Beiträge von Schäferterrier

    Unsere Nacht von Samstag auf Sonntag war z.B. in Ordnung. Da hat er sich nur 1x gemeldet. Der Samstag war aber auch bestimmt anstrengend für ihn: Wir waren an neuen Orten, sind mehr als sonst gelaufen und zum Abschluss waren wir noch im Restaurant um die Ecke (da liegt er dann immer auf seiner Decke mit seinem Kauholz bzw. er schläft schnell ein).

    Mal abgesehen davon, dass es natürlich sein kann, dass er besser durchgeschlafen hat, weil er einfach müder war: Habt ihr da zur gleichen Zeit gefüttert wie sonst immer oder etwas früher/später?


    Manchmal kann man da mit einem Verschieben der letzten Mahlzeit schon viel erreichen.


    Was auch eine Idee wäre: Abends vor dem Zubettgehen nochmal ein paar Meter laufen. Also eben nicht nur zum Lösen rausgehen, sondern den Hund richtig zu bewegen. Manchen Hunden "reicht" 1x Pinkeln einfach nicht, um dann bis zum nächsten Morgen durchzuhalten.

    Insbesondere bei Rüden würde ich mich eh mal drauf einstellen, dass die Sache mit dem Leerpinkeln erstmal vorbei ist, sobald das Hundchen das Markieren für sich entdeckt :roll:


    Letztendlich ist er aber halt auch noch sehr jung, das muss man einfach sagen. Vermutlich wird sich das in den nächsten Wochen eh geben.


    Ich persönlich würde, bevor ich da weiter viel experimentiere, lieber in den sauren Apfel beißen und es noch die paar Wochen durchhalten.

    Ich hab mir gestern Schmerzen beim Hund angeschaut, das hat mich leider nicht so abgeholt. Fand es irgendwie zäh und was Neues war für mich jetzt auch nicht dabei. Schade.


    Dafür habe ich eben flying-paws Beitrag zu den Hütehunden gesehen, den find ich super :applaus: Besonders der Vergleich zwischen den verschiedenen Hütehund-Typen und die Verbindung zu Jagd- und Sozialverhalten fand ich schön aufgeschlüsselt.


    An einer Frage hat sich aber von Anfang an mein Hirn aufgehangen und ich komm nicht davon los: Wenn Hütehunde an der Herde den Part des "Wolfs" darstellen - wie ist das dann, wenn man sowohl mit HSHs als auch mit Hütis an ner Herde arbeitet? Knallts da nicht mal? :???:

    (Oder gehört die Frage eher in den Hunde an der Herde-Thread?)


    Morgen will ich unbedingt das Webinar zum Lauern schauen. Da bin ich echt gespannt, weil das bei uns auch so ein leidiges Thema ist... :pfeif:

    Sind die Webinare denn live oder kann ich das dann auch später am Abend gucken?

    Von den paar Pumis, die ich aus dem ungarischen Tierschutz kenne, muss ich ehrlich sagen: Ich halte die Rasse bei euch für eine unglaublich unpassende Wahl.

    Allerdings kommen hier öfters Kunden rein.

    Wir wohnen in einer Etagenwohnung in der Großstadt.

    Pumis sind sehr territorial und wachen ordentlich.

    Ihr könnt davon ausgehen, dass ein Pumi besagte Kunden meldet, ggf. verbellt und schlimmstenfalls stellt, sobald sie den Laden betreten.

    Genauso könnt ihr davon ausgehen, dass der ungewöhnliche Geräusche im Haus deutlich meldet. Und dass Begegnungen im Hausflur (oder gar im Aufzug, wenn jemand zusteigen will) eine echte Herausforderung werden.


    Die Pumis, die ich kenne, sind da auch wahrlich nicht zimperlich, die würden im Zweifelsfall auch die Zähne einsetzen.

    Und dadurch, dass sie recht eigenständig wachen, ist das nicht so easy peasy zu lenken wie bei vielen anderen Rassen.

    Der Arbeitsweg kann also auch als längerer Spaziergang genutzt werden.

