Beiträge von Uli40

    Das kommt wirklich ganz auf dich an, wie sehr es dich nervt. Mich stören z.B. Züge gar nicht (mein Elternhaus liegt direkt an den Bahngleisen), viel Verkehr hingegen stört mich schon. Bauernhöfe direkt nebenan mit Stall stört mich auch nicht. Aber ein Dauerkläffer? Bei uns die Straße runter gibt's einen der wirklich viel und auch lange bellt, auf Dauer nervt das schon.

    Hab heute noch mit meinem Tierarzt Kaffee getrunken. Es war auch sein erstes Mal dass er in so einer Situation war. Habt also Nachsicht mit uns. Klar lief vieles nicht wirklich ideal, aber die Hündin ist wieder zuhause und es waren nur oberflächliche Verletzungen, von daher doch ein Happy End.

    Ja ich wohne sehr ländlich. Unsere Polizei besteht aus genau 5 Leuten. (Und sind nicht besonders gut organisiert). Mein Tierarzt bekommt aggressive Hunde normalerweise nur mit MK vorgestellt aber dass er selbst den anlegen muss kommt fast nicht vor.

    Die Praxis besteht aus ihm und einer Angestellten. 1 Behandlungsraum, 1 kleiner OP/Röntgenraum und ein Lagerraum. Im Lagerraum sind Katzen nach ner OP zum aufwachen untergebracht. Er ist halt ein üblicher Land Tierarzt. Viel auf Höfen unterwegs und nachmittags dann Kleintiere.

    Und er hat normalerweise echt ein Händchen für Hunde. Die meisten lieben ihn über alles. Und ich bin sehr froh dass er mir in solchen Situationen hilft. Sonst würde ich mit jedem Fundhund alleine dastehen. Das Tierheim hier ist... nicht wirklich gut. Hab sehr schlechte Erfahrungen dort gemacht (bissige Hunde werden als Familientauglich angepriesen, kranke Tiere werden vermittelt und die Krankheit verschwiegen) und nur sehr selten ist jemand dort telefonisch zu erreichen.

    So langsam fahre ich mich runter. Hände werden besser.


    Ich trau mir definitiv bei nem fremden Hund nicht zu an ne bestimmte Stelle ins Maul zu greifen. Dafür müsste ich mir 100% sicher sein dass ich exakt diese Stelle auch wirklich treffe während der Hund hüpft, schnappt und sich windet.

    Klar hatten wir die Idee den Hund einzusperren. Nur, wie soll man danach den Hund wieder rausholen falls der Besitzer nicht auftaucht? Ich sah keine andere Lösung als genau das zu tun, was ich getan habe. Und mein Tierarzt und sein Team waren verdammt froh dass ich das gemacht habe.


    Nach gestern wird mir nur bewusst wie unproblematisch meine Jungs sind. Klar haben auch sie ihre Baustellen aber man kann ohne Probleme an jede Körperstelle fassen ohne Angst gebissen zu werden.


    Immer wieder geht mir durch den Kopf was bei der DSH wohl schief läuft dass sie so auf Menschen reagiert.

    Und wenn MEIN Hund vermisst wäre und beim Tierarzt auftaucht würde ich SOFORT dort anrufen (nicht 20 Minuten später) und wäre sehr schnell dort. Definitiv würde ich keine 1 1/2 Stunden vergehen lassen nachdem die Polizei mich informiert hätte

    Und niemals würde ich eine andere Person (in diesem Fall Schwiegervater) schicken. Der Hund tut mir einfach wahnsinnig leid.

    Also Schutzhandschuhe hat mein Tierarzt keine.das am Boden fixieren sagt sich einfacher als es tatsächlich ist. Vor allem bei einem Hund der wild um sich beißt.

    Ich hätte mich nicht beißen lassen sollen? Wie denn? Den Hund maßregeln dass er noch mehr beißt? Einfach gehen und zulassen dass andere gebissen werden? Sorry das bin ich nicht. Mir geht das Wohlergehen anderer vor meinem eigenen Wohlergehen. Ich halte vom körperlichen her ne Menge aus, das weiß ich von mir. Von anderen weiß ich das nicht. Und bei uns hat die Polizei noch nie nen Fundhund abgeholt. In 10 Jahren war das nun der fünfte Hund den ich gefunden habe. War immer mein Problem wie ich den Besitzer finde. Hilfe bekomme ich bei sowas nur von meinem Tierarzt. Von der Polizei hör ich nur, daß sie da nicht zuständig sind.

    Mein Hausarzt hat sich meine Hände noch angeschaut. Nun schlimmes passiert, nur oberflächliche Wunden.

