Beiträge von Schäferterrier

    Wir haben es bisher immer ignoriert, außer er hat mal gewufft (kam bisher 2 mal vor) das haben wir kommentiert mit Das stört uns nicht (diesen Satz kennt er auch) und es war danach okay

    Ich würde tatsächlich, sobald er auf Außengeräusche reagiert, kurz gucken gehen und dann z.B. euer "Das stört uns nicht" sagen. Einfach, damit er lernt, dass ihr die Geräusche wahrnehmt, adäquat reagiert und euch drum kümmert. Das Aufstehen und Gucken gehen kann man dann nach und nach ausschleichen.

    Bei manchen Hunden funktioniert das, Geräusche einfach zu ignorieren und so zu vermitteln, dass das normal ist. Bei nem Aussie würde ich allerdings eher davon ausgehen, dass er sich zunehmend in der Pflicht sieht, selbst zu reagieren, wenn ihr es nicht tut.

    Und, auch wichtig: Besser frühzeitig reagieren, (also schon wenn er die Ohren spitzt oder unruhig wird) und nicht erst, wenn er bellt - sonst ist die Gefahr groß, dass er lernt, er muss bellen, damit ihr euch drum kümmert.

    Bei einem Aussie (bzw. den allermeisten kernigeren Hütis) ist es wahnsinnig wichtig, dass ihr auf kleine Signale achtet und Situationen frühzeitig für den Hund übernehmt. Sonst denkt er, er muss das selbst regeln, und dadurch entsteht dann Überforderung und Stress beim Hund.


    Deshalb auch nochmal meine Frage zum Abgrenzen zuhause: Grenzt ihr euch ab? Und wenn ja, wie genau? Weil auch das ist ein Aspekt, bei dem man regelnd eingreifen und dem Aussie gezielt die Aufgabe des Aufpassers abnehmen muss, damit er zur Ruhe kommt.

    Es fängt damit an, dass mein Partner morgens aus dem Schlafzimmer rausgeht und sich in einem anderen Raum fertig macht. Dort rennt er immer schon zur Tür (wir haben ein Babygitter) und schaut. Wenn er dann die Wohnung kurz ganz verlässt, fiept er und springt sogar aufs Bett. In letzter Zeit springt er auch immer auf, wenn er Geräusche im Hausflur hört und wird ganz unruhig. So einen richtig tiefen Schlaf gibt es bei ihm nicht.

    Klingt für mich nach einem typischen Aussie-Junghund, der gerade sein rassetypisches Kontrolletti- und Wach-Verhalten entdeckt, dadurch nicht richtig zur Ruhe kommt und dementsprechend gestresst ist.

    Gerade bei Ersterem ist es wichtig, recht bald nen Fuß in die Tür zu bekommen. Deshalb: Wie grenzt ihr euch denn daheim von ihm ab? Darf er immer dabei sein/beobachten oder schickt ihr ihn auch mal konsequent weg?

    Wegen den Geräuschen im Hausflur: Wenn Hunde erstmals ihr Wachverhalten entdecken, ist das häufig erstmal übersteigert. Die müssen ja erstmal lernen, welche Geräusche wichtig sind und welche nicht. Was macht ihr denn, wenn er auf die Geräusche reagiert?


    Wir haben in gechippt um zu schauen, ob er dadurch weniger Stress hat und es für ihn besser wäre. Das es schlimmer wird, bevor er wirkt, wissen wir. Nun sollte er allerdings doch schon wirken?

    Ich persönlich halte nur bedingt was davon, einen Hund in so jungen Jahren zu chippen. Wenn der Leidensdruck für den Hund es langfristig nicht anders zulässt, kann man das schon machen, aber bei 9 Monaten hatte er ja kaum die Chance, einen Umgang damit zu lernen. Das wird er irgendwann, wenn der Chip ausläuft, nachholen müssen, und ob das dann mit 1,5 Jahren angenehmer ist... Aber gut, jetzt ist es eh schon so. Was ich eigentlich sagen wollte: Selbst wenn der Chip jetzt wirkt - was ihr am Verhalten eigentlich merken solltet - brauchen die Stresshormone eine ganze Weile, bis sie wieder abgebaut sind. Das geht nicht von heute auf morgen, sondern dauert mitunter Wochen.

    Also dass solche Tiere Grünzeug fressen, halte ich für Allgemeinwissen. Ich glaube nicht, dass das irgendjemand nicht weiß.

    Ich bin immer wieder überrascht, wie viele Tiere bei uns im Tierschutz landen, die kein Grünzeug fressen, weil sie ihr Leben lang nur von Trockenfutter ernährt wurden und gar nichts anderes kennen... Wobei ich glaube, dass das weniger aus Unwissenheit als aus Faulheit geschieht.

    So, mir reicht's. Jetzt hatte ich den Hund grad so weit, dass er wieder freiwillig das Haus verlassen hat, wir sind rausgefahren und haben eine richtig schöne, entspannte Runde auf dem Feld gedreht. Bis ich wieder in unsere Straße reingefahren bin, Hund aus dem Auto gelassen hab - und in dem Moment eine Gruppe verkleideter Kinder mit ihren Fasnets-Peitschen um die Ecke kam :muede:

    Nie wieder Innenstadt, ich sag's euch... Die nächste Bude wird ein Einsiedlerhof in der Pampa.

