Beiträge von Schäferterrier

    Nach fast 4 Jahren hat unsere bisher einzige Halsband-Leinen-Kombi langsam ausgedient. Sieht einfach nicht mehr schön aus und ich will auch mal was Neues...


    Jetzt bin ich im Internet auf Milú Mex gestoßen und hab mich ein bisschen in die Halsbänder dort verliebt :ops: Hat da zufällig schon jemand von euch bestellt? Wie ist da die Qualität?

    Ich will optisch schon gerne was "Besonderes", gleichzeitig soll das Halsband hier eben nicht nur Deko zum Stadtspaziergang sein, sondern uns im Alltag begleiten und da muss es natürlich auch mal in die Leine springen, Schwimmen im Bach etc. abkönnen, ohne mir gleich kaputt zu gehen.

    Oh ja, hier gehören wir mit rein :lol:


    Des Muditiers Spezialität: Frustschreien. Am liebsten im Auto, wo es schön schallt und wo man dem Ganzen nicht entkommen kann. Oder wie hier, weil er nicht bekommt, was er will:

    (ohne Bild, weil ich auf dem Originalvideo mit drauf war)


    Was er auch gut kann ist Bellen. Entgegen allgemeiner Rasse-Vorurteile ist er zwar kein Kläffer, aber wenn er mal bellt, schallen einem echt die Ohren, weil es so unfassbar laut ist.

    das muß man halt erkennen, daß nicht jeder Hund "nur Zeit braucht", sondern daß es Hunde gibt, die niemals diesen ersten Schritt schaffen würden ohne Hilfe des Menschen

    Da bin ich voll bei dir. Diese Hunde gibt es und da wäre es meiner Meinung nach auch vollkommen falsch, die länger als nötig in ihrer Angst verharren zu lassen, nur weil man aus Prinzip keinen Zwang anwenden möchte.


    Nur bei speziell diesem Hund sehe ich da halt überhaupt keinen Anlass zu. Der Hund hat den ersten Schritt ja bereits gemacht: Er erkundet nach und nach (wenn auch im geschützten Rahmen) seine Umgebung, zeigt Interesse an seiner Umwelt und den dort lebenden Menschen. Das ist doch kein Hund, den man dazu zwingen muss, sich mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen. Offenbar will er das ja von sich aus, nur eben in seinem Tempo.

    Warum nicht ein bisschen was wagen, schlimmer kann's doch nicht werden, oder?

    Doch: Die Fortschritte, die jetzt gerade nach und nach zu sehen sind, können ganz schnell wieder zunichte gemacht werden. Erst recht, wenn man das ohne Ahnung/Trainerbegleitung macht - und die Trainerin spricht sich ja ganz klar gegen jegliche Zwangsmaßnahmen aus.


    Ich finde, das klingt doch alles ganz gut. Der Hund macht Tag für Tag kleine Fortschritte, kommt näher und zeigt eine zunehmende Neugierde auf den Mensch. Der bisherige Ansatz funktioniert also. Warum sollte man da jetzt das Risiko eingehen und einen kompletten Kurswechsel machen?


    Klar kann das so noch ein bisschen dauern, bis der Hund halbwegs angstfrei im Haus unterwegs ist. Aber meiner bisherigen Erfahrung nach brauchen die ersten kleinen Baby-Steps am längsten. Wenn die mal geschafft sind, geht es häufig etwas flotter voran.

    Ich würde den Clicker - bzw. dessen häufige und nahezu alternativlose Verwendung im Hundetraining - tatsächlich auch als Trend bezeichnen. Der hat zweifellos seine Daseinsberechtigung und ist ein tolles Tool, um punktgenau zu bestätigen. Aber die Anzahl an Hundeschulen hier in der Gegend, die nur noch mit Clicker arbeiten, hui. Da heißts bei der Anmeldung ganz selbstverständlich, dass du deinen Clicker mitbringen sollst und wenn du keinen hast, dann kauf dir halt einen, weil alles andere ist Mist. Und das finde ich absoluten Quatsch. Wir leben hier seit Jahren wunderbar mit Clicker im Schrank und stattdessen einem Schnalzen - wo genau soll da der Unterschied sein?


    Letztes Jahr war hier außerdem "Canicross" voll der Trend. Da meinte ällhui irgendein Frühlings-Sportler, mit dem untrainierten, gerne auch nicht ansatzweise durchgecheckten Hund nun Joggen gehen zu müssen und das dann unter "Canicross" laufen zu lassen. Da wurden arschteure Zughundegeschirre angeschafft, ne komplette Sportausstattung für den Mensch gekaut, diverse Nahrungsergänzungsmittelchen für nach dem Sport verfüttert - und ein paar Monate später hat man das Gespann nie wieder Joggen gesehen.


