Beiträge von Schäferterrier

    Dass es grundsätzlich auch nicht schlecht ist, wenn ein Hund erregt ist und das in seine "Arbeit" einfließt, dass konnte ich anhand der vielen Beispiele hier im Thread gut nachvollziehen.

    Ich denke, in vielen Sportarten ist das sogar sehr erwünscht. Ich mag das auch total gerne, wenn Milo bei der Arbeit richtig on fire ist - sofern ich ihn danach eben auch wieder problemlos runtergefahren bekomme.

    Ich bin mal gespannt, wie es mit den Hunden, wegen derer ich den Thread eröffnet habe, weiter geht. Also ob sich da nachträglich noch etwas machen lässt. Nicht den ganzen Hund "verbiegen", aber die Erregung vielleicht ein wenig kanalisieren.

    Hm also Milo ist von Haus aus ein Kandidat, der extrem schnell richtig hochfährt, aber sich kaum selbst runterregulieren kann. Das ist einfach rassebedingt in ihm drin und das darf er bei der Arbeit selbst auch rauslassen. Wichtig war mir halt, ihm zu zeigen, wann es sich "lohnt" aufzudrehen und wann er wieder entspannen kann. Aber das geht eben nur über die langsame Steigerung der Erregungslagen, in denen der Hund noch aufnahmebereit ist und noch runterfahren kann. Und ich denke, das ist es, was das nachträgliche kanalisieren auf dem Platz so schwierig macht: Anstatt immer unterhalb der Erregungslage zu bleiben, die nicht mehr kontrollierbar ist, und das dann vernünftig aufzubauen, geht man ja schon mit einer für Hund und Mensch unkontrollierbaren Erregungslage rein. Wie soll der Hund da was lernen?


    Ein anderer Ansatz wäre natürlich, dem Hund zumindest eine Möglichkeit zu bieten, seinen Stress anderweitig abzubauen. Manche stehen da auf ruhige Sachen wie kauen oder langsames kraulen, anderen (wie meinem z.B.) hilft es, sich mal ne Runde zwischendurch ausrennen zu können. Mein favorisierter Weg wäre das nun nicht, weil ich wie gesagt einfach keinen Sinn dahinter sehe, mit einem Hund Sport zu machen, der danach erstmal was zum Stressabbau braucht, es soll ihm ja eigentlich gut tun. Aber wenn man nun gar nicht darauf verzichten möchte, wäre es wohl allemal besser als Nichtstun.

    Ich habe meinem heute sein Zeckenhalsband abgemacht. Im Winter haben wir hier (südliches BW/Grenze Bayern) noch keine Zecke gehabt - dafür im Frühjahr, Sommer und frühen Herbst umso mehr.

    Ich benutze seit 2 Jahren das Seresto Halsband und bin damit sehr zufrieden. Ist recht teuer, aber hält dafür auch sehr lange zuverlässig zeckenfrei. Die günstigeren Halsbänder aus dem Zoohandel haben hier nie so wirklich funktioniert, da waren dann eben statt 10 "nur" noch 3 Zecken pro Tag am Hund. Mit der teureren Alternative aus der Apotheke hatten wir hier die gesamten letzten 2 Saisons keine einzige Zecke mehr.


    Letztendlich musst du dich vor allem vier Dinge fragen:

    - Soll das Mittel "nur" abwehren oder auch abtöten? (Die Mittel, die abtöten, sind natürlich stärkere "Hammer" als die, die die Tierchen nur abwehren - dafür wirken die meiner Erfahrung nach aber auch besser)

    - Geht Hundi schwimmen? (Je nach Präparat sollte das Zeckenmittel nicht ins Wasser gelangen und/oder die Wirkungsdauer wird durch Wasserkontakt deutlich beeinträchtigt)

    - Willst du ein Spot-On, Halsband, Spray? (Hat alles Vor- und Nachteile)

    - Wie viel bist du bereit auszugeben?

    Und dann musst du letztendlich testen, was dein Hund gut verträgt und was am besten wirkt.

    Hilft es da, mit Ritualen zu arbeiten? Ihn z.B. gezielt mit Hilfe eines Signals hoch- und wenn er dran war wieder runter zu fahren?