    Die Polizei wurde verständigt aber sie fühlten sich nicht zuständig für die Angelegenheiten (Aussage des Beamten am Telefon). Warum ich geblieben bin? Da ich den Hund zum Tierarzt gebracht hatte, fühlte ich mich auch ein Stück weit dafür verantwortlich. Kann Ihnen schlecht die Leine in die Hand drücken und sagen: viel Spaß beim beißen lassen! Sowas würde ich nie machen.

    Eigensicherung? Mir war in der Zeit wichtiger dass niemand sonst zu Schaden kommt. Ich hab den Vorschlag gemacht mit dem Hund ins Nebenzimmer zu gehen um niemanden zu gefährden. Mein Tierarzt hätte mich nie dazu gezwungen.

    Aber es ist nur ne sehr kleine Praxis. Er hat keinen Zwinger oder sonstige Räumlichkeiten um so einen Hund längere Zeit dazubehalten.

    Ich wurde schon öfter von Hunden gebissen von daher war ich mir des Risikos deutlich bewusst. Und würde jederzeit wieder so handeln.

    Ja, der Hund hat alle nötigen Impfungen. Der Tierarzt informiert trotzdem das Ordnungsamt. Auch wenn er mich so oft gebissen hat, tut er mir total leid. Da muss ne Menge falsch laufen.

    Hallo ihr Lieben, ich muss mir die heutigen Ereignisse mal von der Seele schreiben.


    Heute , kurz nach 9, ruft mich der Nachbar 2 Häuser weiter an. Ihm wäre fast ein Hund vors Auto gelaufen. Kein Besitzer weit und breit. Der Hund, ein deutscher Schäferhund, mit Halsband und Leine. Der Nachbar, keine Erfahrung mit Hunden, ziemlich überfordert weil der Hund ständig nach ihm schnappt. Ich also mit dem Auto zu der Stelle hin.

    Der Hund sah ziemlich ungepflegt aus. Verfilztes Fell am Hals, an Vorder und Hinterläufen. Aber richtig dick verfilzt. Ich hab mich Vorsicht genähert, Hund springt nach vorn, erwischt mich leicht an der Hand.

    Hab dann erstmal den Nachbarn gebeten die Straßen ringsum abzufahren ob jemand den Hund sucht. Ich bin mit dem Hund langsam zum Auto und Gott sei Dank sprang der Hund in den Kofferraum. Nachbar kommt zurück, niemand zu sehen.

    Ich rufe also meinen Tierarzt an , ob er nach nem Chip schauen kann. Tierarzt gibt sein ok, ich also hingefahren. Beim rausholen des Hundes aus dem Kofferraum hat mich der Hund nochmal gebissen. Diesmal deutlich fester. Also rein zum Tierarzt. Der Hund zog wie ein irrer an der Leine. Kaum drin hab ich alle gebeten Platz zu machen (Kundschaft war keine da) weil der Hund nach allem geschnappt hat. Chip auslesen nicht möglich, Tierarzt kommt mit dem Gerät nicht nah genug ran. Also Maulkorb. Offensichtlich kannte der Hund Maulkorb, ging sofort auf den Tierarzt los. Ich ihn an der Leine weggezogen, aber nicht zu nah zu mir weil er sonst wieder mich gebissen hätte.Sämtliche Versuche den Maulkorb anzulegen scheiterten. Sobald jemand anderer die Leine nehmen wollte, zugebissen. Also Anruf bei der Polizei. Keine Meldung über vermisste Hunde. Im Tierheim keiner zu erreichen. Nach ca. 1 Stunde dann die erlösende Nachricht vom Tierheim im Nachbarlandkreis, die schicken jemand mit Blasrohr. Kurz drauf Rückruf von der Polizei, der Besitzer ist aufgetaucht. Ich also gedacht, gleich ist das Drama vorbei. Der Besitzer brauchte aus unerfindlichen Gründen 1 1/2 Stunden für ne Strecke die man locker in 15 Minuten fährt. Ich die ganze Zeit die Leine in der Hand. Damit Kznden nicht gefährdet werden war ich meist alleine mit dem Hund in einem Nebenraum. Versuchte ich die Leine festzubinden wurde ich gebissen. Machte ich ne falsche Bewegung (also alle Bewegungen die auch nur ansatzweise in Richtung Hund gingen) wurde ich gebissen. Ich hab irgendwann aufgehört zu zählen wie oft das Mistvieh mich in die Hände gebissen hat. Als endlich der Besitzer da war hat unser Tierarzt den erstmal entsprechend zusammengefaltet. Ich bin nur noch ins Auto und nach Hause. Meine Hände hatte der Tierarzt noch versorgt. Ich hatte noch niemals so viel Angst vor einem Hund wie heute.