Beiträge von Schäferterrier

    Ich hatte meinen Mudi in Berlin gehalten.

    Oh wow, das finde ich krass. Darf ich fragen, ob deine Hündin vom Züchter kam?

    Ich kenne nur Mudis aus dem ungarischen Tierschutz, aber die waren durch die Bank weg denkbar stadtuntauglich. Viel zu reizoffen, viel zu wenig Raum für das rassetypische Territorialverhalten und dazu ne viel zu kurze Lunte, um mit einer Masse an Menschen halbwegs unkompliziert umgehen zu können. Aber mag auch daran liegen, dass die eben aus dem TS waren, das weiß ich nicht...


    Ich fand die Mudis, die ich kennenlernte einfacher als Aussies, aber sehr ähnlich auch dieser Rasse.

    Ist sicher auch sehr vom Mensch abhängig, was einem mehr liegt und was man einfacher findet.

    Ich persönlich fand unseren Familien-Aussie deutlich unkomplizierter im Umgang, weil er doch nochmal ein gutes Stück weniger eigenständig und territorial war und zudem deutlich länger für eine Reaktion gebraucht hat als mein Mudi-Tier. Während der Aussie erst gedacht hat, um dann ggf. zu explodieren, explodiert das Kleinteil hier schon mal prophylaktisch, bevor es nachdenkt :headbash:

    Muss ein Mudi (Mix) oder schlimmer Australian Koolie ans Vieh? Ich werde mir weder Schafe, Ziegen, Rinder, noch Laufenten kaufen.


    Die TS Vereine propagieren ja: Oh, der/die süße Mudi (Mix) ist so lieb, bisschen unsicher/ängstlich usw. Hütetrieb wird idR nicht erwähnt

    Ich finde die Mudis schon sehr... hm, anders als andere Hütehunde. Es sind eben nicht "nur" Hütehunde, sondern auch sehr knackige, eigenständige Wachhunde.


    Neben der Hütearbeit hatten (und haben!) Mudis die Aufgabe, einen riesen Hof und manchmal auch Viehzeug auf Weiden zu bewachen, kleinste Veränderungen sofort zu erkennen und ebenso schnell eigenständig darauf zu reagieren. Je nach Typ bleibt das dann beim Melden oder der Hund regelt selbst, da habe ich durchaus Unterschiede wahrgenommen.


    Dieses Einsatzgebiet bedingt in jedem Fall eine starke Reizoffenheit und Reaktivität, ein deutliches und oft sehr mobiles Territorialverhalten und darüber hinaus eine Eigenständigkeit, die man so bei anderen Hütehunden nicht findet. Die sind selbstbewusst, kernig und zäh und wenn sie keine Aufgabe haben, die ihnen taugt, dann suchen sie sich halt selbstständig eine.


    Dass sie zwingend Vieh brauchen, das glaube ich nicht. Aber es sind aus oben genannten Gründen in meinen Augen trotzdem keine Hunde, die man so in den normalen deutschen Durchschnittshaushalt stecken könnte. Dafür sind sie zu reizoffen, reaktiv, territorial, häufig menschenunfreundlich und dann auch gerne mal schnell mit den Zähnen dabei.


    Ich mag diese kleinen Giftkröten total gerne und es macht wahnsinnig Spaß, mit so einem Wirbelwind zu arbeiten. Trotzdem würde ich mir, solange ich weit ab vom Schuss in der Pampa lebe und es was zu bewachen gilt, nicht nochmal einen holen.


    Sie leben einfach sehr in Extremen und das ist in Deutschland in den seltensten Fällen wirklich alltagsverträglich.

    Meine Idee mit der Schleppleine wäre, die einfach vorerst nicht schleppen zu lassen, sondern zuverlässig aufzuwickeln, damit sie immer so gespannt ist wie die Flexi.

    Wobei man dann auch gleich die Flexi nutzen kann. Ich persönlich mag die ja sehr gerne und finde, da spricht überhaupt nichts dagegen, solange man richtig mit ihr umgeht. Aber das ist halt Geschmackssache...

    Hm - ist vielleicht eine dumme Frage - aber woran erkenne ich denn, ob mein Hund zu wenig (oder zu viel) Schlaf hat/bekommt?


    Oder anders herum gefragt - wir macht es sich bemerkbar, daß mein Hund zu viel Ruhe/Schlaf hat, ergo zu wenig Beschäftigung?

    Ein Zuviel an Schlaf habe ich hier bisher noch nicht erlebt. Also zumindest nicht, dass es irgendwie negative Auswirkungen hätte. Ich denke, davor schläft Hund halt einfach nicht, sondern sucht sich selbst ne Beschäftigung.


    Dafür merke ich sofort, wenn das Hundchen zu wenig Schlaf hatte. Dann wird das Nervenkostüm deutlich flattriger als eh schon. Er ist dann angekratzter, nervöser, spanniger, er bellt mehr, schnappt schneller, reagiert über bei Kleinigkeiten usw.

