Beiträge von Schäferterrier

    Lange Spaziergänge gibt es wirklich nicht, auf dem Feld geht‘s schon mal länger (20min), aber ich mag ihn auch nicht stoppen wenn er sich amüsiert..

    Ich find 20 Minuten (je nachdem wie sie ablaufen) gar nicht zu viel, möchte aber trotzdem was zu dem fett Markierten sagen: Auch wenn ich es absolut verstehen kann weil man will für seinen Welpen nur das Beste und will dass er Spaß hat und glücklich ist und die Welt entdeckt usw. - manchmal muss man halt einfach der Erwachsene sein und den Spaß beenden, bevor es zu viel wird.

    Ich weiß, Kindervergleiche sind hier verschrien, aber ganz blöd gesagt: Ein Kleinkind lässt du auch nicht bis spät in die Nacht vor dem Fernseher hocken, weil es da so viel Spaß dran hat. Einfach weil du als Erwachsener die Situation und die Folgen deutlich besser überblicken kannst als so ein Mini.


    Okay, also weniger spielen? Weniger Training jetzt?

    Ja und ja. Ich würde das erstmal deutlich einschränken. Sowohl beim aktiven Spielen als auch beim aktiven Training animierst du den Hund künstlich, hochzufahren. Das kann man mal machen, aber gerade bei so einem Zwerg macht es Sinn, das nur extrem dosiert zu tun. Du kannst ihm ja trotzdem Spielzeuge hinlegen, mit denen er sich dann selbst beschäftigen darf.


    Was ist mit dem Beissen? Aua und ignorieren? So hat das mit meinem Golden damals gut geklappt. Hier ist es schwieriger.

    Im Idealfall schaffst du es durch das Reduzieren der Reize, dass der Hund gar nicht mehr überdrehen muss und dann passiert das in dem Ausmaß gar nicht mehr.


    Also versteh mich nicht falsch, auch nicht-überdrehte Welpen beißen mal, aber die haben dann in der Regel noch so viel Hirn, dass man das gut in den Griff kriegt.


    Wenn das Hundchen aber total überdreht ist und deshalb beißt, passiert da gar nix mehr groß im Hirn. Da zu korrigieren ist oft total sinnlos, genauso wie "Aua" oder sonst was, weil das einfach gar nicht mehr ankommt. Dann heißt es einfach Schadensbegrenzung zu betreiben.


    Was eurem Hund hilft, um dann wieder runterzufahren, ist ganz individuell. Da müsst ihr euch ein bisschen durchprobieren.

    Manche Welpen reagieren gut auf ruhigen Körperkontakt und sanftes Festhalten, andere drehen dann erst nochmal auf und bräuchten eher einen abgesperrten Bereich (Kindergitter, Auslauf), in dem sie sich abreagieren können. Manchen hilft was zu Kauen, anderen irgendwas zum Zerlegen, dem Nächsten eine sanfte Massage oder oder oder...

    Wenn der Hund zuverlässig gegen Ende oder nach einem Spaziergang überdreht, dann ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich groß, dass der Spaziergang zu viel war.


    Das muss nicht unbedingt an Unsicherheiten liegen. Viele Reize wahrzunehmen kann auch für einen sehr sicheren Welpen echt aufregend und damit anstrengend sein. Zumal die Kooiker nach dem, was ich so gehört habe, leider häufiger ein etwas dünnes Nervenkostüm haben (Rassekenner dürfen mich gerne berichtigen, falls ich da falsch liege).


    Ich würde mal schauen, ob ihr zum Lösen immer (an der Schleppleine) an dasselbe ruhige Fleckchen Grün gehen und die richtigen Spaziergänge vielleicht etwas "langweiliger" gestalten könnt. Für so einen Pimpf ist jedes Blatt aufregend, da braucht es erstmal kein Training und zusätzliche Bespaßung, ganz egal wie viel Spaß es ihm macht. Nicht jeder Welpe weiß, was ihm gut tut. Zumal du nicht unterschätzen solltest, wie schnell man so ein kleines Hundchen unabsichtlich dazu animiert, über die eigenen Grenzen zu gehen.


