Beiträge von Schäferterrier

    Was sehr auffällig ist, dass sie auf andere Menschen ganz anders reagiert. Wenn zb. unsere Hundetrainerin versucht sie zum Sozialspiel zu motivieren oder eine Freundin einen Trick mit ihr übt, sieht das gaaanz anders aus. Klar sind neue Menschen immer aufregend, aber das verletzt mich irgendwie.

    Das braucht dich nicht zu verletzen, in vielen Fällen ist das sogar ein ganz tolles Kompliment an dich :smiling_face:


    Meiner ist zum Beispiel nicht so der Kuschler. Der lehnt sich mal an, Kontaktliegen mag er auch, mal Kraulen auf seinen Wunsch hin ist voll in Ordnung, aber mehr auch nicht. Aber wehe wir haben Besuch: Da wird sich "gefreut" ohne Ende, ständig zum Kontakt aufgefordert und er würde am liebsten in den Besuch hineinkriechen. Was so nett aussieht, ist aber einfach Aufregung und Unsicherheit, gepaart mit dem Drang, jede Bewegung unseres Besuchs zu kontrollieren.

    Genauso, wenn ich nach Hause komme: Da wird mal mit dem Schwanz gewedelt, vielleicht eine Krauleinheit eingefordert, das war's. Treffen wir auf der Straße Leute (egal ob bekannt oder unbekannt), hibbelt er und springt vor Aufregung im Kreis. Das liegt nicht daran, dass er sich weniger freut, mich zu sehen, sondern vielmehr daran, dass er mit mir einfach keinen Grund zur Aufregung sieht.

    Woher ich das weiß? Dieser Hund, der auf den ersten Blick wirkt, als fände er mich einfach nur super langweilig und alle anderen super spannend, läuft mit mir komplett entspannt und unproblematisch Gassi, während er bei jeder anderen Person mit Maulkorb gesichert werden muss, weil er beim kleinsten Reiz ausrastet und in eben diese "spannenden" Personen am anderen Ende der Leine beißen würde. Eben, weil er mir vertraut, weil er sich bei mir sicher und beschützt fühlt und bei anderen, auf den ersten Blick "spannenderen" Menschen, nicht.


    Dass deine Hündin dir trotz ihrer unbekannten (oder ggf. schlechten) Vorgeschichte und sicher nicht den schönsten Erfahrungen mit Menschen diese Entspannung entgegen bringt, ist das größte Geschenk, das sie dir machen kann. Genieße es und freu dich, dass sie bei dir so gelassen sein kann.

    das hundetier ist allein daheim, ihr schaut auf der kamera und sehr: oh, der jault ja!


    was sollte ich dann tun? Dann wäre ich wahrschenlich nur angespannt und nervös...

    Die meisten Kameras haben eine Funktion, mit der du Aufnahmen speichern kannst. Würde ich dir zum einen deshalb empfehlen, weil es ein super Lärmprotokoll abgibt (da ist auch Datum und Uhrzeit vermerkt), und zum anderen kannst du dir die Aufnahmen dann auch danach in Ruhe anschauen, wenn du wieder Zuhause bist.


    Aber schön, dass mit deinen Nachbarn wohl alles soweit in Ordnung ist! Ich denke, auch wenn jemand jetzt vielleicht nicht direkt mit der Sprache rausgerückt hat: Du hast immerhin deine Gesprächsbereitschaft angeboten.

    Nur zum Weggehen und Heimkommen noch kurz: Meiner bleibt super allein und schläft da auch mal tief und fest 6 Stunden durch. Aber sobald ich mit dem Auto in unsere Straße fahre, mit jemand anderem in dessen Auto in unsere Straße fahre oder zu Fuß in unsere Straße einbiege, wird er wach & geht zur Tür. Das habe ich durch unsere Kamera schon mehrmals beobachten können. Ich weiß nicht wie, aber er scheint es irgendwie mitzubekommen. Heißt, es könnte ja auch sein, dass dein Hund (z.B. durch deinen Geruch) mitbekommt, dass du in der Nähe bist, und dann keinen Stress hat, aber sobald du wirklich weit weg bist, eben doch Probleme damit hat.

    Ich würde sagen, das kommt vor allem auf die Ursache, aber auch auf den Hund drauf an, wie man das am besten händelt.

    Die Ursache für sowas ist generell meist irgendeine Form von Überdrehtheit. Die Frage ist halt, wo kommt die her? Sind es einfach "nur" die verrückten 5 Minuten, die jeder Welpe mal hat? Oder macht ihr vielleicht zu viel? Zu aufregende Sachen? Oder erlebt er vielleicht die Leine als frustrierende Einschränkung und kann damit noch nicht umgehen?

    Prinzipiell würde ich je nachdem in erster Linie an der Ursache arbeiten.


