ich erstmal echt schauen, dass du das Alleinsein aufs minimalste begrenzt.

    Wenn sie jetzt bei ihrem Neustart als erstes mal die Erfahrung macht, dass Alleinbleiben so richtig scheiße ist, ist das erfahrungsgemäß echt schwierig wieder rauszubekommen.


    Zum Freilauf schließe ich mich den anderen an: Bitte mach das nicht. Du sagst zwar, dass dir das Risiko bewusst ist, aber ist dir wirklich klar, WIE groß das Risiko ist, dass da was passiert? Die Hündin kennt dich kaum, das ist ja auch kein super auf Menschen geprägter Welpe, der sich im Zweifelsfall einfach an die nächste Person heftet. Aller Wahrscheinlichkeit nach reden wir hier von einem Hund, der zuletzt allein klar kommen musste - und das dann im Zweifelsfall, wenn es hart auf hart kommt, auch tun wird.

    Unsere Nacht von Samstag auf Sonntag war z.B. in Ordnung. Da hat er sich nur 1x gemeldet. Der Samstag war aber auch bestimmt anstrengend für ihn: Wir waren an neuen Orten, sind mehr als sonst gelaufen und zum Abschluss waren wir noch im Restaurant um die Ecke (da liegt er dann immer auf seiner Decke mit seinem Kauholz bzw. er schläft schnell ein).

    Mal abgesehen davon, dass es natürlich sein kann, dass er besser durchgeschlafen hat, weil er einfach müder war: Habt ihr da zur gleichen Zeit gefüttert wie sonst immer oder etwas früher/später?


    Manchmal kann man da mit einem Verschieben der letzten Mahlzeit schon viel erreichen.


    Was auch eine Idee wäre: Abends vor dem Zubettgehen nochmal ein paar Meter laufen. Also eben nicht nur zum Lösen rausgehen, sondern den Hund richtig zu bewegen. Manchen Hunden "reicht" 1x Pinkeln einfach nicht, um dann bis zum nächsten Morgen durchzuhalten.

    Insbesondere bei Rüden würde ich mich eh mal drauf einstellen, dass die Sache mit dem Leerpinkeln erstmal vorbei ist, sobald das Hundchen das Markieren für sich entdeckt :roll:


    Letztendlich ist er aber halt auch noch sehr jung, das muss man einfach sagen. Vermutlich wird sich das in den nächsten Wochen eh geben.


    Ich persönlich würde, bevor ich da weiter viel experimentiere, lieber in den sauren Apfel beißen und es noch die paar Wochen durchhalten.

    Ich hab mir gestern Schmerzen beim Hund angeschaut, das hat mich leider nicht so abgeholt. Fand es irgendwie zäh und was Neues war für mich jetzt auch nicht dabei. Schade.


    Dafür habe ich eben flying-paws Beitrag zu den Hütehunden gesehen, den find ich super :applaus: Besonders der Vergleich zwischen den verschiedenen Hütehund-Typen und die Verbindung zu Jagd- und Sozialverhalten fand ich schön aufgeschlüsselt.


    An einer Frage hat sich aber von Anfang an mein Hirn aufgehangen und ich komm nicht davon los: Wenn Hütehunde an der Herde den Part des "Wolfs" darstellen - wie ist das dann, wenn man sowohl mit HSHs als auch mit Hütis an ner Herde arbeitet? Knallts da nicht mal? :???:

    (Oder gehört die Frage eher in den Hunde an der Herde-Thread?)


    Morgen will ich unbedingt das Webinar zum Lauern schauen. Da bin ich echt gespannt, weil das bei uns auch so ein leidiges Thema ist... :pfeif:

    Sind die Webinare denn live oder kann ich das dann auch später am Abend gucken?

    Von den paar Pumis, die ich aus dem ungarischen Tierschutz kenne, muss ich ehrlich sagen: Ich halte die Rasse bei euch für eine unglaublich unpassende Wahl.

    Allerdings kommen hier öfters Kunden rein.

    Wir wohnen in einer Etagenwohnung in der Großstadt.

    Pumis sind sehr territorial und wachen ordentlich.

    Ihr könnt davon ausgehen, dass ein Pumi besagte Kunden meldet, ggf. verbellt und schlimmstenfalls stellt, sobald sie den Laden betreten.

    Genauso könnt ihr davon ausgehen, dass der ungewöhnliche Geräusche im Haus deutlich meldet. Und dass Begegnungen im Hausflur (oder gar im Aufzug, wenn jemand zusteigen will) eine echte Herausforderung werden.


    Die Pumis, die ich kenne, sind da auch wahrlich nicht zimperlich, die würden im Zweifelsfall auch die Zähne einsetzen.