    Zusätzlich würde ich auch im Haus die Beschäftigung etwas runterfahren. Welpen können kleine Hibbel sein, die wie gesagt viel mehr Bespaßung einfordern als ihnen gut tut. Wenn ihr da jedes Mal drauf eingeht, zieht ihr euch eine echte Nervensäge heran. Im Idealfall lernt euer Hund jetzt schon, dass er eben nicht immer bespaßt wird, wenn es ihm gerade passt, sondern dass es feste Ruhephasen (z.B. den Vormittag über) gibt, wo eben gar nichts passiert. Das erleichtert später den Tagesablauf mit Homeoffice etc. extrem.


    Außerdem würde ich dem Hund die Zeit zum Beobachten geben, die er eben braucht. Wenn er liegen und gucken will, warum denn nicht? Es gibt doch eigentlich nichts Besseres, als dass das Hundchen jetzt schon lernt, dass ruhiges Rumliegen und Beobachten absolut super ist.

    Das Laufen und Welt erkunden wird schnell genug kommen. Spätestens wenn der Kleine mal ein Junghund ist, wirst du verdammt froh drum sein, wenn er ruhiges Beobachten draußen schon mal kennengelernt hat.

    Er ist nie allein zu Hause, wir spielen oft mit ihm, lassen ihm seine Ruhe wenn er sich irgendwo hinlegt, gehen oft mit ihm raus (Wiese, Wald, Wasser) und trainieren jeden Tag ca 6-7x 5min (Sitz, Platz, Komm, Leine).

    Klingt ein bisschen nach zu viel des Guten, aber um das genau zu beurteilen: Wie schaut denn euer Tagesablauf aus?

    Mein Hund ist hier auch mitten im Studium eingezogen. Coronazeit, Innenstadt, WG...


    Ich hab Absagen über Absagen kassiert, sowohl bei Züchtern als auch beim Tierschutz. Und ja, viele haben schon dann, als sie das Wort "Studentin" gehört haben, pauschal abgelehnt.


    Ich finde das immer ein bisschen schade, denn Student ist einfach nicht gleich Student, ganz egal ob es um das Finanzielle oder um die Zukunftsplanung oder um das Alter geht. Natürlich gibt es auch Studenten, bei denen ein Hund eher nicht so gut aufgehoben wäre, aber aus den typischen Studenten-Vorurteilen mal pauschal auf alle Studenten zu schließen, halte ich trotzdem für grundlegend falsch.


    Ich habe das zumindest als sehr frustrierend erlebt. Ich war finanziell abgesichert, ich hatte meine Zukunft samt Hund gut durchdacht, ich war bereit, meine Jobplanung an den Hund anzupassen (und wusste, dass das in meiner Branche möglich ist) - aber viele Züchter + Vereine haben mir nicht mal die Chance gegeben, das zu erläutern, weil "Studentin = kann ja gar nix werden".


    Ich fühle deshalb schon ein bisschen mit. Das ist wahnsinnig anstrengend und bringt viele Rückschläge mit sich, bis man mal einen Verkäufer gefunden hat, der überhaupt bereit ist, wirklich zuzuhören. Aber wenn es nur das ist: Die gibt es durchaus. Ich bin damals irgendwann (als ich auch kurz davor war, mir Hunde von Privat anzusehen), an eine ganz tolle Orga geraten, die mir eben doch das kleine Plüsch ermöglicht hat, das jetzt hier lebt. Und ich mag tatsächlich soweit gehen, zu behaupten, dass dieser Hund hier mit mir ein verdammt gutes Los gezogen hat. An vielen anderen Stellen wäre der wohl wieder zurückgegeben worden weil verhaltensauffällig + gesundheitliche Großbaustelle. Da kam mir sogar ziemlich zugute, dass ich zum Zeitpunkt des Einzugs noch Studentin war, denn so konnte ich meinen Alltag absolut flexibel an Hundchens Bedürfnisse anpassen.


    Auf der anderen Seite sehe ich deine Rassewahl, die ich wie meine Vorschreiber auch noch etwas unausgegoren finde. Es geht nicht darum, was du willst und/oder leisten kannst, sondern darum, welcher Hund sich mit deinen Vorstellungen wirklich wohl fühlt.