    Schau dir mal an, wofür so ein Pumi ursprünglich da ist. Das ist ein Treib-, Hüte- und Wachhund, der auf einsamen ungarischen Gehöften genutzt wurde (und teils immer noch wird), um zu treiben und zu schützen.

    Dementsprechend reden wir hier von einem Hund, der in der absoluten Pampa kleinste Veränderungen (z.B. sich am Horizont nährende Menschen oder Raubtiere) erkennen und darauf sofort eigenständig reagieren soll.

    Für so einen Job braucht es einen extrem reizoffen, reaktiven Hund. Einen, der fremde Menschen und Hunde schon auf 100+ Meter genauestens im Blick hat, weil er die nicht in seinem Dunstkreis will.


    Das tagtäglich in der Großstadt, wo man eng an eng mit ständig wechselndem Input und fremden Lebewesen umgehen muss und quasi dauerhaft die Individualdistanz eines solchen Hundes unterschritten wird, puh. Da kann der Arbeitsweg ganz schnell zu nem Spießrutenlauf werden, einfach weil der Hund mit dieser Umgebung - für die er wie gesagt so gar nicht gemacht ist! - komplett überfordert ist.

    Wir sind sehr sozial, treffen gerne Freunde im Cafe oder in Restaurants.

    Wie gesagt: Der Pumi wacht. Und da der wie alle ungarischen Hüter recht flexibel eingesetzt wurde, teils auch zum Bewachen der Herde, gibt es da Kandidaten, die ein sehr mobiles Territorialverhalten mitbringen. Nicht alle, aber durchaus nicht selten, dass so ein Pumi nicht nur das eigene Haus, sondern auch die Parkbank, das Auto oder eben den Tisch im Café bewacht.

    Und wie gesagt: Gerade beim Wachen agieren die sehr eigenständig. Heißt wenn Pumi entscheidet, dass er den Kellner oder andere Gäste nicht mehr an euren Tisch lassen will, habt ihr im Zweifelsfall alle Hände voll zu tun.


    Das mit dem "Kleffen" hatten wir eben auch gehört, und diese Sorge erwähnt und er meinte das ist alles mit Training und Erziehung regelbar.

    Genetik ist Genetik - die kannst du auch mit der besten Erziehung nicht wegtrainieren.


    Also versteh mich nicht falsch, mit Erziehung (und manchmal auch einfach Management) kann man so einen Hund schon dazu bringen, dass er soweit unauffällig mitläuft. Aber das heißt noch lange nicht, dass man nicht immer einen Daumen drauf haben muss. Dass man nicht bei jeder Begegnung voll da sein muss. Dass man den Hund nicht dauerhaft genau im Auge behalten muss. Dass man nicht konstant die Umwelt checken muss. Und das eben ggf. ein Hundeleben lang.


    Die eine Frage ist, ob ihr das wirklich so wollt. Die andere Frage ist für mich, ob man dem Hund damit einen Gefallen tut, ihn in eine Umgebung zu setzen, in der er dauerhaft genau reguliert werden muss, weil er sich sonst nicht zurechtfindet.


    wir haben auf jeden Fall auch Bock mit dem Hund zu arbeiten

    Was heißt denn "arbeiten" für euch?


    Wir hatten auch schon Pudel im Auge und dachten aber dass wir Lust auf etwas 'anderes' haben.

    Irgendjemand (ich weiß leider nicht mehr wer) hat hier mal so oder so ähnlich gesagt:


    Dass eine Hunderasse selten ist, hat meist einen Grund. Und der ist in der Regel nicht, dass die Rasse ein super Geheimtipp ist, den sonst noch niemand entdeckt hat, sondern einfach, dass kaum ein Mensch die hierzulande wirklich freiwillig haben mag.

    Es klingt so, als ob das Clickgeräusch DIE Belohnung ist.

    Dem ist nicht so!

    Es markert nur, WAS der Hund da gerade so toll gemacht hat und ist ein Versprechen auf eine Belohnung, oft in Form durch ein Leckerchen. Kann aber auch was anderes sein, was der Hund halt eben als Belohnung sieht.

