Beiträge von Schäferterrier

    Dir muss halt bewusst sein, dass ein Mischling aus dem Tierheim immer das Risiko birgt, dass er daheim dann doch ganz anders ist als erwartet. Tiere im Tierheim zu beurteilen ist schwierig. Klar kennen die Pfleger mit der Zeit ihre Hunde, aber eben "nur" im Tierheim-Kontext und eventuell von Erzählungen der Vorbesitzer. Daheim bei einer Familie kann der Hund sich noch einmal ganz anders zeigen. Das kann dann sowohl positive als auch negative Überraschungen bereit halten.


    Wenn du dir wirklich sicher sein willst, dass der Hund katzenverträglich ist, würde ich mich ausschließlich nach Tieren umschauen, die bereits nachweislich mit Katzen zusammen gewohnt haben (beim Vorbesitzer oder auf einer Pflegestelle). Selbst dann gibt es keine Garantie, dass es funktioniert - aber zumindest finde ich das deutlich verlässlicher als einen Katzen-Test beim Gehege.

    Wobei ich, wenn du nicht sehr flexibel in deinen Ansprüchen bist, sowieso eher nach Hunden auf Pflegestellen schauen würde. Die können meist besser einschätzen, wie Hund sich in den Alltag und das Familienleben integriert, als ein Tierheim. Auch wenn viele Tierheime sich wahnsinnig Mühe dabei geben, ihre Hunde einzuschätzen und optimal zu vermitteln, haben sie leider einfach nicht dieselben Voraussetzungen und Möglichkeiten wie eine private Pflegestelle.

    Da du die Zeitumstellung erwähnst: Tritt das nur in der Dämmerung/im Dunkeln auf oder auch im Hellen?

    Mein Zwerg hier reagiert nämlich auch sehr darauf, wenn die Tage plötzlich kürzer werden und wir vermehrt bei schlechten Lichtverhältnissen spazieren gehen. Da sind Geräusche, Lichter etc. plötzlich viel grueliger. Ich versuche in der Zeit, zumindest abends noch im Hellen loszugehen, damit sich die Augen langsam an die Lichtverhältnisse gewöhnen können. Nach ein paar Wochen hat er sich dann meistens halbwegs dran gewöhnt.


    Ansonsten: Was genau habt ihr denn beim Tierarzt checken lassen? Ich denke da in erster Linie an die Augen (wegen Dunkelheit), Gelenke (wegen Kälte) oder hormonelle Geschichten (Läufigkeit, Schilddrüse, Cushing, usw.).

    Mir fallen hierzu zwei mögliche Szenarien ein:


    Nummer 1: Die Kleine kommt auf der Arbeit wirklich gut zur Ruhe, weil sie gelernt hat, dass du da nicht in dem Maß verfügbar bist wie daheim. Du arbeitest ja, hast Sachen zu erledigen und kannst nicht ständig mit deiner Aufmerksamkeit bei ihr sein. Es kann sein, dass sie dadurch ganz schnell verknüpft hat: Hier passiert eh nichts Spannendes für mich, also kann ich auch schlafen. In dem Fall wäre es an dir, diese Entspannung auch daheim zu etablieren - durch weniger Aufmerksamkeit, weniger Beschäftigung und mehr Ruhe im Alltag.


    Nummer 2: Die Kleine kommt zwar auf der Arbeit zur Ruhe, aber trotzdem ist der ganze Arbeitstag all in all (noch) zu viel Input für sie. Dadurch staut sich natürlich Aufregung auf, die dann abends daheim raus muss. In dem Fall würde ich eher tagsüber schauen, an welcher Stelle sie Input erfährt (Menschen, die reinkommen und ihr Aufmerksamkeit widmen, andere Tiere etc.) und da schauen, ob sich das irgendwie für die nächste Zeit zurückschrauben lässt.


    Die Version Nummer 3, dass sie tatsächlich unausgelastet ist, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. In dem Alter finde ich einen ganzen Arbeitstag + Spiel daheim + Gassi + Spiel mit anderen Hunden + Welpenschule schon ein ordentliches Programm. Gut, ich komme auch aus dem Tierschutz-Bereich und habe vorwiegend mit schlecht aufgezogenen und sozialisierten Welpen zu tun, die alles "neu" kennenlernen müssen. Das ist sicher nochmal etwas anderes als ein umweltsicherer Welpe vom Züchter. Trotzdem können die Kleinen - egal woher - einfach noch nicht soo viele Reize verarbeiten. Und gerade bei den Schäfer- und Hütehundigen, die ja per se recht reizoffen sind, ist es meiner Erfahrung nach tendenziell schneller zu viel als zu wenig.


