Beiträge von Schäferterrier

    Ob die Hunde mit dem mehrfachen Halterwechsel gut zurechtkommen, hängt vom Individuum und auch von der Rasse ab.

    Sehe ich auch so.


    Es gibt diese "Hallo, hier bin ich!"-Hunde, die sich schnell mit neuen Situationen arrangieren, da gar keine Berührungsängste haben und das Leben halt so nehmen, wie es kommt.

    Und es gibt die etwas bedachteren, unsichereren, strukturliebenderen Hunde, denen Veränderungen eher schwer fallen.


    Mein eigener Hund gehört zu letzterer Kategorie. Der kriegt schon Stress, wenn irgendwas in seiner Tagesstruktur nicht so ist, wie er es gewohnt ist. Routine, Erwartungssicherheit und gleichbleibende Abläufe sind hier das A und O, um das schwache Kontrolletti-Nervenkostüm im Griff zu behalten. Für diesen Hund wäre ein Umzug erstmal Stress pur, da bin ich mir absolut sicher.


    Mein früherer Gassihund war da aber z.B. das komplette Gegenteil: Der hatte so ein unfassbares Grundvertrauen in die Welt, war so sorglos unterwegs und hatte nie Probleme mit fremden Umgebungen, Abläufen oder Strukturen. Der kam in einen Raum rein und war angekommen. Nachteil: Der wäre auch ohne zu überlegen mit jedem fremden Menschen mitgegangen, der ihn dazu aufgefordert hätte :lol: Ich bin mir sehr sicher, der hätte sich bei einer Abgabe innerhalb kürzester Zeit quasi überall daheim gefühlt.


    Es gibt einfach solche und solche Hunde. Manche machen einen Halterwechsel problemlos mit, für andere wäre es die absolute Katastrophe. Wichtig finde ich halt, vor einer eventuellen Abgabe ganz unemotional zu überlegen, zu welcher Sorte der eigene Hund gehört und dann zu entscheiden, ob es das Wert ist.

    Wie lange ist die erste Ohrenentzündung denn her? Kann es sein, dass die einfach noch nicht richtig ausgeheilt war? Oder dass die Ohrenentzündung eventuell andere Gründe hat (Schwimmen, Gräserallergie etc.?)


    Weil dann könnte es doch auch einfach sein, dass sie Lamm nicht so gut verträgt. Kann meiner vom Magen her auch nicht gut ab, Pferd oder Fisch geht da deutlich besser.


    Wenn du aber sicher bist, dass die Symptome auf das Futter zurückzuführen sind, würde ich mal den Hersteller wechseln. Möglichst zu einem, der nicht viel zusätzliches Pipapo drin hat. Viele Hersteller nutzen nämlich immer dieselben Inhaltsstoffe (Kräuter, Obst, Gemüse etc.), auch wenn sich die Fleischsorte unterscheidet. Kann ja auch sein, dass sie da auf irgendwas reagiert. Gerade bei Allergien reicht ja oft schon eine minimale Menge, um Symptome hervorzurufen.

    Und die Hundehalterin muss nicht einmal auf ihr geliebtes Hobby verzichten, nur auf die Aussicht, mit einem besonders talentierten Hund ganz oben zu landen. Ob das dann überhaupt klappen würde, ist aber unklar. In diesem Fall finde, dass sie den Arsch zusammenkneifen und zu der Verantwortung stehen soll, die sie bei der Anschaffung übernommen hat.

    Ist es nicht vollkommen unerheblich, wie schlimm oder nicht schlimm du oder ich oder sonst wer die Einschränkungen im Sport durch diesen Hund finden?

    Wichtig ist doch, wie sich die TE damit fühlt und sie scheint damit auf lange Sicht unglücklich zu sein. Ihr diese Gefühle abzusprechen oder sie klein zu reden - aus einer ganz anderen Position heraus, mit ganz anderen Vorstellungen, Wünschen, Prioritäten und Lebensentwürfen - finde ich nicht fair.

    Nur weil etwas für mich persönlich nicht allzu schlimm ist, heißt das doch noch lange nicht, dass es für andere nicht wirklich schlimm sein kann.

    Wie genau kommunizierst Du das?

    Puh, da gibt es keine wirkliche Anleitung für. Das ist einfach ein ehrliches, aus dem Herzen kommendes Grenzen-setzen mit entsprechender Körpersprache, Ton und Mindset.