    Wir haben hier von kleinauf im Alltag ein Signal zum Runterfahren. Für uns ist es wahnsinnig wichtig, dass ich Milos Erregungslage steuern kann - nicht nur im normalen Zusammenleben, sondern eben auch als Bedingung dafür, dass Sport überhaupt möglich bzw. sinnvoll ist. Einem Hund, der beim Sport so hochdreht, dass ich ihn nicht mehr runtergefahren kriege, dem tue ich mit der ganzen Aktion doch keinen Gefallen. Dann würde ich den Sport tatsächlich erstmal zurückschrauben und im Alltag daran arbeiten ODER mir ein Umfeld/eine Sportart suchen, bei der die Erregung noch kontrollierbar ist. Ziel von Hundesport ist ja nicht, dass der Hund sich regelmäßig komplett abschießt.


    Also ja, grundsätzlich funktioniert das schon, die Erregungslage auf Signal zu kontrollieren - aber das muss klein angefangen werden und es braucht lange, bis sowas sitzt und auch bei wirklich hoher Erregungslage zuverlässig funktioniert. Aber ob es so gut funktioniert, das Pferd von hinten aufzuzäumen, indem man erst nachträglich an der Erregungskontrolle arbeitet und trotzdem wie zuvor weiterarbeitet, bezweifle ich ehrlich gesagt...

    Hast du denn schon mal bei den In-Not-Seiten von geeigneten Rassen geschaut? Oder bei Züchtern? Die haben immer mal wieder Rückläufer.


    Ansonsten würde ich mich auf jeden Fall mal auf die Warteliste von den Tierheimen der Umgebung schreiben lassen. Hier im Umkreis sitzen auch (fast) nur schwierige Langzeitinsassen im Tierheim. Wenn dann mal ein unkomplizierter Hund reinkommt, wird der meist schon vermittelt, bevor er auf der Website auftaucht, weil es eben intern einen ganzen Katalog an Interessenten gibt, die auf so einen Hund warten.


    Grundsätzlich bin ich nicht pauschal gegen Direktimporte, meiner kommt auch aus Ungarn, aber ich war damals als alleinlebende Studentin in Corona-Zeiten unfassbar flexibel und breit und willens, über Jahre hinweg mein ganzes Leben nach dem Hund auszurichten. Und gerade in den ersten 2 Jahren war das auch wirklich nötig, egal wie nett die Beschreibung klang. Insbesondere mit Kind und dadurch nicht super flexiblem Wohn- und Lebensumfeld würde ich allerdings wirklich von einem Kauf, ohne den Hund kennengelernt zu haben, absehen. Das kann gut gehen, aber es gibt halt ein nicht unerhebliches Risiko, dass das schief geht. Ob ihr euch darauf einlassen wollt, ist die eine Sache - aber ich würde mich auch fragen, ob es wirklich zum Wohle des Hundes ist, wenn ein nicht gerade kleines Risiko besteht, dass es nicht funktioniert und er wieder abgegeben werden muss.

    Ich finde, das kommt wirklich auf den Grund des Bellens an. Grundsätzlich finde ich, muss man auf dem Hundeplatz - solange es sich im Rahmen hält - schon auch mal mit einer gewissen Geräuschkulisse leben.


    Hier handhaben wir das so, das dauerhaftes Bellen lange vor und nach der Arbeit, reinsteigern, motzen aus Frust und gedanklich abschießen verboten ist. Da bekommt Herr Hund dann schon eine Zwangspause - zu seinem Wohl, meinem Wohl und dem Wohl unserer Umwelt.


    Aber: Nicht jedes Bellen auf dem Platz ist gleich eine ZU hohe Erregungslage. Meiner ist zum Beispiel so einer, der einfach schon rassebedingt sehr vokal arbeitet. Wenn er die Erregungslage hat, die ich für die Arbeit will, dann ist der nunmal laut. Mag sein, dass das Außenstehende stört, aber das ist mir für die paar Minuten ehrlich gesagt egal. Das ist einfach Teil seiner ursprünglichen Arbeit, das gehört zu ihm und macht ihn aus. Wenn mich das vokale Arbeiten stören würde, hätte ich mir halt den falschen Hund ausgesucht. Aber mir würde doch ihm Traum nicht einfallen, dem Mudi-Mix das Bellen zu verbieten :shocked:

    Wie alt genau ist euer Paul denn?