    So oder so würde ich das mit der Box erstmal beibehalten, es funktioniert ja. Um die Box langsam abzubauen, könntest du mal versuchen, die Box, sobald sie schläft bzw. zur Ruhe kommt, aufzumachen. Je nach Hund musst du da eventuell sehr kleinschrittig vorgehen, damit sie nicht sofort wieder hochfährt. Aber nach und nach sollte sie dadurch auch bei geöffneter Box zur Ruhe kommen. Eine hundefreundlichere Alternative zur Box wäre eventuell ein Laufstall: Damit hätte sie mehr Platz und Bewegungsfreiheit, wäre etwas mehr am Alltag beteiligt und trotzdem hätte sie einen abgetrennten Bereich, in dem sie nichts kaputt machen und zur Ruhe kommen kann.

    Ich benutze hier für das Mudi-Fell auch den Tangle Teezer, allerdings vorwiegend zum normalen Entwirren. Da kommen zwar schon paar Haare mit, aber gerade zur Fellwechselzeit reicht das hier nicht aus, um die Unterwolle richtig rauszubekommen. Im Frühjahr und Herbst muss ich deshalb trotzdem noch mit einem "richtigen" Unterwoll-Bürste nachhelfen. Aber das müsstest du ja eigentlich selbst merken, ob der Tangle Teezer auf Dauer reicht oder nicht.

    Bei uns ist das Chip-Setzen jetzt ziemlich genau 4 Wochen her. Bei seinem ersten Chip hat er zu dem Zeitpunkt schon angefangen zu wirken, diesmal merkt man noch nichts.


    Zum bisherigen Verlauf:

    In Woche 1 nach dem Setzen war er seeeeehr sexuell motiviert, ich vermute aber, dass das Zufall war.

    In Woche 2 hat man gar nichts gemerkt.

    In Woche 3 ging es dann los, da war er echt unruhig, nervig, fiepsig, hat alles x mal hinterfragt und prinzipiell das gemacht, was er nicht tun sollte. Hatte was von ner 2. Pubertät...

    In Woche 4 war es wieder deutlich besser, dafür ist sein Territorialverhalten im Hausflur und vor dem Haus komplett durch die Decke geschossen.

    Das hat jetzt, Anfang Woche 5, gerade wieder aufgehört. Dafür hat er in den letzten paar Tagen angefangen, draußen vermehrt Mäuse zu jagen. Wobei ich nicht weiß, ob das nun am Chip liegt - der wirkt nämlich definitiv noch nicht - oder an der Jahreszeit oder an der Tatsache, dass er vor paar Tagen erst eine Maus erwischt hat.


    Es bleibt jedenfalls weiter spannend...

    Ich denke, das kommt total auf den Hund und die Situation an, ob man Bellen (oder jegliche andere Art von "nerven, um Aufmerksamkeit zu bekommen") korrigieren oder ignorieren sollte. Ein "Nein" ohne weitere Konsequenz, wenn der Hund dann weiterbellt, halte ich aber generell für wenig zielführend, weil das eben weder Ignorieren noch Korrigieren ist, sondern einfach die Aufmerksamkeit, die Hund bekommen wollte.


    Hier handhabe ich das tatsächlich je nach Situation unterschiedlich:


    Es gibt ein paar wenige Situationen, in denen ich aufmerksamkeitsheischendes Verhalten tatsächlich ignoriere. Und zwar, wenn ich weiß, dass ich das Generve immer und in jeder Situation zuverlässig ignorieren kann. Aber wirklich nur dann. Weil wenn Hund erstmal raus hat, dass Bellen oder Nerven manchmal doch zum Erfolg führt, wird da ganz schnell eine variable Belohnung draus und das verstärkt das Verhalten nur.


    In den meisten Situationen und insbesondere dann, wenn ich selbst nicht die Ruhe, Geduld und Impulskontrolle aufbringen kann, um Nerven konsequent immer zu ignorieren, verbiete ich es strikt - mit darauffolgender Konsequenz, wenn dann nicht wirklich Ruhe ist. Die Konsequenz ist dabei entweder, dass ich ihn wegschicke oder, dass ich ihn kurzzeitig aus dem Raum, in dem ich bin, aussperre. Gerade im Schlafzimmer herrschen hier diesbezüglich strenge Regeln. Wenn der Herr da meint, mich zu nerven, fliegt er halt aus dem Schlafzimmer raus. Meiner hat dadurch tatsächlich recht schnell verstanden, dass im Schlafzimmer Ruhe herrscht.