    Wenn dir z.B. ein fremder Mensch auf der Straße einfach so heftig an den Haaren ziehen würde (dummes Beispiel, ich weiß :lol: ), wie reagierst du dann? Wahrscheinlich eher nicht nach vorher festgelegtem, pädagogisch wertvollem Plan, sondern vielleicht mit einem sehr entrüsteten, absolut ernst gemeinten "EY!" und du schubst die Hand weg oder so. Auf jeden Fall reagierst du da vermutlich aus dem Bauch heraus, ehrlich und direkt und setzt eine Grenze.


    Und genau diese Energie darf man bei klaren Grenzüberschreitungen finde ich auch beim Hund einsetzen. Das ist Kommunikation. Die ist nicht immer nett, die ist auch oft nicht genau geplant, aber sie ist wie gesagt ehrlich und direkt und eine ganz arg wichtige Basis für ein gemeinsames Zusammenleben.


    Während wir im Kontakt mit anderen Menschen oft wenig Probleme haben, klare Grenzüberschreitungen, Frechheiten und richtig doofes Verhalten entsprechend zu quittieren, wird da beim Hund häufig ein ziemliches Heckmeck draus gemacht. Da wird Alternativverhalten auftrainiert, ein Abbruch-Signal konditioniert, unerwünschtes Verhalten ignoriert oder umgelenkt usw.

    Das hat zweifellos alles seine Daseinsberechtigung, im richtigen Moment, beim richtigen Hund und im richtigen Kontext. Aber sich bei der Hundeerziehung nur darauf zu verlassen, finde ich schade. Hunde sind so intelligente, soziale Lebewesen, die verstehen Kommunikation in der Regel besser als so mancher Mensch. Warum also die Kommunikation mit unseren Hunden an vielen Stellen so arg verkomplizieren und um 20 Ecken denken?


    Ich kenne keinen Hund, der nicht davon profitiert hat, wenn sein Mensch einfach mal ehrlich mit ihm kommuniziert hat. Ohne Marker-Signal, sondern mit echter Freude und Lob aus dem Bauch heraus genauso wie ohne Abbruch-Signal, sondern mit einem kurzen, gepfefferten Anschiss, wenn Hund Scheiße gebaut hat.


    Ich bin selbst sehr verkopft und habe lange versucht, im Hundetraining alles perfekt und pädagogisch wertvoll nach Lehrbuch aufzubauen. Letztendlich habe ich aber festgestellt: Weniger Kopf und mehr Herz ist manchmal ganz heilsam.

    Wenn es wirklich immer erst dann losgeht, wenn dein Mann die Matratze reinholt und sich hinlegen will: Wäre es eine Option, dass er stattdessen auf dem Sofa schläft? Oder, falls das nicht geht, dass zumindest die Matratze tagsüber auf dem Boden liegen bleibt?


    Euren Tagesablauf finde ich ganz passend, da sehe ich eher nichts, wo ich sagen würde, daran liegt's. Und da sie ja sonst auch gut zur Ruhe zu kommen scheint, vermute ich eher, dass da einfach irgendeine doofe Verknüpfung mit der Matratze oder deinem Mann auf dem Boden entstanden ist.

    Vielleicht war ihr das erste Mal die Korrektur zu arg, als sie an die Matratze und das Kopfkissen gegangen ist. Vielleicht ist die Position deines Mannes am Boden mit Spiel verknüpft. Vielleicht findet sie es auch einfach nur lustig, in die Matratze zu beißen und dabei aufzudrehen und da Party zu machen. Kann alles, muss nichts.


    Aber ich würde versuchen, einfach mal diese Verknüpfung zu umgehen und zu schauen, ob es dadurch schon besser wird. Wenn das nicht hilft und sie nachts trotzdem aufdreht, könnt ihr immer noch am Tagesablauf schrauben.

    Übersprungsverhalten kriegst du in den Griff, wenn du den Stress in den Griff kriegst.


    Wie man das angehen kann, da hast du ja schon einige Tipps bekommen. Ich möchte dazu aber nochmal sagen, dass Stress in der Regel ein ganzheitliches Problem ist. Die von dir identifizierten Auslöser sind vermutlich nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Auch wenn dein Hund daheim schläft und ruhig ist - das ist meiner auch und trotzdem läuft er draußen gerne mal auf 180.


