Beiträge von Schäferterrier

    Naja, könnte das nicht auch z.B. ein spanischer Windhund-Mix sein, halt mit anderer Fell-Struktur? Daran hätte ich bei der Größe + sehr sportlich/schlank irgendwie als erstes gedacht. Also Windhunde sind echt nicht mein Thema, aber so Galgos können doch auch ziemlich groß werden, dachte ich :???:

    Wenn es tatsächlich ein HSH-Mix sein sollte, dann würde ich auch abraten, aber ohne Foto ist das ja noch mehr Glaskugel-Lesen, als es mit einem Bild wäre.

    Entweder genau messen und dann online bei Chic & Scharf oder MaulkorbFactory bestellen und gegebenenfalls zurückschicken, wenn es nicht passt.

    Wenn das nicht funktioniert, kann man auch eine Online-Maulkorbberatung buchen (gibt's auf jeden Fall bei MaulkorbFactory, soweit ich weiß).

    Er schaut aus wie ein kroatischer Schäferhund, nur in beige.

    Ist er denn auch so groß wie ein Kroate? Weil das lässt mich ganz verdächtig an Mudi denken. Sehen gleich aus, nur etwas kleiner (so 47cm Schulterhöhe) und die gibt's auch in beige. Nur als Idee, weil meinem Mudi-Mix mit klassischer Mudi-Schnauze passen der Foxterrier Hündin von Chopo und der Hütehund 1 von MaulkorbFactory sehr gut.

    Mir war nur wichtig zu sagen, dass der Hund bei unserer Art des Kletterns aber nicht komplett allein gelassen wird, also es ist (auch wenn nicht mit voller Aufmerksamkeit) trotzdem immer eine Person unten bei ihm.

    Ich habe hier ja auch einen Hund sitzen, der situativ ordentlich Territorial- und Schutzverhalten zeigt. Nicht immer, aber in bestimmten Situationen.

    Das Ding mit solchen Hunden ist halt, dass sie in der Regel ganz arg viel Feedback vom Menschen brauchen, weil sie sich sonst in der Verantwortung sehen. Und das stresst einen Hund.


    Bei meinem zeigt sich das zum Beispiel beim Gassigehen auf dem Feld: In 200 Metern Entfernung kommt uns ein Mensch entgegen. Hund nimmt die Person wahr, schaut kurz zu mir. Wenn ich ihm in diesem Moment verdeutliche, dass ich es auch gesehen habe und alles okay ist, widmet Hund sich wieder seinen Hundedingen und wir gehen ganz entspannt weiter. Übersehe ich dieses kurze Nachfragen aber (weil ich abgelenkt bin, kurz aufs Handy schaue, mich unterhalte oder so), dann übernimmt Hund. Heißt, der Kopf geht hoch, der Körper wird steif, er scannt die Gegend, lässt den potentiellen Feind nicht aus den Augen, droht schon auf Entfernung und hängt dann bei der direkten Begegnung mit 90%iger Wahrscheinlichkeit keifend in der Leine, weil er komplett überfordert und gestresst ist. Und das wird natürlich mit jedem Mal, das ich nicht reagiere, schlimmer. Hund ist ja schlau, der weiß irgendwann, in welchen Situationen ich abgelenkt bin. Wenn ich zum Beispiel mit einer Freundin Gassi gehe, dann ist Herr Hund per se schon mal gestresst, weil er merkt, dass ich eben nicht 100%ig aufmerksam bin, langsamer reagiere und er das dann übernehmen "muss".

    Nur: Ich vermeide es aus genau diesem Grund eher, meinen Hund in diesen Stress zu bringen. Wenn das mal vorkommt, dass ich ihm nicht das Feedback geben kann, das er braucht, ja mei, dann manage ich halt mit Leine und er muss durch den Stress (so blöd es klingt) die paar Mal im Jahr einfach durch.

    Bei euch klingt das für mich eher danach, als würde der Hund immer wieder über recht lange Zeiträume zwar gesichert, aber ohne das Feedback seiner Menschen auskommen müssen. Hier zum Beispiel:

    weil das Klettern unser Leben ist

    bis 6 Mal die Woche praktisch den ganzen Tag

    Heißt, er wird wohl früher oder später lernen, dass er (mehrere Tage die Woche, über Stunden hinweg) mit dieser Verantwortung, für Sicherheit zu sorgen, allein gelassen wird. Mal abgesehen davon, dass das ein Stress wäre, den ich meinem eigenen Hund nicht antun wollen würde: Das sind denkbar ungünstige Voraussetzungen, um diesem Hund beizubringen, dass er eigentlich im Alltag nichts regeln soll. Weil es schlichtweg euer Alltag ist, dass er selbst regeln muss - und das funktioniert mit so einem Typ Hund einfach auf Dauer nicht oder nur unter erheblichem Stress für alle Beteiligten inklusive Hund.