    Am Anfang konnte er noch überall schlafen und nun fällt mir auf, dass dies nicht mehr der Fall ist. Im Wohnzimmer kommt er nicht zum Schlafen

    Meine Erfahrung ist: Ein Welpe schläft tendenziell deutlich mehr und leichter als ein Junghund, so ungewöhnlich finde ich das also gar nicht. Trotzdem sollte er natürlich auf Dauer auch im Wohnzimmer zur Ruhe kommen können. Was macht ihr denn den Tag über alles mit ihm? Und wie viel Action findet den Tag über im Wohnzimmer statt?

    Bei meinem Freund dreht er jedoch völlig am Rad und ist sehr aufgeregt. [...] Mein Freund arbeitet Vollzeit

    Dass die Person, die seltener da ist, für den Hund aufregender ist, finde ich erstmal völlig normal. Oft ist es ja zudem so, dass Hund nach der Arbeit dann ordentlich bespaßt wird, viel Aufmerksamkeit erhält, vielleicht noch gemeinsam Gassi gegangen wird, usw.. Das erzeugt natürlich eine Erwartungshaltung à la "Herrchen ist da, los geht die Party". Ich würde deshalb mal in mich gehen und überlegen, wo da eine Erwartungshaltung entstanden sein könnte (Toben, Aufmerksamkeit, Gassi, Futter?) und das dann erstmal anders gestalten.

    Ich würde ihm gerne helfen, dass Menschen neutraler sind.

    Mit einem Labbi wirst du dir da sehr schwer tun - die finden Menschen einfach aufregend, das liegt in ihrer Natur :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Aber unabhängig davon, ob es nun Aufregung, Unsicherheit, Respektlosigkeit, wasauchimmer ist: Wenn du willst, dass ihm Menschen egal werden, warum lässt du die Begegnung dann überhaupt zu? Das langfristige Ziel wäre ja, dass er lernt, dass fremde Menschen ihn nichts angehen. Heißt, dass er weder die Erwartungshaltung "oh da darf ich hin" noch "oh da muss ich hin" entwickelt, sondern schlicht und einfach weiß, dass eh kein Kontakt stattfindet und ihm andere Menschen deshalb vollkommen egal sein können. Ich würde das also gar nicht - bzw. nur bei einem sehr ausgewählten Personenkreis - überhaupt zulassen.

    Derzeit lasse ich ihn nach einer Freitabe gewähren und rufe ihn dann nach 2-3 Sekunden ab und belohne ihn bei mir.

    Und das würde ich eher vermeiden. Die Gefahr ist doch recht groß, dass du dir da eine Verhaltenskette heranerziehst von wegen "hin zum Mensch, abgerufen werden, Leckerlie". Was ich bei meinem Fiddler anfangs gemacht habe, war, das selbstständige Abwenden zu belohnen und ihm dadurch einen Weg aus der Situation raus zu zeigen. Heißt, ich habe ihn auf mich aufmerksam gemacht, sodass er die Situation kurz von sich aus verlässt, und das belohnt. Dadurch hat er gelernt, sich im Menschenkontakt zunehmend selbstständig von der Situation abzuwenden.

    Ich würde ihm gerne mehr Sicherheit geben, wie würdet ihr das machen?

    Je nachdem, wie alt euer Paul ist, kommt das von ganz alleine. Dass ein Junghund noch nicht perfekt an anderen Hunden vorbeilaufen kann, ist ganz normal, aber ihr scheint doch schon auf einem super Weg zu sein. Ich würde da genau so weiter vorgehen, wie ihr es macht, und dem Ganzen einfach noch ein bisschen Zeit geben.

    Ich will ihn nicht verlieren und ich möchte ihn nicht in ein paar Wochen einschläfern müssen, weil der Tumor stört und er eigentlich Top Fit ist.

    Besteht denn nicht die Möglichkeit, zu warten, bis der Tumor stört und es nicht mehr geht, und dann notfalls zu amputieren?