    Und dann kommt es drauf an, was für einen Typ Hund ihr habt. Ich kenne mich mit dem Dansky nicht so aus, deshalb ganz allgemein: Es gibt Hunde, die alles, was nicht explizit und mehrfach verboten wurde, mit Freude unendlich weiter betreiben (da fallen meiner Erfahrung nach z.B. viele Terrier drunter). Da würde ich das ganz klar verbieten. Wenn ihr aber einen Hund habt, bei dem das Ignorieren schnell dazu führt, dass er sich eine andere Beschäftigung sucht, würde ich das genau so fortführen. Also ganz einfach: Macht das, was halt funktioniert.

    Dazu gibt es Hunde (vor allem Hütis), die rassebedingt zum Wadenzwicken etc. prädestiniert sind, wenn man an ihnen vorbei läuft. Auch da würde ich das frühzeitig verbieten, weil sich das bei solchen Rassen eben in der Regel nicht so easy verwächst.

    Und es gibt (wenn auch nicht super viele) Hunde, die dich oder die Leine ganz gezielt als Punching Ball nutzen, um ihren Frust abzubauen. Da habe ich bei meinem damals leider gepennt, so im Nachhinein würde ich das Schnappen aber auch da direkt verbieten, damit sich das eben gar nicht erst als Konfliktlösestrategie etabliert.

    Wenn es aber "nur" eine Form der Überdrehtheit ist, bei der Welpi nicht weiß, wohin damit, würde ich das Ganze sanfter angehen. Ein bisschen Schnappen tut wohl jeder Welpe mal.

    Meiner ist zum Glück gar kein Freund von Holz. Der hat sein Kaubedürfnis dafür an Tapeten, Teppichecken, der Fernbedienung usw. ausgelebt 😂

    Was bei uns richtig gut ankam war eingefrorene Karotte. Die hat er zu Welpenzeiten und bis nach dem Zahnwechsel andauernd verspeist. Der Vorteil ist, dass es nur am Anfang wirklich hart ist und dann aufweicht, wenn Hund drauf rumkaut. Und es hat nicht so viele Kalorien wie anderes Kauzeug. (Aber Vorsicht vor Flecken auf hellen Teppichen etc..)

    Abbruch im Sinne von Nein, Stopp, Aus, nehme ich an? Wie würde man sowas fürs pinkeln aufbauen?

    Ja genau, also ein Kommando für "lass das, was du da tust, sein". Es gibt echt viele Wege, sowas aufzubauen und es kommt auch drauf an, wie du das "Nein" nutzen möchtest. Manche nutzen das "Nein" als Strafe und bauen das dann auch dementsprechend über Körpersprache, Stimme, Berührung etc. auf.

    Ich gehe hier den Umweg, dass das "Nein" erstmal "nur" der nette Hinweis ist, etwas sein zu lassen. Hier folgt die Strafe dann erst, wenn er nicht auf das "Nein" hört.

    Dementsprechend habe ich das "Nein" wie einen Trick (ähnlich Sitz, Platz, etc.) aufgebaut. Ich habe damals ein bisschen Trockenfutter in die eine Hand und ein besonderes Leckerlie in die andere Hand genommen. Die Hand mit dem TroFu habe ich dem Hund offen unter die Nase gehalten. Wollte er hin, kam mein "Nein" und die Hand hat sich geschlossen. In dem Moment, in dem er sich zurück genommen hat, habe ich das Zurücknehmen mit dem besonderen Leckerlie belohnt. Das Ganze habe ich dann irgendwann erst auf Futter auf dem Boden und dann nach und nach auf andere Zusammenhänge übertragen.

    Für mich klingt das nach einem Hund, der leider gelernt hat (oder: lernen musste), dass es normal ist, sich im Haus zu lösen. Mit dem Markieren draußen hat das nicht unbedingt was zu tun.

    Wie ein paar schon geschrieben haben, würde auch ich öfters mit ihm raus, aber immer zur selben Stelle/dieselben Wege gehen und dann das Lösen draußen loben. Zugleich würde ich aber bei diesem speziellen Fall drinnen mit einem Abbruch arbeiten (so er den denn kennt). Denn Hundi muss ja erstmal verstehen, dass drinnen machen, auch wenn es bislang okay war, bei dir nicht mehr erwünscht ist.

    Wie trainiere ich mit meinem Hund 1. dass er sich nicht allein entscheidet zu einem Hund zu gehen

    Ich habe da auch von Anfang an mit Umorientierung & Freigabe vor jedem Kontakt gearbeitet. Wichtig ist dann halt, zumindest eine Schleppleine am Hund zu haben, damit er mit "einfach losstürmen" gar nicht erst zum Erfolg kommt. Allerdings funktioniert das bei uns zugegebenermaßen bis heute nur, wenn genügend Distanz zwischen ihm und dem anderen Hund ist, sonst kann der Herr sich nicht mehr beherrschen :pfeif: im Zweifelsfall gibt es hier deshalb doch lieber einmal zu oft den Rückruf.

    2. ihn bei direktem Hundekontakt abzurufen?

