Ohje der arme Kerl
Ich kenn das Verhalten, das du beschreibst, von meinem, wenn irgendwas am Körper juckt/zwickt/irritiert/anders ist. Der reagiert da sehr sensibel drauf und dreht dann auch total ab vor lauter Stress.
Weißt du denn, warum er sich die Stelle aufgeknabbert hat? Da würde ich sonst mal als erstes ansetzen, denn in der Regel knabbert sich ein Hund ja nicht grundlos auf. Kann sein, dass die Stelle davor schon unangenehm oder schmerzhaft war und er deshalb erst das Knabbern angefangen hat. Wir hatten das z.B. mal im Zusammenhang mit einer gebrochenen Rute dank Schleppleinen-Chaos.
Darüber hinaus, wenn du sagst, die Wunde wurde gereinigt und eingeschmiert: Wurde die Stelle davor vielleicht rasiert? Das kann schon mal zu unangenehmen Irritationen führen, die einen sensiblen Hund arg aus dem Konzept bringen.
Ansonsten würde ich ihn, sofern du ihn in diesem Zustand trotzdem problemlos untersuchen kannst, sicherheitshalber auch mal auf Zecken usw. abtasten. Auch wenn es erstmal so klingt, als würde das Verhalten mit der Rute/dem Tierarztbesuch im Zusammenhang stehen, kann es nicht schaden, andere Irritationen auszuschließen.
Erst, wenn das alles abgecheckt ist und du sicher bist, dass da nichts Körperliches ist, würde ich beim Verhalten intervenieren.
Meinen Neurotiker breche ich bei massivem Reinsteigern in Dinge, die "Nichts" sind, inzwischen klar ab. Ich habe lange versucht, ihm da mit viel Geduld und Leckerlies und Unterstützung und Nähe zu begegnen, aber bei meinem Hund funktioniert das nicht. Den muss man da mit klaren Grenzen und Verboten und wenig Mitleid rausholen, weil er da sonst selbst nicht mehr raus kommt.
ABER: Ich kenn den Zwerg inzwischen auch sehr gut und kann ziemlich genau sagen, ob wirklich was sein könnte oder er sich "nur" reinsteigert und komplett übertreibt. Wäre ich da nicht sicher, wäre mein erster Weg auf jeden Fall ein weiterer Tierarzt-Besuch.