Der Durchschnittspreis für einen Golden Retriever wird beim DRC mit 1950€ angegeben (Stand Januar 2023). Vielleicht hilft dir das ein bisschen bei der Einschätzung.
Ich persönlich finde das auch sehr hoch und dass ein Züchter dabei nix mehr oder nur noch wenig dran verdient lass ich mir nicht erzählen.
Ich persönlich würde keine € 2.400.-- zahlen wollen. Bis € 1.500.-- würde ich noch mitgehen, wenn die Elterntiere alle erforderlich mögliche Untersuchungen hätten.
Bei 6 Welpen sind das immerhin € 20 400.-- Einnahmen. Stolze Summe!
Ganz klar: die Rasse und die Nachfrage regeln den Preis. Bei hoher Nachfrage - hoher Preis! Die Frage ist halt, ob man auf diesen Zug aufspringen muss!
Vorab, ich züchte keine Hunde, weiß aber, dass die Kosten für einen Züchter viel höher sind, als der gemeine Welpenkäufer es vermutet. Dazu kommen mindestens 8-10 Wochen unglaublich viel Arbeit, die ersten Wochen fast rund um die Uhr, besonders bei großen Würfen.
Vorausgesetzt natürlich, der Züchter macht es ordentlich, auch was Aufzucht/Sozialisierung betrifft.
Die Welpen meiner Züchterin kennen z.B. viele Autofahrten, Halsband und Leine, Spaziergänge freilaufend in Feld und Wald, belebte Orte wie Einkaufszentren.
Dazu sind die Welpen echte Raupen Nimmersatt. Der 40%ige Quark wird palettenweise vertilgt, Fleisch geht in Unmengen in die Racker, natürlich abhängig von der Rasse//Größe. Meine Rasse, die Russischen Schwarzen Terrier, wiegen mit 8 Wochen 10 - 12 kg. Die kommen nicht von selbst.
Dazu Eintragungskosten, Tierarzt, Wurmkuren, Impfungen und sollte nicht alles problemlos verlaufen Behandlungskosten. Sollte es Komplikationen bei der Geburt geben, vielleicht noch einen Kaiserschnitt.
Und bevor die Zucht beginnt beginnt, kauft der Züchter einen Welpen mit einem möglichst unverwandten Pedigree, zieht diesen liebevoll auf, investiert in Aufzucht und Ausbildung, durchläuft mit ihm irgendwann alle zuchtrelevanten Untersuchungen, fährt zu Ausstellungen im In-und Ausland (verbunden mit hohen Meldegebühren und Reisekosten). Mit viel Glück durchläuft der Welpe alles erfolgreich und bekommt eine Zuchtzulassung. Das schafft längst nicht jeder Welpe, egal wieviele Hoffnungen in ihn gesetzt wurden. Bis dahin hat der Hund schon mal gut über 10.000,- € gekostet. Nach oben keine Grenze.
Je nach Wurfgröße ist ein Wurf dann ein Zusatzgeschäft oder es bleibt etwas Gewinn über für den nächsten Wurf, in dem dann vielleicht nur ein bis drei Welpen fallen. Selbst wenn dann etwas Geld hängenbliebe, das der Züchter nicht reinvestieren würde, sei ihm dieses Geld so von Herzen gegönnt. Er wird niemals auf einen "Stundenlohn" von 5,- € oder gar darüber kommen.
Was wird aus Welpen, die irgendwann von ihren neuen Besitzern wieder abgegeben werden: Das passiert leider, egal wie genau man versucht, sich ein Bild von den Käufern zu machen. Ein verantwortungsvoller Züchter nimmt die Hunde bis zur Weitervermittlung wieder auf. Wer bezahlt das? Der abgebende Besitzer sicher nicht.
Ganz ehrlich,ich schaue mir an, von welchem Züchter ich einen Hund aus welcher Verpaarung haben möchte und auf das hoffentlich lange Hundeleben gesehen, ist der Anschaffungspreis mit Abstand der kleinste Posten. Daran zu sparen ist m.E. am völlig falschen Ende gespart.