    Ich würde - insbesondere bei einem gutartigen Tumor - niemals prophylaktisch amputieren. Das Bein kann ja immer noch ab, wenn es wirklich nötig ist...

    Meiner hatte als er jung war auch so eine Phase, wo er eigentlich schon durchschlafen konnte, und dann doch nicht mehr. Ich bin damals kurz und unaufgeregt mit ihm raus, sobald er sich gemeldet hat, und dann halt wieder ins Bett. Nach wenigen Wochen war der Spuk vorbei und inzwischen schläft er so lange, wie ich schlafe - und wenn es 12 Uhr mittags ist 😂

    Allerdings finde ich die abendliche Fütterungszeit recht spät. Hier gibt es schon so um 16 Uhr Abendessen, damit Hund danach noch in Ruhe was trinken und sich dann vor dem Schlafengehen nochmal richtig leer pieseln kann. Spätabends gibt es dann nur noch ein Betthupferl, damit er keinen ganz leeren Magen hat. Also da könntet ihr sonst vielleicht nochmal rumprobieren, wenn sich das Problem nicht von selbst löst...

    Naja, wollt ihr überhaupt wirklich einen zweiten Hund? Oder soll es einen zweiten Hund geben, nur um dem ersten das Leben zu erleichtern? Ich fände es gerade dem zweiten Hund ehrlich gesagt nicht ganz fair gegenüber, ihm so eine Aufgabe aufzubürden - mal abgesehen davon, dass niemand im Vorfeld sagen kann, ob der Zweithund das überhaupt leisten kann. Was also, wenn es nicht funktioniert?

    Zudem halte ich es prinzipiell für eine wagemutige Idee, zu einem unsicheren HSH-Mix in dem Alter einen Zweithund dazu zu holen. Zum einen hat euer Hund noch ein bisschen, bis er wirklich erwachsen ist und ihr wisst nicht, was da noch kommen kann. Zum anderen ist, wenn euer Ersthund sich so sehr an anderen Hunden orientiert, die Gefahr, dass er sich auch Macken vom Zweithund abschaut, recht groß - vor allem, wenn das dann noch ein nicht-gefertigter Junghund mit Flausen im Kopf ist.

    Wenn, dann würde ich nach einem umweltsicheren, erwachsenen Hund aus dem Tierschutz/zweiter Hand Ausschau halten und definitiv nicht nach einem Welpen oder Junghund einer bestimmten Rasse.

    Hmm ich nutze tatsächlich kaum Marken-Produkte und habe auch gar keine spezielle Gassi-Kleidung (studentisches Budget und so), komme aber auch so ganz gut hin. Meine absoluten Must-haves für die kalte Jahreszeit sind:


    - langärmlige Thermo-Sportoberteile (z.B. von H&M, kann man super unter Pullis anziehen)

    - gefütterte Thermo-Leggings (z.B. von Amazon, kann man super unter Hosen, normale Sportleggings etc. tragen und halten wirklich extrem gut warm)

    - normale Sport-Leggings (z.B. von H&M, super bei Regenwetter)

    - günstige Stoffhandschuhe + 2 Paar hochwertige Handschuhe aus dem Reitsportgeschäft (eines aus dünnem Neopren, eines dicker und wärmer, aktuell beide bei Loesdau gekauft)

    - Kuschelsocken (also die Billig-Dinger, die man in jedem Euro-Laden kriegt)

    - hochwertige Stiefel (aktuell trage ich je nach Temperatur und Nässe meist meine "alten" Doc Martens oder halbhohe Gummistiefel von Hilfiger)


    Das Ganze kombiniere ich dann je nach Lust und Laune mit einer meiner normalen Winterjacken oder -mänteln oder meiner Regenjacke (alles no-name von H&M, ASOS oder so). Wenn's ganz arg kalt ist, passiert es auch mal, dass ich das Thermo-Oberteil, ein normales langärmliges Oberteil + nen dicken Winterpulli trage, dazu Thermo-Leggings + normale Sportleggings unter der Jeans und 2 Paar Handschuhe. Also quasi gefütterte Thermounterwäsche drunter und dann Kleidung drüberziehen, bis es warm genug ist 😂