    Ob es nach der Pubertät besser wird, kommt vor allem darauf an, was alles in den Stress mit reinspielt.

    Bei manchen Hund-Halter-Gespannen ist der Stress hausgemacht, weil der Halter einfach zu viel Impulskontrolle und Frustrationstoleranz vom Hund erwartet. Bei anderen ist es eher eine Umweltunsicherheit, beim nächsten Jagdreize, bei wieder anderen einfach die gesamte Masse an Reizen, und bei einigen sind es tatsächlich die Umbauarbeiten im Gehirn oder das Sexualverhalten. Gerade letzteres kann nach der Pubertät besser werden - aber wie gesagt, in der Regel ist es trotzdem ein ganzheitliches Problem, bei dem mehrere Faktoren nicht stimmen, und gerade bringt euch der Ausblick auf "nach der Pubertät" sowieso nicht viel. Deshalb schau doch nochmal, wo du ganz aktuell ansetzen kannst, um deinem Hund das Leben zu erleichtern und ihm ein bisschen Stress zu nehmen.


    Und zu den Korrekturen:

    Ich halte nicht so viel davon, Übersprungshandlungen generell zu verbieten. Die Energie ist da, die Energie muss raus und einem eh schon gestressten Hund zu verbieten, seinen Stress in irgendeiner Form auszuleben, führt nur zu noch mehr aufgestautem Stress.

    Aber: Unsere Grundregeln im Zusammenleben gelten immer. Und eine davon ist, dass mein Hund mich nicht beißt.

    Mein Rüde darf im Stress rennen, bellen, sich anschleichen, auf mich zurasen usw. wie er lustig ist, das korrigiere ich nicht. Aber wenn auch nur ein Zähnchen meine Kleidung berührt, ist hier der Ofen aus. Da gibt es dann auch kein Umlenken oder Alternativverhalten, sondern ein ganz klares und punktgenaues "Mach das nochmal und dir fällt der Himmel auf den Kopf". Auch im Übersprung gibt es Grenzen, die niemals nicht überschritten werden dürfen, und da zählt meine körperliche Unversehrtheit auf jeden Fall dazu.


    Herr Hund hat so jedenfalls sehr schnell gelernt, an mir vorbei statt in mich rein zu rennen. Und falls er doch mal auf die Idee kommt, schnappen zu wollen, reicht ein warnender Blick und er lässt es bleiben. An den restlichen Übersprungshandlungen arbeite ich nach wie vor über Stress-Management.

    Wenn es nur darum geht, die Dosen aufzubrauchen, würd ich mir nicht so viele Gedanken darüber machen, ob die Portionen "perfekt" sind, sondern nach Bauchgefühl zusammen stellen.

    Okay das beruhigt mich auf jeden Fall. Habe erstmal gegoogelt und da wurde eine echte Wissenschaft draus gemacht :tropf: Aber dann probier ich das einfach mal aus und schaue, wie es läuft.

    Hier sind doch bestimmt einige, die sich mit der Kombination Reinfleischdosen + selbst gekochtes Obst/Gemüse/Kohlenhydrate auskennen, oder?

    Ich habe hier nämlich noch einige Reinfleisch-Dosen rumstehen. Da ich die, auch wenn sie als Alleinfuttermittel deklariert sind, nur in Ergänzung mit Gemüse und zusätzlichen KH füttern möchte, bin ich gerade am rechnen, wie das funktionieren könnte, die mit Selbstgekochtem zu ergänzen.

    Habe schon rausgefunden, dass 15 Kilo Hund pro Tag etwa 42g Protein brauchen (?), das wäre ziemlich genau eine 400g Dose. Kann ich da dann einfach noch so 200g gekochten Kartoffeln-Gemüse-Mix zufüttern? :???:


    Das andere ist dann die Versorgung mit Calcium & Co. Da ich ja weniger Dose füttern würde als vom Hersteller angegeben ist, kommt das dann ja auch nicht mehr hin und ich müsste fast extra Zusätze dazugeben, oder?

