Ist der Jack Russell ein bestimmter Kandidat aus dem Tierheim, der schon als nicht-anfängerfreundlich deklariert wurde, oder bist du an einem Vertreter vom Züchter interessiert?
Prinzipiell können gut erzogene Jackies ganz arg tolle Hunde sein: sehr aktiv, mutig, eigenständig, super schnell im Denken und Handeln, dabei wahnsinnig gewitzt und Profis darin, ihren Willen ganz charmant durchzusetzen. Sie können jagen wie sau und gleichgeschlechtliche Artgenossen finden sie oftmals so richtig doof, dafür hält sich das Wach- und Schutzverhalten im Vergleich zu anderen Rassen aber ganz gut in Grenzen (was nicht heißt, dass sie frei davon sind).
Verlasshunde im Sinne von "Was einmal gelernt ist, das klappt auch" sind Jackies eher nicht, aber dafür bereichern sie dein Leben mit sehr vielen... ähm, originellen Ideen.
Sie bringen einen auf jeden Fall zum Lachen, es sind einfach kleine Clowns mit großem Herz und noch größerem Dickschädel. Ich mag die echt gerne.
Aber, und das ist das Ding: Wenn der Jacky nicht sehr frühzeitig lernt, ordentlich zu kooperieren und Grenzen zu akzeptieren, dann holst du dir deine persönliche Hölle ins Haus.
So charmant und witzig und niedlich die kleinen Dinger sind: Das ist einfach ein Typ Hund, der absolut nicht davor scheut, im Zweifelsfall seine Zähne einzusetzen, um seinen Willen zu bekommen. Und wenn der einmal gelernt hat, dass das auch noch funktioniert, hast du mit einem größenwahnsinnigen Terrier ganz schnell ein echt gefährliches Problem zuhause sitzen.
Wovon ich dir deshalb tatsächlich prinzipiell abraten würde: Jackys aus dem Tierheim mit entsprechender Vorgeschichte. Das ist glaube die einzige Rasse, bei der ich so dermaßen pauschal vom Tierheim abrate.
Die Chance, dass du da nämlich an einen Hund gerätst, der eben keine Grenzen kennengelernt hat und dementsprechend bissig ist, ist da echt hoch. Also nochmal deutlich höher als bei vielen anderen Rassen. Und das aus diesem Hundetyp wieder rauszukriegen... naja, ich würds mir definitiv nicht antun wollen.
Ein Jacky vom Züchter ist da schon nochmal was anderes. Man könnte es sich als Anfänger sicher einfacher machen, aber wenn da die Bereitschaft ist, entsprechend viel Zeit, Mühe und Energie in die Erziehung zu stecken, sich umfassend weiterzubilden und einen erfahrenen Trainer zurate zu ziehen und wenn man wirklich Bock auf genau diesen Hundetyp hat, kann das schon gut gehen.
Nur speziell bei euch, mit dem damals angedachten Doodle oder jetzt dem Pudel oder Beagle, also eigentlich dem Wunsch nach einem unkomplizierten, möglichst freundlichen Begleiter, da sehe ich tatsächlich so gar keinen Jacky. Für das, was du bisher als Wünsche eurerseits geschrieben hast, waren die mir viel zu kernig.