Beiträge von Sergej_Fährlich

    Lysaya:

    Danke für deine ausführliche Rückmeldung – du hast dir zweifellos viel Zeit genommen, deine Sichtweise darzulegen. Es ist deutlich, dass du zu dem Thema eine gefestigte Meinung hast und dich bereits umfassend informiert fühlst.


    Da du sehr entschieden zwischen fundierter Expertise und „Laienmeinung“ unterscheidest, eine kurze Rückfrage: Verfügst du selbst über ein abgeschlossenes Biologiestudium oder mehrjährige berufliche Erfahrung im praktischen Vogelschutz? Oder sprichst du ebenfalls als Laie aus persönlicher Überzeugung?


    Wenn eine Haltung bereits feststeht, braucht es keinen weiteren Austausch – insbesondere, wenn andere Perspektiven ohnehin nicht zur Diskussion stehen. Das ist natürlich dein gutes Recht.


    Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg bei deinem Engagement für den Naturschutz – auf deine Weise.

    Die liegen hier halt teilweise noch rum,genau wie Kastanien,Eicheln und Bucheckern

    Ich sammel das nicht weg

    Ich denke, wir haben uns falsch verstanden:

    Es macht ja schon einen Unterschied, ob ich einen naturbelassenen Garten habe, in dem eben ungeeignetes Futter rumliegt, aber auch genügend geeignetes entstehen kann, auf das die Vögel dann zugreifen, oder ob ich aktiv ungeeignetes Futter in hoher Verfügbarkeit und mit dem Ziel hinzufüge, dass die Tiere es fressen und verfüttern.

    TK Insekten sind übrigens genauso „natürlich“ wie Meisenknödel :ironie2:

    Das natürliche Angebot wird weniger – das stimmt. Genau deshalb ist es umso wichtiger, geeignetes Futter zu geben.

    Erdnüsse und Sonnenblumenkerne gehören zur Brutzeit schlicht nicht dazu. Sie kommen weder saisonal noch in dieser Form in der Natur vor, und richten in Nestern leider Schaden an.


    Dass Küken „nicht wegen, sondern trotz Futter“ sterben, mag gut klingen – ändert aber nichts daran, dass falsches Futter oft Teil des Problems ist. Elternvögel unterscheiden nicht, ob etwas geeignet ist. Sie bringen, was verfügbar ist.


    TK-Insekten hingegen sind Futter, das in der natürlichen Umgebung vorkommt, nur aktuell in zu geringer Menge. Natürlich wird das Futter vor dem Verfüttern aufgetaut. Es wird auch in Auffangstationen verwendet – daher beziehe ich es.

    Es geht hier also nicht um „exotisches“ Spezialfutter, sondern um eine sinnvolle Ergänzung dessen, was draußen fehlt.


    Wer zufüttert, übernimmt Verantwortung. Und dann sollte man auch wissen, was man tut – und was man besser lässt. Gut gemeint ist eben regelmäßig das Gegenteil von gut.

    Eigentlich wäre das ja auch richtig unlogisch, wir haben zb verschiedene Nüsse und Beeren im Garten.Dir kann ich ja nun nicht einsammeln damit die Vögel das ihren Küken nicht geben.

    Welche Nüsse sind denn bei Dir im Garten während der Brutzeit, also stand heute, reif?


    Zufüttern halte ich für absolut sinnvoll. Dann aber eben mit Futtermitteln, die auch natürlich vorkommen, aber ggf. nicht in ausreichender Menge.

    Erdnüsse und Sonnenblumenkerne gibt es während der Brutzeit nicht.

    Ich füttere aktuell Insekten (TK, nicht getrocknet) zu, weil ich große Gelege habe und die Gärten in der Umgebung nicht ausreichend Nahrung bieten. Samen von Wildkräutern sind auch gut.


    Meine Erfahrung bezieht sich nebenbei nicht auf irgendwelche Facebook- Artikel, sondern auf die Beobachtungen, die ich per Kamera in den Nistkästen mache, die ich aufgestellt habe.

    Bei Interesse suche ich gerne mal nach den Videos, auf denen man sieht, wie verfüttert wird und die Küken verenden und stelle sie ein. Ist vielleicht einleuchtender als irgendwelche anonymen Beiträge von Fremden im Internet.


    Warum man mit nicht natürlichen Futtermitteln, die hier schlichtweg nicht und nicht um diese Jahreszeit vorkommen, in die Natur eingreifen und in Kauf nehmen muss, die Tiere zu schädigen, erschließt sich mir nicht. Aber das muss es ja auch nicht.

    Und jetzt hab ich sowieso irrationale Angst, den zu säubern, weil ich nicht weiß, was mich darin erwartet, wenn ich das Ding auseinandernehmr.

    Vermutlich nicht viel.

    Kranke oder tote Vögel werden häufig aus dem Nest geworfen. Es passiert selten, dass das Weibchen eine Brut aufgibt und die Küken sich selbst überlässt. Aber davon dürfte nach einem Jahr auch nicht mehr viel übrig sein, weil Küken wirklich winzig sind.

    Kot wird von den Weibchen aus dem Nest geworfen. Vermutlich wirst Du also nur das Nistmaterial finden.


    Einfach Handschuhe anziehen, Nistmaterial rausholen und den Kasten mit einer Drahtbürste säubern.


    Ich würde allerdings jetzt keine Nistkästen mehr öffnen, weil die Brutzeit in vollem Gange ist. Im Herbst ist ein besserer Zeitpunkt, weil die leeren Kästen dann im Winter als Schlafplatz genutzt werden.

    Bei uns habe ich vorgestern in einem Vogelnistkasten schon verdächtiges Piepsen gehört und als ich daran vorbei ging flog eine Meise da raus. Hier glaube ich schon fast, dass der Nachwuchs schon da ist :o

    Nestbau + täglich ein Ei (bis zu 15 Eier = 14 Tage) + 14 Tage brüten. Damit hätte die Meise vor 3 - 4 Wochen das erste Ei legen müssen und das wäre zwar möglich, aber schon arg früh.


    Ich habe gerade 3 Meisennester im Garten. Die Weibchen sind in den Kästen teilweise sehr mitteilungsbedürftig, zumal die Männchen immer in Hörweite sind und teilweise auch durch Füttern den Nestbau unterstützen.

    Küken sind anfangs so irrsinnig leise, dass Du sie außerhalb des Kastens in der ersten Zeit eigentlich gar nicht hören kannst.


    Ohne spot-on und viel weicher kurzer Unterwolle auch nicht?

    Kurze Antwort: auch dann nicht.


    Lange Antwort:

    Zwirbel das Fell Deines Hundes mal zu einem Strang und zieh dran. Dann wirst Du sehen, wie schnell sich kurzes Fell zu einer Schnur verwickelt, die Du kaum noch durchreißen kannst.


    Vögel legen das Fell auf das Nest und drücken es dann fest, indem sie sich drehen und das Fell mit ausgebreiteten Flügeln platt drücken. Dadurch bildet sich ein fester Filz, der für die Küken gefährlich wird.


    Ich such mal nach harmlosen Fotos aus meinen Kästen, die das Problem verdeutlichen.