    Das ist meines Wissens nach davon abhängig, wie man den Clicker aufgebaut hat.

    Durch klassische Konditionierung kann der Clicker, wenn man es richtig aufbaut, auch zum sekundären Verstärker werden und somit selbst als Belohnung fungieren.

    Allerdings spricht da nicht jeder Hund gleich gut drauf an...

    Meine Erfahrung ist, dass gerade das Umwelt wahrnehmen PLUS ansprechbar sein die Königsdisziplin für reizoffene Hunde ist.


    Hier ging in spannenden Gebieten ganz lange nur entweder/oder. Also entweder Hund war mit seiner gesamten Aufmerksamkeit bei mir und nur bei mir oder er war eben komplett im Außen. Die Aufmerksamkeit zu teilen fiel ihm da einfach wahnsinnig schwer.


    Ich habe dann tatsächlich erstmal geübt, dass er an diesen Stellen nur bei mir ist. Ich habe ein Signal (hier heißt es "ran") eingeführt, auf das er quasi im lockeren Fuß voll orientiert direkt neben mir läuft. Kein Schnüffeln, kein Umwelt gucken, einfach nur Konzentration auf mich. Kann man super mit Leckerlies oder Clicker für Aufmerksamkeit/Orientierung/Blickkontakt aufbauen, aber braucht halt Geduld.


    Erst als das wirklich gut saß habe ich ihm nach und nach mal kurzzeitig eine Freigabe gegeben, um in den Gebieten auch mal schnüffeln zu gehen. Sobald ich gemerkt habe, dass er wieder zu sehr im Außen ist, ging es eben wieder zurück in den Orientierungsmodus.


    Inzwischen klappt das richtig gut und er bleibt auch bei sehr aufregenden Streckenabschnitten super ansprechbar. Man muss halt meiner Erfahrung nach erstmal nen Fuß in die Türe bekommen. Und wenn das momentan nur ohne Schnüffeln und Co. geht, joa, dann ist das eben vorübergehend so.


    Btw, wenn du sagst, die Orientierung ist im kompletten Freilauf ohne Schlepp (hab ich das richtig verstanden?) deutlich besser: Dann würde ich mich auch mal selbst hinterfragen. Ich äh, man:hust: neigt ja doch ab und an dazu, durch die Absicherung per Schleppleine etwas nachlässiger zu werden, was das Belohnen von Orientierung & Co. angeht. Oder einfach später einzugreifen und weniger aufmerksam zu sein als ohne Schleppleine. Trägt das vielleicht auch zum Problem bei?

    Ein kleiner Nachtrag von mir zur Impulsivität: Ich erlebe sowohl im beruflichen Kontext als auch bei mir selbst, dass Impulsivität oft nur vordergründig mit mangelnder Geduld zusammenhängt. Oftmals ist es schlicht das Gefühl der Überforderung, das einen so schnell ausrasten lässt.


    Allein das Wissen darüber, wie man weiter verfahren kann, wenn etwas eben nicht auf Anhieb klappt, kann da wahre Wunder bewirken. Oder das Verstehen, warum etwas gerade nicht so klappt wie gewünscht.


    Kann es sein, dass deine Impulisivität einfach daraus resultiert, dass du nicht weißt, was da gerade schief läuft?

    Das klingt echt verfahren bei euch.


    Deine Impulsivität ist in erster Linie dein Ding. Ich persönlich finde den daraus resultierenden Umgang mit deiner Hündin nicht richtig, aber was du daraus machst und wie du da weiter verfahren möchtest, musst du entscheiden.


    Was ich allerdings als zweites ganz großes Problem sehe, ist deine Perspektive auf das Lernverhalten deines Hundes.

    Ja, sie weiß genau was es bedeutet. Ich habe sie von Anfang immer mit einer Leine vom Sofa runtergeführt und dabei "runter" gesagt. Das selbe im Schlafzimmer. Mit der Leine rausgeführt und "raus" gesagt. Aber es klappt einfach nicht.

    Du hast sie herunter geführt und das Runterführen benannt.