    Ich schnei hier auch mal kurz rein. Milo hat zwar in der Wohnung Gott sei Dank kein Problem mit Silvester, da schläft er oder guckt höchstens mal. Dafür kämpfen wir jedes Jahr mit dem Gassigehen. Wenn es nach Milo ginge, würden wir nämlich einfach, sobald es böllert, gar nicht mehr die Wohnung verlassen. Und erst recht nicht draußen laufen.


    Das Problem ist, dass das dann eben nicht nur anhält, solange es tatsächlich böllert, sondern auch noch Tage danach. Er haut, seitdem er vor 5 Tagen den ersten Böller beim Gassigehen gehört hat, schon an der Wohnungstür und dann alle paar Meter die Bremse rein. Und wenn er mal läuft, dann schlappt er am hintersten Ende der Leine mit angelegten Ohren in Zeitlupe hinter mir her, schnüffelt nicht, markiert nicht, will einfach nur wahlweise stehen bleiben oder heim. Und da ich die Erfahrung gemacht habe, dass er von allein ewig im Meideverhalten stecken bleiben würde, will ich ihm da gerne aktiv raus helfen. Nur hab ich keine Ahnung, wie. Ich bin den Höher-schneller-weiter-Mudi-Terrier-Mix mit großer Klappe gewohnt, der immer vorne mit dabei ist, dem nichts schnell genug gehen kann und der alles, aber sicher keine Probleme mit Motivation hat. Daumen drauf kann ich, aber dieses unmotiviert-meidige bin ich absolut nicht gewohnt und das lässt mich echt ein bisschen hilflos zurück.


    Was wir schon probiert haben:

    - Verschiedene Gassiorte

    - mit seiner liebsten Hundefreundin spazieren gehen

    - seinen Lieblingsmensch besuchen laufen

    - aus dem Auto heraus direkt Spiel, Schleppfährte, Futterbeutelsuche starten

    - abwarten und ihn gucken lassen (dann stehen wir halt ne halbe Stunde in der Wohnungstür oder irgendwo auf dem Feld)

    - sanfter Zwang


    Gebracht hat es leider bislang alles nichts. Was letztes Jahr nach immerhin ner Woche langsam Verbesserung gebracht hat, war, jeden einzelnen Schritt hochwertig zu belohnen. Mag ich aber ungern nochmal machen, weil Herr Hund damals ganz schnell die Verhaltenskette "stehenbleiben -> laufen -> Leckerlie" gebildet hat und es gute 2 Monate gebraucht hat, bis das wieder raus war.

    Und mehr fällt mir ehrlich gesagt echt nicht ein. Deshalb die Frage an euch: Habt ihr Ideen und Erfahrungen, wie man seinen Gassi-vermeidenden Hund nach Silvester wieder zum Gassigehen motiviert?

    Hier gibt es eine Maulkorb Studie

    Zwar mit diensthunden aber vielleicht trotzdem interessant


    Besonders spannend finde ich ja, dass bei den zivil gekleideten Beamten durchaus signifikante Unterschiede zwischen den Reaktionen auf Hunde mit und ohne Maulkorb erkennbar sind, während das bei uniformierten Beamten offenbar nicht so das Thema ist. Dadurch vermute ich, dass die Ergebnisse - wenn sie auch sehr interessant sind - nicht ohne weiteres auf Privat-Hundehalter übertragen werden können.


    Auch im Alltag erlebe ich es zumeist so, dass der Maulkorb bei Diensthunden gar nicht hinterfragt wird - gehört halt dazu, muss so. Und obwohl es nun wirklich kein Geheimnis ist, dass Diensthunde beißen können, ist da bei vielen Leuten sicher auch das Vertrauen da, dass die Hunde anständig geführt werden - was man von Privatpersonen nun nicht zwangsläufig behaupten kann.

    Und vielleicht spielt da bei den Diensthunden auch ein bisschen der Wunschgedanke von Kommissar Rex mit rein, so nach dem Motto "Hund beißt nur die Bösen und ist ansonsten ein netter Kuschelbär"?


    Edit: Erlebe ich übrigens bei Listenhunden ähnlich. Da wird gefühlsmäßig weniger geschaut, als wenn ich mit meinem Nicht-Listi mit Maulkorb laufe. Scheinen halt doch viele Leute zu wissen, dass es hier für gewisse Rassen nunmal Maulkorb-Pflicht gibt, und dementsprechend wird es vermutlich eher als behördliche Auflage als als tatsächliche Prävention gesehen.

    Wegschicken läßt er sich noch nicht.

    Da geht es nicht darum, langsam ein Signal aufzubauen wie bei "Sitz", "Platz" usw.

    Da geht es um Beziehung, um die Regeln des Miteinanders, um Kommunikation und deine persönlichen Grenzen. Was du nicht willst, willst du nicht, fertig. Hunde sind sehr soziale Lerner, die verstehen das super.

    Die Hundeschule würde so vorgehen. Gefüllten Kong da lassen, sagen dass man geht, 1-2 min raus, wieder kommen, sagen dass man da ist, Kong wegnehmen.

    Das steigern.

    Solange er es nicht mal aushält, wenn du in nem anderen Raum bist, würde ich an das Alleinbleiben gar nicht denken. Er muss ja erstmal lernen, zu akzeptieren dass er nicht ständig Zugriff auf dich hat und die Welt nicht untergeht, wenn du mal kurz in nen anderen Raum gehst. Erst dann macht es in meinen Augen Sinn, zu trainieren, dass Hund auch ganz allein bleiben kann.

    Kannst du ihn denn von dir wegschicken? Oder auf seinen Platz schicken? Wie grenzt du dich im Alltag von ihm ab?