    Natürlich sollte man seinen Hund nicht vor dem Supermarkt anbinden, wenn er Probleme damit hat, angefasst zu werden.

    Und natürlich sollte man seinen Hund auch in jeder anderen Lebenslage sichern, wenn er Probleme damit hat, angefasst zu werden. Sei es nun mit einer Leine, Maulkorb oder einfach einem vorausschauenden Überblick über die Umgebung.

    Aber, um es mal mit Einsteins Worten zu sagen: "Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit." Also nein, auch wenn es natürlich schön wäre, wenn alle Menschen so vorausschauend handeln würden - verlassen kann man sich darauf nicht. Dafür gibt's einfach zu viele Idioten.

    Wie ist die Alternative???

    Sitz/Platz etc. sind für mich genauso Tricks wie z.B. Pfote geben - und werden auch genau so aufgebaut. Heißt, mit ganz viel Leckerlie, Zeit langsam steigern, konsequent einfordern und viiiiiiel Geduld. Wenn eure Maus ohne Freigabe aufsteht, schick sie einfach wieder konsequent ins Sitz. Es kann gut sein, dass sie in ihrem Alter einfach noch sehr schnell abgelenkt ist und "vergisst", was sie eigentlich machen sollte. Die Konzentrationsspanne ist da teilweise einfach noch nicht so lang...

    Hier hat es sehr geholfen, mit der Leckerlie-Gabe bis vor dem Auflösen zu warten und damit nicht das ins-Sitz-gehen, sondern das Sitzen-bleiben zu belohnen. In kurzen Zeitabständen, nicht ewig lang.

    Zudem habe ich hier recht bald ein Korrekturwort ("äh-äh") eingebaut. Wenn du eh mit ihr trickst, kannst du das super aufbauen: Es gibt ja gerade am Anfang oft mal die Situation, dass Hund beim Tricksen irgendwas Falsches anbietet. Dann das Leckerlie weg, Korrekturwort sagen, warten, bis Hund sich korrigiert (evtl. mit Fingerzeig o.Ä. nachhelfen), und dann Leckerlie geben. Dadurch hat meiner recht schnell gelernt, dass "äh-äh" = "du sollst grade eigentlich was anderes machen" heißt.

    Ein hohes Erregungslevel geht nicht damit einher, dass die Hunde sich abschießen dürfen oder hohl drehen. Genauso wenig geht das mit Lautstärke einher.

    Ein hohes Erregungslevel muss nicht mit Bellen einher gehen - genauso wenig, wie hohl drehen. Andersrum sagt ein bellender Hund auch nicht zwangsläufig aus, dass der Hund drüber ist - er kann auch einfach nur der Typ dafür sein, bei der Arbeit zu Bellen. Also auch, wenn die Erregungslage eigentlich super passend ist. Da kann man natürlich, wie du z.B., im Training drauf achten, dass Hund leise arbeitet. Bei "meinem" Hundetyp ist mir das zu mühselig und geht mir zu sehr entgegen seinem eigentlichen Wesen. Und trotzdem schießt er sich - trotz Bellen - nicht ab.


    Ich hatte das aber so verstanden, dass es im Ausgangspost eben nicht um Hunde ging, die nur auf einem hohen Erregungslevel sind und deshalb bellen, sondern um Hunde, die auf einem (für sie) zu hohen Erregungslevel sind und deswegen nicht mehr runterkommen/hohl drehen/dauerkläffen. Oder war das anders gemeint Ben_auch_mal_hier ?

    Po runterdrücken falls die Maus aufsteht trotz fehlender Auflösung des "Sitz" hat einiges an Nerven gekostet, aber mittlerweile lässt sie es zu ohne mich zu massakrieren. Selbes Spiel haben wir gerade beim im Platz bleiben oder wenn sie einfach überhaupt keine Lust hat

    Nur ganz kurz: Diese Vorgehensweise halte ich bei so einem Hund für die schlechteste Lösung überhaupt. Ich bin überhaupt keine Wattebausch-Verfechterin, aber bei einem unsicheren Hund Dinge wie Sitz/Platz (die sie in ihrem Alter gar nicht zuverlässig können KANN) mit körperlichem Zwang zu korrigieren, ist meiner Meinung nach wirklich Mist. Hat euch das eure Trainerin gezeigt?