    Was dafür meiner Meinung nach gerne mal ein Trend werden dürfte: Ruckdämpfer. Bin ich seit einigen Monaten ein absoluter Fan von und ich verstehe tatsächlich überhaupt nicht, warum das so wenige Hundehalter nutzen (und wie die Existenz von denen so lang an mir vorbei gehen konnte) :tropf:

    Wir waren heute nach Ewigkeiten mal wieder auf DER Hundemeile unterwegs. Habe ich mit meinem Leinenpöbler lange Zeit gemieden, weil der Weg da nur so 3 bis 5 Meter breit ist und über die gesamte Strecke keine Chance zum Ausweichen besteht.

    Tja, heute haben wir uns mal getraut und siehe da, es lief (für unsere Verhältnisse) richtig gut!

    Ein paar kleine Aussetzer gab's (fixierende Flexi-Flitzer und so), aber bei den meisten Begegnungen hat sich das Hundchen echt ganz toll zusammengerissen :herzen1:

    Ich kann mir nicht vorstellen das man damit Vertrauen aufbaut. Ich bleibe dabei: du hast Angst vor Gewitter, bezahl jemand der dich Nachts aus dem Bett zerrt und bei Gewitter einfach in den Wald stellt, am besten noch mit Füßen ins Wasser.

    Oder Spinnenangst: ach, komm schon- jemand erklärt dir auf Russisch wie man eine Spinne hält und drückt dir diese dann in die Hand.

    Super oder, da fasst du doch sofort vertrauen und alle Ängst sind weg?

    Es gibt tatsächlich auch Hunde, die Angst vor der Angst haben. Also Hunde, die einfach ewig in ihrem SafeSpace bleiben würden, weil es ja sein könnte, dass sie Angst bekommen. Das sind dann häufig Kandidaten, die sich, wenn man sie bestimmen lässt, immer früher und immer vehementer gegen Fortschritte wehren.

    Bei solchen Hunden braucht es manchmal schon einen sanften Zwang, damit sie überhaupt mal in die Situation kommen, um zu merken, dass da nichts Schlimmes passiert.


    Speziell in dem hier beschriebenen Fall gibt es dafür keine Indikation und deshalb würde ich solche Aktionen hier auch lassen, bis ein wirklich fachkundiger Trainer drüber geschaut hat. Trotzdem finde ich es nicht sinnvoll, das Thema Angsthund (oder auch nur extrem unsicherer Hund) so zu pauschalisieren. Beide Ansätze haben ihre Daseinsberechtigung, es kommt halt auf den Hund an.

    Da ist ja nun einiges schief gegangen bei der Vermittlung. Aber zu diskutieren, wen nun welche Schuld trifft, ist doch müßig. Es gibt miese Orgas, die nicht aufklären und Anfängern extrem problematische Hunde vermitteln. Es gibt Interessenten, die sich einfach nicht genug selbst informieren. Und es gibt Hunde, die im Shelter tatsächlich komplett anders drauf sind als in der Endstelle. Fakt ist, jetzt ist das Kind schon in den Brunnen gefallen und der Hund ist halt da.


    Aber das das lustige ist ja, wenn es, und da scheint ihr Experten euch ja einige zu sein, es nicht reicht, sich so gut es geht zu belesen und beraten zu lassen, WAS DANN?

    Ihr habt da vermutlich einen Typ Hund, der selbst die erfahrensten Hundehalter ins Schwitzen bringen würde. Da reicht Belesen und Beraten einfach nicht.


    Herdenschutzhunde sind dazu da, ihre Herde eigenständig zu beschützen - und das wenn nötig auch sehr kompromisslos unter dem Einsatz ihres eigenen Lebens. Heißt das sind Hunde, die nicht nur ein bisschen bellen, sondern, wenn sie es für nötig halten, eben auch töten (oder bei dem Versuch selbst getötet werden).


    Gut gezogene und ausgebildete Herdenschutzhunde sind deshalb noch lange keine Tötungsmaschinen. In der Regel haben die eine sehr lange Lunte und können ganz wunderbar differenzieren, wann eine tatsächliche Gefahr droht und wie intensiv sie reagieren müssen, um diese abzuwehren.

    Aber ihr habt eben gerade keinen gut gezogenen und ausgebildeten HSH, sondern einen Mix mit mieser Vorgeschichte. Für den ist alles eine Gefahr. Und sehr wahrscheinlich hat der auch nicht die Nervenstärke, um sinnvoll zu differenzieren, wann sich die "mildeste Maßnahme" eignet.


    Es kann - eben durch den Mixanteil - natürlich auch sein, dass euer Hund zwar den Körper eines HSH hat, aber im Wesen z.B. voll der Terrier ist. Aber wenn es blöd läuft, dann habt ihr da einfach einen extrem unsicheren HSH, der in allem, was euch begegnet, eine große Gefahr sieht und dann eigenständig entscheidet, dass er diese Gefahr unter dem Einsatz von Zähnen von euch fernhält. So eine Mischung aus Genetik und Verhalten hat einfach das Potential, ernsthaft gefährlich für die Umwelt zu werden, und das muss euch bewusst sein.


