Ich hatte noch nie einen Welpen, aber mein Verstand sagt mir, dass die kleinen Wesen das Leben erst kennenlernen müssen, erkunden mit Augen und Maul, auch wenn es für den Menschen unangenehm sein kann. Wie soll sich das Kleinteil sonst verständigen?
Es ist aber ein verdammt großer Unterschied, ob ein Welpe Dinge mit dem Maul erforscht oder in alles beißt, was in erreichbarer Nähe ist, weil er keine Grenzen kennt. Zwei komplett unterschiedliche Situationen.
Mein Kleinteil hier war auch Letzteres. Btw ein Auslandswelpe, aber trotz bestimmter Umweltunsicherheiten halt mit einem rassetypischen Selbstbewusstsein, das sich gewaschen hat. Du kannst gemachte oder nicht gemachte Umwelterfahrungen nicht mit dem ureigenen, rassetypischen Wesen eines Hundes vergleichen, das sind zwei paar Stiefel.
Jedenfalls, mein Zwerg hier war definitiv keine süße kleine Schnappschildkröte, sondern ein Dreikäsehoch-Piranha. Ich muss immer ein bisschen schmunzeln, wenn ich den Rat lese, sich mit dem in alles beißenden Hündchen irgendwo hinzusetzen, zu kuscheln und gemeinsam zur Ruhe zu kommen. Mit so einem setzt du dich definitiv nicht entspannt irgendwo hin und kommst zur Ruhe, das tut nämlich verdammt weh. Und deine Kleidung kannst du nach so ner Aktion auch entsorgen. Und zur Ruhe kommt so ein Zwerg auch nicht, wenn er gerade mit seinem Lieblings-Zergel (= dir) spielt. Alternative Kindergitter wurde hier übrigens übersprungen, aus den Angeln gehoben oder, wenn gar nichts mehr ging, halt reingebissen. Anleinen habe ich genau 1x probiert - ne halbe Stunde später stand ich im Laden, um ne neue Leine zu kaufen
Deine Vorschläge in allen Ehren, die funktionieren sicher bei dem ein oder anderen Welpen (eben wenn es nur ein nettes, babyhaftes "Erforschen" ist, der Welpe an sich ein sanftes Wesen hat, schnell nachgibt, usw.). Aber bei einem Welpen mit ordentlich Pfeffer im Hintern, der wirklich Bock hat, in alles mögliche reinzupacken, bis ihm jemand unmissverständlich klar macht, dass das verboten ist - da funktioniert das schlicht nicht.