    Das heißt noch lange nicht, dass sie auch weiß, dass es für sie super lohnenswert ist, auf "runter" selbstständig vom Sofa zu kommen.

    Also jetzt mal ehrlich: Woher soll sie das auch wissen? Wie soll sie diese Verknüpfung herstellen?


    Überleg mal, dein Arzt sagt dir vor jeder Spritze immer schon "Achtung, kurzer Pieks". Okay, ist doof, aber du weißt, was passiert. Weil der Arzt es benannt hat (so wie du das Runterführen).

    Aber du würdest doch im Leben nicht auf die Idee kommen, dir das nächste Mal auf "Achtung, kurzer Pieks" die Spritze selbst reinzujagen?


    Hast du deiner Hündin überhaupt mal gezeigt, dass es sich für sie lohnt, mit dir zusammen zu arbeiten? Dass es Spaß macht und ihr nur Vorteile bringt, wenn sie auf deine Signale eine Reaktion zeigt? Also kurz: Wie das gemeinsame Lernen überhaupt funktioniert?


    Manche Hunde (aus schlechter Haltung, aus dem Ausland etc.) haben auch in höherem Alter noch gar nicht wirklich gelernt, wie Zusammenarbeit mit dem Mensch funktioniert. Denen muss man erstmal das Konzept von "Aktion -> Reaktion -> Belohnung" beibringen. Das heißt nicht, dass diese Hunde schwer von Begriff sind! Denen fehlt einfach nur die Erfahrung, dass sich die Zusammenarbeit mit dem Mensch für sie lohnt. Und warum sollten sie das dann machen?


    Schaffst du es, deine Hündin mal wirklich so richtig happy zu machen?


    Verbales Lob geht vielen Hunden am Hintern vorbei. Btw vor allem intelligenten Hunden - die checken nämlich besonders schnell, dass sie von nem nett gesäuselten "fein" oder "super" im Endeffekt so gar nix haben. Und wenn deine Hündin eh noch nicht verstanden hat, dass es für sie sinnvoll ist, dich glücklich zu machen, gleich dreimal nicht.


    Wenn du sie nicht über Futter kriegst, dann nutze doch eine kleine Spieleinheit als Motivation.


    Und bedenke bitte außerdem, dass kein Futter anzunehmen auch eine deutliche Stressreaktion sein kann. Nicht muss, es gibt schon auch Hunde, die da einfach wenig Interesse dran haben. Aber mit der Vorgeschichte der Hündin und dem beschriebenen Zusammenleben leuchten da bei mir alle Warnzeichen.


    Ich brauche einen Hund der schnell lernt und Dinge gut versteht und keinen Sturschädel.

    Mein Hund ist verdammt intelligent. Der lernt, versteht und verknüpft super fix.

    Aber bei dem Aufbau... dass der da vom Sofa geht, hätte der so auch im Leben nicht gelernt.

    Was er dafür ganz schnell verstanden hätte, wäre, dass er jetzt gleich zwangsweise vom Sofa bugsiert wird und das wunderbar verhindern kann, indem er dir auf "runter" mal vorsorglich im Arm hängt.


    In diesem Sinne: Sei verdammt dankbar, dass deine Hündin so freundlich ist und noch nicht gelernt hat, wie sie sich diesem übergriffigen Verhalten am Leichtesten entziehen (und trotzdem ihren Platz auf dem Sofa behalten) kann.


    Ich liebe Intelligenzbestien von ganzem Herzen, solche Hunde zu haben kann wahnsinnigen Spaß machen. Aber dazu muss man auch wissen, wie man mit solchen Hunden umgeht, und da scheinst du doch noch etwas an Wissen zum Lernverhalten von Hunden aufholen zu müssen.

    Für mich klingt das alles irgendwie sehr verkopft. Also versteh mich bitte nicht falsch, dass ihr euch Gedanken macht ist total toll und ich finde es auch verständlich, dass ihr alles richtig machen möchtet. Aber wenn ich deine Zeilen lese, dann wünsche ich mir nicht nur für den Welpen sondern vor allem für euch selbst eine gute Portion mehr Gelassenheit, Flexibilität und "wird schon gut gehen".