    Also kurz: Er ist dann einfach eine sehr unleidige kleine Kratzbürste, die man gerne zum Fenster rausschmeißen würde.

    Könnt ihr mir vielleicht mal sagen was eure in dem Alter konnten/können? Was war/ist euch wichtig?

    Meiner ist erst mit 4-5 Monaten hier eingezogen. In dem Alter von deinem Hund konnte der genau gar nichts. Und aus ihm ist auch was geworden :nicken:


    Das Wichtigste für mich ist Orientierung, Orientierung, Ansprechbarkeit und Orientierung. Alles andere? Kommt schon mit der Zeit.


    Was ich an Tricks recht bald aufgebaut habe war nur der Name (wegen Ansprechbarkeit) und der Rückruf.


    Auch ein "Ey" als Abbruch sowie das Wegschicken von mir kennt er ziemlich von Anfang an. Das habe ich aber beides aversiv so nebenbei im Alltag genutzt, wann es halt nötig war (er hat mich gerne verfolgt und in die Fersen gezwickt). Bewusst eingeübt habe ich das aber nicht, das lief einfach über normale Kommunikation.


    Leinenführigkeit kam dann nach und nach in kurzen Sequenzen, hatte aber aufgrund der Hundegröße bei mir nicht soo arg viel Priorität. Je nachdem wie schwer der Hund voraussichtlich wird, würde ich das aber auch recht bald angehen und zumindest daran arbeiten, dass voll in die Leine zu knallen ein No-Go ist.


    Auf den Platz schicken, Aus und so kam hier alles erst langsam in der Pubertät. Da ich ihn ja wegschicken konnte, war das auf den Platz schicken nicht allzu dringend und da ich ihm draußen problemlos alles aus dem Maul fischen konnte, war auch das Aus nicht unbedingt wichtig.


    Auf dem Weg zu bleiben mussten wir nie groß üben, das hatte er zum Glück schon ziemlich vorinstalliert, genauso wie z.B. das Alleinbleiben.


    Sitz, Platz, Pfote und so Späße habe ich ab und an mal zwischendurch gemacht, das hat er immer schnell gelernt, aber bis auf das Sitz ist das bis heute nichts, was ich im Alltag regelmäßig brauche und wo ich mich drauf verlassen müsste, dass das bombenfest sitzt.


    Du siehst also, es kommt auch sehr auf die Umstände und den Hund drauf an. Versuch, dir darüber klar zu werden, was für deinen Alltag und deinen Hund wirklich sinnvoll ist.


    Und, ganz wichtig: Kein Hund muss alles können und erst recht muss er nicht alles supergut können.


    Für mich ist ein Hund dann gut erzogen, wenn er seinem Umfeld nicht zur Last fällt (also z.B. nicht unkontrolliert in andere Menschen und Hunde reinrennt).

    Ob du das nun mit nem gut sitzenden Rückruf, Sitz, Platz, Stop oder was auch immer meisterst, ist dabei aber ehrlich gesagt ziemlich egal.


    Bau deshalb lieber eine Sache richtig gut auf, sodass du dich drauf verlassen kannst. Fünf Sachen gleichzeitig anzugehen führt zwar recht bald dazu, dass der Hund in niedrigen Reizlagen viele schicke Tricks kann und das sieht ganz nett aus, aber wenn du dafür im Ernstfall aufgeschmissen bist, weil halt nichts davon so richtig sitzt, hilft dir das auch nicht weiter.

    Ich kann Dösen und Schlafen bei meinem Hund nicht mal wirklich unterscheiden.

    Der ist quasi immer im Standby Modus. Selbst wenn er intensiv träumt, ist er noch so "on", dass er innerhalb einer Millisekunde hellwach ist, wenn irgendwas passiert.


    Ich habe mir da lange Gedanken drüber gemacht, dass er nie so richtig abschalten kann, eben wegen solcher Aussagen. Anfangs habe ich uns da richtig unter Druck gesetzt...


    Inzwischen glaube ich aber, dass das einfach an den Wachhund-Genen liegt. Wär ja auch ziemlich sinnlos, nen Wachhund zu haben, der 18+ Stunden am Tag nicht funktioniert, weil er schläft.


    Wie bei eigentlich allem bin ich da einfach kein Fan von Pauschalisierungen. Mein Hund döst/ruht/schläft (wie gesagt, ich krieg das kaum auseinandergehalten) schätzungsweise um die 17 Stunden am Tag. Mal mehr, mal weniger.

    Auf 20 Stunden kommen wir aber höchstens, wenn ich mal wirklich krank bin und den ganzen Tag im Bett verbringe.

    Jetzt bleibt er erstmal Welpe mit höchstens einer kleinen Session (5min) pro Tag. Das kann jetzt das Hochheben werden, oder was anderes sinnvolles. Ich möchte nur klarstellen, dass Sitz/Platz nicht da war um es im Alltag nonstop zu benutzen. Es war sein Training, es hat ihm Spaß gemacht und es war einfach zum Lernen

    Fünf Minuten am Stück könnten je nach Hund sogar schon zu lang sein. Euer Hund ist ja wirklich noch mini und dementsprechend kurz ist vermutlich die Aufmerksamkeitsspanne. Ich würde eher zu insgesamt 5 Minuten, aber in mehrere Einheiten über den Tag verteilt, raten.