    Und da kommt eben das Problem:

    Das eine ist, einen Verkäufer (egal ob Tierschutz oder Züchter) zu finden, der keine Vorurteile gegen Studenten hegt und offen genug ist, sich die individuelle Situation des Menschen anzuhören. Das andere ist, einen Verkäufer zu finden, der seinen Hund an einen unpassenden Interessenten abgibt. Ersteres braucht Zeit und Geduld, letzteres wirst du bei einem seriösen Verkäufer aber einfach nicht finden.


    Dreh mal ein bisschen an der Stellschraube "Rassewahl" und du wirst sehen, es gibt durchaus Verkäufer, die bereit sind, dir einen Hund zu überlassen.

    Für mich liest sich euer Alltag irgendwie sehr frustbeladen.


    Einerseits finde ich das total verständlich. Ich hatte auch so ein Außer-Rand-und-Band-Welpi, das sich mit Ruhe und Grenzen ganz arg schwer getan hat und das zehrt einfach unglaublich an den Nerven. Dass sich da mit der Zeit Frust anstaut, ist ganz normal.


    Andererseits lese ich aus deinem Text eine recht konfrontative Einstellung gegenüber deinem Hund heraus. Versuch doch mal, aus einer etwas wohlwollenderen Perspektive auf das Verhalten von deinem Welpi zu schauen:


    Um 10.45 Uhr gibt’s essen, danach in den Garten wieder Geschäft verrichten. Dort spiele ich mit einem Seil mit ihm und übe das aus (vielleicht 10 Minuten) oder lasse ihn Leckereien im Gras suchen. Das klappt auch gut. Dann gehe ich rein, mit viel Glück schläft er dann wieder. Meistens tigert er aber durch die Gegend und macht Blödsinn, womit er meiner Meinung nach versucht Aufmerksamkeit zu bekommen.

    Mir ist aber wichtig, dass er sich auch mit sich selbst beschäftigen kann oder einfach nur mal beobachtet und döst. Er muss ja nicht zwangsläufig schlafen. Nein, er tigert rum.

    Hier klang ja jetzt schon mehrfach an, wovon das Hundchen denn (körperlich) müde sein soll und dem kann ich nur zustimmen. Wenn sein Bedürfnis nach Bewegung und Action so gar nicht erfüllt ist, kann der natürlich nicht schlafen und versucht dann eben selbst, Action zu schaffen.

    Stell dir vor, du würdest entspannt ausschlafen, deinen Kaffee trinken, richtig motiviert in den Tag starten - und dann sollst aber bitte wieder ins Bett gehen und da ruhig rumliegen. Das kann (und muss) gar nicht klappen.

    Der von dir jetzt geplante größere Spaziergang am Vormittag kann da schon wahre Wunder wirken und euer Problem ganz arg reduzieren.

    Er tigert wieder los, ich bringe ihn auf seinen Platz. Frust kommt auf, er fängt an zu schnappen.

    Er kann mir gerne beim kochen zuschauen, aber aus dem Flur heraus. Ich möchte nicht, dass er, wenn ich an der heißen Herdplatte bin, er direkt hinter mir hockt. Macht er dann auch, natürlich mit Protest (fiepsen und manchmal bellen). Ich ignoriere das einfach. Zum Teil geht dann eine Diskussion los, ich schicke ihn aus der Küche raus, er fängt an zu bellen und zu schnappen. Ich sage Schluss und er setzt nach.

    Er macht es eben auch häufig, wenn ich ihm Grenzen setze (er soll nicht auf die Couch springen, 3x korrigiert, er legt mir der Beißerei los, weil es ihm nicht passt).

    Diese Situationen haben alle eins gemeinsam: Du arbeitest ganz arg viel über Frust, der Hund ist damit offensichtlich überfordert.

    Prinzipiell ist es natürlich wichtig und richtig, einem Welpen Grenzen aufzuzeigen.

    Aber du hast da quasi ein Kleinkind sitzen, das erstmal lernen muss, wie man mit Frust umgeht und wie man dieses doofe Gefühl aushalten kann. Das geschieht, indem man den Hund schrittweise frustrierenden Situationen aussetzt, die er gerade noch so leisten kann, ohne überfordert zu werden. Indem man einfach nur ne ganze Menge Frust auf den Hund packt, so nach dem Motto "leb damit, irgendwann lernst es schon", überfordert man den Hund einfach nur und dann lernt er gar nichts.