    Ich würde mir deshalb an eurer Stelle wirklich gut und realistisch überlegen, ob ihr euch so ein Leben für euren Hund wünscht, oder ob er in einem geeigneten Umfeld nicht besser aufgehoben wäre.


    Ich will nur noch mal einwerfen- auch wenn es gerade vom Tisch zu sein scheint- eine Vermittlung wird nicht gerade einfach sein.

    Da stimme ich zweifellos zu, es ist nicht einfach. Aber es wird noch deutlich schwieriger, je mehr Zeit vergeht, je älter und ernsthafter der Hund wird, je öfter er die Erfahrung macht, dass er zuständig ist. Ganz zu schweigen davon, wie schwierig es wird, diesen Hund zu vermitteln, wenn es im schlimmsten Fall doch mal einen Beißvorfall gab.

    Ja, auch von mir großen Respekt dafür, dass ihr euch den Herausforderungen stellt und den Hund nicht einfach abgebt, weil er schwierig ist. Würden sicherlich viele tun.

    Ich finde es grundsätzlich auch schön, wenn man sich den Herausforderungen, die ein Hund mitbringt, stellt, anstatt direkt das Handtuch zu werfen.

    Speziell hier sehe ich aber langfristig nur dann eine Zukunft, wenn der/die TE sein/ihr Leben dem Hund zuliebe komplett umkrempelt. Die Chance, dass das ein Hund wird, der problemlos mit immer wieder wechselnden Camping-Nachbarn zurecht kommt, den man zum Klettern mitnehmen kann (ohne ihn dauerhaft engmaschig zu beaufsichtigen), der entspannt mit vielen anderen fremden Hunden und Menschen zusammentreffen kann, der ohne Leine frei laufen kann - die geht nach der gesamten Beschreibung für mich gegen null. Und das sind offenbar Dinge, die für das Leben der/des TE essentiell sind und wo ja auch ganz klar gesagt wird, dass man sich so weit eben nicht einschränken will/wird.

    Und dann ist halt die Frage: Wann ist der Punkt erreicht, an dem man sagt, es passt einfach nicht? Wie lange möchte man es mit diesem Hund noch probieren, bis man sich eingesteht, dass das gemeinsame Zusammenleben nicht funktioniert - weil der eigene Lebensstil einfach nicht das Maß an dauerhafter Aufsicht und Sicherung zulässt, das so ein Hund braucht?

    Gerade klingt das für mich noch nach einem Hund, den man gut in ein passendes Umfeld vermitteln könnte. Eines, in dem eben diese dauerhafte Aufsicht, engmaschige Führung und Sicherung gewährleistet wird, die so ein Hund braucht, um nicht gefährlich zu werden. Wenn der Hund aber erstmal ein Reh gerissen, einen Fremdhund verletzt oder gar einen Menschen gebissen hat, sieht das schon wieder ganz anders aus. Dann erst die Notbremse zu ziehen, ist dem Hund gegenüber meiner Meinung nach nicht fair. Darauf muss man es nicht ankommen lassen.

    - Molly reagiert auf meine Körpersprache mit "Gegenhalten". Mache ich also einen Schritt auf sie zu, kommt sie mir entgegen und stupst mich beispielsweise an. Ich kann sie also körpersprachlich nullkommanull beeindrucken

    - sie läuft mir zuhause hinterher und pöbelt mich gerne an, wenn ich mal zu lange weg war. Generell ist sie ziemlich körperlich mit mir

    - Rufe ich sie im Freilauf ran, springt sie manchmal mit voller Wucht in mich rein

    Für die Labbis, die ich kenne, ist das nicht ungewöhnlich, die waren in dem Alter alle recht distanzlos, bollerig und körperlich unterwegs. Und mein Rüde kann mit Labbis und Golden Retrievern in aller Regel überhaupt nicht, weil sie seine feinen körpersprachlichen Signale gerne mal übergehen und wie eine kleine (zweifellos supersüße und nette) Abrissbirne in ihn reinknallen :lol:


    Ich würde deshalb, wenn du körpersprachlich mit ihr arbeiten willst, das ganze erstmal üben, sodass sie sensibler auf deine Körpersprache reagiert. Das können am Anfang ganz einfache Übungen wie Einladen und wieder Distanz schaffen sein. Gibt es meine ich auch Bücher dazu.