    Alle haben uns aber dasselbe gesagt - Kooiker sind Streber. Die wollen lernen und sind unglaublich stolz darauf. Deswegen Sitz und Platz.

    Und die Züchter hatten Recht, er ist so unglaublich froh und stolz wenn er es richtig macht. Es ist nicht mein erster Hund, aber der wohl speziellste. Ich kenne diese Sitz/Platz Diskussion schon länger und es ist anstrengend, auch wenn ich es meistens nur mitlesen muss.

    DIe Kritik hier aus dem Forum bezieht sich glaube ich nicht darauf, dass trainiert wird, sondern was.


    Sitz und Platz sind einfache Tricks, die total Spaß machen, keine Frage. Aber das Hirn von Welpen ist in dem Alter schon sehr damit beschäftigt, die Welt kennenzulernen und neue Eindrücke zu sammeln und zu verarbeiten.

    Da macht es Sinn, die wenige Hirn-Kapazität, die danach noch übrig bleibt, für wirklich sinnvolle Dinge zu nutzen. Also keine Tricks, sondern richtige Erziehung.


    Du hast jetzt die Chance, die paar Cents, die euer Hund neben dem ganzen Welt-kennenlernen noch übrig hat, dafür zu nutzen, die Grundsteine für euer Zusammenleben zu legen. Orientierung an euch beim Gassigehen, der Umgang und die Rückorientierung bei bestimmten Reizen (z.B. Fremdhunden), das Nachfragen, bevor Hund irgendwo hin brettert, das Schutzsuchen bei gruseligen Dingen usw., das sind die Dinge, die gerade Priorität haben sollten. Denn die sind später nicht mehr so einfach aufzuholen wie ein Sitz oder Platz.


    Wenn du mit einem Welpen schon die Chance hast, genau solche Dinge von kleinauf zu trainieren, dann nutze das!

    Du wirst sehen, euer Hund hat da, wenn du das spielerisch aufbaust, mindestens genauso viel Spaß dran wie am Erlernen von Sitz oder Platz - nur dass du dann schon ganz viel wichtige Vorarbeit für die anstehende Pubertät leistest.

    Golden Retriever hatte ich ja sowieso Interesse. Wobei ich doch sagen muss, dass ausnahmslos alle die ich kenne echt Schlaftabletten sind. Und nun mal verfressen wie sonst was.

    Viele Retriever sind leider einfach untrainiert und pummelig - das muss aber nicht sein!

    Gerade dank der Verfressenheit kann man die ordentlich anspornen, wenn man will.


    Falls du Instagram hast, schau dir mal dogtrainingwithlaura an. Zu ihrem Trainings-Content kann ich nicht so viel sagen, will ich also nicht als Quelle empfehlen, aber die hat meine ich neben nem Mali auch nen recht sportlichen Golden Retriever.

    Wie klingt das?

    Ich finde, das klingt nach nem richtig guten Plan!

    Ihr werdet da in den nächsten Tagen/Wochen/Monaten sicher noch viel justieren müssen, einfach weil euer Hund natürlich älter wird und sich dann die Bedürfnisse ein wenig verschieben. Und manche Welpen brauchen auch direkt morgens ein bisschen Action, nachdem sie so lang geschlafen haben, während andere gar kein Problem damit haben, bis um 10 nochmal zu entspannen.

    Probiert es einfach mal eine Zeit lang aus und schaut, wie euer Hund darauf reagiert. Ein guter Richtwert ist immer: Ist das Hundchen entspannt und ansprechbar (von den Welpen-Flusen mal abgesehen), dann macht ihr es richtig.

    Also einfach, wenn die Zeit vorüber ist, warten bis er aufwacht und dann füttern?


    Ist jetzt eben aufgewacht, er liest wohl mit..

    Ja genau, dann einfach jetzt füttern.


    Ich finde feste Routinen gerade bei eher nervösen Hunden super, aber aus eigener Erfahrung: Ein Hund, der immer nach dem Nachmittagsspaziergang sein Futter einfordert ist auf Dauer weitaus angenehmer als ein Hund, der immer und jeden Tag, egal wo ihr gerade seid und was ihr macht, um Punkt x Uhr sein Futter einfordert. Ersteres ist im Alltag einfach deutlich praktikabler.

    Wie sieht es aus mit Essenszeit? Schlafen lassen oder doch immer pünktlich füttern? Für mich sieht beides aus wie ein Stressfaktor. Sowohl das Aufwachen als auch Abweichungen bei den Routinen

    Ich würde die Routinen weniger an der Uhrzeit als an den Abläufen festmachen. Welpi macht Mittagsschlaf? Gut, nach dem Aufwachen gibt's was zu Futtern. Damit erledigt sich das Problem von alleine.