    Versuche, die Frust-Situationen so zu gestalten, dass er damit zurecht kommt, ohne zu überdrehen. Verlange nicht zu viel Frustrationstoleranz von dem kleinen Zwerg und hilf ihm vor allem dabei, mit seinem Frust umzugehen zu lernen. Mehr Bewegung kann da schon helfen. Oder ein Zerrseil/Spielzeug/Schleckmatte, an dem er seinen Frust abbauen kann. Oder du lobst oder belohnst erwünschtes Verhalten. Nicht jeder Weg ist da für jeden Hund das Richtige, aber es lohnt sich, auszuprobieren, wie man dem eigenen Hund in so emotional schwierigen Situationen helfen kann.

    Ich bin der Meinung, dass ich ihm gegenüber sehr konsequent auftrete, die Trainerin bestätigt das auch, sagt aber auch, dass er nicht verkehrt ist, aber alles 50x hinterfragt.

    Da hat deine Trainerin vermutlich recht: Es ist ganz normal, dass so ein Welpi sich ausprobiert, Dinge hinterfragt und sich nicht einfach nach dem ersten Verbot zuverlässig zurücknimmt. Das hat aber nicht unbedingt etwas mit einem wahnsinnig starken Charakter zu tun. In vielen Fällen hat so ein Welpe einfach noch nicht die Impulskontrolle und Frustrationstoleranz, um sich gut genug zurückzunehmen. Es ist also nicht zwangsläufig so, dass er nicht hören will - oft kann er das einfach noch gar nicht.

    Danach bekommt er meistens einen Kalbsziemer, an dem er 10 - 15 Minuten kauen darf. Den nehme ich ihm dann ab (natürlich wird er motzig, ich lasse mich davon nicht beeindrucken).

    Das würde ich lassen. Zum einen wegen dem oben angesprochenen Problem mit dem Frust, zum anderen ist das ein unnötiger Machtkampf, den du über kurz oder lang eh verlieren wirst.

    Jetzt gerade kannst du deinem Welpen den Kalbsziemer noch abnehmen und er lässt es sich halbwegs gefallen, weil du stärker bist. Aber der wird älter, selbstbewusster und kerniger - spätestens in der Pubertät bist du dem aber im Zweifelsfall gnadenlos unterlegen. Und so ein Hund ist ja nicht doof, der weiß das dann ganz genau und wird sich solche Aktionen dann ganz schnell nicht mehr gefallen lassen.

    Es macht deshalb Sinn, das Ausgeben nicht über Frust und "Ich bin hier der Stärkere" aufzubauen, sondern über freiwillige Kooperation und Tauschgeschäfte. Solange das noch nicht sitzt, gib dem Zwerg doch einfach ein Stück, das er ganz zu Ende futtern darf. Besser er lernt nichts, als dass er lernt, dass du ihm ständig seine Leckereien wegnimmst.


    Zum Beißen selbst will ich gar nicht so viel sagen. Es gibt zig Gründe, wieso Hunde dieses Verhalten zeigen: Von juckenden Zähnchen über "hat es einfach nie anders gelernt", Kontrollverhalten und Maßregelung bis hin zu totaler Überforderung kann das alles sein. Und je nachdem muss man es eben auch ganz anders angehen.

    Für mich liest sich das im Zusammenhang mit dem, was du sonst geschrieben hast, am ehesten nach zu viel Frust und daraus resultierender Überforderung, aber letztendlich müsste man da den Hund zu sehen. Was sagt denn deine Trainerin dazu, wieso er das tut?

    Ich hab bestimmt leicht reden, da wir keine allzu großen Probleme beim Alleinsein hatten, aber eine Sache ist mir beim Lesen direkt ins Auge gesprungen, deshalb will ich es trotzdem dalassen:

    Da sie heute sofort nach dem Schließen der Wohnungstür mit ihrem Programm angefangen hat, dürfte es auch nichts bringen, nur für eine Minute zu üben

    Sie denkt scheinbar jedes mal, dass wir nie wieder kommen würden, obwohl sie schon so oft die Erfahrung gemacht hat, dass wir wiederkommen...