    Und dadurch, dass sie recht eigenständig wachen, ist das nicht so easy peasy zu lenken wie bei vielen anderen Rassen.

    Der Arbeitsweg kann also auch als längerer Spaziergang genutzt werden.

    Schau dir mal an, wofür so ein Pumi ursprünglich da ist. Das ist ein Treib-, Hüte- und Wachhund, der auf einsamen ungarischen Gehöften genutzt wurde (und teils immer noch wird), um zu treiben und zu schützen.

    Dementsprechend reden wir hier von einem Hund, der in der absoluten Pampa kleinste Veränderungen (z.B. sich am Horizont nährende Menschen oder Raubtiere) erkennen und darauf sofort eigenständig reagieren soll.

    Für so einen Job braucht es einen extrem reizoffen, reaktiven Hund. Einen, der fremde Menschen und Hunde schon auf 100+ Meter genauestens im Blick hat, weil er die nicht in seinem Dunstkreis will.


    Das tagtäglich in der Großstadt, wo man eng an eng mit ständig wechselndem Input und fremden Lebewesen umgehen muss und quasi dauerhaft die Individualdistanz eines solchen Hundes unterschritten wird, puh. Da kann der Arbeitsweg ganz schnell zu nem Spießrutenlauf werden, einfach weil der Hund mit dieser Umgebung - für die er wie gesagt so gar nicht gemacht ist! - komplett überfordert ist.

    Wir sind sehr sozial, treffen gerne Freunde im Cafe oder in Restaurants.

    Wie gesagt: Der Pumi wacht. Und da der wie alle ungarischen Hüter recht flexibel eingesetzt wurde, teils auch zum Bewachen der Herde, gibt es da Kandidaten, die ein sehr mobiles Territorialverhalten mitbringen. Nicht alle, aber durchaus nicht selten, dass so ein Pumi nicht nur das eigene Haus, sondern auch die Parkbank, das Auto oder eben den Tisch im Café bewacht.

    Und wie gesagt: Gerade beim Wachen agieren die sehr eigenständig. Heißt wenn Pumi entscheidet, dass er den Kellner oder andere Gäste nicht mehr an euren Tisch lassen will, habt ihr im Zweifelsfall alle Hände voll zu tun.


    Das mit dem "Kleffen" hatten wir eben auch gehört, und diese Sorge erwähnt und er meinte das ist alles mit Training und Erziehung regelbar.

    Genetik ist Genetik - die kannst du auch mit der besten Erziehung nicht wegtrainieren.


    Also versteh mich nicht falsch, mit Erziehung (und manchmal auch einfach Management) kann man so einen Hund schon dazu bringen, dass er soweit unauffällig mitläuft. Aber das heißt noch lange nicht, dass man nicht immer einen Daumen drauf haben muss. Dass man nicht bei jeder Begegnung voll da sein muss. Dass man den Hund nicht dauerhaft genau im Auge behalten muss. Dass man nicht konstant die Umwelt checken muss. Und das eben ggf. ein Hundeleben lang.


    Die eine Frage ist, ob ihr das wirklich so wollt. Die andere Frage ist für mich, ob man dem Hund damit einen Gefallen tut, ihn in eine Umgebung zu setzen, in der er dauerhaft genau reguliert werden muss, weil er sich sonst nicht zurechtfindet.


    wir haben auf jeden Fall auch Bock mit dem Hund zu arbeiten

    Was heißt denn "arbeiten" für euch?


    Wir hatten auch schon Pudel im Auge und dachten aber dass wir Lust auf etwas 'anderes' haben.

    Irgendjemand (ich weiß leider nicht mehr wer) hat hier mal so oder so ähnlich gesagt:


    Dass eine Hunderasse selten ist, hat meist einen Grund. Und der ist in der Regel nicht, dass die Rasse ein super Geheimtipp ist, den sonst noch niemand entdeckt hat, sondern einfach, dass kaum ein Mensch die hierzulande wirklich freiwillig haben mag.

    Es klingt so, als ob das Clickgeräusch DIE Belohnung ist.

    Dem ist nicht so!

    Es markert nur, WAS der Hund da gerade so toll gemacht hat und ist ein Versprechen auf eine Belohnung, oft in Form durch ein Leckerchen. Kann aber auch was anderes sein, was der Hund halt eben als Belohnung sieht.

    Das ist meines Wissens nach davon abhängig, wie man den Clicker aufgebaut hat.

    Durch klassische Konditionierung kann der Clicker, wenn man es richtig aufbaut, auch zum sekundären Verstärker werden und somit selbst als Belohnung fungieren.

    Allerdings spricht da nicht jeder Hund gleich gut drauf an...