    Obwohl ich eigentlich keinen leichten Schlaf habe, habe ich nachts eigentlich immer mitbekommen, wenn das Hundchen mal musste. Auch ganz ohne Box. Versucht es doch mal ohne den Wecker. Wenn ihr wirklich nicht wach werdet, könnt ihr immer noch weiter überlegen.


    Ich würde auch das Draußensein nicht so genau takten. Wenn das Welpi unruhig wird, geht's halt kurz zum Lösen raus. Darüber hinaus würde ich noch 1-2 etwas längere Draußen-Zeiten für Spiel, Spaß und gemeinsames Weltentdecken machen.

    Wie wollt ihr denn später eure "großen" Gassirunden organisieren? Da könnt ihr euch für die größeren Spaziergänge ja schon mal dran orientieren.


    In dem Alter würde ich darüber hinaus auch gar keine gezielten "Kennenlern"-Aktionen veranstalten. Ich finde die Gewöhnung an Umweltreize unfassbar wichtig, aber es ist einfach gar nicht nötig, daraus so ein Ding zu machen.

    Lasst den Welpen an eurem Alltag, so wie er später sein wird, teilhaben. Nehmt ihn mal kurz mit im Auto, in die Stadt, auf nen Parkplatz, ein Restaurant oder zu Freunden - je nachdem, wo er halt später mit dabei sein soll und was sich in eurem Alltag gerade eh anbietet. Klar, steckt ihm mal was Neues zu futtern zu, wenn es sich gerade anbietet. Wenn gerade spannende Gerüche, Geräusche und Objekte da sind, lasst die natürlich gerne untersuchen.

    Aber das braucht man in der Regel (also mit einem Hund, der von Züchterseite aus schon ganz gut auf die Welt vorbereitet wurde) nicht gezielt zu stellen. Da reicht es, ganz spontan die Situationen zu nutzen, die sich im Alltag eh ergeben.


    Lasst euren Alltag doch mal ein bisschen mehr auf euch zukommen. Einen Plan und manche Dinge im Hinterkopf zu haben ist grundsätzlich gut, aber wenn der Plan zu strikt ist, kann auch sehr viel Freude, Freiheit und Gelassenheit verloren gehen.

    Anstatt euch selbst (und im blödesten Fall auch noch das Welpi) mit zwar sehr gut gemeinten, aber zu durchgetakteten Plänen zu stressen, versucht euch ein bisschen freier zu machen. Die Welpenzeit geht so schnell rum, da schadet es nicht, das einfach zu genießen.

    Hm, es gibt ja solche und solche Nachbarschaftsverhältnisse. Gerade als Hundehalter im Mehrfamilienhaus ist ein von gegenseitiger Rücksichtnahme UND Verständnis geprägtes Nachbarschaftsverhältnis für ein gutes Miteinander unumgänglich. Denn dass ein Hund mal bellt (und sich da auch nicht unbedingt an die Ruhezeiten hält) gehört halt einfach dazu.


    Ich würde deshalb - falls ihr das nicht schon gemacht habt - an erster Stelle das Gespräch mit den Nachbarn suchen und deutlich machen, dass ihr um die Problematik wisst und euer Bestes tut, damit sich niemand gestört fühlt. Was hier außerdem gut ankam war ein Zettel mit meiner Handynummer mit der Bitte, sich jederzeit zu melden, falls irgendwas ist.

    Hier hat sich trotz lautfreudigem Hund bislang nie jemand gemeldet, im Gegenteil: Wenn wir Nachbarn treffen, heißt es immer "Der bellt ja NIE!" (ähm... :???: ).

    Aber es macht einen guten Eindruck und ebnet den Weg zu einem Gespräch, bevor sich auf einer Seite Frust aufstaut.

    Und positive Rückmeldungen der Nachbarn helfen mir persönlich auch, selbst etwas entspannter mit dem Thema umzugehen.


    Nichtsdestotrotz: Regelmäßig um 6 Uhr morgens das Haus zusammen zu bellen ist natürlich doof.

