Beiträge von Schäferterrier

    So ähnlich vermute ich das bei meinem Hund auch, ich habe nämlich schon auch Stress meine Begleitung nicht zu sehr zu bremsen. Das spürt sie sicher auch. Dazu das "gerenne" das ist ihr zu viel denke ich..

    Ich weiß ja nicht, wie eng du mit deiner Gassibegleitung bist und wie viel ihr zusammen lauft, aber wenn das eine Option ist, sprich sie doch, falls nicht schon geschehen natürlich, einfach mal drauf an.


    Ich kann mir vorstellen, dass es schon ganz viel Druck (für dich!) aus der Situation nimmt, wenn du ihr kommunizierst, dass es dich stresst, weil du es eben beiden - deinem Hund und ihr - recht machen möchtest.


    Idealerweise findet sich dann natürlich ein gemeinsamer Kompromiss. Vielleicht wäre ja Intervall-Laufen was für euch? Also mal etwas zügiger in ihrem Tempo gehen, dann wieder langsam machen. Wenn du das mit deinem Hund gut aufbaust, kann das eine echt spaßige Freizeitbeschäftigung für euch beide werden und, wenn der Hund mal älter ist, z.B. zum Joggen ausgebaut werden.


    Falls das auch nichts ist und ihr keine gemeinsame Lösung findet, kannst du aber, wenn du es kommuniziert hast, vielleicht ein bisschen entspannter in diese Spaziergänge gehen. Allein das kann deinem Hund viel Stress nehmen.


    Und wenn das alles nichts ist, dann kannst du die gemeinsamen Spaziergänge immer noch vorerst beenden. Dein Junghund steht natürlich an erster Stelle.

    Mein Rüde reagiert sehr sensibel darauf, wenn ich es eilig habe, schneller als gewohnt laufe und ihn zeitnah weiterbeordere.

    Ich vermute, dass er da sowohl meinen Stress und Druck spürt als auch verunsichert ist, was da eigentlich gerade los ist und ihm natürlich die Zeit fehlt, dann selbst einen Überblick über die Situation zu gewinnen.

    wie Schäferterrier schon richtig erkannt hat habe ich seit mein Hund 4 Monate alt ist (bis er 1 Jahr alt war) zu viel Programm gemacht also hat er seitdem Stresshormone im Körper

    Hat sich denn in dem halben Jahr, dass ihr jetzt schon so wenig macht, einiges zum Positiven verändert?


    Grundsätzlich ist meine Erfahrung mit sehr reizoffenem Schnell-drüber-Hund, dass weniger, aber dafür längere reizarme (!) Spaziergänge mehr entschleunigen als einige kurze Spaziergänge.

    Wobei reizarm hier gerade in der Teenie-Phase nicht unbedingt offenes Feld war, sondern Gassi in einem relativ weitläufigen Industriegebiet. Sein größter Trigger waren andere Menschen und Hunde(-gerüche), und die hatte es da nochmal deutlich weniger als auf den typischen Spazierfeldern.

    Wir haben, als meiner in dem Alter deines Hundes war, morgens eine 30min Löserunde gemacht. Mittags ging's dann an der langen Schleppleine für eine gute Stunde ins Industriegebiet. Abends war dann meist nur noch Beinchenheben am nächsten Busch angesagt.


    Und, ganz blöd gefragt: Wie gut kann dein Hund Grenzen annehmen? Ich weiß das klingt doof und wenn das bei euch kein Thema ist, vergiss die Frage einfach wieder.

    Aber manche Hunde (und ganz besonders solche Action-Junkies) steigern sich auch einfach schnell in Dinge rein und fahren dann richtig hoch. Da kannst du so wenig Programm machen, wie du willst, groß was ändern tut das dann nicht, weil der Hund trotzdem denkt, auf jeden Reiz anspringen zu müssen/können. Solchen Hunden kann es da auch mal helfen, wenn ihnen bereits im Ansatz klare Grenzen aufgezeigt und das Reinsteigern schlicht verboten wird.

    Das ist erstmal nicht nett und geht gegen einige aktuell beliebte Trainings-Philosophien, ich weiß, aber mir persönlich ist es lieber, einmal deutlich zu werden und dem Hund dadurch eine Menge Stress zu nehmen, anstatt ewig "nur" über Ruhe, Geduld und positive Verstärkung zu arbeiten.

    Seit wann macht ihr denn nun schon weniger Programm?


