Beiträge von Schäferterrier

    Geben tut's die unkomplizierten Rumänen auf jeden Fall, keine Frage. Ich kenne ein paar, die sind tatsächlich total nett mit allem und jedem und immer mit dabei.


    Nur, wenn man sich gezielt für einen Hund aus einem bestimmten Herkunftsland entscheidet, darf man halt auch nicht überrascht sein, wenn der genau die Eigenschaften mitbringt, die bei Hunden in besagtem Herkunftsland dominieren. Es geht mir überhaupt nicht um "die sind alle so", sondern einfach um Wahrscheinlichkeit.


    Wenn der Hund dann doch ganz anders ist als erwartet, ja nu, damit muss man im Tierschutz halt rechnen. Aber davon auszugehen, dass er nicht dem entspricht, was aufgrund der Herkunft am Wahrscheinlichsten ist, finde ich dem Hund gegenüber nicht ganz fair.


    Mir gibt's einfach zu viele Leute, die davon ausgehen, dass genau sie den immer netten, mit Menschen und Hunden total unkomplizierten Osteuropäer erwischen (eben weil die durchaus existieren und xy ja auch so einen hat) und dann am Ende total enttäuscht, frustriert und überfordert sind, wenn der eigene Osteuropäer - Überraschung - doch dem dominierenden Hundetyp dort entspricht.

    Hm, der durchschnittliche deutsche Mischling ist schon ein ganz anderer Schlag Hund als einer aus Rumänien.

    Ich denke, das Wichtigste ist deshalb, sich mit den Hundetypen dort gut zu beschäftigen. Misstrauen, Territorialverhalten, Wach- und Schutzverhalten sind so Dinge, die sich da oft durchziehen, ganz egal ob HSH oder nicht.

    An anderer Stelle hier im Forum wurde mal dieses Video verlinkt, das fand ich sehr sehenswert:


    Wenn du so einen Typ Hund kannst und willst und das auch von deinem Umfeld her leisten kannst, dann go for it. Dir muss halt bewusst sein, dass das in aller Regel kein everybodys darling Hund wird, den man überall hin mitschleppen kann. Konsequente Führung, vorausschauendes Gassigehen und Akzeptanz für eventuelle Menschen- und Hundeunfreundlichkeit sind das A und O.


    Darüber hinaus würde ich nicht nochmal einen Direktimport wählen. Es gibt einfach Hunde, mit denen kann ich von der Art her deutlich besser als mit anderen. Diesmal hatte ich da wahnsinniges Glück, aber ich würde nicht nochmal das Risiko eingehen wollen, die nächsten 10+ Jahre mit einem Hund zu verbringen, mit dem es letztendlich doch nicht so wirklich matched. Dann lieber eine gute Pflegestelle suchen oder im Tierheim vorbeischauen!

    Also so 3 m würden im Notfall schon reichen.

    Ne längere, ruhige Tour wäre uns lieber, als welche, wo es vielleicht spektakulärer ist, aber dafür voll. (Allerdings weniger wegen des Hundes, sondern aufgrund von Menschenallergie) :)

    Ruhige Regionen, bei denen man 3 Meter ausweichen kann, hast du hier quasi an jeder Ecke. Also zumindest Oberschwaben/Westallgäu ist mal ab von den Städten und städtischen Randgebieten schon sehr ruhig und weitläufig. Wir begegnen in der Regel mehr Kühen als Menschen pro Tag :lol: Wobei es hier halt auch vergleichsweise flach ist, so echte Allgäu-Bergtouren sind das dann eher nicht.


    Ich persönlich finde die Gegend um Schneidegg ganz schön und da kann man auf jeden Fall gut ausweichen, solange man nicht direkt an die Wasserfälle oder auf den Skywalk stapft.


    Ansonsten gibt es auch ein paar schöne Wanderungen an der Argen entlang.


    Bei eher mäßig gutem Wetter oder unter der Woche lohnt sich auch ein Ausflug nach Österreich zum Pfänder. Wochenends bei klarer Sicht ist das aber schon sehr touristisch und überlaufen.

    Tatsächlich wäre dieser jacky nicht für Anfänger… aber man sieht diesen kleinen Hund und sagt sich so schlimm kann der ja nicht sein

    Das ist genau der Grund, wieso ich (obwohl ich ein großer Fan von Tierheim-Hunden bin) speziell von dieser Rasse aus dem Tierheim so vehement abrate: Die allermeisten von ihnen sind gerade deshalb im Tierheim, weil sie von den Vorbesitzern durch ihr putziges Äußeres gnadenlos unterschätzt wurden. Und das ist eben gerade bei der Rasse fatal. Wenn die in jungen Jahren keine Grenzen kennengelernt haben, wird es echt schwierig, das wieder aufzuholen.


    Wie gesagt ich hab jetzt evtl. Ein Bein im Tierheim drin und dann schauen wir wie es sich entwickelt ☺️

    Irgendwann findet sich schon der passende Hund. Es braucht halt manchmal etwas Geduld.