    Für manche Hunde ist eine ganze Minute auch einfach schon zu lang für den Anfang. Hunde verknüpfen ja ganz anders als Menschen. Dinge, die eine Minute oder länger auseinander liegen, werden oftmals gar nicht zusammengebracht. Heißt, eure Hündin kann zwar euer Gehen mit dem direkt darauffolgenden Stress in Verbindung bringen, aber nicht mit eurem Wiederkommen.

    Um das aufzulösen macht es Sinn, das Gehen zu Anfang direkt mit dem Wiederkommen zu verknüpfen, also sich wirklich sekundenweise vorzuarbeiten. Erst wenn "Mensch geht = Mensch kommt eh gleich wieder" fest verankert ist, sollte man die Zeiten langsam ausdehnen.

    Es gibt natürlich trotzdem Hunde, die sich auch mit diesem Aufbau weiterhin schwer tun, alleinzubleiben. Aber falls ihr das noch nicht probiert habt, wäre es vielleicht eine Idee wert.

    Kann mir vielleicht einer mal erklären was so bei der Vorkontrolle gemacht wird?

    Was gucken die sich an?

    Ich war damals bei der Vorkontrolle meines Hundes soooo aufgeregt.

    Hab alles blitzeblank geputzt, hundesicher gemacht (also Steckdosen verkleidet, Kabel abgedeckt), Kuchen und Kekse gebacken, ne Auswahl an Säften, Tee und Softdrinks gekauft und dann die ganze Nacht davor kein Auge zugemacht xD

    Letztendlich war es ganz entspannt. Meine Vorkontrolle kam rein, wir haben uns ins Wohnzimmer gesetzt, ein bisschen gequatscht, sie hat mir nochmal Videos gezeigt und aufgeklärt, was da mit so nem Auslandshunde auf mich zukommen kann. Dann haben wir gemeinsam den Vorkontroll-Fragebogen der Orga abgearbeitet und dann hieß es nur: "Ja, Glückwunsch, passt."


    In den Jahren danach habe ich eine Zeit lang selbst Vor- und Nachkontrollen durchgeführt, das war jedes Mal ganz entspannt.

    Einmal kurz Wohnung/Haus und ggf. Garten anschauen und gucken, ob das alles so ist, wie es auf dem Fragebogen angegeben wurde. Ich hab da nie groß nach Sauberkeit geschaut, sondern eher, dass so Sachen wie angegebene Quadratmeter, Zaunhöhe usw. auch wirklich übereinstimmen. Auf noch nicht hundesichere Ecken habe ich schon ab und an mal hingewiesen (so nach dem Motto "wäre super, wenn ihr das noch macht"), aber das war nie ein Ausschlussgrund.


    Dann gab's meist ne Tasse Tee oder Kaffee und wir haben einfach ein bisschen gequatscht. Smalltalk, generell Hunde, die Vorstellungen, Wünsche und Erwartungen der Interessenten, was ich über den Hund weiß, wie der Verein arbeitet usw.


    Je nachdem, wie man sich versteht und wie die Interessenten drauf sind geht das alles ganz fix und ist eher ein Frage-Antwort Spiel. Das Kürzeste waren glaub 30 Minuten, dann war klar: passt alles, alle wichtigen Punkte geklärt, Hund kann einziehen.

    Ich hatte aber auch schon Vorkontrollen, die gingen den ganzen Nachmittag. Da war auch schon schnell klar, dass das für den Hund passt, wir haben uns nur einfach richtig gut verstanden und total verquatscht.


    Letztendlich ist das alles halb so wild. Es heißt zwar Vorkontrolle, aber wenn du an eine gute Orga mit netten Leuten kommst, ist das eher ein Vorbesuch oder einfach ein entspanntes vorheriges Kennenlernen. Die Leute, die da vorbei kommen, sind ja in der Regel ganz normale Menschen mit normalen Erwartungen, die selbst Hunde haben und wissen, dass nicht immer alles perfekt läuft. Es geht darum, ob es dem Hund dort gut geht und ob der in diesem Umfeld ein passendes Zuhause finden kann, nicht mehr und nicht weniger.