    Ich frage, weil wenn du eine ganze Zeit lang zu viel mit deinem Hund gemacht hast, das ganz ordentlich Stresshormone produziert. Die brauchen echt lange, um vom Körper wieder abgebaut zu werden. Falls sie das noch nicht sind, ist es gar nicht verwunderlich, dass dein Hund auch kurze Spaziergänge nicht gut ab kann - weil seine Stresshormone halt immer noch "drüber" sind.

    Sind den die Doldendoodel und coockerppos qualzuchten oder geht das in Ordnung?

    Das Fell kann manchmal tatsächlich sehr problematisch sein, ansonsten würde ich die nicht unter Qualzucht eingruppieren.

    ABER das heißt noch lange nicht, dass man solche Zuchten unterstützen sollte!


    Versteh mich nicht falsch, es gibt Doodle-Züchter, die sehr auf die Gesundheit ihrer Tiere und deren Vorfahren achten, die eine gute Aufzucht betreiben und sich wirklich viel Mühe mit den Welpen geben. Aber da Doodle-Zuchten nicht unter einem Verband stehen, der die Zucht kontrolliert, ist es leider ganz oft wilde Vermehrerei, bei der aufgrund von Profitgier kranke und/oder verhaltensgestörte Hunde produziert werden. Von den Haltungsbedingungen der Elterntiere und Welpen mal ganz abgesehen.

    Und gerade als Anfänger ist es unfassbar schwierig, so eine Vermehrer-Zucht von einer wirklich guten Zucht zu unterscheiden.


    Ich würde euch deshalb wirklich dringend zu einer Rasse raten, die unter dem VDH läuft und einen Züchter auszusuchen, der in einem dem VDH zugehörigen Verband züchtet. Da ist auch nicht alles Gold was glänzt, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ihr so richtig übers Ohr gehauen werdet, ist deutlich geringer.


    Jetzt kommt aber auch ein Tierheim infrage: Die Vorstellung ist ja schön, dass mein einen Hund eine zweite Chance geben kann. Aber hier ist halt das Problem, dass man sich quasi den "Wusnch" Hund nicht aussuchen kann und er evtl ich sag mal vorbelastet ist.

    Die Auswahl an netten, unauffälligen und anfängerfreundlichen Hunden ist im Tierheim natürlich etwas geringer. Das heißt aber nicht, dass es sie nicht gibt! Man muss halt ggf. ein bisschen suchen und ein gutes Stück fahren.

    Homepage gucken hilft da übrigens eher wenig weiter. Oft schaffen es solche unkomplizierten, netten Hunde es da nämlich gar nicht erst drauf, weil sie so schnell vermittelt sind. Was du aber machen kannst: Anrufen und direkt nachfragen.


    Ob du deinen "Wunschhund" beim Züchter findest, ist übrigens auch nicht sicher. Der Charakter eines Welpen ist ja noch nicht ansatzweise "fertig". Und wie der sich entwickelt und ob der als Erwachsener dann mal deinen Wünschen entspricht, kann man nicht wirklich voraussagen (und hat auch nicht unbedingt was mit Erziehung zu tun).


    Bei einem erwachsenen Hund aus dem Tierschutz hast du dagegen den Vorteil, dass du ungefähr weißt, worauf du dich einlässt. Und wenn du Fehler in der Erziehung machst (was eh unvermeidbar ist, aber gerade als Anfänger naturgemäß häufiger passiert), sind die bei nem charakterlich gefestigten erwachsenen Hund meist einfacher wieder auszubügeln als bei einem Welpen.


    auch sehe ich immer mehr Hunde aus Rumänien Griechenland etc ....

    Nein!

    Also von mir aus auf Pflegestellen in Deutschland, das kann man sich als Anfänger schon mal anschauen. Da hat's teilweise auch echt nette Hunde dabei.

    Aber bitte lass die Finger von Direktimporten, egal ob Welpe oder erwachsener Hund. Da weißt du - auch wenn da online ne nette Beschreibung steht - überhaupt nicht, was du bekommst. Weder gesundheitlich noch charakterlich. Die Wahrscheinlichkeit, dass das am Ende so gar nicht der "Wunschhund" ist, sondern ihr gnadenlos überfordert seid, ist da verdammt groß.

    Ja ich hab einfach irgendwie immer ein schlechtes Gewissen wenn ich ihn allein lasse weil ich immer denk so ein Hund will ja am liebsten dabei sein und bei mir sein.

