Auch Tierärzte - und für die Tierklinikketten gilt das umso mehr - wollen Geld verdienen. Klinikketten sind Wirtschaftsunternehmen und keine Wohltätigkeitsvereine, also rechnen sie das ab, was sie dürfen und was der Kunde bereit ist zu zahlen bzw. was die Versicherungen übernehmen. Die wollen mit der Behandlung von Tieren Gewinn generieren. Es ist in erster Linie ein Geschäft.
Mich befremdet es deshalb etwas, wenn man so tut, als wären Veterinäre per se einzig von Tierliebe motiviert und die Rechnungen, die sie stellen, dienten einzig dazu, die Kosten zu decken und das Personal angemessen zu bezahlen. Anicura z.B. ist ein schwedischer Konzern, der als Aktiengesellschaft firmiert. Ich gehe davon aus, dass die Aktionäre einen Gewinn bei ihrem Investment erzielen wollen.
Den sich bis zur Aufopferung selbst ausbeutenden Tierarzt mag es geben. Das ist aber eher der kleine Dorftierarzt, der sich mit ein bis zwei MFA so durchwurstelt. Viele der Kliniken gehören mittlerweile zu profitorientierten Ketten.
Das ist ja auch in Ordnung so. Tiermedizin unterliegt dem Freien Markt (wobei die GOT dabei eigentlich eine Marktverzerrung darstellt, weil sie Mindestpreise vorschreibt).
Unkommentiert hier mal das Schreiben von Dr. Dirk Schrader an die Tierärztekammer.
Ich weiß, Dirk Schrader gilt als Nestbeschmutzer.
Seine Gedanken zum Text kann sich jeder selbst machen.