Von den paar Pumis, die ich aus dem ungarischen Tierschutz kenne, muss ich ehrlich sagen: Ich halte die Rasse bei euch für eine unglaublich unpassende Wahl.
Allerdings kommen hier öfters Kunden rein.
Wir wohnen in einer Etagenwohnung in der Großstadt.
Pumis sind sehr territorial und wachen ordentlich.
Ihr könnt davon ausgehen, dass ein Pumi besagte Kunden meldet, ggf. verbellt und schlimmstenfalls stellt, sobald sie den Laden betreten.
Genauso könnt ihr davon ausgehen, dass der ungewöhnliche Geräusche im Haus deutlich meldet. Und dass Begegnungen im Hausflur (oder gar im Aufzug, wenn jemand zusteigen will) eine echte Herausforderung werden.
Die Pumis, die ich kenne, sind da auch wahrlich nicht zimperlich, die würden im Zweifelsfall auch die Zähne einsetzen.
Und dadurch, dass sie recht eigenständig wachen, ist das nicht so easy peasy zu lenken wie bei vielen anderen Rassen.
Der Arbeitsweg kann also auch als längerer Spaziergang genutzt werden.
Schau dir mal an, wofür so ein Pumi ursprünglich da ist. Das ist ein Treib-, Hüte- und Wachhund, der auf einsamen ungarischen Gehöften genutzt wurde (und teils immer noch wird), um zu treiben und zu schützen.
Dementsprechend reden wir hier von einem Hund, der in der absoluten Pampa kleinste Veränderungen (z.B. sich am Horizont nährende Menschen oder Raubtiere) erkennen und darauf sofort eigenständig reagieren soll.
Für so einen Job braucht es einen extrem reizoffen, reaktiven Hund. Einen, der fremde Menschen und Hunde schon auf 100+ Meter genauestens im Blick hat, weil er die nicht in seinem Dunstkreis will.
Das tagtäglich in der Großstadt, wo man eng an eng mit ständig wechselndem Input und fremden Lebewesen umgehen muss und quasi dauerhaft die Individualdistanz eines solchen Hundes unterschritten wird, puh. Da kann der Arbeitsweg ganz schnell zu nem Spießrutenlauf werden, einfach weil der Hund mit dieser Umgebung - für die er wie gesagt so gar nicht gemacht ist! - komplett überfordert ist.
Wir sind sehr sozial, treffen gerne Freunde im Cafe oder in Restaurants.
Wie gesagt: Der Pumi wacht. Und da der wie alle ungarischen Hüter recht flexibel eingesetzt wurde, teils auch zum Bewachen der Herde, gibt es da Kandidaten, die ein sehr mobiles Territorialverhalten mitbringen. Nicht alle, aber durchaus nicht selten, dass so ein Pumi nicht nur das eigene Haus, sondern auch die Parkbank, das Auto oder eben den Tisch im Café bewacht.
Und wie gesagt: Gerade beim Wachen agieren die sehr eigenständig. Heißt wenn Pumi entscheidet, dass er den Kellner oder andere Gäste nicht mehr an euren Tisch lassen will, habt ihr im Zweifelsfall alle Hände voll zu tun.
Das mit dem "Kleffen" hatten wir eben auch gehört, und diese Sorge erwähnt und er meinte das ist alles mit Training und Erziehung regelbar.
Genetik ist Genetik - die kannst du auch mit der besten Erziehung nicht wegtrainieren.
Also versteh mich nicht falsch, mit Erziehung (und manchmal auch einfach Management) kann man so einen Hund schon dazu bringen, dass er soweit unauffällig mitläuft. Aber das heißt noch lange nicht, dass man nicht immer einen Daumen drauf haben muss. Dass man nicht bei jeder Begegnung voll da sein muss. Dass man den Hund nicht dauerhaft genau im Auge behalten muss. Dass man nicht konstant die Umwelt checken muss. Und das eben ggf. ein Hundeleben lang.
Die eine Frage ist, ob ihr das wirklich so wollt. Die andere Frage ist für mich, ob man dem Hund damit einen Gefallen tut, ihn in eine Umgebung zu setzen, in der er dauerhaft genau reguliert werden muss, weil er sich sonst nicht zurechtfindet.
wir haben auf jeden Fall auch Bock mit dem Hund zu arbeiten
Was heißt denn "arbeiten" für euch?
Wir hatten auch schon Pudel im Auge und dachten aber dass wir Lust auf etwas 'anderes' haben.
Irgendjemand (ich weiß leider nicht mehr wer) hat hier mal so oder so ähnlich gesagt:
Dass eine Hunderasse selten ist, hat meist einen Grund. Und der ist in der Regel nicht, dass die Rasse ein super Geheimtipp ist, den sonst noch niemand entdeckt hat, sondern einfach, dass kaum ein Mensch die hierzulande wirklich freiwillig haben mag.