    Fertig? Nie :lol: Der Bub ist jetzt knapp 4 Jahre alt und ich merke immer noch, wie er sich entwickelt. Die letzten Tage hat er tatsächlich eingesehen, dass Gassi bei 30 Grad doof ist, da wäre letzten Sommer z.B. nicht dran zu denken gewesen.


    Kam da irgendwann der "große Schub" und die "große Änderung"?

    Hier waren es eher mehrere Schübe. So zwischen ein und drei Jahren hat er etwa jedes halbe Jahr nen deutlichen Entwicklungssprung macht. Und sobald man sich dran gewöhnt hatte, kam der nächste :lol:


    Würdet ihr sagen, dass ihr den Charakter früh erkennen konntet und der auch so geblieben ist?

    Den grundlegenden Charakter konnte ich schon recht früh erkennen. Mit etwas fünf Monaten hat er erste kleine Versuche im Kontrollieren gezeigt. Mit ungefähr sieben Monaten hat er sein Territorialverhalten entdeckt und kurz darauf gab es die ersten leichte Provokationen bei anderen intakten Rüden. Und Überraschung: Er ist ein territorialer Kontrolletti geworden, der intakte Rüden doof findet.


    Allerdings waren das unter einem Jahr nur ganz leichte Ansätze. So ein Junghund erprobt ja erstmal ganz vorsichtig, wie die Dinge laufen, bevor er ernst(er) macht. Da musste man deshalb schon sehr genau hinschauen, um das frühzeitig zu erkennen. Wirklich deutlich wurde das alles erst mit so 15 Monaten aufwärts. Da hat er ne Zeit lang echt Gas gegeben und seine Veranlagungen mehr als ausgereizt.

    Mit so 2 1/2 Jahren ist das dann wieder etwas abgeflacht. Er ist da zwar nochmal deutlich ernster geworden, aber hat auch zunehmend angefangen, klarer zu differenzieren, ob es den Stress wirklich Wert ist. Und das entwickelt sich hier bis heute weiter. Gut, hier hat zwischendurch auch die Kastration nochmal für ne gute Portion mehr Gelassenheit gesorgt, aber ich merke immer noch, dass er einfach zunehmend weiser und reifer wird. Ich denke, ganz auf hören die Veränderungen nie.

    HSH ist für mich das Kürzel für Herdenschutzhund. Je nach Rasse, eben mit ihren ganz klassischen Aufgaben. Und da stecke ich den Hollandse Herder nun wirklich nicht rein. :ka:

    Achsooo okay, ich hatte das HSH in dem Kontext als Holländischer Schäferhund gelesen. Ein Herdenschutzhund zieht hier, auch wenn ich sie absolut faszinierend finde, definitiv nicht ein :lol:

    Die beiden, die ich kennen gelernt habe, die waren schon bißchen speziell. Den einen habe ich nur in der UO gesehen, und den anderen bald schon gar nicht mehr.

    Hm ja das deckt sich ja leider auch mit einigen anderen Stimmen hier...


    Mein Working Aussie würde durchaus zu deiner Beschreibung passen😉

    Die Aussies habe ich tatsächlich auch auf dem Schirm. Wobei mich auch da echt das Nervenkostüm abschreckt. Ich bin mit so einem etwas labilen Exemplar groß geworden, das hat mich schon sehr nachhaltig geprägt. Wobei ich denen prinzipiell schon nochmal ne Chance geben könnte.

    Der Chodsky einer Kollegin war leider alles andere als gut vom Nervenkostüm und stabilen Wesen her und scheinbar seien die auch von der Gesundheit nicht soo gut dran.

    Ach man, gerade die Gesundheit ist halt auch so was, was mir echt wichtig ist. Einen gesundheitlichen Pechvogel habe ich hier ja schon und das ist mit ein Grund, wieso ich nun gezielt nicht nochmal im Tierschutz suche.


    Obedience Turniere sind eher still. Die anderen Hunde fanden es auch nicht besonders aufregend.

    Aber der Chodsky Pès und der Suomenlapinkoira der auch da war, waren beide am Dauerbellen. Nicht aggressiv. Eher entweder auffordernd an den HH oder einfach so gefühlt ins nichts.

    Das hat mich nachhaltig abgeschreckt.

    Da ist für mich die Frage, ob die laut sind weil bellfreudig oder eher weil komplett drüber. Ersteres fände ich halb so wild, mit zweiterem hätte ich schon eher ein Problem...