    Ist der Jack Russell ein bestimmter Kandidat aus dem Tierheim, der schon als nicht-anfängerfreundlich deklariert wurde, oder bist du an einem Vertreter vom Züchter interessiert?


    Prinzipiell können gut erzogene Jackies ganz arg tolle Hunde sein: sehr aktiv, mutig, eigenständig, super schnell im Denken und Handeln, dabei wahnsinnig gewitzt und Profis darin, ihren Willen ganz charmant durchzusetzen. Sie können jagen wie sau und gleichgeschlechtliche Artgenossen finden sie oftmals so richtig doof, dafür hält sich das Wach- und Schutzverhalten im Vergleich zu anderen Rassen aber ganz gut in Grenzen (was nicht heißt, dass sie frei davon sind).

    Verlasshunde im Sinne von "Was einmal gelernt ist, das klappt auch" sind Jackies eher nicht, aber dafür bereichern sie dein Leben mit sehr vielen... ähm, originellen Ideen.

    Sie bringen einen auf jeden Fall zum Lachen, es sind einfach kleine Clowns mit großem Herz und noch größerem Dickschädel. Ich mag die echt gerne.


    Aber, und das ist das Ding: Wenn der Jacky nicht sehr frühzeitig lernt, ordentlich zu kooperieren und Grenzen zu akzeptieren, dann holst du dir deine persönliche Hölle ins Haus.

    So charmant und witzig und niedlich die kleinen Dinger sind: Das ist einfach ein Typ Hund, der absolut nicht davor scheut, im Zweifelsfall seine Zähne einzusetzen, um seinen Willen zu bekommen. Und wenn der einmal gelernt hat, dass das auch noch funktioniert, hast du mit einem größenwahnsinnigen Terrier ganz schnell ein echt gefährliches Problem zuhause sitzen.


    Wovon ich dir deshalb tatsächlich prinzipiell abraten würde: Jackys aus dem Tierheim mit entsprechender Vorgeschichte. Das ist glaube die einzige Rasse, bei der ich so dermaßen pauschal vom Tierheim abrate.

    Die Chance, dass du da nämlich an einen Hund gerätst, der eben keine Grenzen kennengelernt hat und dementsprechend bissig ist, ist da echt hoch. Also nochmal deutlich höher als bei vielen anderen Rassen. Und das aus diesem Hundetyp wieder rauszukriegen... naja, ich würds mir definitiv nicht antun wollen.


    Ein Jacky vom Züchter ist da schon nochmal was anderes. Man könnte es sich als Anfänger sicher einfacher machen, aber wenn da die Bereitschaft ist, entsprechend viel Zeit, Mühe und Energie in die Erziehung zu stecken, sich umfassend weiterzubilden und einen erfahrenen Trainer zurate zu ziehen und wenn man wirklich Bock auf genau diesen Hundetyp hat, kann das schon gut gehen.


    Nur speziell bei euch, mit dem damals angedachten Doodle oder jetzt dem Pudel oder Beagle, also eigentlich dem Wunsch nach einem unkomplizierten, möglichst freundlichen Begleiter, da sehe ich tatsächlich so gar keinen Jacky. Für das, was du bisher als Wünsche eurerseits geschrieben hast, waren die mir viel zu kernig.

    Noch nie durfte der Hund ohne Freigabe aus dem Kofferraum springen. Nie! In 4 Jahren nicht! Und es war tatsächlich auch nie eine Diskussion.


    Stand heute: Ich öffne die Boxentür, Hund jumpt raus.

    Noch bevor ich richtig realisiert habe, was da gerade passiert ist, fange ich das Kerlchen im Flug ab und bugsiere ihn straight zurück in seine Box. Mit einem Kandidaten, der immer für eine "Das hat er ja noch nie gemacht"-Überraschung gut ist, lernt man immerhin, was schnelle Reaktionszeit heißt.


    Ich mache also die Klappe zu und ordne kurz die Situation. Kann passieren, also Versuch Nummer 2. Ich öffne betont ruhig die Box. Hund schaut mich an, will wieder rausflitzen. Ich schiebe ihn mit einem deutlichen "Ey!" wieder in die Box. Ja nu, wenn er diskutieren will, dann diskutieren wir halt.


    Bei Versuch Nummer 3 schaue ich Hund warnend in die Augen. Hund starrt herausfordernd zurück und hebt betont langsam aber selbstsicher die Pfote, um sie Stück für Stück aus der Box zu strecken. Während. Er. Mir. In. Die. Augen. Schaut. Ich (nun etwas entrüstet) korrigiere deutlich und schließe die Box erneut.


    Selbes Spiel von vorne, selber Ausgang. Und nochmal. Und nochmal.