    Die gute Nachricht ist, dass sich das vermutlich von selbst gibt, wenn das Hundchen mal älter wird.

    Vorerst würde ich versuchen, durch ruhigen Körperkontakt, sanftes Festhalten, Streicheln oder Kuscheln Ruhe reinzubringen. Sinnvoll ist es sicher auch, den Tagesbeginn falls möglich nach hinten zu legen. Also nach 6 Uhr nochmal kurz ins Bett legen und gemeinsam zu ruhen, bevor der Tag startet.

    Eine andere Idee wäre, sie abends vor dem Schlafengehen nochmal richtig springen zu lassen, sodass sich morgens nicht ganz so viel Energie aufgestaut hat.


    Geht ihr nachts bzw. morgens eigentlich mit Schleppleine oder kurzer Leine zum Lösen?

    Manchen Hunden hilft die kurze Leine und der Fokus auf "nur" Lösen, um zu verstehen, wann eigentlich Ruhezeit ist. Anderen hilft es, einmal an der Schleppleine Energie abzubauen und rumzudüsen, bevor sie (wieder) ruhen können.

    Hier ging es nicht um das Erlernen von Sitz und Platz sondern um körperliches in die Übung bringen ohne Kommando oder Handzeichen. Man durfte gar nicht reden.

    Also ging es laut Trainerin darum, dass der Hund lernt, dass er dem Druck entgehen kann, indem er ihm weicht?


    Den Grundgedanken dahinter verstehe ich und finde ich grundsätzlich auch gar nicht schlecht.


    Um den Einsatz von Druck kommt man bei den allermeisten Hunden früher oder später nicht herum. Leider erlebe ich immer mal wieder Hunde, die auf den Einsatz von Druck seitens des Menschen mit totaler Überforderung oder Unverständnis reagieren, weil sie überhaupt nicht wissen, wie sie dem entgehen können. Da finde ich es grundsätzlich nur fair, dem Hund mal ganz bewusst in einem fairen Rahmen zu erklären, wie er dem Druck entgehen kann.


    Aber das Stichwort ist halt "fairer Rahmen".

    Egal wie sinnvoll ich den Grundgedanken finde, die Umsetzung in eurer Hundeschule halte ich für absoluten Mist.

    Zum einen weil ich der Fairness halber voraussetze, dass der Hund zumindest eine Idee davon hat, welches Verhalten erwünscht sein könnte.

    Zum anderen weil die Art des Drucks mir hier viel zu pauschal auf alle Hunde angewendet wird. Was ein Hund als "Druck" empfindet, ist ja total individuell.


    Es gibt tatsächlich Hunde, für die ist ein körperliches Einwirken der passende Druck, da funktioniert das.


    Für manche Hunde wäre das Runterdrücken aber schon unnötig viel Druck.


    Genauso gibt es Kandidaten, denen ein Runterdrücken einfach komplett egal ist, die empfinden das gar nicht als Druck, sondern machen einfach fröhlich mit oder ignorieren es halt.


    Und dann gibt es Hunde, die ein Runterdrücken als absolute Übergriffigkeit empfinden.

    Meiner ist zum Beispiel so ein Kandidat. Der findet z.B. ein Starren in die Augen oder eine gewisse Körperhaltung meinerseits als Druck. Ihn anzutatschen und in eine bestimmte Position zu drücken läuft bei ihm eher unter absoluter Frechheit und Ungerechtigkeit des Menschen (gegen die er sich durchaus vehement zur Wehr setzen würde).

    Der würde durch eine so aufgebaute Übung überhaupt nicht lernen, wie er mit Druck umgehen kann (weil er es eben nicht als solchen empfindet), sondern vielmehr lernen, wie er mit unverschämtem Verhalten des Menschen umgehen kann. Und dass das bei vielen Hunden in die Hose geht und die dann schnappen, ist jetzt nicht so die Überraschung.


    Um sowas sinnvoll aufzubauen, müsste man viel mehr auf die Individualität der Hunde eingehen. Ob man das überhaupt in einer Gruppenstunde hinbekommt, sei mal dahingestellt, aber so ist das einfach pauschalisierender Mist.