    Ich kann den anderen deshalb auch nur zustimmen und würde so schnell wie möglich den Kontakt zu einem HSH-erfahrenen Trainer suchen. Wenn ihr das mit diesem Hund durchziehen wollt, steht euch vermutlich eine echt harte Zeit bevor, in der ihr im Schnelldurchlauf unfassbar viel lernen müsst. Ich denke schon, dass das klappen kann - wenn ihr offen genug seid, eure Vorstellungen zur Hundehaltung anzupassen, euch da richtig reinzuhängen und verdammt viel Zeit, Geld, Schweiß und Geduld zu investieren. Die passende Wohnlage habt ihr zumindest. Aber selbst da braucht ihr eine wirklich kompetente Beratung und Anleitung für, das kann weder das Internet noch eine normale Hundeschule leisten.


    Das andere ist dann, dass ihr meiner Meinung nach zu schnell zu viel wollt. Ja, manche Hunde spazieren schon am Tag der Ankunft fröhlich durch die Gegend und alles passt. Andere sind vielleicht ein bisschen schissig und unsicher, aber das gibt sich dann zügig. Aber es gibt eben auch Kandidaten, die Monate oder gar Jahre brauchen, um wirklich aufzubauen. Für solche Kandidaten sind 2 Wochen nichts.

    Du weißt ja nicht mal, ob der Hund jemals schon ein Haus von Innen gesehen, geschweige denn so eng mit Menschen zusammengelebt hat wie jetzt.


    Ich würde deshalb erstmal gar nichts weiter vom Hund erwarten und ihn auch nicht künstlich motivieren, den Kontakt zu suchen oder ihn irgendwie rauszubringen. In einer ruhigen Ecke Futter und Wasser bereitstellen und abwarten. Dass er nachts rumläuft ist ja schonmal was und wenn ihr langsam erste Fortschritte seht, wird das schon.


    Und bitte, bitte ladet nicht einfach einen anderen Hund zu euch ein! Gerade wenn euer Hund genetisch mitbringt, dass er die Dinge, die ihm wichtig sind, vor fremden Menschen/Hunden/... beschützt, kann das richtig gefährlich werden. Eurem Hund liegen die Nerven eh schon blank. Der einzige SafeSpace, das absolut wichtigste, was er gerade hat, ist seine Stoffbox. Wenn da dann plötzlich ein anderer Hund drauf zuspaziert, kann das richtig unschön ausgehen.

    Ich komme ursprünglich aus der Großstadt, hab dann in nem Dorf gelebt, wieder in der Stadt, nochmal im Dorf usw. Aktuell wohne ich in der Kleinstadt, Gassi gehen wir allerdings auf dem Land. Ich laufe da in der Regel auf Kieswegen oder asphaltierten Wegen in der Pampa.

    Die meisten Wege sind nur für den landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben, neben diversen Traktoren begegnen uns dadurch pro Tag "nur" so 3 Spaziergänger/Jogger und 5 Radfahrer.


    Was das Grüßen angeht, bin ich inzwischen ein echtes Chamäleon: In der Stadt grüße ich nicht, auf dem Land schon, in der Kleinstadt je nach Augenkontakt und Alter des Gegenübers, Joggern, Radfahrern und allen, die sonst wie ihren Atem brauchen, nicke ich freundlich zu.

    Meistens passt das dann auch und es kommt ein Gruß oder eben ein Nicken zurück. Allerdings bin ich auch nicht sauer, wenn da nichts kommt.


    Ein "Danke", wenn ich meinen Hund ran nehme, würde ich auch niemals erwarten.

    Ganz im Gegenteil: Inzwischen ist es so weit, dass ich mich bedanke, wenn insbesondere Radfahrer auf sich aufmerksam machen, bevor sie vorbei düsen. Das kommt hier leider sehr selten vor, vielleicht einmal in der Woche. Ganz aktuell nervt mich das wieder etwas, weil ich mich durch die hohen Maisfelder ständig umdrehen muss und es trotzdem immer wieder zu Situationen kommt, in denen plötzlich ein Radfahrer mit einer Affengeschwindigkeit von hinten um die nicht einsehbare Kurve geschossen kommt (und dann gerne noch motzt, weil wir existieren). Den großen Rest des Jahres habe ich aber einfach akzeptiert, dass ich mich öfters nach hinten umdrehe und dadurch möglichen Unfällen oder blöden Situationen vorbeuge. Dann muss ich mich nämlich auch viel weniger aufregen.

    Im Gegensatz dazu nehme ich übrigens die landwirtschaftlichen Arbeiter (wie nennt man das eigentlich?) auf dem Traktor etc. als super, super freundlich und rücksichtsvoll wahr. Das sind die einzigen, die immer grüßen, langsamer fahren und sich sehr regelmäßig bedanken, wenn ich den Hund anleine und aus dem Weg gehe. Das freut mich immer sehr, gerade da das für mich eigentlich die letzte Personengruppe ist, die das machen bräuchte. Die machen da immerhin ihren Job und ich bin "nur" Gast zum Freizeitvertreib.


    Also freuen, wenn mich jemand grüßt, klingelt, auf sich aufmerksam macht oder sich gar bedankt? Ja, total. Aber erwarten tu ich das nicht.