    Besonders reizoffenen Hunden tut es sogar ganz gut, mal ne Weile allein zu sein. Die können dann endlich mal richtig abschalten und runterkommen.

    Mein Hund ist viel ausgeglichener, seitdem ich keine Studentin mehr bin, sondern außer Haus arbeite. Der ist inzwischen eher genervt, wenn ich mal frei habe und dann auch Vormittags um ihn rumwusele, weil das stört den wohlverdienten Vormittagsschlaf :lol:

    Es gibt natürlich Hunde, die so Dinge wie Städtetrips, Grillen mit vielen Menschen & Hunden usw. nie abkönnen werden.


    Aber dein Hund ist gerade mal 1 1/2 Jahre alt, da finde ich die Prognose "das wird mit dem nie funktionieren" schon echt schwierig.

    Die allermeisten Hunde haben in dem Alter ganz viel mit ihrer Umwelt zu tun. Dass die sich dann schwer damit tun, draußen zur Ruhe kommen, empfindlich auf Außenreize reagieren und ihnen schnell alles zu viel wird, finde ich - in einem gewissen Rahmen - ganz normal.

    Natürlich gibt es auch Kandidaten, bei denen das über alle Maße extrem ist, die nervlich wahnsinnig schlecht aufgestellt sind und bei denen man dann tatsächlich schon recht früh sagen kann "das wird nix" - aber unter der Voraussetzung, dass der Hund aus einer guten Zucht mit nervenstarken Eltern stammt, halte ich die Wahrscheinlichkeit dafür für doch eher gering.


    Und da du ja selbst sagst, dass du anfangs auch einige Dinge falsch angegangen bist, würde ich da erstmal noch abwarten. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass dein Hund einfach noch nicht in dein jetziges Leben passt. Wenn der mal erwachsen ist und ihr die Rückstände in der Erziehung gut aufholt, kann das schon wieder ganz anders aussehen.


    Also klar, jetzt gerade kann es natürlich trotzdem belastend sein. Aber das gehört - das muss ich jetzt einfach so deutlich sagen - halt auch mal phasenweise zur Hundehaltung dazu.

    Ob Junghund, kranker Hund oder alter Hund: Ein Teil der Hundehaltung ist halt auch, immer wieder Kompromisse zu schließen oder mal in den sauren Apfel zu beißen und dem Hund zuliebe selbst zurückzustecken. Das kann mal ätzend sein (und ich bewundere jeden, der sagt "ich hab damit fix kein Problem"), aber zumindest für mich gleicht sich das mit den vielen schönen Momenten wieder aus.

    Das ist durchaus sehr aufwendig, funktioniert aber mittlerweile knapp 26 Jahren ohne gesetzeswiderige zwischenfälle. Das hat sogar mit meinem Ersthund funktioniert, der damals wirklich ein richtiger a******** Terrier durch und durch gewesen ist.

    Meinst du damit diesen Hund?

    Wie gesagt, es war sehr schwierig mit ihm da er uns Kinder nicht akzeptiert hat und mir mal in die Lippe gebissen hat, und meinen Freundinnen in die Beine.

    Der Hund hat mehrfach Kinder verletzt, unter anderem im Gesicht. Von "funktioniert" ist das aber ganz, ganz weit entfernt.


    Und jo, ich hab so nen halben Terrier hier, der ne echte Arschkrampe sein kann, wenn er will. Der würde sich ganz gezielt schwächere, angeleinte Hunde aussuchen, um sie runter zu machen. Darf er aber nicht, weil das ist ordentlich Stress für ihn, wenn er sich so aufregt, das ist total blöd für den anderen Hund, der grundlos angepampt wird und es ist auch doof für mich, wenn ich einfach nur gemütlich Gassi gehen will. "Ar***lochhunde", wie du sie nennst, sind halt nur dann "Ar***lochhunde", wenn man sie lässt.

    Das klingt für mich auch erstmal nach Spiel. Oder vielleicht noch überdrehtem Verhalten, weil das tolle Spiel jetzt vorbei ist und stattdessen die Bürste kommt.


    Nichtsdestotrotz finde ich die Kombi Spielen und danach Bürsten nicht so super optimal. Da ist der Hund grad vom Spiel aufgedreht und dann soll er bitte brav still halten zum Bürsten. Ich würde es unabhängig des beschrieben Verhaltens eher andersrum oder komplett getrennt voneinander machen.