    Ein bisschen Aufregung ist denke ich trotzdem normal, aber ganz ehrlich: Ich bin als Vorkontrolle auch aufgeregt, wenn ich in ein fremdes Haus zu fremden Leuten gehe und denen auf den Zahn fühlen muss.

    Geben tut's die unkomplizierten Rumänen auf jeden Fall, keine Frage. Ich kenne ein paar, die sind tatsächlich total nett mit allem und jedem und immer mit dabei.


    Nur, wenn man sich gezielt für einen Hund aus einem bestimmten Herkunftsland entscheidet, darf man halt auch nicht überrascht sein, wenn der genau die Eigenschaften mitbringt, die bei Hunden in besagtem Herkunftsland dominieren. Es geht mir überhaupt nicht um "die sind alle so", sondern einfach um Wahrscheinlichkeit.


    Wenn der Hund dann doch ganz anders ist als erwartet, ja nu, damit muss man im Tierschutz halt rechnen. Aber davon auszugehen, dass er nicht dem entspricht, was aufgrund der Herkunft am Wahrscheinlichsten ist, finde ich dem Hund gegenüber nicht ganz fair.


    Mir gibt's einfach zu viele Leute, die davon ausgehen, dass genau sie den immer netten, mit Menschen und Hunden total unkomplizierten Osteuropäer erwischen (eben weil die durchaus existieren und xy ja auch so einen hat) und dann am Ende total enttäuscht, frustriert und überfordert sind, wenn der eigene Osteuropäer - Überraschung - doch dem dominierenden Hundetyp dort entspricht.

    Hm, der durchschnittliche deutsche Mischling ist schon ein ganz anderer Schlag Hund als einer aus Rumänien.

    Ich denke, das Wichtigste ist deshalb, sich mit den Hundetypen dort gut zu beschäftigen. Misstrauen, Territorialverhalten, Wach- und Schutzverhalten sind so Dinge, die sich da oft durchziehen, ganz egal ob HSH oder nicht.

    An anderer Stelle hier im Forum wurde mal dieses Video verlinkt, das fand ich sehr sehenswert:


    Wenn du so einen Typ Hund kannst und willst und das auch von deinem Umfeld her leisten kannst, dann go for it. Dir muss halt bewusst sein, dass das in aller Regel kein everybodys darling Hund wird, den man überall hin mitschleppen kann. Konsequente Führung, vorausschauendes Gassigehen und Akzeptanz für eventuelle Menschen- und Hundeunfreundlichkeit sind das A und O.


    Darüber hinaus würde ich nicht nochmal einen Direktimport wählen. Es gibt einfach Hunde, mit denen kann ich von der Art her deutlich besser als mit anderen. Diesmal hatte ich da wahnsinniges Glück, aber ich würde nicht nochmal das Risiko eingehen wollen, die nächsten 10+ Jahre mit einem Hund zu verbringen, mit dem es letztendlich doch nicht so wirklich matched. Dann lieber eine gute Pflegestelle suchen oder im Tierheim vorbeischauen!

    Also so 3 m würden im Notfall schon reichen.

    Ne längere, ruhige Tour wäre uns lieber, als welche, wo es vielleicht spektakulärer ist, aber dafür voll. (Allerdings weniger wegen des Hundes, sondern aufgrund von Menschenallergie) :)

    Ruhige Regionen, bei denen man 3 Meter ausweichen kann, hast du hier quasi an jeder Ecke. Also zumindest Oberschwaben/Westallgäu ist mal ab von den Städten und städtischen Randgebieten schon sehr ruhig und weitläufig. Wir begegnen in der Regel mehr Kühen als Menschen pro Tag :lol: Wobei es hier halt auch vergleichsweise flach ist, so echte Allgäu-Bergtouren sind das dann eher nicht.


    Ich persönlich finde die Gegend um Schneidegg ganz schön und da kann man auf jeden Fall gut ausweichen, solange man nicht direkt an die Wasserfälle oder auf den Skywalk stapft.


    Ansonsten gibt es auch ein paar schöne Wanderungen an der Argen entlang.


    Bei eher mäßig gutem Wetter oder unter der Woche lohnt sich auch ein Ausflug nach Österreich zum Pfänder. Wochenends bei klarer Sicht ist das aber schon sehr touristisch und überlaufen.