    Bei Versuch Nummer 7 bin ich genervt, aber es zeigt sich Besserung. Ich öffne die Box, Hund wartet brav. Ich vergewissere mich, dass er ruhig sitzt, warte noch kurz ab, dann beuge ich mich vorsichtig etwas runter, um ihn anzuleinen. Zack, knallt er mir bei dem Versuch, einen filmreifen Hechtsprung über meinen Rücken hinzulegen, Vollgas in die Schulter.


    Die Folge: Ein Direktflug zurück in die Box, begleitet von einem nicht ganz pädagogisch wertvollen, aber dafür umso lauteren "EY SAMMAL HAST DU EIGENTLICH DEN ARSCH OFFEN?!?!".


    Hund schaut mich daraufhin schockiert an, legt die Ohren an, leckt über die Schnauze, duckt sich - und während ich noch denke "oh upsi, das war zu viel", springt er aus seiner Box und düst los.


    Manipulativer Saubeutel, ey. :stock1:

    Nebelfrei Aktuell wird es glaub nicht ausgestrahlt, aber auf Joyn gibt's meine ich paar Folgen zu schauen.

    Ansonsten hatte ich mal sein Buch "Typgerechtes Welpentraining". Ist irgendwo in der Versenkung verschwunden, aber fand ich ganz nett zu lesen. Bald kommt wohl auch sein neues Buch "Typgerechte Hundeerziehung" raus, da bin ich mal gespannt...

    Rückruf, Sitz, Platz, Alleinbleiben, Leinenführigkeit, Umgang mit Hinden und Menschen.


    Hat irgendjemand sonst hier ein gutes, einfaches Trainingsbuch?

    Wenn es um sowas geht, finde ich den Vogt deutlich besser als den Rütter. Auch wenn es mir bei der Sendung mit den Hunde-Teenies mehrfach die Fußnägel hochgerollt hat: Die Welpenfolgen + das Welpenbuch finde ich durchaus zu gebrauchen, auch für schon ältere Hunde, die es einfach noch nicht gelernt haben. Im Gegensatz zum Rütter zeigt er den Aufbau an verschiedenen Hundetypen und geht da auch ganz gut auf die individuellen Bedürfnisse ein. Zudem finde ich seinen Input zu Timing, Intensität, Feedback usw. für den Anfang ganz sinnvoll. Und (aber das ist wohl Geschmackssache): Ich finde den Aufbau vom Vogt etwas weniger quer durch die Brust ins Auge als beim Rütter und dadurch einfach angenehmer.

    Rütter, naja. Ich persönlich finde ihn als Entertainer ganz witzig und vieles, was er im Bezug auf die Beziehung und das Zusammenleben von Mensch und Hund sagt, hat schon irgendwo einen wahren Kern. Von seinen Methoden oder auch Äußerungen über Hundesport etc. halte ich aber nicht allzu viel.


    Von den Büchern habe ich zwei hier rumliegen, die finde ich ganz okay. Mir persönlich waren sie zu oberflächlich, das meiste war für mich jetzt nichts Neues, aber es stand auch nichts drin, wo ich sagen würde "boah, geht gar nicht" oder "ist grundlegend falsch".


    Von Cesar Millan bin ich aus den schon genannten Gründen so gar kein Fan.

    Was ich ihm aber lassen muss: Sich selbst und die eigene Energie/Körperhaltung etc. kritisch zu reflektieren ist tatsächlich ein ganz wichtiger Punkt in der Erziehung. Diesen Kerngedanken transportiert er doch sehr gut, wenngleich er das meiner Meinung nach etwas zu sehr verabsolutiert. Wenn ich einen Hund habe, der auf meine Gefühlsregungen so sensibel wie ein Stein reagiert, löst meine Energie das Problem halt auch nicht.


    Aber das ist eben auch so ein generelles Ding: Kein Trainer wird den passenden Ansatz für jedes Hund-Halter-Gespann dieser Welt liefern können. Selbst wirklich gute Trainer und top Literatur bringt dir nur was, wenn dein Hund da auch drauf anspringt.

    Ich bin deshalb zunehmend davon abgekommen, mir Erziehungsratgeber und Bücher über irgendwelche Trainingsansätze zu kaufen. Stattdessen lese ich lieber Bücher, die weniger ideologisch gefärbt sind.


    Meine persönlichen Favoriten sind aktuell:


    - Krauß & Maue: Emotionen bei Hunden sehen lernen (teuer und wenig zu lesen, aber viel wirklich Sinnvolles zum Angucken)


    - Nitzschner: Die Persönlichkeit des Hundes (sehr sinnvolle Literatur vor der Anschaffung)


    - Gansloßer & Krivy: Verhaltensbiologie Hund


    - Engelstädter: Resilienz bei Hunden


    - Heberer, Brede, Mrozinski: Aggressionsverhalten beim Hund (wo das schon sehr Nische ist, würde ich mir eher nicht als Nur-mal-so-Anfangslektüre kaufen)