    Ganz ehrlich? Bei meinem hat das die gesamte Pubertät über nie wirklich zuverlässig funktioniert und ich bin echt daran verzweifelt. Was ein wenig geholfen hat, war, mit zwei wirklich gut erzogenen Hunden zu üben. Die durften dann erst ein bisschen flitzen und anschließend habe ich meinen abgerufen. Kam er, gab es kurz ne riesen Party und er dann durfte er direkt wieder losdüsen. Kam er nicht, wurde der andere Hund rangerufen und das Spiel war vorbei. Leider hatte meiner recht schnell raus, bei welchen zwei Hündinnen ich den Rückruf so durchsetzen konnte und bei welchen er getrost weiter toben konnte, weil die anderen eh genauso wenig gehört haben :fear:

    Deshalb hab es hier lange nur bekannte Kontakte, aus denen ich ihn gar nicht erst rausrufen musste oder aus denen das rausrufen relativ einfach war (weil anderer Hund eh langweilig). Mit dem Ende der Pubertät hat sich das hier aber überraschenderweise total gegeben und inzwischen ist er problemlos aus dem Kontakt abrufbar. Also selbst wenn es jetzt gerade nicht so gut klappt: Nur Geduld, das kann noch werden. In der Pubertät sind andere Artgenossen halt einfach super spannend (für nen Labbi sowieso), und wenn dann manchmal die Murmeln im Kopf tanzen, ist das Abrufen aus Hundebegegnungen schon die absolute Königsdisziplin.

    Ich denke auch, euer Welpe braucht gerade nachts einfach noch ein bisschen Nähe. Solange er dadurch recht schnell wieder einschläft, ist doch alles super. Zum Problem wird es nur, wenn du nachts mit ihm spielst und ihn aufdrehst, so dass er lernt, dass Nachts Party ist.


    Und zu den Geräuschen tagsüber würde ich mir auch keine Gedanken machen. Das Gehör von einem Hund funktioniert anders als bei uns Menschen. Viele denken ja, dass Hunde alle Geräusche wie wir wahrnehmen, nur eben viiiiiiel lauter. Tatsächlich ist es aber so, dass Hunde gar nicht so viel lauter hören als wir. Sie haben nur ein selektives Gehör. Das heißt, sie können - im Gegensatz zu uns Menschen - unwichtige Geräusche einfach ausblenden und dadurch wichtige Geräusche besser wahrnehmen. Bei meinem merkt man das zum Beispiel abends ganz arg: Der pennt wie ein Stein neben dem laufenden Fernseher, ich kann nebenher sonstwas veranstalten, interessiert ihn überhaupt nicht, das blendet er komplett aus. Aber wehe, es geht 3 Zimmer weiter die Kühlschranktür auf :shocked:

    Heißt: Sobald sich euer Hund an die Geräusche, die du beim Arbeiten machst, gewöhnt hat und merkt, dass dabei nichts Spannendes passiert, wird er sie vermutlich einfach ausblenden und tief und fest schlafen, während du herumwerkelst. Und je besser du ihn da jetzt schon dran gewöhnst, umso schneller geht das. Also nicht extra leise sein und besonders viel Rücksicht nehmen, sondern ganz normal deinen Alltag leben, dann wird das.

    Glückwunsch zum ersten Hund 🍀

    Das ist ganz arg aufregend - nicht nur für euch, sondern auch oder erst recht für euren Welpen.


    Ich würde mir deshalb mal noch nicht so viele Gedanken um das häufige Rausmüssen nachts machen. Die erste Nacht allein schlafen, in einer ganz neuen Umgebung, mit neuen Menschen und ohne Geschwister und Mama - das ist natürlich aufregend und irgendwie gruselig und Stress geht bei manchen Hunden auf die Blase (wie bei Menschen auch). Im Auge behalten würde ich es definitiv, aber erstmal noch ein, zwei Nächte abwarten.


    Genauso übrigens mit dem Schlafen tagsüber: Gerade ist alles neu, der Kleine muss sich erstmal zurecht finden und an seine neue Umgebung, die unbekannten Menschen, Geräusche und Abläufe gewöhnen. Dass Welpi da nicht den halben Tag tief und fest schläft, ist ganz normal. Das sollte sich in den nächsten Tagen von selbst regeln. Wenn nicht, kannst du dir immer noch Gedanken darüber machen, wie du ihm helfen kannst, zur Ruhe zu kommen.

    Da wirst du hier sicher solche und solche Meinungen hören.

    Mein Hund kann zum Beispiel super allein bleiben, für den wäre das grundsätzlich kein Problem. Nichtsdestotrotz würde ich mich nicht gut dabei fühlen, den Hund regelmäßig etwa 8 Stunden (ob mit oder ohne Pause) allein zu lassen.

    Aber da du ja schon schreibst, dass du ab Ende 24 die Möglichkeit hast, deine langen Tage im Home Office zu machen: Wartet doch, auch wenn es schwer fällt, noch so lange ab. Gegen 2x die Woche 6 Stunden Alleinsein spricht, solange der Hund grundsätzlich gut allein bleiben kann, meiner Ansicht nach absolut nichts.