    Zum Hinterherlaufen, Maßregeln etc.: Kindergitter und Auszeiten in einem anderen Raum sind für mich reine Management-Maßnahmen. Deine Hündin denkt offenbar, dass es ihre Aufgabe ist, an dir zu kleben. Wenn sie das (z.B. durch ein Kindergitter) nicht kann, findet sie das wahrscheinlich doof - aber was soll sie daraus lernen? Wichtig wäre doch, ihr zu erklären, dass du das so richtig ätzend findest, wenn sie dich ständig verfolgt und in deinen Raum eindringt. Wenn das bei euch körpersprachlich noch so gar nicht funktioniert, vielleicht stimmlich? Ich persönlich habe übrigens die Erfahrung gemacht, dass ich lieber eine richtige Korrektur setze als 20 halbgare, die Hund eh nicht richtig versteht. Solange die Korrekturen angemessen und vorhersehbar sind, sehe ich da kein Problem für die Bindung. Aber kommt sicher auch auf den Hundetyp an...

    Ansonsten würde ich vorerst tatsächlich eine Hausleine dran machen und sie immer und immer wieder auf ihren Platz schicken.


    Zum Rückruf: Ich schmeiße beim Rückruf tatsächlich Leckerlies in die Laufrichtung vom Hund (also i.d.R. hinter mich) - damit hat sich das Problem hier erledigt :D Das Problem an solchen Maßnahmen ist halt, dass es (wie auch Leckerlies in Bodennähe zu geben) das eigentliche Problem nicht bearbeitet, sondern nur umgeht. Wenn du ihr gezielt beibringen möchtest, dass Hochspringen beim Rückruf nicht erwünscht ist, würde ich das über gezieltes Belohnen und Weglassen der Belohnung erarbeiten. Hund kommt, ohne zu springen? Super, Leckerlie. Hund kommt und bombt dich um? Tja, kein Leckerlie. Loben kannst du ja trotzdem, sobald alle Pfoten wieder auf dem Boden sind. Eine Alternative wäre, ihr auf demselben Weg beizubringen, dass sie sich beim Rückruf z.B. immer vor dich setzen soll. Manchen Hunden fällt es leichter, eine konkrete Handlungsanweisung zu haben, als einfach nur zu wissen, was man nicht tun soll.


    Und noch kurz zum Nachhausekommen: Bei einem Hund, der beim Deckentraining in ständiger Erwartungshaltung ist, weil ihn Futter so hochfahren lässt, würde ich es tunlichst vermeiden, dem beim Nachhausekommen auch noch Futter hinzuschmeißen. Deine Hündin dreht doch eh schon ab, wenn du heim kommst - wenn sie jetzt auch noch lernt, dass du ihr Futter mitbringst, ja gute Nacht. :dead:

    Ich würde da tatsächlich - genauso wie beim Verfolgen daheim oder auch beim Schnappen, wenn sie an der Leine nicht an dich ran kommt - eine ganz klare Grenze ziehen. Und wenn das körpersprachlich noch nicht klappt, dann eben mit einer Hausleine nachhelfen. Du bestimmt die Hausregeln, und eine davon ist halt, dass du nicht verfolgt, gemaßregelt oder umgebombt wirst.


    Ich finde es immer schön, wenn viel Rücksicht auf das Hundekind genommen wird. So soll's ja auch sein. Aber hier finde ich, kannst du ruhig mal etwas mehr Rücksicht auf dich und deine Bedürfnisse nehmen - sowohl, was deine Individualdistanz als auch deine körperliche Unversehrtheit anbelangt.

    der Hund vom TE ist 16 Wochen und unser ist 14 Wochen alt und das oben zitierte passt wunderbar auch auf unseren Hund.

    Achso okay, für mich klang das, was du mit dem Kuscheln morgens beschrieben hast, mehr nach einem Hund, der bei zu viel Körperkontakt hochdreht und nicht nach ernsthafter zielgerichteter Aggression, wie es der/die TE beschreibt. Aber in dem Fall nehme ich das zurück.

