Liebes Forum,
ich muss gestehen, ich habe ein wenig Angst hier zu posten, weil ich in Katzenforen schon die Erfahrung gemacht habe zerrissen zu werden für Fehler, die aus Unwissenheit entstanden sind. Dennoch waren die Tipps die mir gegeben wurden von unschätzbarem Wert :)
Vor einer Woche zog Max bei uns ein.
Max kommt aus einem Tierheim bzw. lebte er davor auf der Straße. Er hatte definitiv kein schönes Leben und wurde wohl öfter geschlagen etc.
Dennoch ist er ein freundlicher, lieber Hund.
Er ist 1,5 Jahre alt und kastriert - so wurde er mir bereits vermittelt. Schäfer - Border Collie Mischling.
Er wurde mir dezidiert als Anfängerhund vermittelt, als sehr gelehrig, freundlich und verträglich mit Hunden, Katzen und Kindern.
Was auch stimmt im Großen und Ganzen.
Ich habe dezidiert nach einem solchen Hund gesucht, denn ich hatte noch nie einen eigenen Hund. Wir hatten immer in der Familie Hunde, aber das ist doch etwas anderes.
Ich habe meinen Hund auch ausschließlich nach Charakter ausgesucht, das Aussehen / Rasse etc. war dabei völlig zweitrangig.
Am Anfang war Max natürlich sehr ängstlich. Er traute sich nicht ins Haus, er traute sich nicht spazieren gehen, er traute sich nicht einmal im Garten sein Geschäft zu verrichten.
Mit ganz viel Liebe und Leckerlis und Verständnis hat er in einer Woche riesige Fortschritte gemacht.
Er kommt ohne Probleme ins Haus, beim spazieren gehen sagt seine Körpersprache Neugier und Freude.
Max vertraut meinen Entscheidungen und folgt mir in 95 % der Fälle. In den anderen 5 % kommt das Pubertier raus und wir müssen austesten :)
Wir wollen auch in die Hundeschule, wenn Max sich komplett eingelebt hat bei uns.
2 Probleme gibt es allerdings und hier möchte ich euch um Rat fragen.
Die Katzenverträglichkeit stimmt zumindest zur Hälfte. Mit einem meiner Kater hat Max schon dicke Freundschaft geschlossen. Die beiden kuscheln auf der Couch, der Kater läuft unter Max durch etc.
Allerdings ist dieser Kater taub, er hört nicht, wenn Max mit ihm spielen möchte und ihn anbellt.
Mein anderer Kater dagegen schon und dann läuft er natürlich weg. Was Max natürlich als lustiges Spiel ansieht und ihm nachjagt.
Habt ihr Ideen, wie ich die beiden gut vergesellschaften kann?
Wir haben einen Raum im Haus, da darf Max nicht hinein, denn es ist der Rückzugsort für die Katzen.
Das akzeptiert er auch voll. Inzwischen kann ich die Türe offen lassen und der Kater und der Hund können Blickkontakt ohne direkte Annäherung aufnehmen.
Ich lenke dann Max Aufmerksamkeit mit einem Sitz auf mich, das führt er aus und verliert dann das Interesse am Kater. Der Kater schaut dann alarmiert, aber ohne Drohgebärde, kein aufgeplusterter Schwanz oder Fauchen.
Eine andere Sache ist das natürlich, wenn er den Kater wo laufen sieht. Dann kann ich ihn kaum bremsen.
Meine Kater sind 16 Jahre und Hunde eigentlich gewöhnt, weil wir immer wieder Gasthunde zu Besuch hatten. Solange der Hund die Katzen ignoriert ist das von den Katzen aus überhaupt kein Problem.
Mir ist natürlich klar, dass so eine Vergesellschaftung viel Zeit und Geduld braucht.
Denkt ihr, wir sind auf einem guten Weg? Kann ich noch etwas tun, um den Tieren zu helfen?
Und unser zweites Problem ist direkt auf Max Vorgeschichte zurückzuführen.
Er ist bei fremden Menschen natürlich sehr unsicher. Braucht einfach seine Zeit. Manchmal triggern ihn bestimmte Bewegungen oder Geräusche (zB. Gähnen oder Hände über den Kopf heben) und er geht sofort in eine Verteidigungsmodus mit Knurren und manchmal auch Schnappen.
Dem stehe ich etwas ratlos gegenüber. Ich verstehe, woher dieser Impuls kommt. Aber ich bin unsicher, wie ich reagieren soll.
Bei Besuch stelle ich mich dazwischen, dann vertraut Max meiner Einschätzung und hört auf.
Er hat auch immer einen Rückzugsort und jeder Besuch (1 Mensch in der letzten Woche) wird von mir angewiesen Max komplett zu ignorieren, damit er die Chance hat, sich von selbst zu entscheiden, ob er Kontakt aufnehmen möchte oder nicht.
Das ist auch nur in unseren eigenen vier Wänden ein Problem, beim Spazieren gehen, wenn wir andere Menschen treffen überhaupt nicht. Mit denen nehmen wir aber eben auch keinen Kontakt auf, sondern grüßen kurz und gehen weiter.
Auch nach meinem Mann hat Max am Anfang geschnappt, weil er gegähnt hat mit einem Geräusch, das Max wohl getriggert haben dürfte.
Das ist inzwischen kein Problem mehr, Max hat auch zu meinem Mann genügend Vertrauen aufgebaut, so dass das nicht mehr vorgekommen ist.
Er vertraut der Umgebung und den Menschen einfach noch nicht genug, was ja auch völlig klar ist nach nur einer Woche.
Habt ihr Tipps für mich, wie ich damit umgehen soll?
Vorerst keinen Besuch mehr empfangen? Ich weiß auch nicht, ob das ein Problem ist, das sich von selbst legen wird, wenn Max genug Vertrauen aufgebaut hat oder ob es etwas ist, wo ich aktiv gegensteuern sollte, bevor so eine Verhaltensweise Fuß fasst.
Ich bin für Tipps sehr dankbar :)
Danke, das ihr euch durch meinen Text durchgelesen habt und auch Danke für eure Antworten.
Fehler, die ich bis jetzt gemacht habe, habe ich nicht aus böser Absicht gemacht und möchte es besser machen :)