Dass es grundsätzlich auch nicht schlecht ist, wenn ein Hund erregt ist und das in seine "Arbeit" einfließt, dass konnte ich anhand der vielen Beispiele hier im Thread gut nachvollziehen.
Ich denke, in vielen Sportarten ist das sogar sehr erwünscht. Ich mag das auch total gerne, wenn Milo bei der Arbeit richtig on fire ist - sofern ich ihn danach eben auch wieder problemlos runtergefahren bekomme.
Ich bin mal gespannt, wie es mit den Hunden, wegen derer ich den Thread eröffnet habe, weiter geht. Also ob sich da nachträglich noch etwas machen lässt. Nicht den ganzen Hund "verbiegen", aber die Erregung vielleicht ein wenig kanalisieren.
Hm also Milo ist von Haus aus ein Kandidat, der extrem schnell richtig hochfährt, aber sich kaum selbst runterregulieren kann. Das ist einfach rassebedingt in ihm drin und das darf er bei der Arbeit selbst auch rauslassen. Wichtig war mir halt, ihm zu zeigen, wann es sich "lohnt" aufzudrehen und wann er wieder entspannen kann. Aber das geht eben nur über die langsame Steigerung der Erregungslagen, in denen der Hund noch aufnahmebereit ist und noch runterfahren kann. Und ich denke, das ist es, was das nachträgliche kanalisieren auf dem Platz so schwierig macht: Anstatt immer unterhalb der Erregungslage zu bleiben, die nicht mehr kontrollierbar ist, und das dann vernünftig aufzubauen, geht man ja schon mit einer für Hund und Mensch unkontrollierbaren Erregungslage rein. Wie soll der Hund da was lernen?
Ein anderer Ansatz wäre natürlich, dem Hund zumindest eine Möglichkeit zu bieten, seinen Stress anderweitig abzubauen. Manche stehen da auf ruhige Sachen wie kauen oder langsames kraulen, anderen (wie meinem z.B.) hilft es, sich mal ne Runde zwischendurch ausrennen zu können. Mein favorisierter Weg wäre das nun nicht, weil ich wie gesagt einfach keinen Sinn dahinter sehe, mit einem Hund Sport zu machen, der danach erstmal was zum Stressabbau braucht, es soll ihm ja eigentlich gut tun. Aber wenn man nun gar nicht darauf verzichten möchte, wäre es wohl allemal besser als Nichtstun.