    Lernen per se tut ein Hund durch Maulkorb natürlich nichts, aber er kann zumindest erstmal niemanden mehr verletzen

    Naja zumindest bekommt der Hund durch den Maulkorb die Chance, einen alternativen Umgang mit Frust und Unwillen zu entwickeln. Denn warum sollte er ein Alternativverhalten etablieren, wenn das jetzige Verhalten super funktioniert (weil alle vor den Zähnchen zurückzucken)? Ist für mich schon auch eine Form des Lernens, zu verstehen, dass Verhalten X nicht zum Ziel führt.

    Das geht doch aber gerade irgendwie in die falsche Richtung, oder? :???:


    Ein Hundebaby, das überdreht oder gestresst ist und dann schnappig wird, ist doch etwas vollkommen anderes als ein Junghund, der, weil ihm etwas nicht passt, sehr vehement nach vorne geht.

    Ja, der Hund der/des TE ist noch sehr jung, aber durchaus in einem Alter, in dem das je nach Rasse, Zuchtlinie und Charakter schon passieren kann. Mein eigener Hund hat, als er nur unwesentlich älter war, ebenfalls mal probiert, mit seinen Zähnchen den Hausdrachen zu spielen, weil es einmal funktioniert hat. Das war nach ein paar Diskussionen wieder erledigt, aber hätte ich ihn wie einen überdrehten Welpen behandelt, jeglichen Druck rausgenommen und ihn "machen lassen", hätte ich bald nicht mehr in mein eigenes Bett gedurft. Das sind für mich einfach zwei komplett verschiedene Baustellen, die auch einem ganz unterschiedlichen Handling bedürfen (wobei keine davon laut werden oder körperliche Korrekturen mit einschließen muss).

    Beides Rüden Bulldoggen

    Was für Bulldoggen denn?

    Bei einem Franzosen fände ich das Verhalten in dem Alter doch eher ungewöhnlich, bei ner Englischen Bulldogge würd ich mal sagen "Ja nu, das wird halt ein charakterstarker Hund."


    So oder so würde auch ich zuerst Schmerzen ausschließen wollen. Ein besonderes Augenmerk würde ich spontan mal auf alles in Richtung Rücken + Halswirbelsäule legen, kann aber natürlich auch was ganz anderes sein.


    Wenn er keine Schmerzen hat, klingt das für mich nach einem Hund, dessen Grenzen in der Vergangenheit (zu) oft überschritten wurden, der eventuell auch noch keinen Umgang mit seinem Frust erlernen durfte und der jetzt eben (so es eine Englische Bulldogge ist nicht ganz rasseuntypisch) seine eigenen Grenzen vehement zu verteidigen gelernt hat. Gerade bei so klugen und eigenwilligen Köpfchen kann das schnell passieren, dass Hund die Strategie, die einmal funktioniert hat, um seinen Unwillen auszudrücken, auf andere Situationen überträgt.

    Wichtig für euch wäre deshalb jetzt...

    - dass Hund alltägliche und notwendige Situationen wie das Hochnehmen, Ersthund läuft vorbei etc. ausschließlich positiv verknüpft

    - dass Hund lernt, dass seine Grenzen bei euch akzeptiert werden (ohne beißen zu müssen!)

    - dass Hund gleichzeitig auch lernt, dass Beißen nicht das erste und einzige Mittel der Wahl ist, um seinen Unwillen auszudrücken

    Insbesondere die letzten beiden Aspekte sind eine Gradwanderung, für die ich einen rasseerfahrenen Trainer kontaktieren würde.


    Bei einem Welpen/Junghund? Never!

    Da muss es andere Lösungsansätze geben. Was soll denn den so ein junger Hund mit Maulkorb lernen? Dass er nicht beißen kann? Und, wenn der Maulkorb ab ist, was dann - große Freiheit/großes Kino!

    Ich halte den Maulkorb hier tatsächlich auch für sinnvoll. Nicht, damit man dann genauso weiter machen kann wie vorher, nur dass Hund nicht mehr beißen kann. Das wär Mist, da hast du absolut recht. Oberstes Ziel sollte sein, den Hund gar nicht in für ihn unangenehme Situationen zu bringen.

    Aber der Beschreibung nach klingt das für mich nach einem Hund, der aus der Not heraus gelernt hat, dass man mit Zähnen seine Bedürfnisse durchsetzen kann und das nun als erste Maßnahme gegen alles Mögliche an "doofen" Dingen nutzt. Das weiterlaufen zu lassen und den Hund damit immer wieder zum Erfolg kommen zu lassen, weil Mensch zurück zuckt, halte ich - insbesondere bei diesem Hundetyp - für einen ganz unguten bis gefährlichen Weg.